Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

24.

24.

Rain

 Der Prinz kam wieder und ich setzte ein Lächeln auf. „Eure Majestät. Schön, dass Sie mich abholen kommen.“

 Er rang sich ein Lächeln ab. Er war wohl wieder in der Besenkammer gelandet.

 „Sie sehen bezaubernd aus, Lady Rain.“ Ich nickte. Schließlich sagte er: „Wollen wir in den Garten gehen?“

 Ich nickte.

 Er bat mir seinen Arm an und wir gingen den Gang entlang.

 „Wieder Frage – Gegenfrage – Prinzip?“, fragte er.

 Ich lachte gequält. „Meine Joker werden sehr schnell verbraucht sein.“, antwortete ich.

 Er nickte. „Sie fangen an.“

 Ich überlegte.

 „Wie viele verschiedene Schokoladensorten haben Sie hier?“ Er sah mich erstaunt an.

 „Zehn, zwölf.“

 „Falsch.“, sagte ich. „Exakt fünfundzwanzig – oder noch mehr. Ich habe gerade eine ganze Auswahl gehabt.“

 Er lachte. „Sie sind seltsam, Lady Rain. Nun gut. Wieso ist Ian Ihr Cousin?“

 Als er merkte, wie dumm diese Frage war, wurde er rot.

 „Weil meine Mutter und seine Mutter verwandt sind.“, antwortete ich spitzbübig. „Okay, haben Sie hier Bibliotheken?“ Schauen Sie Cohen? Ich mache meine Arbeit. Er hatte mich angefunkt, als ich es gerade geschafft hatte meinen Schokobären zu formen. Ich hatte meine Hände mit der Kühlflüssigkeit eingesaut. Er hatte sich beschwert, dass ich zu wenig arbeite, woraufhin ich mir die Freiheit genommen hatte, ihn alten Sack zu nennen. So lief das eben.

 Er bejahte. „Sogar vier. Nordflügel, Südflügel, Ostflügel – sie dürfen raten, wo noch.“

 Ich lachte. „Nordwestflügel“, fragte ich.

 Jetzt lachte er auch. „Falsch. Westflügel. Woher können Sie einen Mann umhauen, der fast doppelt so groß ist wie sie.“

 „Ian ist nicht doppelt so groß wie ich.“, murmelte ich empört.

 „Fast.“, sagte er neckend.

 „Wir hatten mal den selben Kurs. Wissen Sie, was der Vorteil ist, wenn man klein ist?“

 „Nein.“

 „Man kann jemanden von unten herab herablassend anschauen.“

 Er brach in Lachen aus. „Sie sind unverbesserlich, Lady Rain.“

 „Ich weiß.“, sagte ich.

 „Glauben Sie, ich hätte gegen Sie eine Chance. Im Nahkampf meine ich,“

 Da brauchte ich erst gar nicht antworten. Er seufzte gespielt resigniert.

 „Was für Bibliotheken sind das?“, fragte ich.

 „Also der Südflügel ist für alle zugänglich. Der Ostflügel ist für meine Mutter bestimmt, der Westflügel für mich, und der Nordflügel ist für meinen Vater bestimmt. Wir haben alle unsere eigenen Bibliotheken.“

 Interessant.

 „Mir ist aufgefallen, dass Siebener nicht am Casting teilnehmen dürften, allerdings sind Sie wohl einem meiner Berater ins Auge gefallen...“

 Ich wand mich. „Das war keine Frage.“

 Er lachte. „Das stimmt. Die eigentliche Frage ist, wieso Siebener nicht am Casting teilnehmen dürfen.“

 Ich schluckte.

 Weil sie Kriminelle waren. Ausgestoßene. Wenn man in die Kaste Sieben herabgesetzt wurde, war es meist nur, weil ein Angehöriger ein Verbrechen begangen hatte. Mein Vater war da leider keine Ausnahme.

 „Ich denke, ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten.“, brachte ich schließlich heraus.

 Er sah mich genau an. „Ich denke das können Sie schon – aber sehen Sie es so: Ein Joker ist weg.“

 Ich lächelte ihn dankbar an.

