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72 ⚜ Alles für Liebe

REBEKAH

,,Hilfe!", brüllte ich aus Leibeskräften und hämmerte mit geballter Faust gegen das unsichtbare Schutzschild des Lafayette Friedhofs. ,,Löst den Zauberbann! Ich schwöre, dass ich sonst diesen ganzen Friedhof niederbrennen werde - mitsamt euren Gedenkstätten für die Ahnen!"

Auf meinem Arm lag Eliza. Sie war nicht wieder aufgewacht, nachdem sie vor meinen Augen zusammengebrochen war. Dennoch zuckte ihr Körper unkontrolliert.

,,Ihr Urvampire hattet noch nie die besten Manieren. Du bist wie dein Bruder, Rebekah Mikaelson", begrüßte mich die wütende Clarice Deveraux. In der Hand hielt sie eine gruselige Voodo Puppe, die ich misstrauisch betrachtete.

,,Eliza ist eine von euch. Helft ihr", formulierte ich knapp mein Anliegen.

Clarice ließ ihren Blick über die zuckende Eliza wandern. ,,Nein, sie ist ein Magieabsauger, der zum Vampir wurde. Die Ahnen werden deine Freundin nicht als vollwertiges Mitglied der Hexengemeinschaft ansehen."

,,Schön. Sehe ich aus, als interessierte ich mich für die Meinung eurer Ahnen? Helft ihr."

,,Ich höre nur Forderungen. Was bist du bereit zu geben?", wollte Clarice wissen.

Selbstsüchtige Biester! ,,Alles."

,,Alles?"

,,Bist du taub? Lass mich rein."

Clarice seufzte leise. ,,Komm rein - nur du. Marcel Gerard wartet draußen."

Entschuldigend sah ich Marcel an, ehe ich mit Eliza auf dem Arm über die Schwelle trat und Clarice Deveraux folgte. Der Lafayette Friedhof bestand aus hohen gemauerten Grabstätten und es roch nach verkohlten Kräutern. Ein wahres Hexenparadies.

Auf Anweisung von Clarice legte ich die rothaarige Häretikerin auf einem riesigen Stein ab, der verdächtig nach Opferritual stank. Clarice kniete sich neben Eliza und die anderen Hexen trugen Fackeln herbei. Es gefiel mir nicht sonderlich, aber ich war jederzeit bereit einzugreifen und sie in Sicherheit zu gewinnen.

,,Ich komme nicht zu ihr durch. Die Ahnen sind der Meinung, dass sie es nicht würdig ist, gerettet zu werden. Zum Teil ist sie eine von euch - außerdem verbringt sie zu viel Zeit mit Urvampiren."

,,Wie bitte? Die Ahnen helfen euch nicht, weil ich mit ihr schlafe?", hakte ich nach. ,,Du kannst den Ahnen mitteilen, dass ich den gesamten Friedhof niederbrennen werde, wenn sie Eliza nicht helfen. Das würde eure Kraftquelle zerstören und puff... Die Ahnen sind weg."

Zufrieden beobachtete ich, wie Clarice erbleichte. Womöglich war sie jetzt bereit, es richtig zu versuchen. ,,Hat deine Freundin lebende Familienmitglieder? Ich vermute, dass sie in ihrem eigenen Kopf eingesperrt ist, weil sie sich überanstrengt hat. Sie ist momentan nicht stark genug, wieder aufzuwachen. Jemand ihres Blutes hätte womöglich eine Möglichkeit, sie dort rauszuholen."

Ich dachte an Nathaniel, der seit fast neunhundert Jahren verschollen und wahrscheinlich tot war. Ich wollte schon den Kopf schütteln, als mir etwas einfiel. Die allererste Bindung, die wir teilten. ,,Ich bin ihre Erschafferin. Hilft das?"

,,Es könnte funktionieren", gab Clarice zu. ,,Ein Versuch ist es wert."

Clarice holte ein Messer und zog es einmal über meine Handfläche. Das Blut träufelte sie auf eine Schale, dann gab sie welches von Eliza dazu.

Ich verstand es nicht. Eliza hatte kerngesund ausgesehen. In welcher Hinsicht hatte sie sich überanstrengt?

