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35.

35.

Georgia

10:30 Irgendwo in Illéa

Missmutig stapfte ich durch den Sand. Meine Füße fühlten sich schon an wie Blei.

Ich war noch nie der große Fan von Wandern gewesen.

Und schon gar nicht durch Sand.

Wieso musste Illéa seinen Hauptsitz in mitten einer Wüste haben?

„Georgia?", rief August.

„Jaaa!", brüllte ich genervt zurück.

Erneut versuchte ich Rain zu erreichen, jedoch kam wieder das Piepszeichen.

Das war typisch Rain. Man konnte sie praktisch nie erreichen.

Mich machte das total kirre.

Müde versuchte ich es bei Ian.

Ja?"

Na endlich!

„Ich versuch euch seit Tagen zu erreichen!", meckerte ich gereizt.

„Wer ist da, George?", fragte August.

„Dein beschissener Bruder."

„Echt? Gib ihn mal her!"

Ich verdrehte genervt die Augen und leitete das Signal an August weiter.

„Hi Bruderherz!", sagte er auf Deutsch.

„Ja...ja...okay."

Ich runzelte die Stirn. „Frag mal, ob wir noch irgendwas waffentechnisch bekommen?"

„Waffentechnisch...okay. Also ist Elvira drinnen...okay - echt? Nee, die erreichen wir gerade auch nicht. Wie ist sie denn da schon wieder reingekommen? Wie heißt sie... America, wie?"

Ich sah ihn verwirrt an.

„America Singer - okay. Lass Rain die auch noch mal überprüfen."

Singer? Singer, wer war noch mal Singer gewesen? Der Name kam mir bekannt vor.

„In Ordnung. Ja sie ist jetzt nicht erreichbar...Wer ist frei? Jeremy. Ah ja, Wilder. Alles klar. Dann ist gut."

Das wurde ja immer besser.

„Wen? Patrisha - WAS?"

Was besprachen die zur Hölle?

„Aha, werde ich schon finden. Gossipmagazin - Ian die Verbindung ist gerade in einem Zustand, den ich die kleine Schwester von Scheiße bezeichnen würde."

Oh Mann.

„Ja... Also in einem Magazin nach Trish suchen."

War das nicht die Spanierin? Die ziemlich groß im Casting aufgefallen war?

„Tschüss!" Grummelnd legte er auf.

Ich sah erwartungsvoll zu August.

„Alles klar, Zusammenfassung: Die schwedische Prinzessin unterstützt uns, allerdings wird das verdammt schwierig mit den Waffenlieferungen, denn Schweden hat ne Allianz mit Jéla, die werden gerade beobachtet."

Mist!

„Ich weiß, nicht so toll, aber lassen wir es. Wichtig ist, dass Elvira drinnen ist. Es gibt zwei Favoritinnen, die eine America Singer, sollten wir uns genauer anschauen - Rain zufolge, scheint sie vielversprechend zu sein. Illéa - Casting. Die zweite Patrisha-Komplizierter-Nachname, ist bei Rain mit drin, scheint auch ne Menge Potenzial zu haben."

Ich nickte.

„Jeremy Wilder ist an dem Tag in Angeles, um irgendeinen Berater zu begleiten. Das wäre perfekt."

Das waren schon ziemlich gute Neuigkeiten.

„Wie kommt deine Cousine voran?"

„Gut. Rain hackt sich wie eine Weltmeisterin in Dinge ein, die sie nichts angehen, hält Tricks auf Trab. Allerdings hat sie ein gewisses Problem mit dem Signal."

Wie immer.

„Gut, gut, gut!", murmelte ich verärgert. „Aber dieser Name, Singer - ich kenne mich mit den Verzeichnis in Illéa nicht so gut aus, aber er kommt mir verdammt bekannt vor."

August zuckten nur mit den Schultern.

„Ich hab Kontakt zu Faradaye, vielleicht weiß der mehr."

Eine Weile gingen wir schweigend weiter.

