10 - Das ist psychisch
Wir liefen durch den Park an dem wir uns später mit Lora und ein paar anderen Freunden treffen wollten. Sie hatte sich dazu entschieden Devin kennenlernen zu wollen. Wenn ich schon dummes tat wollte sie wenigstens die Person kennen die mich dazu gebracht hatte. Doch während wir durch den Park liefen, war Devin es der komische Fragen stellte.
Ich griff in seine Jackentaschen: „Wenn du doch so viel über mich weißt, wieso stellst du noch fragen?"
In der linken Jackentasche fand ich die Schachtel Zigaretten, doch bevor ich meine Hände wieder aus seinen Taschen nehmen konnte hielt meine Handgelenke fest.
„Ich frage weil ich die Wahrheit will. Es ist leicht was über jemanden rauszufinden, aber nicht ob es wahr ist."
Ich lachte auf: „Du weißt schon wo du hier bist oder?"
Er sah sich kurz um: „Da wo der Abschaum ist?"
Ich wollte gerade was sagen als mich an einem Arm losließ und mich am anderen vor sich zog. Der Mann vor mir schaute zu mir runter.
„Ich weiß dir liegt was auf der Zunge und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist da eine Beleidigung mit dabei", grinste er, „aber ich warte auf eine Antwort für meine Frage und solange ich die nicht kriege, bleibt deine Hand, samt Schachtel wohl in meiner Jacke."
Etwas überrascht davon das er mich für einen Moment nicht zu Wort kommen ließ starrte ich ihn an. Noch nie wusste jemand was ich tun würde.
„Wie war die Frage?", murmelte ich nach einer Weile.
„Was du wirklich willst."
Er sah mir direkt in die Augen, als würde ihm das seine Antwort geben.
„Nichts was ich wollte habe ich bekommen", erklärte ich, „also hab ich damit aufgehört. Alles was ich gerade will ist eine rauchen."
„Das ist psychisch", kam es von ihm.
Devin griff nun selbst in die Jackentasche, nahm die Schachtel raus und warf sie auf den Boden. Im nächsten Moment trat er auf die Schachtel.
„Hör auf dir einzureden das du rauchen musst."
Ich lachte wieder auf und zog meine Hand aus seinem Griff: „Ich rede mir das ein? Verdammt hast du irgendeine Ahnung was ich durch gemacht habe?!"
„Eltern getrennt?", fragte er unbeeindruckt, ich nickte.
„Vater weg?", kam es von ihm und von mir wieder ein nicken, „Drogen oder Alkohol?"
„Ich hab nie nachgefragt", nuschelte ich.
„Und diese Jacke war von...", er richtete mir die Lederjacke und betrachtete sie genauer.
„Meinem Großvater", erleichterte ich es ihm.
„Wie lange ist es her?"
„3 Monate", seufzte ich.
„Was ist mit deiner Mum?"
„Wir haben uns nie gut verstanden und jetzt hat sie ihn durch Alkohol ersetzt", kam es nun aus mir raus.
Es herrschte Stille. Devin nahm seine Hände von meiner Jacke während ich auf den Boden starrte und letztendlich meine Augen schloss und durchatmete.
„Ich weiß was du willst", kam es fast im Flüsterton von ihm.
Ich öffnete meine Augen und sah ihn an: „Ach und was?"
„Das Gefühl nicht wertlos zu sein", sagte er.
„Leider sind wir dafür am falschen Ort", murmelte ich und wollte weiter gehen.
Er hinderte mich daran indem er meine Hand festhielt und sanft zu sich zog. Die andere Hand legte er an mein Kinn und hob damit meinen Kopf etwas an. Er sah mich wieder an.
„Ich hab in den letzten Wochen echt viel Zeit mit dir verbracht und vertrau mir wenn ich dir sage du bist nicht wertlos okay? Auch wenn jeder hier dir dieses Gefühl geben sollte."
„Wieso sagst du sowas?", fragte ich ihn.
„Weil es die Wahrheit ist."
Wir sahen uns einen Moment an ehe er mich wieder los ließ. Jetzt war ich es die seine Hand nahm.