Ich strich sanft über ihre Wange. Clarice beobachtete mich dabei. ,,Du hast keine Zeit zu verlieren, Rebekah Mikaelson. Aber nun bist du an der Reihe, ein Versprechen zu geben. Ich möchte, dass du dich an mich bindest. Ich werde jederzeit in der Lage sein, deine Macht zu kanalisieren. Das ist mein Preis."

Ich runzelte die Stirn. Das würde Clarice nicht nur unglaublich mächtig, sondern auch zugleich unsterblich machen. Ein Bindezauber dieser Art würde es ihr ermöglichen, es tatsächlich mit uns aufzunehmen. Ihn anzunehmen wäre dumm.

,,Okay", sagte ich also. Niemand hatte behauptet, ich würde kluge Entscheidungen treffen, oder?

,,Okay?", fragte Clarice überrascht und als ich nichts einwendete, bereitete sie alles für meine Reise in Elizas Geist vor. ,,Du hast nicht gelogen. Du würdest alles für sie tun."

Clarice gab mir Anweisungen. Ich legte mich neben Eliza und verschränkte unsere Finger miteinander. Ich hole dich zurück, Liebste.

•••

Die Jäger hängten ein totes Wildschwein über das Feuer. Es duftete nach geräuchertem Fleisch und den gepflückten Kräutern, die die Heilerin zum Trocknen aufhängte. Das kleine belebte Dorf zauberte ein Lächeln in mein Gesicht. Eine Horde Kinder rannte mich auf dem Weg zum Feuer fast um. Sie kicherten vergnügt und spielten fangen. Ein rothaariges Mädchen versuchte, die anderen zu erwischen. Sie kamen der Feuerstelle gefährlich nah, wurden dort aber von den Erwachsenen verscheucht. Es war  ein Tag wie immer und mein Herz sehnte sich nach zuhause.

Die Körper der anderen Menschen flimmerten, als wären sie nicht wirklich hier. Auch die Landschaft wirkte seltsam verzerrt, je weiter man sich von der Feuerstelle entfernte. Ich begriff es. Ich war wirklich nicht in der Zeit gereist, sondern in Elizas Geist eingedrungen. Doch da blieb diese bittersüße Sehnsucht nach dem kleinen Wikingerdorf, durch das ich wanderte. Wie hätte mein Leben ausgesehen, wenn ich für immer dort geblieben wäre? Wenn nicht alles im Chaos versunken wäre?

Eliza. Wo könnte Eliza hingehen? Zuerst suchte ich die Koppel mit den Pferden auf, die friedlich in der Sonne grasten. Früher hatten wir die Tiere stundenlang beobachtet und mit Äpfeln gefüttert. Hier lernten wir uns kennen, nachdem ich zu zaubern versuchte und kläglich scheiterte. Wehmütig beobachtete ich die Pferde. Der Horizont flackerte instabil. Ich hatte nicht viel Zeit, bevor dieser Ort in sich zusammenbrach.

,,Rebekah Mikaelson, welch eine Ehre." Nathaniel schwang sich über das Geländer der Koppel. Der junge Siphoner hatte sich kein bisschen verändert. Seine Stimme zu hören, nach all diesen Jahren, war merkwürdig. ,,Mittlerweile solltest du begriffen haben, dass du Eliza nicht guttust. Verschwinde."

,,Wo ist Eliza?", fragte ich und rief mir ins Gedächtnis, das Nathaniel nur ein Konstrukt von Elizas Erinnerungen war, ein Abbild seiner Selbst - das leider gruselig präzise war. Der abfällige Unterton, den er in meiner Gegenwart immer verwendete, passte perfekt.

,,Wenn du das nicht weißt, will sie vielleicht nicht gefunden werden." Er verzog keinen Muskel. Sein Gesicht war eine glatte Maske ohne Emotion. Ich wünschte, er wäre etwas weniger er selbst.

,,Du sprichst immer noch denselben Unsinn wie damals. Wenn du mir nicht helfen willst, bitte - dann suche ich sie eben alleine. Du wirst nie begreifen, was uns verbindet."

,,Was euch verbindet ist mir egal. Du verdienst meine Schwester nicht, Bekah. Das einzige, was du jemals richtig gemacht hast, ist ihre Verwandlung in einem Häretiker. Diese Macht... Du verdienst sie nicht, aber Eliza hast du zu wahrer Größe verholfen."