Der Wind wehte recht kühl und mein Rucksack war verflucht schwer.

Rain musste unbedingt an die Abhörstellen, aber wir benötigten einen dauerhaften, nützlichen Signalpunkt.

Das war sehr kompliziert.

Ich schauderte, als eine weitere Windböe kam.

„Glaubst du sie wird es schaffen?", fragte ich in die Stille hinein.

August wartete so lange mit der Antwort ab, dass ich befürchtete, dass er mich nicht gehört hatte.

„Ich weiß es nicht, Georgia.", murmelte er schließlich. „Ich weiß nicht was damals in der alten Scheune wirklich passiert ist. Rain weiß irgendetwas, was wir nicht wissen. Irgendetwas wovor sie Angst hat."

Ich schluckte.

„Was könnte das sein?"

„Ich weiß es nicht, noch traue ich mich nicht irgendeine Vermutung abzugeben. Wir können nur hoffen, dass es nichts allzu gravierendes ist."

Ich schnaubte. „Wenn sie es uns nicht sagt, ist es etwas sehr gravierendes."

„Ich weiß, ich weiß." August holte einmal tief Luft. „Sie war damals erst sechzehn, wir hätten sie nicht dahin schicken dürfen."

Ich schloss die Augen, „Wir hatten keine Wahl."

August lachte bitter. „Man hat immer eine Wahl."

Ich packte ihn am Arm. „Es wird schon nichts sein."

Er schüttelte den Kopf. „Ich habe das Gefühl, dass wir viel näher daran sind als wir denken."

Ja das stimmte allerdings.

Nur fanden wir es nicht!

Er legte mir einen Arm auf die Schulter.

„Ich denke wir schlagen hier unser Nachtlager auf."

Ich nickte.

„Was glaubst du, was Rain gerade macht?", fragte ich.

Die liegt auf dem Bett und erholt sich von ihrem Kater.", ertönte eine Stimme in meinem Ohr.

◇✵◇

„Rain!", fauchte ich und machte einen Satz vor. „Kannst du nicht normal anklingeln?"

Ich konnte förmlich sehen, wie sie die Augen verdrehte.

Dann fiel mir was ein: „Wie lang belauscht du uns schon?"

Dich wohl eher. Was man alles so beredet, wenn man das Zelt aufschlägt."

Ich atmete erleichtert aus.

„Okay, Auggie, es ist Rain!"

Weiß er schon, ich bin bei ihm auch schon drin, nicht wahr, oh Cousin?"

„Hey Cousine, schön deine wundervolle Stimme nach zwei Jahren erholsamen Entzuges zu hören!"

Sie schnaubte.

Ich war schon allergisch angehaucht, als ich schon an dich dachte."

„Hört auf. Das waren gerade mal zwei Sätze die ihr gewechselt habt! Komm zur Sache, Rain."

Sie schnaubte wieder.

Wenn Auggie schon alles weiß, was willst du denn dann noch von einem kleinen Mädchen wie mir wissen?"

August verdrehte die Augen. „Schwedische Prinzessin? Diese America? Situation? Protokoll?"

Dieses Protokoll existiert nicht, August. Weil ich das Protokoll bin."

„Hör auf um den heißen Brei zu reden, Rain.", bemerkte August genervt.

So heiß ist der Brei gar nicht August, aber lassen wir das Thema mal fallen. Zur schwedischen Prinzessin:Welcher VOLLIDIOT hat ihr denn so ein Amateur-Quatsch von Geräten gegeben? Die sind so dermaßen mies - egal. Jedenfalls konnte ich nicht lange mit ihr reden, weil immer jemand angeklopft hat wie verrückt. Bevor ihr fragt: Jeremy hat sie eingewiesen. Hoffe ich jedenfalls, wenn nicht, rechne ich seinen Kopf minus."

Ich atmete erleichtert aus. Das war schon einmal eine gute Nachricht.

„Etwas bezüglich Auftrag?"