 „Sie sind dran.“ Eine Haarsträhne fiel ihm in die Stirn.

 „Uhm. Was ist ihr Lieblingsessen?“

 „Pfannkuchen mit Ahornsirup – typisch Jéla.“ Er lachte. „Und Ihres?“

 „Nudeln mit Pesto.“

 „Pesto?“

 „Eine grüne Soße aus Parmesan, Basilikum und Olivenöl – schmeckt lecker.“

 „Oh Gott.“, sagte er, und tat so, als müsste er sich übergeben.

 Ich musste lachen.

 „Wann ist der Empfang, mit der schwedischen Prinzessin?“

 „Oh, woher wissen Sie das schon?“

 Mist. Ich hatte es total vergessen, dass es morgen erst angekündigt werden sollte. Dummer Fehler, Rain!

 „Hab ich im Vorbeigehen gehört.“, improvisierte ich.

 Er sah zwar nicht überzeugt aus, antwortete aber: „Übermorgen ist das Interview mit ein paar Mädchen. Dann dauert es noch drei Tage...“

 Also fünf Tage. Reichte um dreihundert Schokospieße herzustellen.

 „Wieso essen Sie eigentlich so wenig?“, kam die Gegenfrage.

 Ich seufzte. „Wenn ich so viel esse, wird mir schlecht.“ Und das stimmte. Am ersten Abend war es mir wahnsinnig schlecht gewesen.

 „Dann gehen Sie noch heute zu Doktor Hennings.“

 Ich stöhnte. „Bitte nicht.“

 „Doch.“

 „N...“

 „Sie gehen.“, sagte er und sah mir tief in die Augen.

 „Ja Mama.“, maulte ich verärgert.

 „Mama?“, fragte er grinsend.

 Ich bemerkte wie ich rot wurde. „Majestät.“, verbesserte ich hastig. „Ich meine: Majestät.“

 Er lachte.

 Er schien öfters zu lachen.

„Ich frage morgen nach, ob Sie waren. Am besten Sie gehen morgen in der Früh.“

Ich stöhnte wieder.

 Er legte mir seinen Arm sanft um die Schultern.

 Ich erstarrte.

 Jemirah bemerkte es und zog seinen Arm wie von der Tarantel gestochen zurück.

 „Entschuldigen Sie, alles in Ordnung?“

 Ein Schauder lief mir über den Rücken.

 Bitte nicht. Bitte jetzt nicht... Bitte, es ist der falsche Zeitpunkt...

 Die ersten Gesichter schoben sich vor meine Augen.

 Nein. Hastig machte ich mich los.

 „E-entschuldigen Sie, Eure Majestät, ich denke mir ist nicht so gut.“

 Dann drehte ich mich um und rannte weg, ohne die erstaunten Blicke der anderen Mädchen zu beachten.

 „Lady Rain!“, hörte ich noch seine Stimme, doch ich lief weiter.

 Als ich meine Zimmertür hinter mir geschlossen hatte, begann ich das zweite Mal an diesem Tag hemmungslos zu weinen an.

◇✵◇

 Jem

 Kann man so bescheuert sein, dass man es gleich an einem Tag mit den zwei einzigen sympathischen Mädchen vermasselte? Und zwar richtig schlimm.

 Ich hätte es wissen sollen.

 Einer meiner Berater hat gesagt, dass man in Kaste Sieben oft „schwierige Umstände“ hatte.

 Ich hatte es bemerkt, als ich ihr den Arm um die Schulter gelegt hatte.

 Sie war erzittert und gleich drauf panisch gewesen. Ihr gehetzter Blick hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt.

 Es war viel zu früh gewesen. Ich hatte überhaupt nicht nachgedacht was ich tat!

 Ich nickte leicht den Wachen vor der Tür zu und machte mich auf den Weg auf mein Zimmer.

 Und Trish?

