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61.

61.

Rain

„Links neben dem Stromkasten muss ein Hebel sein.", Éd's Stimme klang ruhig.

Ich drehte meinen Kopf leicht nach links.

„Welche Farbe?", fragte ich ungeduldig.

„Rot."

Okay. Alles klar.

„Und jetzt?"

„Du musst erst die Sperre deaktivieren."

„Und was ist die Sperre?", fauchte ich.

„Der ebenfalls rote Knopf. Da du wahrscheinlich nicht alle drei Millionen Kombinationen ausprobieren willst – außerdem haben wir da übrigens absolut gar nicht die Zeit dafür – werde ich dir gleich den Code sagen."

Ich verbiss mir eine sehr unhöfliche Bemerkung und hörte ein Rascheln in meinem Ohr.

„3K56O23JLM12F365", ratterte Éd die Folge der Zeichen herunter.

„Langsamer – M1 – was?"

„M12F365."

Es piepte, als ich die Tasten drückte.

Ein grünes Licht erschien. Bevor ich am Metallgriff zerren konnte, hörte ich ein: „WARTE – nichts anrühren – du bist zu schnell."

Du mich auch!

„Jetzt musst du das Ding erst nach links ziehen -"

Ich drückte mit aller Kraft nach links. Nichts passierte.

„Fester."

„Das Ding ist fünfzig Zentimeter über meinem Kopf – was soll ich da machen?", keuchte ich.

„Weiterziehen."

Ich drehte mich einen Schritt zur Seite und hängte mich an den Griff.

„Okay – geschafft."

„Jetzt wird's schwierig – siehst du da dieses Rad – in blau?"

Ich legte meinen Kopf in den Nacken.

Wenn man das noch als blau bezeichnen konnte!

„Oui, Sir!"

Er ignorierte mich „Das ist ein Metallgriff – was bedeutet, das ist schön laut und kracht so über das ganze Geländer wenn man ihn schnell öffnet – was du allerdings sicher nicht willst, denn dann entdeckt man dich. Also musst du das sehr, sehr, sehr vorsichtig und sehr, sehr, sehr langsam aufdrehen, ohne das leiseste Geräusch. Erst wenn du das erste Viertel geschafft hast, tritt ein Schmieröl aus, damit man es leichter drehen kann. Aber bis dahin musst du das erst mal schaffen."

Okay. Es gab schlimmeres.

„Greife also ganz leicht nach dem Rad."

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und griff danach.

„Dann drehe es im Uhrzeigersinn – also nach rechts."

„Ich weiß!"

„Höchstens einen Millimeter!"

Ich drückte ganz leicht. Als meine Hand abrutschte, erschrak ich.

„Rain?"

Ich atmete aus. Es hatte kein Geräusch gegeben.

Vorsichtig griff ich wieder nach dem Hebel.

Ganz vorsichtig drehen, ganz vorsichtig – als ich ein wenig Druck ausübte, machte das Rad plötzlich eine ganze Umdrehung.

Absolut lautlos.

Kein Knirschen oder Lärm. Nichts.

„Rain?"

Ich drehte noch einmal.

„Rain – alles klar?"

„Éd? Das Schmieröl muss wohl schon aktiviert worden sein – ich drehe hier fröhlich meine Runden und es macht kein Geräusch."

Ein verdutztes Schweigen. „Nach vierundzwanzig Stunden verliert das Zeug seine Wirkung – also muss innerhalb dieser vierundzwanzig Stunden die Schlossmauer geöffnet worden sein – haben wir

irgendwie einen Notfall verzeichnet?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein."

„Ich seh mal nach – aber eigentlich nicht – oder hasts du was bei der Nachtwache verpasst?"

„Nein!"

„Schon gut – okay, in einer Stunde gibt Prinz Maxon seine Verlobte bekannt – alles ist voll Wachen – wie die übrigen Tage aber auch, hast du deine Uniform an?"

„Jep. Ich gelte bestimmt, als sehr anständige Zofe Violet Morgan. Die aufpassen muss, dass sie sich keine Laufmasche in ihrer Seidenstrupfhose bekommt."

Ich versuchte es mit einer Umdrehung weiter.

„Éd – soll ich ganz aufdrehen?"

„Warte – ich schaue gerade, ob die Schlossmauer -"

„Das kann warten – mach schon – bevor die anderen unserer Truppe - oder schlimmstenfalls Cohen hier herumschnüffelt!"