Nein, immer noch nicht. Jeremy hat mir irgendwelche Daten gegeben die nutzlos sind. Hmmm, nein eigentlich gar nicht. Ah ja! Prinz Jemirah hat mir gesagt, dass es die Nord-/Ost-/Süd-/Westbibliothek gibt.

Süden ist glaube ich für alle zugänglich, Osten für die Königin, Westen für alle - ganz genau weiß ich es nicht mehr, ich habe es mir irgendwo notiert, jedenfalls: Die Nordbibliothek ist nur dem König vorbehalten. Wäre gut, wenn irgendjemand dahin kommen könnte - ich schaffe das alles nicht alleine."

Das war mal wirklich interessant.

Ich gebe mein Bestes, aber versprechen kann ich gerade eben gar nichts. Also, was wirklich nützlich ist, ist dass ich Prinz Maxon überall belauschen kann. Könnt ihr herausfinden, wo ihr die Wanze bei ihm platziert habt?Ich bin mir sicher, Jem hat auch eine, allerdings weiß ich nicht wo, oder ob sie schon aktiviert ist."

„Toll!", antwortete ich begeistert. „Glaubst du Maxon weiß etwas?"

Auf jeden Fall, jedoch muss ich ihn weiter belauschen, allerdings kann ich die Zugangscodes nicht übertragen, ich geb jedoch alles an euch weiter."

„Alles klar."

Und dann ist da noch America Singer. Ja, ich hab sie schon öfters belauscht, sie ist auffällig oft mit Prinz Maxon zusammen, also lohnt es sich wirklich sie näher zu betrachten."

„Mir kommt der Name Singer irgendwie bekannt vor..."

Stimmt! Ich weiß nur nicht woher. Du ich muss Schluss machen..."

„Alles klar, sollen wir sonst noch etwas nachschauen?"

Ach ja! Könnt ihr bitte mal Patrisha Amelina García Sanchez eingeben? Sie müsste in der öffentlichen Liste des Castings sein... Mich würden ein paar Details interessieren -"

Ein Rauschen.

Rainy Day, wo biste du?", erklang eine verschnupfte Stimme aus dem Mikrofon.

Wer war das?

Ich bin im Bad Trish - komme gleich... Georgia?"

„Ich bin noch dran!"

Könntest du noch Cohen Bescheid sagen? Ich hab keinen Bock eine Schimpftirade von ihm anhören zu müssen."

◇✵◇

Emilio

Nachdem wir Rain und Trish in ihren Zimmern abgeliefert hatten, schwand meine gute Laune. Sie lag so friedlich in meinen Armen...

Mir wurde erst jetzt klar, wie verzwickt meine Lage war. Wie konnte ich so dumm sein, und mit Trish in der Kammer von Jems Schiff rum knutschen?

Es hätte viel schlimmer kommen können.

Rain hätte uns verraten können.

Dann hätte es für Trish UND mich schlecht ausgesehen. Mich hätte man mit irgendeiner Sanktion gegen mein Land verschont, doch Trish war eine Bürgerin Jélas und musste sich auch diesen Gesetz unterziehen.

Verdammt!

Ich musste an Rain denken.

Als sie ihr Kleid heruntergezogen hatte, entglitt mir meine Selbstbeherrschung.

Unter einer Schicht Abdeckfarbe war eine lange Narbe zum Vorschein gekommen, die sich von ihrer rechten Schulter bis zu ihrer linken Hüfte zog. Zwar war sie gut verheilt, jedoch zweifellos mit Gewalt verursacht worden.

Ich schauderte.

Sie musste etwas getan haben, was dem Königshaus überhaupt nicht gefallen hatte.

Und doch war sie hier.

Ich bog den Gang mit den scheußlichen, nackten Frauen ab und machte mich auf den Weg in Jems Quartier.

Jedoch war es verdammt knapp gewesen. Fast hätte Jem ihr Geheimnis entdeckt, wenn sie sich nicht selbst...ausgekleidet hätte.

