Licht und Schatten
Eulengeheul drang gurrend durch die Büsche. Der Wind kreischte, die Erde stach und der Mond lugte wie ein Laurer. Der Pfad wölbte sich steil, die Luft erkaltete zunehmend.
Es war Herbst. Im Auenland fanden nun Festlichkeiten statt. Die letzte Ernte wurde eingeholt, Laubfeste veranstaltet und gesungen und getanzt. Doch jetzt gerade, da sehnte sich der Hobbit nur nach seinem gelben Sofa. Nach einem guten Buch, im Kerzenschein. Die Worte der Geschichte würden ihn vergessen lassen. Sie würden Bilbo Thorins Worte vergessen lassen und den Dolchstich, den er bei ihrem Klang verspürt hatte. Oder aber den eiskalten Gesichtsausdruck, als er heute an ihm vorbei gestampft war. Geflohen, an eine Klippe. Eine Schlucht. Eine ...
Bilbos Herz setzte einen Schlag aus, als er sie erreichte. Die Dunkelheit stand wie eine Wand vor ihm. Eine massive, undurchdringbare, pechschwarze Mauer. Die Gestalt eines Zwerges war nicht zu erahnen. Bilbo kräuselte nachdenklich die Nase. Dann näherte er sich auf Zehenspitzen. Thorin war doch nicht ... da. Ein dunkelblau glitzernder Stoff taumelte im Wind, dahinter zwei ineinander gefaltete Hände. Auch dunkle Haare wirbelten donnerhaft herum. Die Gestalt, der sie angehörten, starr wie Lehm.
Bilbos Hände kribbelten, sein Bauch Gefühls-taub durch imaginäre Steine. Ganz recht, Imaginationen. Was auch immer zwischen ihnen vorgefallen war, es war vorüber. Vergangen. Doch ... hatte Bilbo sich in Moria nicht gegen Thorin entschieden? Seinem Ultimatum widersprochen? Was, wenn Thorin ihn nun wegschicken würde? Schlimmer noch - die Abreise verweigern würde? Der Hobbit machte beinahe auf dem Absatz kehrt. Da durchdrang etwas Raues die Stille: »Bleib.«
Der Halbling schluckte schwer. Zaghaft machte er auf der Stelle kehrt. Mit gesenkten Schultern stand er vier Meter von dem Zwerg entfernt. Schleichend trat Thorin einen Meter vor. Bilbo starrte auf den stechenden Untergrund. Darauf beäugte der Zwerg den Halbling nur. »Entschuldige, falls ich störe ...«, setzte Bilbo mit blasser Stimme an.
»Nein«, sprach Thorin tief. Daraufhin senkte er die Schläfe.
Bilbo quasselte: »A-Also. Bevor ich es nicht mehr herausbekomme. Ich habe nachgedacht, Thorin - über uns.« Augenblicklich hob sich der Zwergenkopf. Ehe Bilbo fortfahren konnte, hauchte Thorin: »Ich auch.« Überrascht hob der Halbling die Braue.
»Ach so ... was, was denkst du denn?« Der Zwerg senkte den Kopf noch tiefer.
»Wir sind verschieden, du und ich«, sagte der Zwerg knapp. Der Halbling unterdrückte den Drang, sich ans Herz zu fassen.
»Du bist ein Hobbit, ich ein Zwerg.«
»Das stimmt.«
»Dir gefallen Bücher. Und Tee.«
»Das tun sie.«
»Du magst Felder und Höhlen.«
»Ja.«
Der Zwerg hob den Kopf und starrte Bilbo nun direkt in beide Augen.
»Dir entspricht das Sonnenlicht, mir die Dunkelheit«, sprach Thorin jetzt glasklar. Nun zitterten die Hände des Halblings wieder. Er kaute auf seiner Unterlippe herum, während er sich darauf fixierte, Thorins bohrendem Blick standzuhalten. Doch sein Herz klopfte heftiger.
»Das mag sein. Aber ... worauf willst du hinaus? Ich-Ich bin zu dir gekommen, um dir etwas zu sagen, Thorin. Nicht, um über unsere Unterschiede zu faseln. Ich weiß das. Und ich dachte ebenso, es würde keine Rolle spielen. Denn das was ich, was ich ...« Er seufzte.