,,Halt den Mund." Ich ging an ihm vorbei, hatte aber nicht damit gerechnet, dass Nathaniel tatsächlich versuchte, mich aufzuhalten. Er murmelte einen Zauberspruch, wodurch die Knochen in meinen Beinen mit einem ekelhaften Geräusch brachen. Der Schmerz trieb Tränen in meine Augen. ,,Schwach wie immer"  flüsterte Nathaniel. ,,Komm schon, Bekah. Du gibst dir keine Mühe, Eliza zu finden."

,,Ich dreh dir den Hals um", knurrte ich.

Nathaniel lachte. ,,Und was soll das bringen?"

,,Dass du endlich deinen Mund hältst? Mir fallen da so einige Gründe ein." Ja, ich könnte mit Nathaniel kämpfen, aber das kostete wertvolle Zeit. ,,Bitte Nat. Ich liebe sie. Lass mich helfen."

,,Du liebst sie? Hast du gemerkt, dass deine Mutter nun schon jahrhundertelang in ihrem Kopf herumspukt?"
Nun ja, das hatte ich nicht gemerkt. Ich dachte, dass wir Mutter in Bulgarien endgültig loswerden. Nathaniel lachte. ,,Das dachte ich mir."

,,Ich liebe sie trotzdem, okay? Aber ich habe Angst, dass Klaus ihr was antut, wenn ich mich darauf einlasse. Er hasst sie ohnehin seit der Geschichte mit Katerina. Mein Bruder kann Marcel akzeptieren, aber ich denke nicht, dass er Eliza gutheißen würde."

Nathaniels Hände ballten sich zu Fäusten. Ob er mir glaubte oder nicht war nicht herauszufinden, aber ich meinte jedes Wort von Herzen. ,,Ich kann dein nichtssagendes Gerede nicht mehr ertragen, Bekah. Vielleicht muss ich dir helfen, deinen Mund zu halten." Er wollte etwas sagen, doch ea hatte ich ihm schon das Genick gebrochen.
,,Ich konnte dein Gerede auch nicht ertragen", murmelte ich augenrollend.

Ich nahm mir kurz Zeit, um meine demolierten Knochen einzurenken, dann rannte ich zur Feuerstelle zurück. Der Boden bebte und die Menschen im Dorf lösten sich nach und nach in Luft auf.

,,Eliza!", schrie ich, hastete an den Häusern vorbei. Eines von ihnen brach in sich zusammen. ,,Eliza! Wo bist du?"

Und dann erinnerte ich mich. Ich war ihr schon begegnet, hatte ihr aber keine große Beachtung geschenkt. In Vampirgeschwindigkeit kehrte ich zur Feuerstelle zurück, wo die Kinder Fangen gespielt hatten. Das rothaarige Mädchen kauerte am Fuße der Weißeiche. Vor ihr kniete eine jüngere Version meiner selbst. Ich sah mich selbst als neunjährige, die leise auf Eliza einredete.

,,Du darfst nicht traurig sein. Wir finden einen Weg zurück", sagte mein jüngeres Ich zu Eliza. Ich sah zu, wie ich eine Blume pflückte und mit Magie zu Eliza schweben ließ. Mein jüngeres Ich fing sie auf und steckte sie in Elizas Haar. ,,Und wenn nicht, sind wir wenigstens zusammen hier. Beste Freundinnen, für immer und ewig."

Der Boden bebte heftiger. Das tote Wildschwein über der Feuerstelle fiel um und setzte das Gras in Flammen.

,,Was machen wir jetzt?", fragte Eliza panisch.

Das war ja herzzerreißend anzusehen, aber es wurde Zeit, mich bemerkbar zu machen. Zumal die riesige Weißeiche gefährlich wackelte. Ich reagierte schnell, schnappte die beiden Mädchen und zog sie außer Reichweite des Baumes und der Flammen, die sich rasend schnell ausbreiteten. Eliza und meine jüngere Version husteten wegen dem drückenden Rauch, der mit den Flammen einherging.

