Lange Reise | 41 ✔️
Wir standen planlos in der Nähe des Flughafens und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Doch das Schicksal schien auf unserer Seite zu sein, denn plötzlich kam das Signal des Peilsenders wieder zum Leben. Wir wussten wieder, wohin wir fahren mussten.
Ich lenkte das Auto auf die Autobahn in Kanada, und wir folgten dem Peilsender-Signal, das uns zu den Scorpien-Mitarbeitern führte die jetzt in einem Auto saßen. Die Straßen erstreckten sich endlos vor uns, und wir fuhren mit einem Abstand von etwa 100 Meilen hinter ihnen her.
Die Stunden verstrichen, während wir der Spur der Scorpien-Mitarbeiter folgten. Die Landschaften und Städte zogen an uns vorbei, und die Spannung in der Luft war greifbar.
Der erste Stopp, den wir machten, war nach 19 Stunden Fahrt. Der Aufenthalt in Grand Forks war nur von kurzer Dauer, aber dennoch angenehm. Nach einer anstrengenden 19-stündigen Fahrt hatten Kyra und ich ein kleines Motel erreicht, das von einem herzlichen älteren Paar geführt wurde.
Das Motelzimmer war schlicht, aber gemütlich eingerichtet. Wir gönnten uns eine dringend benötigte Erholungspause, bevor wir uns am nächsten Tag erneut auf den Weg machten. Unsere Mission ließ uns keine Zeit für lange Aufenthalte, und die Uhr tickte unerbittlich.
Am Morgen wurden wir von einem freundlichen Lächeln des Besitzerehepaars geweckt. Es gab kostenloses Frühstück, und wir setzten uns an den rustikalen Frühstückstisch, um unsere Energiereserven aufzufüllen. Die warmen Pfannkuchen und der frische Kaffee waren genau das, was wir brauchten, um gestärkt in den nächsten Teil unserer Reise zu starten.
Das Gespräch mit dem Ehepaar war herzlich, und sie schienen neugierig darauf zu sein, wer wir waren und woher wir kamen. Wir hielten uns bedeckt und erzählten von einer spontanen Urlaubsreise, um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Uns war bewusst, dass unsere Mission geheim bleiben musste.
„Wir kommen aus Amerika und wollten einfach mal der Stressigen Großstadt entkommen", erklärte ich der Alten Dame lächelnd, während Kyra mir ein Stück Pfannkuchen einschob. „Wir dachten eine Tour mit dem Auto wäre genau das richtige", meinte Kyra, als sie runtergeschluckt hatte. „Und dann habt ihr auch noch so ein schönes Auto. Unser Neffe Nick hat genauso ein Modell", sagte der ältere Mann begeistert. Ich verschluckte mich prompt an meinem Wasser und mein Herz setzte einen Schlag aus. Hups....
„Ja das ist ein wirklich tollen Auto", lächelte Kyra, nachdem sie mich wieder gefasst hatte.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den herzlichen Gastgebern und machten uns erneut auf den Weg.
Die 15-stündige Fahrt nach Rossdale, die Kyra nun übernahm, war geprägt von endlosen Straßen und der Weite Kanadas. Während ich auf dem Beifahrersitz saß, konnte ich die vorbeiziehende Landschaft betrachten, die von dichten Wäldern, malerischen Seen und weiten Ebenen geprägt war. Die Stunden vergingen, und wir vertrauten darauf, dass unser Peilsender uns weiterhin den Weg wies.
Als wir endlich in Rossdale ankamen, war die Erschöpfung spürbar. Wir fanden erneut ein kleines Motel, in dem wir die Nacht verbrachten. Die Zimmer waren schlicht, aber sauber und einladend. Wir hatten nur wenig Zeit zur Erholung, denn unsere Mission erlaubte uns keine längeren Aufenthalte.
Am nächsten Morgen erwachten wir ausgeruht und bereit für den nächsten Abschnitt unserer Reise. Unsere Entschlossenheit trieb uns an, und wir überprüften unsere Ausrüstung und Informationen, bevor wir uns erneut auf den Weg machten.
Der kurze Aufenthalt in Rossdale hatte uns neue Kraft gegeben, und wir waren bereit, den Scorpien-Mitarbeitern weiterhin zu folgen.
Diesmal war es eine 21-stündige Fahrt nach White Horse, wo wir erneut eine Nacht in einem Motel verbrachten. Unsere Mission führte uns immer tiefer in die Wildnis Kanadas, und wir waren uns bewusst, dass die Gefahren zunahmen.
Die Tage und Nächte verstrichen, während wir den Scorpien-Mitarbeitern folgten. Wir waren auf uns allein gestellt, ohne Kontakt zu unseren Shield-Kollegen da dies zu gefährlich wäre, deswegen hatten wir auch nur ein zweimal ein paar wegwerft Handys.
Wir vertrauten darauf, dass wir die Informationen sammeln konnten, die wir brauchten, um die Wahrheit über die Scorpien aufzudecken.
Am nächsten Tag waren es nur noch 5 Stunden bis Beaver Creek, einer Kleinstadt in Kanada an der Grenze zu Alaska. Wir verbrachten auch dort eine Nacht in einem kleinen Motel, bevor wir unsere Reise fortsetzten. Die Zeit war knapp, und die Agenten von Scorpion waren nur ein paar Kleinstädte weiter.
In der Nacht sahen wir auf dem Laptop-Bildschirm, dass die Scorpien-Agenten nur eine kurze Strecke entfernt waren. Unser Herzschlag beschleunigte sich, und wir wussten, dass der Höhepunkt unserer Mission bevorstand.
~~~
Als Kyra und ich an einem Abend in unserem Motelzimmer in Beaver Creek saßen, begannen wir über die vergangenen vier Tage unserer Reise zu sprechen. Die Spannung und Erschöpfung der langen Autofahrten lasteten auf uns, und wir wussten, dass wir dringend eine Pause brauchten.
„Das waren vier ziemlich anstrengende Tage, oder?", begann ich das Gespräch.
Kyra seufzte und nickte zustimmend. „Definitiv. Die stundenlangen Autofahrten und die ständige Verfolgung der Scorpien-Agenten haben uns wirklich alles abverlangt."
Ich dachte einen Moment nach, bevor ich hinzufügte: „Aber wenigstens sind wir ihnen immer nähergekommen. Wir dürfen nicht vergessen, warum wir das alles tun." Kyra nickte erneut und lächelte schwach.
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Am nächsten Morgen wurde ich von Kyra's lauten Schreien geweckt. "Skyla, wir müssen uns beeilen!" rief sie und begann hastig unsere Sachen in die Rucksäcke zu packen. Als ich begriff, was los war, sprang ich sofort in meinen Shield Anzug. "Sind sie etwa schon um 4 Uhr abgeflogen?" fluchte ich, während mein Anzug partout nicht anziehen wollte. Kyra zog ebenfalls schnell ihren Anzug an, steckte den Laptop in ihren Rucksack und wir rannten eilig zu unserem Auto.
Auf dem Weg sahen wir einen silbernen Jeep, dessen Motor aufheulte, als wir vorbeiliefen. "Das kann doch nicht wahr sein!" ärgerte ich mich erneut und setzte mich auf den Fahrersitz. Kyra stieg auf der Beifahrerseite ein und schmiss unser Gepäck auf die Rückbank. "Hey, sei vorsichtig, da sind wichtige Dinge drin", beschwerte ich mich, aber sie ignorierte mich einfach. Wir hatten keine Zeit, uns anzuschnallen, und ich fuhr mit hoher Geschwindigkeit aus dem Motel-Ausgang. Der Jeep folgte uns gefährlich nah.
Es war nur noch eine Handbreit Platz zwischen den Autos, als wir auf die nächste Schnellstraße wechselten. Das Peilsendersignal war jetzt unwichtig. Unser Hauptziel war, diesen Verfolger loszuwerden. "Der muss definitiv zu Scorpien gehören!", sagte ich, während Kyra einen Blick in den Rückspiegel warf und dann das Lenkrad ruckartig herumriss. "Er hat uns gerammt!" rief ich erschrocken und drückte noch fester auf das Gaspedal.
Wir hatten einen kleinen Vorsprung gewonnen, als ich einen Plan entwickelte: "Die Absperrung dort hinten sieht so aus, als ob sie gerne Bekanntschaft mit unserem Auto und den Scorpien-Ars**** machen würde. Wenn ich es sage, springen wir aus dem Auto." Kyra schaute mich schockiert an, aber wir hatten keine andere Wahl. "Okay", stimmte sie zu und holte die Rucksäcke von der Rückbank. Den Laptop versuchte sie zwischen den anderen Sachen im Rucksack zu sichern. Wir näherten uns der Kurve. "Jetzt!", rief ich.
Ich öffnete meine Tür und sprang heraus, die Luft zischte mir entgegen, und ich schloss die Augen. Steine bohrten sich schmerzhaft in meine Unterarme, und kurz sah ich Sterne vor meinen Augen tanzen. Dann hörte ich ein lautes Krachen, ein Ächzen der Barriere und eine Explosion. Als ich mich aufrichtete, sah ich den Jeep über den Abgrund schlingern.