»Bilbo.« Ein Nase-Kräuseln.
»Verstehst du denn nicht? Ich lebe in der Dunkelheit - im Schatten. Du im Licht - in der Sonne. Ich gefährde dich.«
»Wie bitte?«
»Ein Jemand der geringer ist, gefährdet denjenigen, der über ihm steht.« Thorin streckte die Hand aus, sodass sich ihre Fingerspitzen berührten. Beinahe. »Ergreifst du meine Hand, ziehe ich dich hinab. Das ist alles, was ich getan habe, seit ich in dein Leben getreten bin.« Bilbo streckte die Hand aus, doch Thorin zog sie zurück. »Ich bin Dunkelheit, Bilbo. Ich bin Schatten.«
Dem Halbling stand der Mund einen Schlitz weit offen. Als könnte er den Moment abwehren, schüttelte er den Kopf. »Das ist nicht wahr«, protestierte der Halbling stimmlos.
»Das ist es! Ich habe dich in Gefahr gebracht, mehr als einmal. Diesen Fehler werde ich nie wieder begehen.« Nie wieder.
»Wovon sprichst du?«
»Die heutigen Geschehnisse, in Moria. So etwas lasse ich nie wieder zu.« Bilbo hielt den Kopf leicht schief, als er die Augen zusammenkniff. Doch er wagte es, trotz des Grauens in seiner Kehle das Haupt zu erheben. Endlich fest sprach er:
»Das kannst du aber nicht. Du kannst nicht verhindern, dass so etwas geschieht.« Aufgerichteten Angesichts trat der Hobbit hervor.
Nun war es Thorin der stammelte: »Ich bin der Grund, aus dem wir hier sind. Ohne mich wärst du niemals in Gefahr geraten. Keine Einzige.« Bilbo streckte die Hand nach vorn und fixierte Thorins Augen, die den Mond widerspiegelten.
»Du magst recht haben. Ohne dich wäre ich nie nach Erebor gereist. Ich hätte nie die Weiten Mittelerdes kennengelernt, all die Gefahren eingeschlossen.« Der Zwerg senkte die Schläfe ein wenig. »Doch wäre ich dir nicht begegnet, was für ein Leben führte ich dann? Säße ich noch immer in meinem Sessel, mit meinem Tee. Und Büchern. Und Karten, in denen die Welt nicht ist. Die Welt ist nämlich da draußen - hier. Du hast mir gezeigt, was es bedeutet, zu leben. Dass das Leben viel größer - viel mehr ist, als ich mir jemals hätte ausmalen können.« Von Entschlossenheit und Erinnerung geleitet, ergriff Bilbo plötzlich Thorins Hand.
»Ich bin nicht nur deinetwegen hier, sondern unseretwegen. Das ist, was es bedeutet, einen Bund einzugehen. Man beschreitet die Gefahren - Seite an Seite. Und wenn es heißt, in Flammen aufzugehen, dann tut man dies gemeinsam.« Thorins Augen weiteten sich. Verstummend ließ er Bilbo gewähren. »Ich würde dir mit Freuden in jedes Feuer folgen, Thorin.«
Der Zwerg blickte auf ihre Hände, dann hinauf. Bilbos Augen schimmerten im Schein eines Sternes, der sogleich verschwand. Etwas Seltsames, eine tiefe Ruhe schwebte wie Schneeflocken durch die Nachtluft. Erst jetzt bemerkte Bilbo, dass Thorins Mundwinkel zuckten. Nur ein wenig, doch genug, um ein winziges Lächeln erahnen zu lassen. Langsam streckte der Zwerg die Hand aus und ließ sie zu den braunen Haaren seines Gegenübers wandern. Gerade hatte er eine Strähne hinfort streichen wollen, da flogen sie wieder durch seinen Geist: lebendige Bilder. So lebendig, so real, dass er bei jedem Einzelnen zusammenzuckte.