„Warum hast du so viel Zeit mit mir verbracht?", fragte ich ihn obwohl ich Angst vor der Antwort hatte.
„Weil ich dich mag", antwortete er.
„Und das ist die Wahrheit?"
„Wann hab ich dich mal angelogen?", fragte er mich.
„Ich hoffe nie", kam es leise über meine Lippen.
Er legte seine Hand an meine Wange: „Ich mag dich wirklich Maia und das kann das schlimmste sein was zwischen uns passieren könnte, denn so wie ich mich kenne kann das schnell nach hinten losgehen."
„Wieso das?"
„Du weißt wie du dein Geld verdienst und ich hab dir ja schon gesagt das meine Eifersucht in einer Prügelei enden kann", er strich mit dem Daumen über meine Wange, „und doch will ich nicht das du nur wegen dem Geld bleibst."
Mein Stimme wurde leiser: „Weswegen soll ich noch bleiben?"
Für einen Moment war es Ruhig, keiner von uns sagte was. Und ohne eine Antwort zu bekommen wurde die Ruhe von einer mir zu bekannten Stimme unterbrochen. Lora rief nach mir als sie mich erkannt hatte. Devin nahm seine Hand von meiner Wange und schenkte der Lilahaarigen seine Aufmerksamkeit. Als ich realisierte das ich so schnell keine Antwort mehr bekommen würde drehte ich mich zu ihr. Sie kam händchenhaltend mir Aiden auf uns zu. Als die Beiden bei uns ankamen umarmte sie mich.
„Kol kommt auch", flüsterte sie um mich vorzuwarnen.
Ich nickte nur und sah dann zu ihr: „Du und Aiden also."
Auf meinen Lippen bildete sich ein Grinsen und auch sie musste lächeln.
„Ich muss es nur noch Kol beibringen", seufzte sie.
„Ich glaube der hat andere Sorgen", murmelte ich.
Sie nickte und ging mit Aiden vor zu den anderen. Devin und ich folgten ihnen. Bei den anderen angekommen setzte ich mich auf eine der Bänke und nahm mir einen Becher.
„Was gibts neues?", fragte ich und streckte mich zur Cola-Flasche.
„Das können wir dich fragen Verschwundene", lachte Jay.
„Wieso mich?", lachte ich ebenfalls.
„Du verschwindest Wochenlang, niemand außer Lora sieht dich und dann tauchst du hier mit dem Neuen auf."
„Der Neue hat einen Namen", hörte ich Devin neben mir.
Jay nickte: „Stimmt."
Für einen kurzen Moment sah ich zu Kol, der mich anstarrte. Er schien Lora und Aiden garnicht wahrzunehmen, die miteinander kuschelten.
„Maia ich muss mit dir reden", Kol stand auf, „jetzt."
Er ging vor. Ich hatte erwartet das er noch immer genervt sei. Den Becher stellte ich auf den Tisch und stand dann von der Bank auf. Ich folgte dem trainierten Mann und ging mir durch die Haare.
„Was ist?", fragte ich ihn.
„Ihr verschweigt mir das mit diesen Kerlen, dann stellst du irgendwas mit dem Fremden an, wirfst mir sauer vor das es meine Schuld ist das du Anzeigen hast und verschwindest dann Wochenlang. Was soll der scheiß?"
„Sind wir noch Freunde?", fragte ich ihn.
„Ich hoffe es", murmelte nun Kol.
„Dann lass es dabei und verhalt dich auch so. Es ist nunmal so passiert", seufzte ich, „ich will nicht mehr darüber reden und will mich auch nicht dauernd rechtfertigen."
„Maia", fing er wieder an.
„Nein. Wenn wir wirklich Freunde sind lässt du es jetzt. Ich will einfach nur Zeit mit den Jungs und Lora verbringen. Gib ihm eine Chance."
„Was läuft zwischen euch beiden?", fragte Kol.
„Nichts läuft da. Wir sind Freunde", mit den Worten ging ich zurück zu den anderen.
Die letzten drei Worte glaubte ich mir selber nicht, nicht nachdem Devin mir eben noch gesagt hatte er würde mich mögen.
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