"Geht es dir gut?", fragte Kyra, die sich benommen aufrichtete. Ich war auf der anderen Straßenseite in der Nähe des Abhangs gelandet, wo es in die endlosen Wälder hinunterging. "Nichts, was nicht heilen wird", grinste ich schief und hielt meine schmerzende Schulter. "Komm, wir müssen hier weg", lächelte Kyra und reichte mir ihre Hand. Ich zog mich mit meinem gesunden Arm hoch. "Bist du dir bewusst, dass wir das reparieren müssen?" "Ja, später", winkte ich ab und folgte ihr den Hang hinunter, weg von der Straße. Kopfschüttelnd begleitete ich sie.
"Wo sind wir überhaupt?" fragte Kyra verwirrt. Ich setzte mich auf einen Baumstamm und steckte mir ein Stück Stoff in den Mund. "In einem Wald?" Meine gedämpfte Antwort kam durch den Stoff. "Okay, zähle bis drei", warnte sie mich. "Nicht bei zwei", flüsterte ich. "Versprochen. Eins", sie schob ruckartig mein Schultergelenk an seinen Platz. "Ich hasse dich", keuchte ich vor Schmerzen. "Sag das nicht zu früh", grinste sie und setzte ihre Kräfte ein, um meine Schulter zu heilen.
Ein kurzes goldenes Licht durchströmte meine Adern an der verletzten Stelle, und der Schmerz ließ nach. Dieses Gefühl erinnerte mich an die Nacht, als ich während der Gala weggesprengt wurde. "Danke", murmelte ich und drehte meine Schulter ein paar Mal, um die Wirkung zu testen. "Gern geschehen", grinste sie und kramte den Laptop aus ihrem Rucksack. Nachdem sie einen Blick auf die Karte mit unserem Standort geworfen hatte, bemerkte sie nur trocken: "Willkommen in Alaska."
Nach einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Weg, um dem Peilsendersignal zu folgen. Schließlich war das Ziel des Jets sowieso irgendwo in Alaska. Das war unsere einzige Motivation, den ganzen Tag weiterzulaufen. Wir hatten beide nichts gefrühstückt, und die letzten Müsliriegel, die Kyra aus dem Auto mitgenommen hatte, waren nach fünf Stunden aufgebraucht. "Warum gibt es fast überall einen McDonald's, nur hier nicht, wenn man ihn bräuchte?", seufzte ich frustriert und wich einem niedrig hängenden Ast aus. Wir waren bereits sechs Stunden unterwegs, und die Sonne stand fast im Zenit.
"Den nächsten Vogel schieße ich selbst", murmelte Kyra mit ihrem Gewehr in der Hand und beobachtete aufmerksam die Baumwipfel. Wenn es hier keine Geschäfte gab, mussten wir uns eben selbst versorgen. Es war bereits fast Abend, und immer noch erstreckte sich endloser Wald um uns herum.
"Hey, sie haben angehalten", rief ich angestrengt und schaute auf meinen Laptop, während Kyra einen Vogel rupfte. Es schien, als wäre er vom Weg abgekommen, da er normalerweise an der Küste zu finden war. "Immerhin etwas", murmelte Kyra zustimmend.
Der Waldboden erwies sich mit dem Rucksack als improvisiertem Kopfkissen überraschend bequem zum Schlafen. Zum Glück mussten wir das Lagerfeuer, mit dem wir den Vogel gebraten hatten, nicht die ganze Nacht brennen lassen, da die Temperaturen überraschend mild waren.
Am nächsten Morgen weckte mich Kyra, und das erste, was ich sah, nach ihrem verschlafenen Gesicht, war ein atemberaubender Sonnenaufgang. Ein Blick auf den Laptop-Bildschirm zeigte, dass sich die Position des Jeeps nicht verändert hatte. Vielleicht waren sie endlich an ihrem Ziel angekommen. Von der geschätzten Entfernung her waren wir ihnen immer noch etwas weniger als einen Tagesmarsch voraus, und wir hatten gute Chancen, sie noch heute einzuholen – vorausgesetzt, sie blieben an ihrem aktuellen Standort.
Wir kamen unserem Ziel immer näher, und obwohl es anstrengend war, mussten wir mehrere Flussläufe durchqueren. Schließlich standen wir am späten Nachmittag vor einem Gebäude, das wie ein massiver Betonklotz aussah.
"Das sieht aus wie der Eingang zur Hölle", bemerkte Kyra trocken, als wir die letzten hundert Meter zum Gebäude zurücklegten. Alles in der Umgebung schien verlassen zu sein, und nur das helle Scheinwerferlicht, das vor einem großen Hangartor aufleuchtete, deutete auf Leben hin.
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