Er erblickte Bilbos blutüberströmten, leblosen Körper, wie er auf dem Eis lag. Seine verblassenden, erlischenden, leblosen Augen. Er spürte seine erkaltenden Hände. Blitzschnell taumelte Thorin nach hinten, die Hand zurückziehend. Der Halbling öffnete erschrocken den Mund.
»Was hast du?«, fragte Bilbo belegt. »Was ist geschehen?« Der Zwerg tätschelte sich unwirsch die Stirn. »Was war das? Es wirkte, als wärst du ... na ja, als würdest du träumen.« Dunkle Nebelschwaden krochen in Thorins Iris. Er ballte die Hände zu Fäusten, während er Bilbos Blick gekonnt auswich. Plötzlich trat der Halbling heran.
»Bitte, Thorin, sprich mit mir! Lass mich dir helfen.« Der Zwerg hob nun auch die zweite Hand und presste sie gegen die Stirn. Dann, als er zwischen zwei Fingerspalten Bilbos lebendige Augen erhaschte, biss er die Zähne aufeinander. Alles, was er darauf herausbrachte, war ein zischendes: »Ich brauche deine Hilfe nicht!«
Abwehrend schlug er eine Hand in die Luft und wirbelte herum. Der Hobbit senkte die Brauen tief, während er die Lippen aufeinander presste.
»Hast du nicht gehört? Ich brauche deine Hilfe nicht!«, krächzte Thorin erneut wie ein Rabe. Er erhob die Schultern, setzte eine sture Miene auf und trat bedrohlich hervor. Die nächsten Worte schienen den Felsvorsprung buchstäblich zu erschüttern.
»Verschwinde von hier.«
Völlig verdutzt bewegte Bilbo den Kopf heftig nach rechts und links. »W-was meinst du?«, stammelte er. Der Zwerg schnaubte halbherzig:
»Verschwinde! Kehr dorthin zurück, wo du hergekommen bist! In deine Höhle.«
»M-Meine Höhle?«, zitterte Bilbo. »Unsere Höhle! Es ist unsere Höhle! Und wir kehren dorthin zurück, gemeinsam.« Nachdrücklich trat der Halbling vor. Doch der Zwerg hob nur weiter angestrengt das Haupt. Daraufhin geschah etwas, das Bilbo nur allzu vertraut war; ein Deja-Vú ereignete sich, doch dieses Mal lag die Erinnerung nicht hinter einem Schleier versteckt. Der Halbling zuckte bei den Worten zusammen.
»Nein. Wir leben in zwei verschiedenen Welten.« Samt bitterkalter Miene, trat Thorin zurück und bewegte den Kopf, wie er es schon einmal getan hatte; bei der Drachenkrankheit.
»Geh schon! Geh! Bitte ... bevor ich ...« Offenbar vom Wahnsinn umzingelt starrte der Zwerg auf seine Hände, dann wieder hinauf. Er biss die Zähne zusammen und wand sich. Eilend schnellte der Halbling ein letztes Mal hervor.
»Hör auf damit, um Himmels Willen! Bitte, Thorin, sieh mich an! Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du wirklich wünschst, dass ich gehe.« Der Zwerg kniff die Augen zusammen, dann öffnete er sie Stück für Stück. Bilbos Locken lagen wie eh und je um sein Gesicht, seine juwelfarbenen Augen schimmerten seichte im Mondlicht. Doch sie waren trüb. Um seine Schläfe prangte ein tiefer, dunkelroter Kratzer. Ein letzter Blick. All die guten, wunderbaren Erinnerungen - ebenso intensiv wie die schlechten, die grausamen. Thorin schluckte schwer. Versucht, noch einmal nach seiner Hand zu greifen. Der gleichen Hand, die er einst in den Grabstätten des Erebors gehalten hatte. Kalt, taub, leblos.
Nein, Thorin war nicht bei klarem Verstand. Denn er wusste, dass er sogleich eine Lüge aussprechen würde. Doch der Zweck heiligte die Mittel, so redete er sich selbst ein. Hier ging es nicht um ihn, sondern um Bilbo.
