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6. Attraktiv also, hm?

»Mensch Reece, guck doch mal auf die Straße«, stöhne ich, als er schon wieder anfängt an seinem Handy herumzutippen. Er kann doch wohl mal für ein paar Minuten auf sein verdammtes Smartphone verzichten und den Blick auf die Straße richten. Ich bin nämlich nicht wirklich scharf darauf meinem Leben hier und jetzt ein Ende zu setzen.

»Beruhig dich mal, Küken.« Er legt das Handy weg. Dieses Mal ist sein Blick nur auf die Straße gerichtet. Ich fühle mich zum ersten Mal etwas sicherer neben Reece im Auto. Nicht sicher, aber sicherer.

Doch mit einem Mal ist es so leise, dass ich glaube meinen Herzschlag zu hören. Poch, poch, poch. Ich wende den Blick ab und schaue zum Seitenfenster, als ich rede. »Reece?«

»Mmh?«, macht er nur. Ich seufze leicht und sage schließlich, was ich ganze Zeit schon loswerden wollte. Es hat mich sozusagen den ganzen Tag verfolgt. »Sprich mich in der Schule bitte nicht mehr an.«

»Was?« Ich spüre seinen Blick auf mir und seufze noch einmal. Wie soll ich es ihm erklären? Er wird es nicht verstehen, immerhin ist er ein Junge und soweit ich weiß stehen Jungs immer auf einer langen Leitung. Als ich seinen Blick immer noch auf mir spüre, drehe ich mich zu ihm um, funkele ihn wütend an und fauche: »Verdammt, schau auf die Straße, Reece! Sonst komme ich nicht mehr dazu es dir zu erzählen, weil wir dann nämlich beide unter der Erde liegen werden.«

Er schaut auf die Straße und ich bin ein wenig erleichtert. Dann wird meine Stimme wieder leiser, als ich rede: »An nur einem Tag habe ich mir vermutlich gleich zwei Feinde gemacht dank dir.«

Reece schaut zu mir rüber, die Stirn gerunzelt und verwirrt schauend. Ich reiße die Augen auf, als ich bemerke, dass er in den Gegenverkehr lenkt. »Reece! Schau nach vorne!«

Er schaut nach vorne, reißt schnell das Lenkrad um, sodass er gerade noch so einen Zusammenstoß mit einem anderen Auto verhindert hat. Der andere Autofahrer hupt lautstark und mehrmals, reißt den Kopf aus dem Fenster und brüllt uns irgendwelche Beleidigungen zu. Ich drücke mich gegen den Sitz und sinke tiefer. Gott ist das peinlich! Am liebsten würde ich im Erdboden versinken.

»Spinnst du eigentlich?«, zische ich, als er an der nächsten roten Ampel anhält. Ich könnte mir gerade die Haare ausreißen. »Wer hat dir diesen verdammten Führerschein überlassen? War das vielleicht aus Mitleid, weil du so schlecht warst?«

Er kontert nicht, wie ich erwartet hätte. Verdammt, er antwortet nicht einmal. Verwirrt drehe ich mich zu ihm, er schaut nach vorne auf die Straße und knabbert an seinem Lippenpiercing herum, was verdammt noch mal richtig heiß aussieht. Oh Gott, hör auf damit Emma! Du benimmst dich wie die letzte Schlampe! Ich sehe Reece an und warte auf eine Antwort, aber es kommt keine. Ob alles okay mit ihm ist? Warum reißt er keinen Spruch oder einen fiesen Witz? Ich seufze. »Was ist los?«

»Du verwirrst mich, Em«, sagt er und schaut mich kurz mit seinen großen, grünen Augen an. Bevor ich ihn darauf hinweisen kann, dass er gefälligst nach vorne schauen soll, tut er es von sich aus. Ich entspanne mich ein wenig, schwöre aber nie wieder mit diesem Kerl ins Auto zu steigen, wenn ich nicht sterben will. »Warum möchtest du nicht mehr mit mir reden?«

Was? Ich schaue zu ihm rüber und kann nicht anders, als zu schmunzeln. Er schaut immer noch nach vorne, aber es sieht aus, als würde er schmollen. Mein Grinsen wird noch breiter. Awww.

Ich lache leise in mich hinein und spüre daraufhin Reeces Blick auf mir. Ohne mich zu ihm umzudrehen, fauche ich seinen Namen, sodass er sofort wieder nach vorne auf die Straße. Anscheinend habe ich ihn gut erzogen. Dann sage ich: »Ich möchte nur nicht mehr mit dir in der Schule reden oder... gesehen werden«, murmele ich. »Reece, das verstehst du doch, oder?«

Er antwortet nicht. Ich sehe zu ihm rüber, aber er schaut weiterhin auf die Straße. »Reece?«

»Ich hab's kapiert, Emma«, sagt er und klingt ziemlich gereizt. Okay, jetzt klingt er wieder wie der den ich von Anfang an kenne. Kalt und genervt.