„Okay – drehen, drehen, drehen – jetzt müsste was zu sehen sein."

Ich kniff die Augen zusammen, als ein Lichtstrahl von der anderen Seite herüberschien.

Unser Versuch in das Schloss Illéa reinzukommen war nicht schlecht. Bis jetzt. Außer, dass ich in einem Strauch mit Stacheln stand.

„In exakt zehn Sekunden ist es deine Möglichkeit rüber zu gehen. Die Mauer schließt automatisch. Dahinter ist ein grüner Banner."

„Okay."

„Fünf, vier, drei, zwei, ein – jetzt!"

Ich kurbelte einmal Tür ging auf. Uh – tausend mal bessere Technik als in Jéla. Ich lief beinahe in den grünen Banner herein.

Super. Grasgrüner Stoff. Wie ein Grashüpfer.

„Okay – und jetzt?"

„Frag nicht immer. Dieser Banner wird in sechs Sekunden abgenommen, dort wird dann zu Ehren der neuen Prinzessin ein Kranz aufgehängt. Unter deinen Füßen ist eine Bahre, falls du dich fragst, wieso das so hart ist."

Stimmt.

„In zwanzig Sekunden muss du dich lautlos in eine geduckte Lage bringen – dann fällt das Ding herunter und wird weggetragen. Du wirst am hinteren Teil des Schlosses landen. Was bedeutet, das du quer durch das Untergrundsystem musst, aber besser geht es nun mal nicht."

„Ich weiß!"

„Gut – Sechs, fünf, vier, drei, zwei – runter!"

Ich ließ mich sanft heruntergleiten.

Dann hörte ich zwei Stimmen. „Nur noch das, dann haben wir alle – beschissene Arbeit."

„Jammer nicht und pack an. Wenn wir nicht genau nach dem Zeitplan arbeiten, haben wir ein Problem."

Meine Knie taten weh und ich versuchte möglichst leise zu atmen.

Die Bahre wurde hochgehoben und alles wackelte. Ich krallte meine Hände in das Holz und versuchte nicht abzurutschen.

Als ich einen Ruck spürte, schrie ich fast auf.

„Ey, Ronny spinnst du? Du kannst doch nicht einfach loslassen."

Ich stemmte meine Arme auf den Boden um möglichst langsam abzurutschen.

„Schon gut – reg dich ab!"

Ein weiterer Ruck und mein Kopf knallte heftig gegen das Holz. Es war furchtbar stickig und der Banner stank.

Ekelhaft.

Diese zwei Typen konnte nicht tragen. Alles rutschte und für mich war es ein Wunder, nicht aufzufallen.

Es knirschte.

Wir mussten wohl auf dem Schotterweg angekommen sein. Bald würden sie mich absetzen – aber nur wo? Und wann?

Die Antwort kam drei Sekunden später, als ich mit voller Wucht hingeschmissen wurde.

Ich biss mir auf die Lippe, als meine Knochen krachten und ich mir ungewollt auf die Zunge biss.

Aua! Ich schluckte und schmeckte Blut.

„So fertig – und jetzt komm – ich will die Show nicht verpassen!"

Ich lag einen Moment da und hörte wie sich die Schritte entfernten.

Mein Rücken tat weh.

„Rain – alles klar?"

„Ich beantrage einen sorgfältigeren Umgang mit Bannern, wenn der Scheiß hier vorbei ist, knurrte ich.

Ich hörte sein Lachen. „Jup. Mach das – du bist hinter einem Blumentopf. Daneben ist eine Stelle, wo die Zofen sich treffen und Pause machen – in einer Minute kommen ein paar heraus. Dann kannst du hervorkommen – halt es bis dahin aus!"

Ja du kannst gut reden!

Ich lauschte angestrengt.

Nichts – waren ja überall Metalltüren.

Dann, nach gefühlt endloser Zeit, hörte ich leise Stimmen und dann eine Tür, die aufgerissen wurde.

„Oh – es geht bald los – das war jetzt eine Arbeit!"

„Raus!", zischte Éd.

Ich kroch langsam heraus an die frische Luft und schnappte nach frischer Luft und stellte mich langsam hinter den Blumentopf."

„Anne – das Kleid von deiner Lady ist toll – du bist so begabt!"

Die zwei Stimmen klangen nah.

„Danke, Bea – wie ich hörte, geht es mit Celeste besser?"

Zwei Haarschöpfe kamen in Sicht.

„Ja, ja." Eine Brünette und eine blonde kamen in Sicht.

„Hey – sieh es positiv, Anne! Du wirst vielleicht die Zofe der zukünftigen Königin."

Ich hörte ein nervöses Lachen. „Bestimmt. Bea – was machst du?"

Bevor die Blonde antworten konnte, entdeckte sie mich.

„Oh – da macht aber noch eine früher Pause."

Ich lächelte nervös. „Ja."

Die Brünette lächelte mich an. „Hallo – wir haben dich gar nicht bemerkt." Erst jetzt schaffte ich es ins Sichtfeld der Kamera zu gehen.

„Tschuldigung – war aber auch ein bisschen in Gedanken versunken."

„Hi! Kein Problem – von wen bist du nochmal zuständig?"

Gute Frage. „Ich? Ich war erst beim Putzen zuständig.", improvisierte ich. „Aber ich wurde befördert."

„Glückwunsch – du weißt aber noch nicht für wen, oder?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Dann willkommen im Club – ich bin Anne."

Ich nickte. „Violet."

„Na dann. Hallo Violet – das ist Bea."

Ach? „Hallo."

Bea nickte auch.

„Und seid ihr auch schon alle total aufgeregt?", fragte Anne fröhlich.

„Ja. Schon ein bisschen. Und ihr seid die Zofen von...?"

„Lady Celeste – früher Unruhegeist."

„Lady America.", sagte Anne. Ihre Wangen röteten sich.

Ich nickte. „Die Favoritin?"

Anne nickte stolz.

„Das ist toll. Es ist bestimmt schon eine riesige Ehre - besonders wenn du die Oberste Zofe werden kannst!"

Anne lachte. „Ja. Ich hoffe es so für America. Sie ist so ein guter Mensch. Und so mutig!"

Und so ein leichtsinniges Störenfriedchen!

„Ja. Ich habe sie schon oft im Fernseher gesehen."

Bea lachte. „Wer hat das nicht? Wollen wir nicht ein wenig hereingehen – es ist ein wenig kühl."

Ich nickte zustimmend und Anne ging wortlos zur Tür.

„Ja. Das wäre toll – aber ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen.", meinte sie verlegen.

„Doch, ich drücke dir die Daumen.", meinte ich zuversichtlich.

„Hmm."

Bea zupfte an ihrer Zofenuniform. „Oh – mein Gott – es ging alles so schnell. Aber Celeste hat gesagt, dass ich gerne mit ihr kommen kann. Das werde ich wohl in Anspruch nehmen – schon die Zofe einer ehemals Erwählten zu sein..."

Sie strahlte.

Anne lachte. „Entweder, ich werde Oberste Zofe oder werde aber dann bei hohen Gästen anfangen – das ist so aufregend!" Dann sah sie zu mir.

„Du fängst zwar noch an, Violet, aber schon die Tatsache, dass du eine Zofe geworden bist ist toll."

Ich nickte. „Danke."

„Und? Seit wann seid ihr hier?", fragte Bea.

„Im Schloss?" Anne lachte. „Schon ewig – meine Mutter ist Zofe von Königin Amberly"

„Toll.", meinte ich. „Dann hattest du schon sehr gut Voraussetzungen."

Anne nickte.

„Ich hoffe wirklich, dass America Prinzessin wird. Es würde nicht nur gut für mich sein."

„Ja. Alle lieben sie.", stimmte Bea zu.

Ein Soldat kam am Ende des Ganges in Sicht.

„Ich glaube, du wirst ganz sicher Oberste Zofe!", meinte ich.

Bea nickte ebenfalls. „Aber hallo – die lieben sich!"

„Bea! Wir dürfen nicht tippen."

Anne wurde rot.

„Das ist kein Tipp, sondern nur die reine Tatsache.", sagte ich.

Sie lächelte.

„Danke Violet – die Hoffnung stirbt zuletzt."

Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und manche Menschen zuerst.

„Hallo Officer.", sagte Anne.

Das waren ihre letzten Worte.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich stand hinter ihr, darum war ich nicht die erste, die fiel. Denn eine Sekunde später wusste ich, dass es nie so sein würde, wie sich die beiden Mädchen es sich erhofften.

Anne würde nie Oberste Zofe werden und Bea würde niemals Celeste begleiten.

Denn der Soldat zog ein Gewehr heraus und schoss Anne ins Gesicht.

Anne sackte zu Boden. Die nächste war Bea. Ich warf mich zu Boden.

Blut spritzte auf.

Ich schrie auf.

Als der Soldat mich erblickte, warf ich mich auf ihn.

Als ich in sein Gesicht sah wurde mir kalt.

Nein.

Ich riss ihm die Waffe aus der Hand. „Süden.", zischte ich und schlug ihm ins Gesicht..

Er fiel nach hinten und schlug mit dem Kopf auf den Betonboden.

Südrebellen.

Er war in normaler Soldatenkleidung.

Scheiße.

Wir hatten es versäumt!

Schreie ertönten und so viele Schüsse.

Nein!

„Éd! Sie sind im Schloss – wir haben es verpasst – sie haben sich als normale Wachen verkleidet."

Ich hörte nicht was er antwortete.

Ich rannte nur.

Schrillend ging die Alarm an.

Wir hatten es verpasst!

Als ich rechts in den Gang einbog, stolperte ich über einen toten Körper. Er war nackt.

Die echten Soldaten.

Ein Mann kam in Sicht und ich gab einen Schuss in die Wand ab.

Er fluchte und ich stürmte vorbei.

Natürlich war nichts los! Soldat rein, Soldat raus. Rebell drin.

Leider die falschen.

„Sichert die Königsfamilie!", brüllte jemand.

Wieso, wieso, wieso?

Natürlich, wir waren praktisch nur deswegen hier um das zu verhindern – wieso waren wir so unaufmerksam gewesen?

Das war ein Anfängertrick!

„Rain – bring dich in Sicherheit! Sofort!", schrie Éd.

Ich rannte weiter.

„Lucy – weg da!", schrie jemand. Ich sah ein Mädchen, dass völlig erstarrt im Weg stand. Ich packte sie am Arm.

„DUCKEN!", brüllte ich.

Ich drückte ihren Kopf herunter. „Komm!" Wahllos zog ich sie mit mir mit.

„Schneller!", fauchte ich ihr zu. Sie weinte.

Dann erblickte ich den nächsten Raum. Ich riss sie auf. „Komm – geh da rein!"

Ich musste weiter.

Mit einem Schubs schob ich das Mädchen herein und ließ noch ein paar Zofen und Küchenjungen herein, schmiss die Tür zu und rammte einem dreckigen Typen, der mich angreifen wollte mein Knie in den Bauch.

Dann rannte ich weiter.

„RAIN!", brüllte Éd, doch ich ignorierte ihn.

Ich nahm kaum wahr, wo ich hinging.

Ich lief einfach weiter.

Die Tote und Verletzte sammelten sich am Boden, überall liefen Menschen herum. Doch ich nahm sie kaum wahr.

Wie in Trance schaffte ich es unverletzt durch die Menge.

Vielleicht war es ein Wunder.

Oder auch Schicksal.

Als ein Soldat mich anhielt, kam ich bremsend zum Stehen. „Lady bitte bleiben Sie stehen – sind sie heilkundig?"

Ich nickte. „Ein bisschen."

„Nehmen Sie ihn – und geben Sie durch, dass Seine Majestät in Sicherheit ist – ich bin Officer Leger – falls sie fragen."

Ich sah mir den Burschen genauer an. Schwarze Haare. Grüne Augen. „Ach Sie!", fauchte ich. „Der übereifrige Officer – geben Sie mir den Kerl."

Falls sich Officer Leger fragte, was das sollte , antwortete er nicht. Er bückte sich und hob jemanden hoch.

Es war ein junger Mann. Er drückte ein paar Knöpfe und eine Tür ging auf.

„Behandeln Sie ihn, Zofe.", befahl er.

„Leger.", keuchte die schwache Stimme. Erst jetzt bemerkte ich, dass er blutbesudelt war.

„Bringen Sie sich in Sicherheit."

Leger schüttelte den Kopf. „Wir wissen beide, dass ich das nicht tun werde. Und jetzt gehen Sie."

Ich keuchte unter seinem Gewicht.

Die Tür des Raumes schloss sich hinter mir und ich war im Dunklen.

„So Buddy – wollen wir mal sehen."

Ich schaltete das Licht an.

Mann, der Kerl war vierzig Zentimeter größer als ich und wog bestimmt auch das Doppelte.

Ich schaffte es nicht mehr ihn zu halten.

Als ich in sein Gesicht sah, konnte ich es nicht glauben.

„Sie?"


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