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Kapitel 1

Noch einmal atmete ich tief ein und aus, bevor ich mit weichen Knien an die Kante des Hochhauses trat. Unter mir erstreckte sich gähnende Leere, die schließlich an einer vollbefahrenen Straße New Yorks endete. Viele Menschen liefen vorbei, klein wie Ameisen, doch kein Einziger sah nach oben. Gut, es sollte mich wenn möglich sowieso keiner bemerken. Beim Anblick des Abgrundes wurde mir schwindelig, doch ich trat nicht zurück. Es musste einfach klappen. Als ich von den Idioten aus der Abschlussklasse verfolgt worden war, hatte es doch auch geklappt. Oder als ich so eine Panik vor dem Hund der Nachbarn gehabt hatte. Nur alleine im meinem Zimmer klappte es nie. Also mussten drastischere Maßnahmen her.
Kalter Schweiß rann mir über die Stirn, doch durch die Skimaske hindurch, konnte ich ihn nicht wegwischen. „Oh Gott, was mache ich hier nur.", murmelte ich, wobei meine Stimme zitterte, wie eigentlich alles an mir. Ich schaffe das nicht!, schrie eine Stimme in meinem Kopf. „Das ist eine blöde Idee.", sagte ich nun auch und wollte wieder zurücktreten, als ein Windstoß mir meine Entscheidung abnahm. Ich taumelte, verlagerte mein Gewicht falsch und stürzte vom Dach des Hochhauses geradewegs in die Tiefe. Ich hatte zwar geplant zu springen, aber so unvorbereitet konnte ich an nichts denken, außer der Straße, die rasend schnell auf mich zu kam. Ich kreischte schrill und sah mich schon mit gebrochenen Gliedern reglos auf der Straße liegen. Ich schloss die Augen und betete, dass es wenigstens schnell vorbei wäre, als ich mit einem Ruck gepackt wurde und mich starker Arme festhielten. „Hab dich.", hörte ich eine Stimme gedämpft sagen. Ich öffnete die Augen einen Spalt und sah etwas Rotes, während unter mir die Stadt vorbeiflog, dieses Mal jedoch nicht auf mich zu. Ich schluchzte vor Erleichterung auf und schlang die Arme um den Hals meines Retters. Ich schloss wieder die Augen und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter, während ich mich bemühte nicht loszuheulen.
Kurze Zeit später spürte ich festen Boden unter den Füßen, doch als ich mich von meinem Retter löste, gaben meine Beine unter mir nach und ich glitt zu Boden. Ich zitterte am ganzen Körper, der Schock saß noch tief. „Was sollte das denn? Wieso springst du denn einfach so von einem Hochhaus!?", hörte ich jemanden verständnislos fragen, doch alles was ich tun konnte war zu flüstern: „Ich lebe noch, ich lebe noch, ich lebe noch." Mit zittrigen Finger riss ich mir die Skimaske von meinem verschwitzen Gesicht. Meine Augen waren immer noch geschlossen, sodass ich nur hören konnte, wie jemand näher kam und sich vor mich hinhockte. Dieser jemand sog scharf die Luft ein, als ob er etwas erkannt hätte, doch damit konnte ich mich nicht näher beschäftigen. Langsam öffnete ich die Augen, als mir jemand sanft über die Wange wischte. Als ich meine Hand hob, spürte ich, dass sie tränennass war, anscheinend hatte ich doch geweint. „Danke, Spiderman.", schaffte ich zu sagen, bevor ich wieder fast in Tränen ausgebrochen wäre. Man, was war mit mir los? Sonst war ich doch auch nicht so emotional! Sonst fällst du auch nicht vom Dach eines 30-stöckigen Gebäudes, meldete sich die Stimme in meinem Kopf wieder und ausnahmsweise