,,Hör zu, wir haben nicht viel Zeit", redete ich auf die junge Eliza ein. ,,Wenn du überleben willst, musst du mit mir kommen. Aber du musst es freiwillig tun, das ist sehr wichtig."

Eliza blickte verwirrt zwischen mir und meiner jüngeren Version hin und her. ,,Ich verstehe nicht..."

Ich seufzte. Wie konnte Elizas Geist eine erschreckend treffende und nervtötende Version von Nathaniel zustandebringen, aber sich selbst in ein unwissendes Kind verwandeln? ,,Ich bin Rebekah Mikaelson. Stell mir eine Frage, die nur ich wissen kann. Und wenn ich richtig antworte, begleitest du mich!"

Eliza überlegte. ,,Was war das erste, was wir zusammen unternommen haben?"

,,Wir waren schwimmen am See. Du wolltest es lernen, weil du gesehen hast, wie ich mit meinen Geschwistern dort war. Du hast dich furchtbar angestellt, aber ich habe es dir beigebracht."

Eliza ließ die Hand der kleinen Rebekah los, die sich daraufhin in Luft auflöste. Sie verschränkte unsere Finger ineinander. ,,Hilfst du mir zu überleben?"

,,Immer." Ich schnappte mir das Messer, das Clarice Deveraux mir mitgegeben hatte. Das Wackeln des Bodens warf uns fast um. Eliza schlang die Arme um mich, um sich an mir festzuhalten. Ich schnitt mir und Eliza in die Hand und konzentrierte mich auf Clarice Anweisungen.

Als ein brennender Ast nur wenige Meter neben uns auf dem Boden aufschlug, zuckte Eliza zusammen. ,,Hab keine Angst, ich beschütze dich! Beste Freundinnen für immer und ewig - weißt du noch?"

Ich fokussierte mich auf meinen Körper, stellte mir vor auf dem harten Stein zu liegen und Eliza mit mir zu nehmen und sie sicher aus ihrem eigenen Kopf zu führen.

Ich schnappte nach Luft und öffnete die Augen. Clarice Deveraux saß zu meiner Linken. Die Hexe reichte mir widerstrebend einen Blutbeutel, den ich ausnahmsweise ignorierte. Meine Hände waren immer noch mit Elizas verschränkt, die reglos neben mir lag.

,,Komm schon", flehte ich und hatte Tränen in den Augen. ,,Beste Freundinnen für immer und ewig. Lass mich nicht Im Stich." Egal wie distanziert wir waren, egal ob wir eine Beziehung führten oder nicht - ich liebte Eliza. Es spielte keine Rolle was wir waren, denn meine beste Freundin würde sie immer bleiben.

,,Du verdammtes Miststück", stöhnte Eliza neben mir. ,,Du machst mir fast eine Liebeserklärung, dass ich zurückkomme. Das ist Bestechung!"

Erleichtert fiel ich ihr in die Arme. ,,Du hast mir Angst gemacht!"

Eliza, immer noch halb im Delirium, lächelte. ,,Küsst du mich jetzt, weil ich fast gestorben bin? Daran war übrigens deine verrückte Mutter Schuld, also schuldest du mir theoretisch zwei Küsse. Oder drei - weil du geleugnet hast, dass unser Küchense..."

,,Halt die Klappe", sagte ich augenrollend. ,,Es ist vorbei, okay? Meine Mutter ist und bleibt tot. Und was den Kuss angeht..."

Ich küsste sie auf die Wange. Dreimal. Damit wären meine Schulden vorerst beglichen.

,,Danke Clarice. Ich weiß, dass ich dir gedroht habe, aber deine Hilfe werde ich dir nie vergessen."

,,Nein, das wirst du nicht. Ich möchte dich an dein Versprechen erinnern."

,,Du hast den Hexen ein Versorechen gegeben? Meine Güte, bist du tief gesunken, um mich zu retten", sagte Eliza grinsend. ,,Deine Ideen waren schon besser, Bekah."

,,Ich weiß", antwortete ich beiden. ,,Und ich werde mein Wort halten. Das war es wert."

War es das? Eine Bindung mit einer Hexe einzugehen, die Vampire nicht ausstehen konnte, war indes nicht meine klügste Entscheidung. Aber wofür ein Risiko eingehen, wenn nicht aus Liebe?

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