Gedankenverloren stand ich an irgendeiner Kreuzung und stieß versehentlich mit einem jungen Mann in meinem Alter zusammen.

„Entschuldigen Sie, Majestät.", sagte er.

Ich sah auf. „Mein Fehler.", sagte ich. Er grinste nur und sah sich suchend um.

„Auch zu Jemirahs Quartier?" Er nickte.

„Ich glaube, da lang!", meinte ich und deutete auf den Gang vor mir.

„Ich weiß nicht.", sagte er. „Ich bin das erste Mal hier."

„Probieren wir aus."

Achselzuckend folgte er mir.

„Und Sie sinde...?", fragte ich.

Der Mann blinzelte. „Entschuldigen Sie, Elias Day."

Day...?

„Sie sinde mit Rain verwandt?"

Er lachte. „Sie scheint ja ziemlich bekannt zu sein. Aber ja, sie ist meine Schwester."

„Reizende Mädche."

„Sie kennen sie jetzt ja auch mit ein paar Gläsern Alkohol inklusive."

Ich lachte.

„Ja, eine paar interessante Dinge."

„Ich glaube wir sind falsch abgebogen.", meinte Elias.

Eine Tür ging auf und eine völlig verkaterte Trish kam heraus. Arme Rosa... Am liebsten hätte ich sie umarmt.

Sie sah uns blinzelnd an. „Hallo."

„Hallo Trish.", sagte Elias freundlich.

„Hi. Wo ist deine Schwester?"

„In ihrem Zimmer."

Dann schien sie erst einmal mich wahrzunehmen.

Sie sah selbst im Schlaf - Look wunderschön aus.

„Eure Majestät.", gähnte sie und taumelte verschlafen an mir vorbei.

„Trish?", fragte ich sanft.

Sie drehte sich um, und ihre braunen Augen sahen mich erwartungsvoll an.

Ich schluckte, damit ich nicht die Beherrschung verlor.

„Wo iste Zimmer von Jemirah?"

„Ich glaube Nordflügel. Fragen.", sie zuckte mit den Schultern.

Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um und schlurfte weiter.

Ich schnaubte.

„Mädche und Alkohole. Schlimm."

Eli lachte.

„Ja."

Schweigend passierten wir den Gang mit Bildern von dicken Frauen, die scheußlich bunt angemalt waren. Wenigstens waren sie angezogen.

Ah! Ich sah die rote Tür, die Jems Quartier kennzeichnete.

„Deine Schwester iste eine gute Mensch.", sagte ich zu Eli.

Er sah mich überrascht an und nickte. „Ja."

◇✵◇

Rain

Ich stand also um vierzehn Uhr, pünktlich auf dem Aussichtsplateau und frierte mir den Arsch ab.

Nachdem gestern noch die Sonne geschienen hatte, und man praktisch Baden gehen konnte, war die Temperatur um mindestens - sehr viel Grad gesunken.

Mein Kopf tat immer noch weh, und jetzt dazu der Wetterumsturz.

Missmutig sah ich zu den dunklen Wolken.

Bloß kein Regen, sonst bekommt ihr es mit mir zu tun., ermahnte ich sie.

Zitternd umschlang ich mit meinen Armen meinen Körper.

Wo blieb er denn bloß?

Suchend sah ich mich um.

Alles leer.

Das war jetzt aber nicht so besonders nett.

Allerdings schien der feine Herr ja wohl überhaupt nicht mehr das Wort Reden zu kennen.

Ich kuschelte mich noch tiefer in meine Jacke ein.

Ich legte den Kopf schief und lauschte.

Tropf, tropf, tropf.

Mussten mich die Wolken immer beim Namen nennen? Anscheinend schon. Missmutig sah ich, wie die ersten Regentropfen auf den Boden platschten.

Naserümpfend erbarmte ich mich, die drei Schritte zum Vordach zu machen und mich unterzustellen.

Tropf, tropf, tropf.

Der Wind blies ziemlich heftig, wodurch die Bäume rauschten.