»Du bist sauer«, schmolle ich, als er in die Garage einfährt, und verschränke beleidigt die Arme vor der Brust. Er stellt den Motor ab und schaut zu mir. Mein Blick fällt auf den silbernen Ring an seiner Lippe, an dem er schon wieder leicht knabbert. Ich bemühe mich meine Hand nicht zu heben, um die Konturen seiner Lippen nachzufahren. Sie sind so voll und sehen so verlockend aus. Ich schlage mich innerlich, um diese Gedanken loszuwerden.

»Ich bin nicht sauer, Küken«, sagt er und lächelt, es wirkt mehr so als wäre er enttäuscht. Er zwinkert mir auf seine typische Player-mäßige Art zu. »Mich kriegt man nicht so leicht runter.«

So ganz überzeugt, bin ich nicht.

Nachdem wir zu Hause angekommen sind und ich gegessen habe, bin ich hoch auf mein Zimmer gegangen.

Zuerst dachte ich, dass Reece mir folgen würde, aber paar Minuten später habe ich die Haustür ins Schloss fallen hören. Ich bin leise zum Fenster geschlichen, um nachzusehen, wer das Haus verlassen hat und habe Reece mit einem Mädchen auf der Einfahrt stehen sehen. Sie hatte braune, lange Haare und war einfach nur unglaublich schön. Und ich meine wirklich schön, nicht hübsch oder süß. Ihre Augen waren groß und blau und ihre Haut war so hell und tadellos, als wäre sie eine Porzellanpuppe. Sie war groß, aber immer noch kleiner als Reece. Ich konnte nicht sehen wohin sie gegangen oder gefahren sind, weil ich befürchtete, dass sie mich vielleicht sehen könnten, also bin ich zurück auf meinen Platz geschlichen und habe mich um meine Schularbeiten gekümmert.

Irgendwann am Abend, als ich meine Hausaufgaben endlich fertig bekommen habe und Reece immer noch nicht wieder zu Hause ist, entscheide ich mich dafür meine zwei Freundinnen über Skype anzurufen. Ich habe nicht so viel Zeit, da Maria gerade das Abendessen zubereitet, aber ich schätze die Zeit würde dennoch ausreichen.

Also schnappe ich mir mal wieder Reeces Laptop und logge mich bei Skype ein bevor ich Larissa und Jule anrufe. Larissa hat mir eine SMS geschrieben, um mir Bescheid zu geben, dass Jule bei ihr ist.

Ich rutsche aufgeregt auf meinem Stuhl hin und her, bevor die Beiden endlich vor dem Bildschirm auftauchen. Und es tut verdammt noch mal so gut die beiden zu gehen. Ich bin den Tränen nahe, als ich ihre strahlenden Gesichter auf meinem Bildschirm auftauchen sehe.

»Oh mein Gott, ich glaube es nicht«, schreit Larissa und ist damit die erste von uns, die das Eis bricht. »Unsere kleine Amerikanerin! Und? Komm, erzähl schon. Wie geht es dir? Wie ist es so bei deiner Gastfamilie? Ist die High School wirklich so cool, wie sie in Filmen aussieht?«

»Und die wohl wichtigste Frage hier: Sind da irgendwelche heißen Typen an deiner Schule, die du uns vorstellen möchtest? Ich bin immer offen für Fernbeziehungen«, ergänzt Jule grinsend. Ich rolle schmunzelnd mit den Augen und atme tief ein und aus, bevor ich anfange zu erzählen. Angefangen mit der Verwechslung am Flughafen bis hierhin. Irgendwann klingen meine Geschichten eher wie Hassreden über Reece.

»Wirklich, er ist so ein Idiot. Er hat jeden Tag eine andere und das meine ich wortwörtlich und nicht im übertragenen Sinne«, klage ich den beiden mein Leid. »Und mit so einem darf ich mir ein Zimmer teilen. Ich habe euch ja erzählt was er gemacht hat, als ich mit Max geskyped habe. Ganz ehrlich, wenn Max jetzt Schluss macht wegen der Sache mit Reece, hat sein letztes Stündlein geschlagen. Der Typ regt mich so-«

»Sieht er denn wenigstens gut aus?«, unterbricht Jule mich irgendwann.

