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36. Was ich an dir liebe

Maria lächelt mich an, als sie mich in Reeces Zimmer schiebt und mir ein letztes mal aufmunternd auf die Schulter klopft. Ich drehe den Kopf zu ihr, nur um zu sehen, wie sie die Tür hinter sich schließt und mich alleine lässt.

Nach etwa einer Stunde darf ich endlich alleine mit Reece sein.

Ich drehe mich wieder zu ihm um und betrachte ihn. Seine sich hebende und senkende Brust, der Schlauch an seinem Mund, das piepende Gerät neben ihm. Piep, piep, piep. Ich lächle als ich ihn so friedlich da liegen sehe. Seine Augen sind geschlossen und ich kann ihn leise aus der Nase atmen hören.

»Hey Großer«, flüstere ich und gehe vorsichtig auf ihn zu, als hätte ich Angst, dass er vielleicht umso näher ich auf ihn zutrete. »Ich habe gehört du hast dich tapfer geschlagen und diese blöde OP überstanden. In dir schlägt jetzt ein anderes Herz.«

Ich trete noch näher an ihn heran, bis ich neben seinem Bett stehe und mich auf den Stuhl setze. »Ein fremdes Herz. Irgendwie komisch oder? Also ich finde die Vorstellung irgendwie gruselig. Bist du jetzt auch ein anderer Mensch, wenn du aufwachst? Oder bist du immer noch mein Reece? Ich wünsche mir so sehr, dass du immer noch mein Reece bist. Bitte bleib mein Reece. Unser Reece.«

Meine Hand greift nach seiner und umschließt sie. »Ich habe gerade Madison gesehen. Die Kleine weint vor Freude, Reece. Du hast ihr den wahrscheinlich größten Wunsch erfüllt indem du nicht gestorben bist. Sie wünscht sich nur noch, dass du aufwachst. Also bitte wach bald auf. Ich weiß, dass du gerade mit Narkosemitteln vollgepumpt bist, aber wir hoffen hier alle so sehr. Ava und ich sind heute nicht zur Schule gegangen. Wir haben geschwänzt, schätze ich. Aber morgen, meint Maria, müssen wir wieder zur Schule. Ich hoffe, dass du bis dahin aufwachst. Ich werde mich in der Schule vermutlich nicht einmal konzentrieren können.«

Ich lasse seine Hand wieder los und setze mich zurück in dem Stuhl, in dem ich sitze. »Hörst du mich? Ich hoffe, nein, eigentlich bin ich mir sicher, dass du mich irgendwo da drinnen hören kannst. Erinnerst du dich daran, als du mir gesagt hast was du an mir liebst und du dann wolltest, dass ich dir sage, was ich an dir liebe? Ich habe dir gesagt, dass ich es dir irgendwann einmal sagen werde. Ich schätze mal, der Zeitpunkt ist gekommen. Das siehst du doch genauso, Reece? Oder?«

»Also«, murmele ich und lasse meinen Blick durchs Zimmer gleiten, denn irgendwie fühle ich mich komisch ihn zu beobachten, während er da so friedlich liegt. Als würde ich ihm bei etwas zusehen, dass ich nicht sehen dürfte. »Eigentlich liebe ich alles an dir, aber ich glaube damit würdest du dich nicht zufrieden stellen, oder?« Ich lache und warte, worauf ich warte weiß ich nicht. Vielleicht hoffe ich, dass er die Augen öffnet und etwas sagt wie Nein, Küken, das reicht mir ganz und gar nicht. Ich möchte, dass du alles einzeln auflistest.

»Naja, fangen wir von vorne an«, erkläre ich, als würde ich ein Referat in der Schule vortragen. »Als ich dich das erste Mal gesehen habe, sind mir direkt deine Augen aufgefallen. Gott, ich liebe deine Augen. Ich liebe sie mehr, als du meine liebst. Deine Augen sind nicht einfach nur grün - sie ändern ihren Grünton je nach Stimmung. Immer wenn du wütend geworden bist, haben sie so einen dunkelgrünen Ton angenommen und ich hatte das Gefühl ein Feuer würde in ihnen brennen. Wenn du traurig warst, waren sie heller, als hätten sie einen Graustich gehabt. Sie wirkten immer so leer, große und verloren, wie bei einem kleinen Kind. Du warst manchmal sowieso wie ein kleines Kind.« Ich lache. »Du konntest deine Gefühle immer schlecht verstecken. Du warst wie ein offenes Buch. Ich glaube, das habe ich auch so sehr an dir geliebt. Du konntest mir nie etwas vormachen. Ich wusste fast immer was in dir vorgeht. Und Gott, Reece, du hast so ein Temperament manchmal. Du kleine Latina-Diva.« Ich lache noch einmal. »Du warst eigentlich immer das Gegenteil von mir. Du hast alles was ich nicht habe und nie haben werde, aber genau deshalb habe ich dich geliebt - genau deshalb liebe ich dich. Ich brauche dich, weil du meine andere Hälfte bist.«