musste ich ihr Recht geben. „Also, erklärst du mir jetzt, wieso du das gemacht hast?", fragte Spiderman, der sich inzwischen im Schneidersitz mir gegenüber niedergelassen hatte, allerdings sanfter als vorhin. „Das-das hatte ich so nicht geplant.", sagte ich. Meine Stimme zitterte immer noch etwas, genau wie meine Hände, doch mittlerweile konnte ich wenigstens wieder reden. Interessiert legte der Superheld seinen Kopf schief, zumindest nahm ich an, dass er interessiert war, mit der Maske war das schwer zu erkennen. Konnte ich es ihm sagen? Immerhin hatte er das gleiche Problem. Obwohl, je nachdem wie man es sah, war es wohl weniger ein Problem, als ein Geschenk. Nein, ich konnte es nicht sagen. Wie auch, er würde mir eh nicht glauben, ohne Beweis. „Wolltest du dich umbringen?", fragte Spiderman leise und atmete erleichtert aus, als ich vehement meinen Kopf schüttelte. „Nein, ich-ich wollte etwas ausprobieren, aber als ich im letzten Moment einen Rückzieher machen wollte, hat mich der Wind vom Dach geschubst.", erklärte ich so viel wie möglich. „Und was wolltest du ausprobieren?", hakte der Held allerdings nach. Verzweifelt fuhr ich mir über das Gesicht und murmelte: „Kann ich nicht sagen. Du würdest mir vermutlich eh nicht glauben. Dass das zweimal passiert ist sowas von unwahrscheinlich, selbst ich würde mir nicht glauben." Als Spiderman zum Sprechen ansetzte, blickte ich auf und unterbrach ihn: „Frag nicht weiter nach! Bitte?" Man hörte die Verzweiflung in meiner Stimme anscheinend deutlich, denn der Held nickte und erhob sich. „Soll ich dich nach Hause bringen?" Überrascht sah ich ihn an und ergriff dann die Hand, die er mir hinhielt. Hatte er nicht haufenweise Heldenzeugs zu erledigen? Erst einmal wollte ich ablehnen, doch da sah ich, dass wir nicht wie erwartet am Boden waren, sondern auf einem weiteren Hochhaus standen. Auch, wenn von oben sowieso fast die ganze Stadt gleich aussah, merkte ich dennoch, dass ich den Teil überhaupt nicht kannte. „Ja, das wäre nett, danke. Im Dunkeln alleine herumzuirren, ist nicht die beste Idee.", nahm ich seinen Vorschlag an, mit Blick auf die untergehende Sonne. Ich nannte schnell meine Adresse, unsere Wohnung lag nicht sehr weit von der Schule entfernt, auf die ich ging. Er legte einen Arm um meine Taille, während ich mich wieder an seinem Hals festklammerte. Mit Mühe lockerte ich meinen Griff ein wenig, ich wollte ihn ja nicht ersticken. „Gut festhalten.", warnte er mich vor, bevor wir auch schon in die Tiefe sprangen. Ich konnte einen kleinen Schrei nicht unterdrücken. Doch der klebrige Faden hielt und Spiderman schwang uns so durch New York. Ich bemühte mich, die Augen offen zu halten, doch die Höhe und der Wind machten es mir nicht gerade leicht, also schloss ich sie doch erneut.

Vorsichtig landeten wir auf dem Bürgersteig vor einem mehrstöckigen Haus. „Danke nochmal.", sagte ich lächelnd und ließ Spiderman los. Er nickte, Lächeln war mit Maske schwierig und schwang dann wieder davon. „Das tust du nie, nie wieder!", schimpfte ich mit mir selber. „So eine hirnverbrannte Aktion! Von einem Hochhaus springen, damit deine Kräfte wieder zum Vorschein kommen? Was sollte der Mist?" Kopfschüttelnd war ich bei der Tür zu unserer Wohnung angekommen und schloss die Wohnungstür auf.