»Jule«, rufe ich entsetzt und starre sie mit offenem Mund an. Sie grinst aber nur. »Komm schon, sag es mir. Wir sind unter uns. Sieht Reece gut aus oder nicht? Ich wette er sieht verdammt scharf aus.«

»Ja... schon«, murmele ich halbherzig, denn etwas anderes hat meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Meine Wut auf Reece. Den Blick auf einen Punkt an der Wand geheftet, rede ich einfach weiter. Ich hasse es Leuten in die Augen zu schauen, während ich mit ihnen rede, denn dabei fühle ich mich immer so nackt. »Aber das tut hier nichts zur Sache. Das wichtige ist doch, egal wie attraktiv Reece auch sein mag, er kann es sich nicht erlauben reihenweise die Mädchen zu verarschen, so verdammt fies zu sein und-«

»Äh, Emma-«

»Lass mich bitte ausreden, Larissa«, sage ich. »Wo bin ich stehengeblieben? Ach ja. Nur weil Reece vielleicht ein hübsches Gesicht hat, meint er das ausnutzen zu dürfen, um die Mädchen zu-«

»Emma, hör-«

Ich seufze genervt und sehe meine beste Freundin an. »Larissa, kannst du bitte aufhören mir andauernd ins Wort zu fallen? Danke. Also, ihr denkt vielleicht ich übertreibe, aber es macht mich einfach wütend zu sehen wie er mit den Mädchen umgeht. Er ist so ein-«

»EMMA!«, brüllt Jule jetzt.

»Oh mein Gott! Was ist denn jetzt schon wieder?«, brülle ich genauso laut zurück. Ich starre meine Freundinnen wütend an, deren Gesichtsausdrücke aussehen, als hätten sie einen Geist gesehen. Mein Blick auf das kleine Fenster auf dem Bildschirm, in dem ich mich selbst sehen kann, aber... ich schlucke... ich bin nicht alleine.

Langsam, und mit hochrotem Kopf und schuldbewusster Miene, drehe ich mich auf meinem Stuhl um. Reece lehnt lässig am Türrahmen, sein typisches jungenhaftes Grinsen im Gesicht. Die weißen Zähne blitzen auf, als er mich zufrieden und amüsiert zugleich ansieht. Seine Stimme klingt mal wieder rauchig und tief, als er redet. »Attraktiv also, hm?«

Ich beiße mir auf die Zunge und schaue beschämt auf den Boden. Vermutlich gleiche ich einer Tomate, aber ich versuche mir meine Scham nicht anmerken zu lassen. »Wie lange stehst du schon dort?«

»Lange genug«, antwortet er nur knapp und ich wünschte ich könnte ihm dieses selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht wischen.

Ich drehe mich schnell wieder zu meinen Freunden um und begegne zwei breit grinsenden Gesichtern. Jule und Larissa brechen in schallendes Gelächter aus, als sie meine schuldbewusste Miene sehen. Ich kann es ihnen nicht verübeln, wäre ich an ihrer Stelle würde ich vermutlich auch lachen. Aber aus dieser Position ist das hier alles ganz und gar nicht lustig. Ich funkele die beiden zornig an.

»Mach mal ein wenig Platz da, Küken«, meint Reece und schubst mich sanft zur Seite. Ich höre die beiden ein awwww seufzen, doch ich kann nur mit den Augen rollen. Wenn sie wüssten wie gemein Reece eigentlich ist, würden sie diesen bescheuerten Kosenamen auch nicht mehr süß finden.

Reece setzt sich auf den Stuhl auf dem ich gerade eben noch gesessen habe und grinst meine beiden Freundinnen an. Das Grinsen entblößt weiße Zähne, die seinen leicht gebräunten Hautton noch mehr hervorstechen lassen.

Ich sehe die beiden förmlich dahinschmelzen, als er sie mit seinem umwerfenden Lächeln anstrahlt. Sein Blick streift mich kurz von der Seite, als er mit einem halben Lächeln sagt: »Em, du hast mir gar nicht erzählt was für hübsche Freundinnen du hast.«

»Und Emma hat uns gar nicht erzählst was für einen heißen Mitbewohner sie hat«, höre ich Jule sagen. Sie ist immer im Flirt-Modus und sagt was sie denkt. Ob das jetzt positiv oder negativ ist, weiß ich in dem Fall nicht einzuschätzen. Ich rolle bloß mit den Augen, als ich sehe, dass Reece ihr zuzwinkert.

»Lass die Finger von den beiden, Reece«, fauche ich von der Seite und er lacht bloß leise, was Jule und Larissa nur noch mehr schwärmen lässt. Super, genau so etwas wollte ich verhindern. Ich springe auf und schubse Reece nicht so sanft, wie er es zuvor bei mir getan hat, weg. »Sorry Leute, aber Klein-Reece muss noch seine Hausaufgaben machen und dann auch mal langsam ins Bett. Hab' euch lieb. Ciao.«

Ich lege schnell auf und klappe den Laptop zu, bevor Reece so richtig in seinen Flirtmodus schaltet.

