17 ⚜ Liebe reicht nicht immer
Mystic falls 1001
Rebekah
Elizas Umarmung tat mir gut, weil ich sie wirklich vermisste. Es tat weh in ihren Augen Angst zu sehen, wenn sie mich ansah. Es tat weh, wenn sie vorsorglich mehr Abstand zwischen uns brachte. Einfach alles schmerzte so sehr und ich fühlte mich wirklich fürchterlich.
Meine eigenen Fehler waren mir bewusst, da brauchte ich wirklich keinen, der mich extra darauf hinwies. Stattdessen brauchte ich jemand, der mich in den Arm nahm und mir sagte, dass alles gut wurde.
Nachdenklich zog ich sie enger an mich und schloss die Augen. Auch wenn das Geständnis ihrer Gefühle für mich mich noch mehr aus der Bahn warfen als das erste Mal, dachte ich in dieser Sekunde nicht nach. Jetzt auch noch darüber nachzudenken brachte meinen Kopf zum explodieren, denn sowieso fühlte sich alles schon so verstärkt an.
Ich klammerte mich einfach an Eliza als sei sie das letzte, was mich an meinem eigenen Untergang noch über Wasser hielt. Ihre Hände auf meinem Rücken fühlten sich einfach so vertraut an, dass ich begriff wie sehr ich sie brauchte.
Ohne Eliza wies mich niemand mehr darauf hin wie falsch es doch war Menschen auszusagen.
Ohne Eliza gab es im Dorf keine einzige Person außerhalb der Familie mehr, die wirklich an mich glaubte.
Ohne Eliza wäre ich wirklich ein Monster, aber ich hielt an dem Gedanken fest, dass ich das trotz des Blutvergießens nicht bin. Noch nicht.
Eliza liebte mich und ich liebte sie auch. Ich liebte sie schon immer, auch wenn noch nicht wusste ob ich ihre mehr als freundschaftlichen Gefühle jemals erwidern konnte.
Während meine Geschwister mit mir in den Abgrund rutschen, versuchte Eliza mich aufzufangen und zu retten. Selbst als sie mich wochenlang ignorierte war das nur eine Botschaft, dass mein Verhalten total daneben lag.
Leicht löste ich mich aus der Umarmung, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie auf die Stirn.
,,Du bist viel zu gut für diese Welt, Eliza... Auch wenn du eine blöde Bitch sein kannst", sagte ich leise. Wenigstens ihrem Bruder wollte ich helfen um ein paar meine Fehler wieder gutzumachen.
Elizas dunkle Augen sahen mich wie erstarrt an, als ich sie plötzlich auf die Stirn küsste. Ich konnte spüren, dass sie mir nicht ganz traute, aber ihr Körper entspannte sich schnell wieder und ein kleines schmunzeln erschien in ihrem Gesicht. ,,Wir wissen beide, dass du die größere Bitch bist, Bekilein."
Sie hob ihre Hand und strich mir eine lose blonde Haarsträhne aus dem Gesicht, die mir ins Auge hing. Als sie dabei meine Haut streifte hielt ich den Atem an.
Doch bei der Bewegung ihrer Hand glitt mir auch ein metallischer, südlicher Duft in die Nase. Diesem Geruch konnte ich nie widerstehen, weil er einfach so verlockend in meinen Sinnen verharrte und sich nicht mehr losreißen wollte. Vorhin konnte ich widerstehen, weil ich mich innerlich darauf vorbereitete, aber jetzt traf es mich unerwartet.
Wieder färbten sich meine Augen schwarz und dünne Äderchen begannen sich unter meinen Augen zu bilden. Die Eckzähne in meinem Mund verlängerten sich unkontrolliert und drückten von innen gegen meine Lippen. Als ich meinen Mund jedoch öffnete und sie Eliza präsentierte keuchte sie erschrocken auf.
,,Bekah..." murmelte sie hastig und schüttelte den Kopf. Man merkte ihr an wie überfordert sie sich fühlte.
Eliza löste sich aus meinem Griff und schubste mich an den Schultern von sich. Eine ziemlich dumme Tat, denn sie sollte mich nicht unnötig reizen. Ähnlich wie bei Nathaniel, konzentrierte sich mein Instinkt auf das restliche Blut an ihrem Arm.
Es ärgerte mich selbst, denn gerade war es so unglaublich schön zwischen uns gewesen, auch wenn es sich nur um einen kleinen Moment handelte. Diesmal musste ich widerstehen. Diesmal durfte ich die Kontrolle nicht verlieren, denn das hier war meine beste Freundin, die mir gerade ein bisschen Vertrauen schenkte.
Doch in meinem Kopf änderte sich alles schlagartig und je mehr sie ihre Hand bewegte, umso mehr wehte der Geruch zu mir hinüber, dem man so schlecht widerstehen konnte.