Dann war da noch diese lächerliche Fensterdekoration, die immer gegen das Fenster knallte, was extrem nervig war.

Die Luft war geschwängert vom Regen und den grünen Pflanzen, die im Schlossgarten wuchsen, aber da war noch etwas pfefferminziges - genau hinter mir.

„BUH!", hörte ich eine Stimme sagen.

Ich fuhr herum und sah in Jems lachendes Gesicht.

„Das ist nicht lustig!", zischte ich sauer.

„Doch.", grinste er. „Hallo erst mal."

Ich brummte nur.

„Und, geht's dir gut?"

Ich brummte wieder.

„War doch kein Fruchtsaft, was?"

Ich sah ihn böse an.

„Willst du dich mit mir anlegen?"

Seine Augen funkelten belustigt.

Na dann. Ich beschloss nichts zu sagen.

„Okay."

Es war schon ein bisschen kalt.

„Bist du sauer auf mich?"

Ich streckte meine Zehen aus, damit sie nicht taub wurden.

„Ist dir kalt?"

Ich sah ihn herablassend an.

„Okay. Dir ist also kalt, habe ich das richtig verstanden?" Da war mal wieder jemand glänzend gelaunt.

Tja, ich nicht.

„Wollen wir rein gehen?"

Na endlich!

„Gut, zum Glück ist die Halle unten."

Sport, jeeepieh! Meine Muskeln würden es lieben.

„Wir hätten uns ja auch unten treffen können, aber weil die Aussicht so toll war dachte ich einfach, dass wir uns auf dem Plateau treffen."

Meine Hände wurden taub.

Der Wind stach fürchterlich.

Ein überaus arroganter Prinz laberte mich mit irgendwelchen Schrott zu.

„Ich glaube, ich führe gerade den besten Self - Talk meines Lebens.", kommentierte er amüsiert.

Ja, das glaube ich auch.

„Okay wir gehen rein."

Ich zuckte mit den Schultern und ging hinein.

Er folgte mir.

„Hast du heute morgen eine Schweigetablette geschluckt?"

„JA!", motzte ich.

Er lachte erfreut. „Das Vögelchen kann zwitschern."

„Halt die Fresse."

„Ich bin ja beruhigt, dass wir immer noch beim duzen sind, hast du Lust Sport zu machen?"

„Nein."

„Egal. Das ist sowieso ein Befehl. Also: Ich muss dir leider mitteilen, dass du jetzt Treppen laufen musst."

Ich stöhnte.

„Da ist nichts zu machen."

◇✵◇

Stöhnend erklimmte ich die nächsten Stufen.

Muskelkater ist mies.

Und wieso musste Seine Majestät seine Freizeitaktivitäten auf dem Dachboden machen?

„Weil da eine meiner Rückzugsorte ist.", hatte er mir ungeniert geantwortet. Dann wurde ich unsanft hochgeschoben.

Normalerweise waren Stufen kein Problem für mich - aber nach meinem Superkonsum an Alkohol kam es mir vor, wie eine Felswand hochzuklettern (letzteres hatte ich auch schon praktiziert, auch bestanden - trotzdem hatte ich das Problem, dass ich zu klein war um an den Sicherheits - Karabiner zu gelangen.)

Und normalerweise war es Agenten strengstens verboten jegliche Drogen zu konsumieren (Regelbuch). Jedoch war ich genau genommen keine Agentin der Nordrebellen. Ich hatte keinen neuen Vertrag unterschrieben.

Ich stolperte über etwas Pelziges.

Als ich aufsah, bemerkte ich einen kleinen Foxterrier, der mich mit braunen Augen ansah.

„Oh Süßer, tschuldigung!", säuselte ich.

„Seit wann nennst du mich Süßer?", kam es von Jem.

„Ich hab nicht mit dir gesprochen sondern mit dem Hund!", brüllte ich zurück.

Der Prinz fuhr herum und sah mich gespielt beleidigt an. „Im Ernst, Rain?"