 Was zur Hölle war in mich gefahren? Seit wann konnte ich mein Verlangen nicht mehr in Zaum halten? Ich hatte sie geküsst, wie ich es noch nie zuvor getan hatte mit einer Leidenschaft, die nicht zu beschreiben ist. Doch dann hatte ich bemerkt, dass eindeutig etwas nicht stimmte und hatte mich wie ein Idiot abrupt zurückgezogen! Ihren Blick konnte ich nicht deuten, ob sie nun entsetzt oder bestürzt war. Keine Ahnung! Begeisterung war es auf jeden Fall nicht...

 Dazu hatte ich an diesem verrückten Tag zusätzlich mit Sieben anderen Mädchen Dates gehabt.

 Inzwischen waren „nur“ noch achtzehn Mädchen übrig, mit neun anderen musste ich mich noch morgen treffen.

 Wisst ihr eigentlich wie bescheuert das klingt? Man muss noch mit neun Mädchen daten?

 Innerhalb von - einem Tag? Ja, ich hatte nur noch morgen Zeit, weil übermorgen die Interviews stattfinden würden und jedes Mädchen etwas zum Erzählen brauchte.

 Wundervoll! Ich wanderte planlos den Gang entlang, als mich eine leise Stimme aufhielt.

 „Alles in Ordnung mit Ihnen, Majestät?“ Ich drehte mich um. Cohen. Er trug eine Brille und die typische Beraterkleidung, dunkelblauer Anzug mit Krawatte. Dazu eine persönliche Anstecknadel mit einem Stern. Glücklicherweise trug er nicht so was lächerliches wie eine Feder. Oder eine Blume. Das sah aus wie ein Karnevalsorden.

 Ich zog eine Grimasse.

 „Passt schon.“

 Er lachte. „Welche von ihnen ist ausgerastet?“

 „Eine?“, fragte ich.

 Jemand anderes lachte hinter meinem Rücken. Ich drehte mich um. Ein griesgrämiger Ian.

 Cohen nickte. „Mr. Batholomai, warum sind Sie hier?“ Er zuckte mit den Schultern.

 Schließlich wandte sich mein Berater an mich und fragte: „Wer hat Stress gemacht?“

 „Also: Lady Leony hätte fast ihr Kleid vom Leib gerissen.“ Mein bester Freund lachte und ich ignorierte ihn.

 „Lady Zhilly hat ihr Kleid mit ihrem Getränk eingesaut.“

 Cohen zog die Augenbrauen hoch.

 „Bei Lady Trish bin ich abgehauen nachdem – das Gespräch anders verlief als ich erhofft hatte.“

 Und zu guter Letzt: „Lady Rain.“ Cohen sah interessiert auf.

 Ich warf verzweifelt die Hände in die Luft. „Ich weiß überhaupt nicht was das Ganze soll! Ich verstehe sie gar nicht – oder weiß nicht was ihr Problem ist! Erst haut sie meinen Wachen zusammen -“ Cohen riss die Augen auf und realisierte Ians Veilchen. Dieser verdrehte die Augen. „dann läuft sie weg. Als ich sie abhole, sah sie ziemlich gestresst aus. Dann habe ich zwei Minuten normal mit ihr geredet – das lief auch super! Dann habe ich sie darauf hingewiesen, dass sie nichts isst – und dann wollte ich sie zum Arzt schicken. Ich wollte sie beruhigen – und habe ihr den Arm die Schulter gelegt, da ist sie total schnell weggerannt.“

 Cohens Blick war ausdruckslos. Er sagte nichts.

 Selbst Ian schwieg und wollte zum Sprechen ansetzten, doch dann ließ er es wieder.

 „Ähm?“, fragte ich vorsichtig.

 Cohen erwachte aus seiner Starre und lächelte. „Ich denke, die Dame ist ein wenig aufgeregt – es ist alles ein wenig neu und... ein bisschen viel für sie. Lassen sie sie einfach bis morgen in Ruhe.“

Ich nickte.

Im meinem Arbeitszimmer versuchte ich mich in die Erdölpläne zu vertiefen. Wir hatten es geschafft künstlich Erdöl zu gewinnen, allerdings belastete es wahnsinnig den Sojavorrat.