„Catelyn ist wieder da!", kreischte eine hohe Stimme freudig und kurz darauf wurden meine Beine fest umklammert. „Ich freu mich auch, dich zu sehen.", lachte ich und humpelte mit meiner kleinen Schwester am Bein in die Wohnung. „Mum, ich bin wieder da!", rief ich und zog meine Schuhe aus. Ehrlich gesagt erwartete ich keine Antwort. „Mummy ist im Bett. Sie meinte sie ist müde.", klärte mich meine fünfjährige Schwester auf. „Ist sie das nicht immer?", fragte ich leise und lächelte dann meine Schwester an. „Na komm, was möchtest du zum Abendessen haben?", fragte ich sie. „Eis!", rief sie ohne zu zögern. Natürlich, was auch sonst. „Eis haben wir gerade nicht, aber wir können übermorgen welches holen ok? Wie wäre es mit Spaghetti?" „Au ja!", rief sie fröhlich und lief direkt in die Küche. „Ich komme gleich, kannst du schon mal den Tisch decken?", bat ich sie und ging dann durch den Flur auf ein Zimmer zu. Vorsichtig öffnete ich die Tür und ging rein. „Mum?", fragte ich zögerlich und schloss die Tür hinter mir. Im Zimmer war es stockfinster, lediglich durch einen Spalt in den runtergelassenen Rollläden fiel das letzte Licht des Tages herein. Im Bett lag sie, die Person, die sich eigentlich jetzt draußen um das Essen kümmern sollte. „Heute kam wieder ein Brief von dem Vermieter. Wir müssen bald wieder den monatlichen Betrag zahlen.", erzählte ich leise, obwohl ich wusste, dass sie mir nicht zuhörte. Ich ging um das Bett herum und nahm den kaum angerührten Teller vom letzten Abend in die Hand. Auf dem Nachttisch stand ein Bild, ein Hochzeitsfoto. Doch darauf waren nicht meine Eltern. Lediglich meine Mum stand da, mein Vater war mittlerweile schon seit sechs Jahren verstorben. Die Hochzeit hatte ebenfalls vor sechs Jahren stattgefunden, kaum ein halbes Jahr nach Dads Tod. Der Mann war nicht mein Vater, aber er war der Vater meiner Schwester. Ich seufzte auf, als mein Blick zu dem Fläschchen schweifte, das neben dem Bild stand. Schlaftabletten. „Gute Nacht, Mum.", murmelte ich und verließ ihr Zimmer. Das kaum angerührte Essen warf ich weg, das konnte man nicht mehr essen. „Isst Mummy mit uns?", fragte Amy, die unheimlich leise neben mir aufgetaucht war. „Nein Süße, Mum schläft schon. Aber wir machen uns jetzt etwas Schönes zu essen und dann geht es ins Bett. Du darfst so lange eine Serie schauen, wenn du möchtest." Begeistert nickte meine Schwester und lief mit wippenden Löckchen ins Wohnzimmer. So schnell es ging setzte ich Wasser auf und kochte Nudeln. Beim Abendessen erzählte Amy von ihrem Tag im Kindergarten, während ich ihr aufmerksam zuhörte.

„Gute Nacht Amy.", flüsterte ich leise und zog die Zimmertür zu. Im Flur atmete ich aus. Kurz sah ich zu dem Geschirr in der Küche, beschloss dann aber, es morgen abzuwaschen. Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, putzte ich noch schnell Zähne und ging dann auch in mein Zimmer. Es lag direkt neben dem von Amy, so konnte ich schnell zu ihr, falls etwas sein sollte. Frustriert und wütend stand ich in der Mitte meines Zimmers. Das war zum Heulen! Seitdem der 2. Mann meiner Mutter uns verlassen hatte, machte sie nichts als in ihrem Zimmer zu liegen! Ich hatte eine schöne Kindheit, doch als Dad plötzlich erkrankte und starb; Mum neu heiratete und Amy bekam und ihr Mann uns verließ, musste ich mich um alles kümmern. Mit 16! Ich liebte Amy und wollte ihr eine schöne Kindheit schenken, so wie ich sie hatte, aber das war unglaublich anstrengend. Wütend nahm ich mein Kissen und schrie hinein. Nicht einmal mein Experiment heute hatte geklappt! Ich schmiss das Kissen von mir, doch unerwarteterweise kam es zurück und landete voll in meinem Gesicht. Was zum-?! Stirnrunzelnd betrachtete ich den langen klebrigen Faden, der mein Handgelenk mit dem Kissen verband und hätte fast gelacht. Jetzt ging es? Na herzlichen Glückwunsch! „Hättest ruhig früher rauskommen können.", murmelte ich und untersuchte den Faden unter der Lupe. Erst als ich gähnend auf die Uhr sah, bemerkte ich die Hausaufgaben, die ich noch nicht geschafft hatte. Doch ich schüttelte den Kopf und ließ mich in mein Bett fallen. Was soll's, das machte jetzt auch keinen Unterschied mehr. Vielleicht konnte ich morgen jemanden fragen und bei ihm abschreiben?
Bevor ich es genau beschlossen hatte, war ich auch schon eingeschlafen und träumte von Hochhäusern, Spiderman und einer riesigen Spinne, die mich auffressen wollte.

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