Ich seufze und presse kurz die Lippen aufeinander. »Am Anfang konnte ich dich nicht ausstehen. Klar, ich fand, dass du gut aussiehst und alles. Verdammt, nein, du siehst nicht einfach nur gut aus. Du hast dieses Gesicht, das man stundenlang ansehen möchte, diesen Körper, der einfach nur scharf ist. Du hast wunderschöne Augen. Wimpern, für die einige Mädchen dich vermutlich töten wollen würden. Lippen, die zum Küssen gemacht sind. Selbst deine Nase ist perfekt«, murmele ich und lache halb über den Stuss, den ich von mir gebe. »Ich habe mich immer sicher gefühlt an deiner Seite, in deinen starken Armen, hinter den breiten Schultern. Und verdammt, deine Haare, Reece, ich möchte immer noch so gerne da durchfahren, aber ich habe Angst dich zu berühren.«

»Du warst teilweise echt eklig zu mir, als ich bei euch eingezogen bin und irgendwann hatte ich keine Lust überhaupt so zu tun, als würde ich dich leiden können und fing an auch eklig zu dir zu sein. Ich dachte, dass du es nicht anders verdient hättest.« Ich schaue herüber zum Fenster. »Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr wann wir angefangen haben und nicht mehr gegenseitig fertig zu machen und zu hassen. Ich habe mich irgendwann in dich verliebt. Dann, als ich deine anderen Seiten kennengelernt habe. Nicht dein Riesen-Ego, das sowieso nur gespielt war, und auch nicht deine fiese Weiberheld-Seite, sondern den wahren Reece. Der Reece, der hinter alldem steckt.«

Piep, piep, piep.

Ich schaue wieder zu Reece und lächle.

»Ich habe mich in den Reece verliebt der sich um seine Schwester sorgt, sie liebt und alles für sie tun würde. Der Reece, der liebevoll ist und sich um die Menschen um sich herum kümmert. Der der witzig ist, aber auch ernst sein kann. Ich weiß, dass du nicht viele Menschen im Leben hattest, dass du sie hättest haben können, aber abgewiesen hast. Ich weiß, dass du mich abweisen wolltest, weil du Angst hattest vor diesem Tag an dem du uns vielleicht verlassen würdest. Aber du kämpfst, du hast schon immer gekämpft und ich bin mir sicher, dass du es auch jetzt tun wirst und du wirst es verdammt noch einmal schaffen und aufwachen, sonst steht meine Drohung vom letzten Mal noch an.«

Maria und die anderen warten vor dem Raum, also sollte ich mich beeilen und aufhören so viel zu reden. Ich sollte sowieso aufhören so viel kitschigen Kram von mir zu geben, sonst wird Reece noch sauer, wenn er wieder aufwacht. Er hasst Kitsch, hat aber trotzdem versucht so gut es ging romantisch zu sein, egal wie sehr ihn das angeekelt hat.

»Verdammt, Reece, ich könnte hier vermutlich noch stundenlang sitzen und weitere Eigenschaften aufzählen, die ich an dir liebe. Wie zum Beispiel deine Ausstrahlung. Du hast so eine enorme Ausstrahlung, das ist dir nicht einmal bewusst. Immer wenn du lachst, habe ich das Gefühl, dass die Sonne scheint. Du ziehst alle Blicke auf dich und das hat nicht nur mit deinem Aussehen zu tun. Denn gutaussehende Typen gibt es viele, aber es gibt nicht viele Jungs mit so einem tollen Charakter wie deinem. Mit so einem strahlenden Lächeln wie deinem und vor allem nicht mit so einem großen Herzen wie deinem.«

Obwohl sein Herz krank und von Geburt an schon schwach war, hatte er dennoch das größte Herz von uns allen. Denn Reeces Liebe war die ehrlichste, schönste und intensivste Liebe, die ich je gespürt habe. Eine Liebe, die mit nichts im Leben vergleichbar ist. Nicht einmal mit der Liebe zu meinen eigenen Eltern.

Reece wollte niemals jemandem etwas vormachen, deshalb hat er sich von Anfang an eine Hand voll Menschen gesucht, die er in seine Nähe lässt, um sie dann aber auch wahrhaftig zu lieben und es ihnen zu zeigen.