Zuerst atme ich langsam ein und aus, nur um meine Wut etwas verpuffen zu lassen. Ernsthaft, wie kann man nur so... mir fällt einfach kein passendes Wort ein. Er flirtet echt mit jedem Mädchen.

Bedrohlich langsam drehe ich mich um, dabei spüre ich Reeces Blick auf mir liegen. Als sich unsere Blicke treffen, lächelt er unsicher. Das Lächeln verwandelt sich in ein nervöses Lachen. »Siehst gut aus heute, Em. Hübsches, äh, T-Shirt.«

Ich lächle ihn engelsgleich an. »Oh wirklich? Wie lieb von dir DU VERDAMMTER NOTGEILER IDIOT! ICH WÜRDE DIR GERADE SO GERNE ZWISCHEN DIE BEINE TRETEN, DAMIT DU NIE WIEDER AUCH NUR EIN MÄDCHEN ANSIEHST!«

Reece zuckt zusammen und reißt die Augen erschrocken auf. Mit so einem Ausbruch hat er wohl nicht gerechnet. Ich stampfe auf ihn zu und schubse ihn mit all meiner Kraft gegen die Brust. Anscheinend hat er auch das nicht kommen sehen, denn er stolpert nach hinten und kippt auf mein Bett. Dabei fällt ihm etwas aus der Tasche seines schwarzen Hoodies, den er trägt. Ich schaue verwirrt auf den Boden wo ein kleines Döschen mit Pillen liegt, doch bevor ich überhaupt wirklich realisieren kann, was es oder dessen Inhalt ist, schnappt er schnell danach und steckt es sich zurück in die Jackentasche.

»Was ist das?«, frage ich mit einer steinharten Stimme und hochgezogenen Augenbrauen. Er schaut zu mir rauf und als sich unsere Blicke diesmal treffen, wirkt sein Blick zornig, fast tödlich. Er kneift die Augen leicht zusammen und schaut bedrohlich zu mir. »Nichts.«

»Nach nichts sah mir das aber nicht aus. Mehr wie nach... hm, Drogen vielleicht?«

Sein Körper spannt sich an, als er aufsteht. Die Hände hat er zu Fäusten geballt.

Dieses mal bin ich diejenige, die den Blick heben muss, um ihm in die Augen schauen zu können. Er steht in voller Größe vor mir. Ich muss schwer schlucken. Vielleicht hättest du den Mund nicht so weit aufreißen sollen, Emma.

Als ich ihn anschaue, gefriert mir das Blut in den Adern und mit einem mal fühle ich mich nicht mehr so selbstsicher und stark wie vor nur wenigen Sekunden.

»Weißt du was dich das angeht?«, knurrt er und funkelt mich dabei an. »Einen Scheißdreck. Begreifst du es?«

Für kurze Zeit herrscht Stille zwischen uns. Nur der wütende Blick von Reece lastet auf mir. Da höre ich Maria nach uns rufen: »Emma! Reece! Essen ist fertig!«

Reece dreht sich um und möchte anscheinend das Zimmer verlassen, um essen zu gehen, aber ich kann das, was er gesagt hat, natürlich nicht einfach so auf mir sitzen lassen und will etwas darauf erwidern. »Aber-«

Mit nur einer Bewegung bringt er mich wieder zum Schweigen. Reece dreht sich langsam zu mir um, mit demselben unveränderten Gesichtsausdruck wie eben.

Lange Zeit schaut er mich nur durch seine dichten, dunklen Wimpern an. Der Blick, den er mir zuwirft, hat es in sich. Es fühlt sich an, als würde man mir tausend messerscharfe Dolche in den Körper rammen.

Irgendwann ertrage ich die Stille nicht mehr. Ich senke den Blick, um seinen stechend grünen Augen auszuweichen und schaue auf meine Schuhe. »Reece?«

»Sei einfach still, Emma, und hör auf dich in Sachen einzumischen, die dich nichts angehen«, zischt er und diesmal zucke ich unter seinem kalten Ton zusammen. Er dreht sich um und verlässt das Zimmer, ohne noch ein letztes Mal zurückzublicken. Ich schaue ihm schuldbewusst hinterher, als er das Zimmer verlässt und mich einfach so stehen lässt. Alleine, mit all diesen Fragen, die mir durch den Kopf schwirren und wohl unbeantwortet bleiben. Ich bleibe lange Zeit so stehen. Selbst dann, als er aus meinem Sichtfeld verschwunden ist. Regungslos. Fassungslos.

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