 Irgendein Hobbyexperte hatte die Lösung vorgeschlagen, dass das Soja ersetzt, jedoch war es so kompliziert, dass ich es nicht verstand.

 In Chemie war ich eine Niete.

Schließlich legte ich das Manuskript beiseite und begann mit meine eigenen Notizen auf den Aktenordnern der Erwählten machen.

 Bei dem ersten Schwung der Informationen, waren nur Passbilder beigelegt worden, jetzt hatte man es endlich geschafft, die Fotos aus der Bekanntgabe hinzuzufügen, und das Ganze noch in Computerform umzuwandeln.

Ich nahm den Stift und tippte Trish an.

 Patrisha Amelia Garcia de Sãnchez von Spanien

 Cousine der verstorbenen Prinzessin von Andalusien Guadalupe Sãnchez (verwandt mit dem Königshaus von Spanien)

 Status: Prinzessin

 Eltern: Kathlena Sophia Garcia Sanchez (Mutter), Antonio Carlos Rodriguez Sanchez (Vater)

 Zukünftige Herzogin von Marabella

 geboren in: Marabella, Spanien

 Seit zwei Jahren in dem Vereinigten Königreich von Jéla

 Sprachkenntnisse: Spanisch, Englisch, Französisch (Pflichtkenntnisse) und Italiennisch

 Hoher Bildungsstand (Stufe VI)

 Kaste/Provinz: Ottawa, Drei

 Sportarten: Reiten, Tanz, Fechten

 ID: 248-454-334-567-45

 Weitere Informationen: Gesperrt

 Gesperrt. Aha. Wunderbar. Den Zugangscode hatte wohl irgendein Staatstyp. Ich tippte mit dem Stift auf das Bild.

 Auf dem Foto sah sie wunderhübsch aus.

 Ihr Haar fiel in weichen Locken über den Rücken. Sie stand perfekt da, in der traditionellen königlichen Haltung. Sie lächelte.Ich glaube, ich habe noch niemanden so strahlend lächeln sehen.

 Die weichen, roten Lippen. Die rote Rose in ihrem Haar. Ich spürte wie mein Blut in Wallungen gerät... Ich schloss das Bild.

 Tiiu Rain Day

 Eltern: Mariah Bartholomai

 Joseph Day

 Geschwister: Elias DayViola Hanna Day und Benjamin Joseph Day (Zwillinge)

 geboren: Deutsche Förderation, Provinz New Bavaria

 seit sieben Jahren in dem Vereinigten Königreich von Jéla

 Sprachkenntnisse: Deutsch, Englisch, Französisch (Pflichtkenntnisse)

 Bildungsstand: Sehr niedrig (Stufe I)

 Kaste/Provinz: New Columbia, Sieben (Besondere Qualifikation bei Auswahl, sonst keine Zulassungsgenehmigung*)

 *gesperrt

 ID: 689-444-347-451-22

 Gesperrt. Ich hätte vor Wut die Wände hochgehen. SUPER.

 Ich schnaufte. Was alles so gesperrt war.

 Ich tippte ihr Bild an und sog überrascht die Luft an.

 Sie hatte dort lange Haare. Hüftlang, braune Augen und ein ernstes Gesicht. Doch ihr Blick traf mich mit voller Wucht: Er strahlte solche Ernsthaftigkeit aus.

 Kein Wunder, dass sie erwählt worden war.

 Sie trug ein blaues Kleid, dass ihre schmale Figur zur Geltung brachte.

 Was mich jedoch wunderte war, dass sie ein leicht – asiatisches Aussehen hatte. In der Akte wurde erwähnt, dass ihr Vater Deutscher war, aber auf ihre Mutter wurde nicht wirklich eingegangen. Mein Herz machte einen Satz und ich bemerkte wie ich lächelte.

 Als ich mir das Bild genauer betrachtete, fiel mit auf, dass sie ihr Haar hier abgeschnitten haben musste. Seltsam. Wieso?

 Wieso wurde sie ausgewählt?

 Wieso wurde ihre Akte gesperrt?

 Wieso war sie so wie sie war?

 Ich hasse Fragen.

◇✵◇

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro