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21. Lass uns reden

Der Tag ist gekommen und endlich bin ich ein Jahr älter. Siebzehn. Das klingt so verdammt erwachsen, dabei fühle ich mich ehrlich gesagt noch wie ein halbes Kind und wahrscheinlich verhalte ich mich auch eher dementsprechend. Früher hörte sich siebzehn für mich noch total weise und erwachsen an, aber heute weiß ich, dass man in diesem Alter nicht einmal annähernd ein Viertel seines Lebens hinter sich hat.

Reece ist der Erste, der mir gratuliert. Was wohl unvermeidbar ist, weil wir in einem Zimmer wohnen. Inzwischen genieße ich es, mir das Zimmer mit ihm zu teilen, vor allem jetzt wo er meistens zu Hause verbringt und sich nicht mehr mit seinen Betthäschen herumtreibt. Wenn er denn mal weg ist, dann nur mit Madison. Die Beiden verbringen wieder ziemlich viel Zeit miteinander, was mich irgendwie beruhigt.

An diesem besagten Morgen öffne ich irgendwann die Augen, weil ich mich beobachtet fühle und sowieso schon länger nicht mehr ruhig schlafen kann. Das ist der Moment, als ich ihn bemerke. Er setzt sich auf meine Bettkante und lächelt mich warm an. »Alles Gute zum siebzehnten, Geburtstagsküken.«

»Danke«, antworte ich lächelnd und gähne herzhaft. Geburtstagsküken statt Geburtstagskind. Das ist wohl typisch Reece. Er strahlt mich an, woraufhin ich anfange unruhig zu grinsen. Irgendetwas hat er doch. »Ist was?«

»Nein, gar nichts«, meint er nur, dann beißt er sich auf die Unterlippe. Ich muss leise lachen über sein seltsames, aber süßes Benehmen. »Oder doch. Los, komm mit.«

Er zieht mich hoch. Ich setze mich ruckartig auf und muss kurz innehalten, um das Schwindelgefühl loszuwerden. In dem Moment erinnere ich mich an gestern. An mein dummes Verhalten und an meine ganzen Heulattacken. Ich habe das Gefühl, ihm in den letzten Wochen ziemlich schwer zur Last gefallen zu sein und er soll wissen, dass ich seine Fürsorglichkeit und lieben Worte nicht als selbstverständlich ansehe. »Reece«, halte ich ihn zurück. »Danke Reece. Danke für gestern und danke für alles. Tut mir leid, dass ich manchmal so grässlich zu dir bin. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, warum du dich noch mit mir abgibst.«

Er lächelt mich an und streckt die Hand aus, um mir über die Wange zu streichen. »Da gibt es so einige Dinge, die ich an dir liebe, Küken. Vielleicht verrate ich sie dir irgendwann«, antwortet er mit ernster Miene und leuchtenden Augen. Dann wirkt er wieder hibbelig, wie ein kleines, aufgeregtes Kind und zieht mich an der Hand hoch. »Und jetzt komm schon. Steh auf.«

Ich kichere und stehe auf, dann lasse ich mich von Reece aus dem Zimmer ziehen. Doch als er zum eigentlich abgesperrten Teil des Hauses geht, schaue ich mich verwirrt um. Es geht einmal über den Flur, in den Bereich, der eigentlich wegen Bauarbeiten geschlossen war. Langsam aber sicher ahne ich, was hier vor sich geht. Ich glaube zu wissen, was Reece mir zeigen möchte. Er schubst mich sanft Richtung Tür und öffnet sie dann. Mit offenem Mund und Reece Hand im Rücken lasse ich mich hineinschieben. Ich schaue mich um, habe mich immer gefragt wie der Rest des Hauses aussehen mag.

Die Wände sind lavendelfarben und schlicht gehalten. Die Farbe ist nicht streng oder auffallend und wirkt daher sehr unauffällig. Der Boden besteht aus demselben dunkelbraunen Laminat, das auch im Rest des Hauses ausgelegt ist. Ansonsten gibt es nicht viel zu sehen. Ein Bett, ein Schreibtisch und ein Kleiderschrank. Es ist ein ganz gewöhnliches Zimmer.

»Ich dachte die Renovierungsarbeiten brauchen noch ein wenig?«, frage ich leicht unsicher. Träume ich vielleicht gerade nur? Reece aber schüttelt den Kopf und lächelt. »Mom hatte das falsche Datum im Kopf und die Bauarbeiter sind sogar ein paar Tage früher fertig geworden.«

»Oh«, sage ich leicht betrübt, versuche aber Freude vorzutäuschen. Was mir nicht wirklich gelingt. »Das ist super.«

»Das ist eigentlich das Gästezimmer, aber vorübergehend wird das dein Zimmer sein«, erklärt er. Als er vorübergehend sagt, überkommt mich ein unschönes Gefühl und ich schaue auf den Boden. Es ist, als hätte mich jemand wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht hat, denn ich lebe hier nicht wirklich, sondern eben nur für kurze Zeit. Reece neben mir versteift sich. »Freust du dich denn gar nicht?«

»Nein, um ehrlich zu sein nicht«, gestehe ich und hebe den Blick. Ich schlucke schwer. »Ich habe angefangen, es in deinem Zimmer zu mögen.«

Zuerst wirkt er leicht überrascht, doch dann heben sich Reeces Mundwinkel zu einem breiten Grinsen. Im nächsten Moment werde ich von seinen Armen erdrückt und an seine Brust gepresst. Die Umarmung kommt so überraschend, dass ich verzweifelt nach Luft ringe.

»Reece?«, frage ich, leicht in Atemnot geratend, als er mich nicht mehr loslässt. Sein Griff ist fest und ich glaube manchmal bemerkt er gar nicht wie fest er zugreifen kann. Vielleicht vergisst er auch einfach bloß, dass ich noch atmen muss.

»Ich habe gehofft, dass du das sagst, Küken«, flüstert er leise in mein Haar. Ich muss vor Erleichterung kichern, als ich begreife, dass wir beide anscheinend dasselbe gedacht haben. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Das kann doch nur bedeuten, dass er mich auch bei sich haben möchte, oder? Ich drücke mich sanft von ihm und schaue in sein Gesicht. »Und wie wollen wir das deinen Eltern erklären?«

»Die müssen es ja nicht erfahren«, meint Reece grinsend. Ich hebe den Kopf und sehe ihn an. Lange Zeit bleibe ich einfach so stehen, den Kopf leicht nach hinten gelegt und ihn musternd. Ich kann einfach nicht fassen, was das zu bedeuten scheint. Reece runzelt die Stirn. »Emma? Alles in Ordnung?«

Ich schüttele innerlich den Kopf und fasse allen Mut zusammen, den ich in diesem Moment zusammenkratzen kann. Da ist eine Stimme in meinem Kopf, die sagt: Sag es ihm! Er mag dich auch! Doch ich zögere kurz. Irgendetwas in mir, eine andere Stimme, sagt, dass sich ein Junge wie Reece nie für ein Mädchen wie mich interessieren würde. Es ist einfach zu schön, um wahr zu sein.

»Reece, lass uns reden.« In dem Moment, als die Worte meine Lippen verlassen, kann ich nicht glauben, dass ich es laut ausgesprochen habe. Ich habe endlich den Mut gefasst und jetzt muss ich es auch durchziehen. Innerlich habe ich mit Max abgeschlossen, eigentlich schon lange, doch ich muss es auf jeden Fall noch mündlich tun. Aber das kann warten, denn Max ignoriert meine Anrufe und Nachrichten momentan bloß.

Reece weitet leicht überrascht die Augen und sieht mich an. »Reden worüber?«

»Über uns«, antworte ich. Mein Herz rast und ich glaube, ich leise an einem plötzlichen Schweißausbruch. Ist die Raumtemperatur vielleicht auf einmal um zwanzig Grad gestiegen?

Unruhig beiße ich mir auf meiner Unterlippe herum und sehe Reece an. Er lächelt unsicher. »Geht das Gespräch gut aus?«

Ich überlege kurz. »Ich hoffe.«

»Dann rede ich gerne mit dir«, antwortet er und strahlt. »Aber nicht hier. Lass uns irgendwohin gehen, wo wir alleine sind.«

»An den Strand?«, frage ich mit hoffnungsvollen, leuchtenden Augen. Reece nickt. »Alles was du willst. Heute bist du das Geburtstagsküken.«

Nach etwa einer Stunde sind wir endlich am Strand. Reece hat irgendwann in der Zeit angefangen unruhig zu wirken, doch als ich ihn gefragt habe, was los sei, meinte er bloß nichts. Nichts bedeutet nie wirklich nichts, das weiß ich, aber was soll ich tun? Ihm auf die Nerven gehen und nach einer Antwort quengeln? Das kann ich wohl kaum machen.

Am Strand angekommen, setzen wir uns auf den Sand. Er sucht uns ein kleines Plätzchen aus, auf dem wir uns niederlassen können. In einem Moment ist er noch so euphorisch und dann wirkt er wieder so distanziert. Oder habe ich irgendetwas verpasst? Langsam verstehe ich die Welt und seine wechselnden Stimmungsschwankungen nicht. Irgendetwas verheimlicht er mir, das weiß ich, nur was es ist, weiß ich leider nicht. Aber ich bin mir sicher, dass ich es bald herausfinden werde. Ich muss. Irgendwann wird Reece einen Fehler machen oder er wird es mir von selbst erzählen, dann wenn er denkt, dass die Zeit dazu gekommen ist. Jedenfalls hoffe ich es.

Man hört nur das Rauschen der Wellen und die Möwen, die uns umkreisen. Ich genieße den Wind, der mir die Haare aus dem Gesicht weht. Die Wellen sind heute höher als sonst, aber es ist auch mehr los am Strand als das letzte Mal. Ich sehe ein Pärchen händchenhaltend am Strand spazieren, dann eine junge Frau mit einem Hund joggen und ein paar Kinder spielen. Doch die Geräuschkulisse stört mich nicht sonderlich, denn die Schönheit des weiten Meeres, des Bildes, das sich mir hier bietet, ist einfach zu schön, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

»Deine Eltern werden sich Sorgen machen«, sage ich irgendwann, als mir wieder klar wird, weshalb wir eigentlich ans Meer gefahren sind. Mein Herz schlägt höher, bei dem Gedanken daran, was ich ihm gleich sagen werde.

»Ich habe ihnen einen Zettel hinterlassen auf dem steht, wo wir sind. Außerdem haben wir ja unsere Handys mit«, antwortet er, den Blick nach vorne gerichtet. »Solange wir nachmittags rechtzeitig zur Feier wieder da sind, ist alles in Ordnung.«

Ich seufze und sehe ihn so lange an, bis er meinen Blick endlich erwidert. Seine vollen Lippen sind einen kleinen Spalt breit geöffnet. Mir fällt auf, wie attraktiv das aussieht. Vielleicht aber spielen meine Hormone gerade auch verrückt, weil ich weiß, was ich gerade im Begriff bin zu tun. Ich flüstere, leicht heiser: »Du weißt warum wir hier sind.«

»Wegen deiner Vorliebe zu Stränden?«

»Ja, äh, ich meine nein«, antworte ich verwirrt. Er macht mich nicht nur total nervös, er bringt mich auch noch komplett aus dem Konzept. Ich hätte mir vorher eine Taktik überlegen sollen, aber das kam so ganz ungeplant und plötzlich, dass ich mich gar nicht darauf vorbereiten konnte. Vielleicht hätte ich mir auf dem Weg lieber einen Monolog vorbereiten sollen, den ich einfach vorgetragen und gehofft hätte, dass Reece weder einschläft, noch die Flucht ergreifen würde.

»Ich wollte mit dir reden. Aber über etwas ernstes. Bitte«, sage ich flehend. Ich bin gerade leicht nervös und am Verzweifeln, da kommt mir sein Humor ziemlich ungelegen. »Es ist wirklich sehr wichtig. Du musst ernst bleiben, Reece, auch wenn dir das schwerfallen mag. Das ist nicht gerade einfach für mich.«

»Ich bin ernst«, meint Reece plötzlich und starrt mir in die Augen. Meine Wangen färben sich leicht rosig, als ich anfange den Mund zu öffnen, aber keinen Ton herausbekomme. Ich schließe den Mund wieder für eine Sekunde und tue dasselbe mit meinen Augen. Wenn ich ihm dabei nicht in die Augen sehen muss, fällt es mir schon viel einfacher. So kann ich mir immerhin vorstellen, ich sei alleine in meinem Zimmer.

»Ich habe mich in dich verliebt«, sage ich und öffne langsam ein Auge. Gerade noch rechtzeitig, um zu sehen wie Reeces Augen sich leicht panisch weiten.

»Emma-«

»Lass mich zu Ende reden, bitte. Sonst verliere ich den Mut«, unterbreche ich ihn, woraufhin er sich auf die Unterlippe beißt und mich mit großen Augen ansieht. »Ich liebe dich und es ist völlig okay, wenn du nicht dasselbe empfindest. Ich musste es einfach loswerden.«

Sein Mund steht leicht offen und der panische Ausdruck ist immer noch in seinem Gesicht und verunsichert mich mehr denn je. Mit brüchiger Stimme frage ich: »Was ist los?«

Im nächsten Moment geht alles so schnell, dass ich erst begreife, dass er mich küsst, als ich seine Lippen auf meinen spüre. Seine Hand wandert über meinen Rücken, weiter hinab und verschwindet unter meinem Top. Reeces Haut auf meiner zu spüren, lässt mich innerlich explodieren. Es ist schöner als alles was ich je erlebt habe. Aufregender als alles was ich je erlebt habe. Es ist unbeschreiblich. Mein Körper spielt verrückt, mein Herz klopft wie wild und mein Kopf schreit vor Freude. Dieser eine Moment ist so energiegeladen, dass ich glaube in mich zusammenzusacken, wenn sein Mund meinen verlässt und seine Hand nicht mehr meine Haut berührt.

Er küsst mich, wie ein Mann eine Frau küssen sollte. So wie jeder geküsst werden sollte. Sanft, aber leidenschaftlich. Liebevoll, aber gleichzeitig auch wild. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so geliebt gefühlt und das nicht durch Worte, sondern durch einen einzigen Kuss. Ab und zu lösen wir uns voneinander, um nach Luft zu schnappen, aber Reeces Lippen sind immer schneller auf meinen, als ich denken kann.

»Wow«, keuche ich, nachdem er sich komplett von mir löst. Seine Hand liegt immer noch sanft an meinem Kiefer, der Daumen streicht über meine Wange. Ein Lächeln umspielt seine Lippen, während sein Blick über meinen Körper gleitet. Wir liegen nebeneinander, beide auf unseren Seiten und ins Gesicht des anderen schauend. Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Heißt das, dass du dasselbe für mich empfindest?«

»Emma«, Reece seufzt und wendet den Blick ab, während er sich durch sein dichtes Haar fährt. »Ich bin glücklich, dass du Schluss machst mit dem Arsch. Du hast etwas so viel Besseres verdient. Und noch glücklicher macht es mich, dass du mich liebst, aber...«

Panik macht sich in mir breit. Einerseits will ich unbedingt wissen, was er zu sagen hat, andererseits habe ich Angst vor seiner Antwort. Was ist, wenn er sagt aber du bist leider nicht mein Typ oder aber ich habe nur freundschaftliche Gefühle für dich. Küssen bedeutet mir nicht sehr viel.

Ich schaue ihm ins Gesicht, starre ihm in die Augen. Meine Neugierde bringt mich fast zum Verzweifeln.

»Ich bin total selbstsüchtig«, seufzt er und sieht mich an, dabei schüttelt er den Kopf, ein trauriges Lächeln im Gesicht. Aber ich verstehe nur Bahnhof. Was meint er damit? »Das verstehe ich nicht.«

»Es ist schwer zu erklären, Emma. Ich liebe dich, ich bin verdammt noch einmal verrückt nach dir, von dem ersten Moment an, an dem du mich angebrüllt hast und mich als Arschloch bezeichnet hast«, sagt er lachend und schaut in die Ferne, als würde er in Erinnerungen schwelgen. Ich schaue ihm gerne dabei zu, denn er hat dabei immer ein halbes Lächeln im Gesicht. Ein Lächeln, das einerseits glücklich, aber auch traurig wirkt. »Aber es geht nicht. Ich würde dir das Herz brechen. Es ginge gar nicht erst anders.«

Es ist, als wäre mit seinen letzten Worten eine Welt zusammengebrochen. Eine Zukunft, die ich mir mit ihm ausgemalt habe. Eine bessere, schönere Zukunft.

Ich schüttele langsam und ungläubig den Kopf, denn ich will es einfach nicht wahrhaben. Es darf einfach nicht so enden.

»Wieso?«, frage ich leise und starre ihn an, auch wenn ich am liebsten im Erdboden versinken würde. »Wieso musst du mir das Herz brechen, wenn du dasselbe für mich empfindest?«

»Ich kann es nicht erklären, aber das hat nichts mit dir zu tun. Emma, du musst mir glauben«, meint er und wirkt dabei so unendlich traurig. Meine Unterlippe bebt förmlich, als ich die nächsten Wörter laut ausspreche: »Das ist mir egal.«

»Bitte was?« Reece starrt mich mit einer Mischung aus Neugier, Verwirrung und Verwunderung an. Damit hat er wohl nicht gerechnet, ich nämlich auch nicht. Aber ich weiß, dass es stimmt.

»Gott, ich bin so egoistisch«, seufzt er und geht sich durch die Haare, dabei formt sich ein Lächeln in seinem Gesicht. »Bist du dir sicher, Küken? Denn ich würde dich meinen Eltern nur zu gerne als meine erste Freundin vorstellen.«

Moment mal. Seine erste Freundin? Oh Gott, oh Gott!

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