»Bitte wach auf, Okay?«, murmele ich, als ich schließlich aufstehe und mich zu ihm beuge, um ihm einen hauchzarten Kuss auf die Stirn zu drücken. »Ich liebe dich. Wir sehen uns morgen.«

~*~

Am nächsten Tag bin ich mit Ava in der Schule. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich nur körperlich anwesend im Unterricht. Doch die Lehrer lassen mich Gott sei Dank in Ruhe, auch wenn sie wahrscheinlich wissen, dass ich nicht zuhöre und dem Unterricht folge. Heute lässt mich sogar Mr. Casey ausnahmsweise einmal in Ruhe und redet einfach weiter, sucht sich andere Schüler auf denen er herumhacken kann und über die er sich lustig macht.

Die Klasse lacht, doch ich sitze einfach nur so da und schaue aus dem Fenster.

In der Pause sitze ich diesmal mit Ava draußen auf dem Schulhof und esse dort mein Lunchpaket. Ich habe sie darum gebeten draußen zu sitzen, obwohl es verdammt kalt ist um diese Jahreszeit. Denn ich möchte einfach keinen sehen, möchte keine dummen Fragen beantworten.

Bis jetzt wurde ich in Ruhe gelassen was dumme Fragen angeht, aber ich weiß nicht wie lange das gut geht. Die meisten Schüler hier reißen sich nur so das Maul darum was mit Reece ist und was nicht. Gerüchte über Gerüchte. Als hätten sie kein eigenes Leben. Und das Schlimmste daran ist, dass diese ganzen Gerüchte so ganz weit von der Wahrheit entfernt sind. Sie alle denken nur schlechtes von Reece, sie denken er hätte mal wieder Mist gebaut.

Am liebsten würde ich jeden einzelnen an ihren Schultern packen, schütteln und ihnen erzählen, dass Reece im Krankenhaus liegt und um sein Leben kämpft. Dass er all die Jahre gelitten hat, dass er gar nicht so ist wie sie alle denken. Dass er teilweise in seinem Selbsthass versinkt, dass er sich mehr Sorgen macht um sein Umfeld, als um sich selbst.

Ich wünschte die Welt würde den Reece kennen, den ich kenne. Den echten Reece. Ich wünschte sie würden ihn respektieren und ihm die Ehre erweisen, die er verdient hat. Und vor allem wünschte ich mir, dass sie aufhören würden solche miesen Gerüchte über ihn in die Welt zu setzen und diese auch noch zu glauben. Ich möchte nicht, dass sie so schlecht von ihm denken oder reden. Das hat er nicht verdient.

Er hat nur nie jemandem von seiner Krankheit erzählt, um kein Mitleid zu bekommen und was hat er davon? Hinter seinem Rücken wird schlecht über ihn geredet. Ich muss mir Dinge anhören wie Hab' gehört er soll vielleicht sterben.

Das hat er verdient.

Der dachte sowieso immer er sei etwas Besseres als wir. Hat nie mit uns geredet, nicht einmal angesehen hat er uns.

Dachte wohl die Welt gehört ihm, dieser Wichser. Der Hat endlich bekommen was er verdient hat.

Ich hoffe er leidet noch lange, bevor er stirbt.

Ich konnte ihn nie ausstehen. Nur weil er gut aussah, dachte er, dass er sich alles erlauben könnte.

Er hat immer Mist gebaut, das hat er jetzt davon! Ha ha!

Keiner mochte ihn hier! Nicht einmal Lucian und die anderen mochten ihn wirklich.

Ich habe gehört er soll mit diesem kleinen Austauschmädchen zusammen sein und dass sie ihn liebt.

Als ob, das ist bestimmt nur ein dummes Gerücht. Ich wette er hat sie sitzenlassen und ihr das Herz gebrochen wie all den anderen Mädchen.

Er hat ziemlich viele gebrochenen Herzen hinterlassen damals. Jetzt war wohl seins endlich mal dran.

Am Ende ist das Leben doch gerecht.

Tja, jeder bekommt mal was er verdient hat, sogar so ein arroganter Kerl wie Reece Baldon.

Ich möchte sie anschreien. Möchte ihnen sagen, dass es nicht stimmt. Er ist nicht arrogant, er hat es nicht verdient und vor allem hat er sich nie für etwas Besseres gehalten. Ganz im Gegenteil. Er hat nur so getan, um sich zu schützen. Um euch zu schützen.

Aber das was ich am dringendsten sagen möchte, ist, dass das Leben nicht gerecht ist. Das Leben ist absolut nicht gerecht. Und dieser verdammte Spruch, dass jeder bekommt was er einmal verdient, kann sich sonst wer in den Arsch schieben. Sind wir mal ehrlich. Das Leben ist kalt und grausam und fies. Am Ende verlieren wir alle. Aber warum ist das Leben zu manchen Leuten so gemein? Reece hat nie etwas dummes getan, warum wird er bestraft? Warum kann er nicht einmal etwas Schönes im Leben erleben? Ein bisschen Erfolg haben?

Das Schicksal ist ein Arschloch.

Und wisst ihr was?

Es kann mich mal.

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