Ich fühlte mich wie ausgewechselt. Anstatt der lieben Freundin fühlte ich mich wieder hungrig und verlangend. Dieses Verlangen zerrte unbarmherzig an mir und wollte nicht verschwinden. Ich hasste es, aber zugleich wollte ich ihm nachgehen.
,,Bekah, schließ die Augen und kontrolliere es", bat Eliza mich leise und wich zurück, bis sie mit dem Rücken gegen einen Baum stieß. ,,Ich weiß, dass du das kannst. Ich weiß, dass du kein Monster bist."
,,Weist du noch, als ich dein Blut probieren wollte? Du hast mich nie gelassen", erinnerte ich sie mit schmollender Stimme. Die Worte kamen unkontrolliert aus meinem Mund. Ich klang wie ein Kleinkind, das nicht mit seinem liebsten Spielzeug spielen durfte. Elizas Worte gingen einfach an mir vorüber. Genauso gut hätte sie mit dem Baum hinter ihr sprechen können.
,,Lebhaft...", beschrieb Eliza ihre Erinnerung an unsere Begegnung kurz nach meiner Verwandlung.
In Vampirgeschwindigkeit stand ich wieder vor Eliza und schubste sie an den Schultern fester gegen den Baum. Dann kam ich immer noch höher und presste sie mit meinem gesamten Körpergewicht dagegen.
,,Bekah, du weißt das ist irgendwie heiß, aber du machst mir wirklich Angst. Kontrolliere dich verdammt noch mal! Ich liebe dich, aber deine gruselige Vampirversion kannst du dir in meiner Gegenwart sparen. Lass mich los!"
Eliza trat mit den Beinen wild um sich und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen mich, aber das störte mich nicht. Eliza festzuhalten schaffte ich mit Leichtigkeit.
,,Nur einmal kosten...", murmelte ich und näherte mich ihrem Hals. Je näher ich kam, umso mehr vernahm ich das rauschende Blut in ihren Adern, das mich wirklich wahnsinnig machte.
Weil ich nicht anders konnte biss ich schließlich einfach zu, biss die zarte Haut auf und trank gierig das Blut. Es schmeckte überwältigend gut und stillte meinen Hunger augenblicklich. Andererseits wollte ich immer mehr davon und biss immer fester zu.
Elizas Schreie kamen mir vor, als würden sie aus dem Jenseits kommen. Aus irgendeiner anderen Welt, aber nicht direkt an meinem Ohr. Ich war so gefangen, dass ich es nicht hörte.
Doch Eliza gab nicht kampflos aus. Plötzlich entzog sie mir Magie wie das eine Mal in ihrer Hütte als sie Nathaniel vor mir rettete. Diesmal diente es aber als reine Selbsthilfe und sie entzog mir verdammt viel auf einmal.
Es schwächte mich enorm, sodass ich mich immer mehr an ihr festklammerte, aber meine Zähne einfach nicht von ihrem Hals lösen wollte.
,,Du bist wie besessen!", schrie Eliza panisch.
Auf einmal schleuderte mich eine Art magische Magiewelle von ihr weg und ich landete unsanft auf dem Boden. Ich drehte den Kopf in Elizas Richtung und sah, wie sie die Hand auf die Wunde an ihrem Hals presste, während der Geschmack ihres Blutes wortwörtlich an meinen Lippen klebte und von meinen Zähnen tropfte.
In diesem Moment würde ich sie sogar töten und es genießen. Diese Gedanken machten mir selbst Angst.
Eliza war jedoch noch nicht fertig mit mir, denn gerade als ich mich aufstützen wollte brach sie mir mithilfe meiner eigenen gestohlenen Vampirmagie den arm... entsetzt schrie ich auf, doch dann schoss das unangenehme brennen auch in meinem Bein durch den Körper.
Ein kluger Schachzug, denn so konnte ich mich erstmal nicht mehr bewegen und es machte mich rasend. Ich wollte doch mehe Blut.
,,Du bist verrückt und du hast dich kein bisschen verändert! Du hast mich nur umarmt, damit du dir mein Blut nehmen kannst du verdammtes Miststück!"
Eliza klang sauer und verletzt.
Gerne hätte ich etwas intelligentes erwidert, aber die Worte blieben mir im Hals stecken.
,,Du hast keine Gefühle mehr, denn ich habe an dich geglaubt und du willst mich töten! Du bist eine undankbare Schlange!"
Tief atmete ich durch und versuchte mich unter Kontrolle zu halten, doch Elizas Worte gaben mir den Rest. Anstatt mich zu entschuldigen fauchte ich sie wütend an und versuchte trotz den Knochenbrüchen möglichst weit zu ihr zu gelangen.
Das reichte Eliza als Stichwort. Sie rannte los
⚜
Das Drama auf das alle gewartet haben ist da xD
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