Thorin blinzelte, richtete den Kopf auf und weitete die Augen. Er traf Bilbos Angesicht, schluckte noch einmal und konzentrierte sich, eine starre Miene zu bewahren. Er atmete ein. Dann sprach er heiser:
»Ja, ich wünsche, dass du gehst.«
Das Gesicht des Halblings fiel in sich zusammen. Der Zwerg drehte sich schnurstracks um. Rasch eilte er nach rechts, ohne sich noch einmal umzudrehen. Bilbo bemühte sich dieses Mal nicht, Thorin nachzufolgen. Seine Augen füllten sich mit heißen, brennenden Tränen.
Das war das letzte Mal. Das letzte Mal, dass Thorin ihn derart wegstoßen würde. Das schwor Bilbo sich, doch es war ein halbherziger, ein hohler Schwur, der unsagbar schmerzte. Einzig sein leises Wimmern füllte die Nacht. Kein Gedanke, kein Wort. Einzig der Schock, der ihm nun in Mark und Glied überging.
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»Ein Pony?«, fragte der Zauberer mit gesenkter Braue. Bilbo nickte stumpf; seine Gesichtsfarbe mausegrau.
»Es wird eine lange Rückreise«, sagte der Hobbit heiser und tonlos. »Du weißt zwar, dass mir Reiten nicht im Blut liegt, doch meine Beine werden den Weg wohl schlecht mutterseelenallein bewältigen können.« Gandalf brummte.
»So so. Herrje ...« Dann fuhr sich der Zauberer unauffällig durch eine Tasche. »Was ist mit Thorin?« Geknickt rümpfte der Halbling die Nase.
»Was soll mit dem sein?«, fragte Bilbo monoton. Der Zauberer legte den Kopf schief.
»Er wird dich doch wohl begleiten.« Der Halbling ignorierte den Stich in seiner Brust. Dann setzte er doch ein wenig zitternd an: »Eigentlich wird es eher eine Einzelfuhr.« Überrascht hob Gandalf beide Brauen.
»Du reist im Alleingang?« Bilbo nickte stumpf. Da er die Fragerei um Thorin nicht mehr aushielt, zog er schnell einen Arm hervor, rieb sich die Hände und fragte geschwind: »Was hast du da eigentlich? In deiner Tasche? Du wühlst ja schon die ganze Zeit darin herum.« Es war nicht die kreativste Frage, doch sie mochte von dem schrecklichen Thema ablenken.
Der Zauberer runzelte nachdenklich die Stirn, stierte auf seine Fingerspitzen und brummte einmal. Dann fuhr er erstaunlich rasch nach vorn. Ein hallendes Klingen zerschnitt die klamme Luft. Bilbos Kinnlade fiel herab. Er quasselte: »Du hattest ihn? Die ganze Zeit befand er sich in deinem Besitz? Ich dachte, ich hätte ihn verloren und er wäre verschwunden.« Gandalf brummelte mit dem Anschein eines verschmitzten Lächelns.
»Natürlich hatte ich ihn, Bilbo Beutlin! Mit Zauberringen sollte man nicht leichtfertig umgehen. Deswegen hatte ich dir ja aufgetragen, achtzugeben.« Beleidigt stierte der Hobbit hinauf und sagte mit Nachdruck: »Ich konnte ja nicht ahnen, dass in dem See ein Monstrum lauert! Du hättest mich ruhig einmal vorwarnen können. Dann wäre ...«
» ... das alles nicht geschehen«, setzte Bilbo gedanklich hinzu. Dann hätte Thorin ihn nicht fortgeschickt.
Ein Brennen loderte in Bilbos Brustkorb, doch er hielt gerade noch die Hand davor, ehe es überhand gewinnen konnte.
»Ich weiß, mein alter Freund«, brummte Gandalf beruhigend. Doch dann stellte er ernst fest: »Thorin hat dich fortgeschickt.« Ein zartes Kopfschütteln. Aber da schlug sich Bilbo leicht gegen die Wange. Nichts als eine Lüge.
»Ja«, brummelte Bilbo dumpf. Er legte beide Arme um die Schultern, um sich zu beruhigen. Das misslang ihm fürchterlich. Gandalf stierte indessen auf den Zauberring, dann auf Bilbo.
»Nimm ihn.« Der Hobbit fuhr verwundert auf.