„Naaaa, wie hießt du, du süßes Ding?", sagte ich liebevoll und strich ihm über den Kopf.

„Mirabella."

„Mirabella! Wie süß! Eine Hündin also.", quietschte ich und nahm die kleine Pelzkugel auf den Arm, vergrub die Nase in dem weichen, weißen Fell.

Mirabella hatte karamellfarbene Ohren, sowie einen schwarzen Fleck auf dem Rücken. Einfach nur goldig!

Sie brummte.

„Brumm! Brumm! Kleine Brummerin, bist du ein Motor?...Jaaaa! Oh wie putzig."

„Gott, Rain - ernsthaft jetzt?"

„Sie ist soooo süß!", meinte ich glücklich.

„Komm hoch. Wir übergeben sie einen Diener - die kleine Rackerin reißt immer aus."

Ich sah ihn bettelnd an.

„Nein." Jem versuchte ernst zu bleiben.

Ich hatte ihn eh schon.

Ich wuschelte Mirabella einmal über den Kopf und wollte sie schon auf den Boden lassen, doch die Hündin krallte ihre Pfoten in meinem Kleid ein und brummte wieder.

„Ja, ja, gutes Mädel - immer die bösen Jungs."

„Rain..."

Ich sah ihn herablassend an. „Du hast mich eh schon."

Er gab nach. „Na gut, nimm die Ausreisserin mit - aber sie darf nicht aufs Sofa!"

Ich strich Mirabella noch einmal über den Kopf.

„Schau, unser Jemmy ist doch ein lieber Junge."

Jem stöhnte.

Mirabella brummte noch einmal siegessicher und sah mich mit ihren braunen Augen an. Oh Gott, war die putzelig.

Ich hielt sie hoch.

„Ist sie nicht süß?"

Er lachte. „Du bist süß. Und jetzt rauf mit dir."

Nach einer weiteren Treppe wurde Mirabella mir viel zu schwer.

Frustriert sah ich auf die nächsten drei Stockwerke.

„Du musst leider laufen, Kleine."

Mirabella brummte verärgert.

„Ja, aber dann darfst du auf meinen Schoß."

„Der Hund kommt nicht auf mein Sofa!", rief der Prinz herunter.

„...auf das gemütliche Sofa. Na komm - was sagst du?"

Sie brummte noch einmal vorwurfsvoll und machte sich dann flink daran, die Treppen herauf zu steigen.

Als ich auch oben war, sah ich erwartungsvoll zu Jem.

Mirabella stupste mich wieder am Bein und ich nahm sie hoch.

Er verdrehte noch einmal die Augen, sagte aber nichts.

„Also, komm einfach mit." Jem machte die eine Tür auf und ich befand mich in einem riesigen Raum wieder.

Er war vollgestellt mit Instrumenten, bestand vollkommen aus Holz und edlen Fenstern. An den Wänden hingen Streichinstrumente, in den goldenen Regalen waren Blasinstrumente aufgestellt.

Dann noch riesige Schränke mit Notenverzeichnissen - Wahnsinn!

„Wow.", entfuhr es mir.

Jem lächelte leicht. „Schön, dass es dir gefällt, Rain."

Ich nickte heftig mit dem Kopf.

„Also,", bemerkte er , „dein Bruder hat gestern gnadenlos im Poker abgeräumt. Nebenbei hat er erwähnt, dass du gerne Musik machst - allerdings hat er nicht durchblicken lassen, was du für ein Instrument spielst. Also hab ich beschlossen das jetzt selbst heraus zu finden. Du darfst es also nicht sagen, einfach ausprobieren."

Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

„Ich hoffe du hast noch ein wenig Zeit."

Er grinste. „Natürlich."

Ich schnaubte und deutete auf das Sofa.

„Hinsetzen.", befahl ich.

Er gehorchte.

Dann nahm ich Mirabella, die inzwischen auf meinem Arm eingeschlafen war und drückte sie ihn in dem Arm.

„Tja, dann wollen wir mal beginnen."
◇✵◇

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