»Wie bitte?«
»Nimm ihn, den Ring.« Fassungslos stierte der Kleinere auf den Schatz am trockenen Abgrund. »Ich kann ihn ohnehin nicht verwahren. Außerdem ist er dir dienlicher als mir.«
»Dienlicher?« Zögerlich streckte der Hobbit die Hand danach aus. Nach dem funkelnden Gold, welches ihn in seinen Bann zog; doch nicht so, wie Thorins Augen. Es gab einen Unterschied zwischen der Begierde nach Reichtümern und Liebe, und Thorins Blick hatte letzte Nacht nicht so ausgesehen, als durstete er nach Gold. Er war nicht krank - nicht wie bei der Drachenkrankheit.
»Verwende ihn und folge uns im Schatten.« Schatten. »Du darfst ihn auch mit dir führen. Doch eines Tages werde ich ihn wohl oder übel von dir einfordern müssen. Dieses Mal erwarte ich keinen Widerspruch.« Bilbo rümpfte die Nase. Der Ring fühlte sich heiß an, als hätte ihn jemand kurz im Feuer gewärmt.
»Was bedeutet das? Dass ich dieses Mal keinen Widerspruch leisten soll?«, fragte Bilbo neugierig. Gandalf schien vieles über die Zukunft zu wissen, was er selbst vergessen hatte. Das nagte an Bilbo, wenn auch bei Weitem nicht so schlimm wie Thorins Worte.
»Bilbo Beutlin, du kannst ein engstirniger Hobbit sein. Doch du bist wissbegierig, das muss man dir lassen. Die Zeit wird dein Schicksal offenbaren. Mehr musst du nicht wissen.« Der Hobbit brummte. Da kam ihm plötzlich in den Sinn, wessen Name der Zauberer letztens in den Mund genommen hatte.
»Na gut. Aber eines muss ich wissen: Wer ist das? Dieser Frod ...«
»Niemand, der dich jetzt etwas anginge.«
Der Hobbit brummte erneut wie eine Hummel und presste zum Trotz die Lippen aufeinander. Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen:
»Jetzt? Wird er mich etwa in Zukunft etwas angehen?«
Der Zauberer schüttelte fassungslos den Kopf. Ein winziges Lächeln stahl sich auf seine Mundwinkel.
»Womöglich ... doch ein Kopf, der ständig in der Zukunft schwebt, ist bekanntlich zu nichts zu gebrauchen. Und deinen Kopf, Bilbo Beutlin, solltest du hüten - Insbesondere in Anbetracht der aktuellen Ereignisse.« Der Zauberer stierte in die Ferne, Bilbo folgte seinem Blick. Im Graben eines spitz zulaufenden Hügels hockte ein Zwergenvolk, das zunehmend an Tempo gewann. Wie ein Vogelschwarm brach es auf, den Norden anvisierend. Da sprach Gandalf ernst: »Hüte dich dieses Mal weise, alter Freund. Und habe acht vor Thorin.«
»Ich habe keine Angst vor Thorin«, sprach Bilbo, nur um direkt darauf raschelnd einzuatmen. Das hatte er schon einmal gesagt.
»So so ... Also dann. Folge mir! Und denke daran: Ein Zauberer kennt bekanntlich jeden Schritt, selbst wenn dieser im Schatten wandelt.« Im Schatten.
Lautlos folgte Bilbo Gandalfs großen Schritten. Auf die Zwergen-Gemeinschaft zueilend, den Erebor rufen hörend. War dies der Ort, an den Thorin wirklich gehörte? War das der Grund, aus dem er Bilbo fort geschickt hatte? Weil sie wirklich zwei Welten trennten?
Lange dachte der Hobbit noch daran. Sowohl an Thorins als auch Balins Worte. Doch nie erschloss sich dem Hobbit während der nächsten Tage, was dies war zwischen ihm und Thorin - ob ihre zwei Welten miteinander vereinbar waren, ob ihr Band stark genug war, um diesem schrecklichen Konflikt standzuhalten.
Nur eines wusste Bilbo mit Gewissheit: Dass er Thorin liebte. Und dass dieses Gefühl, solch ein Fluch es ihm ein manches Mal sein mochte, wohl nie vergehen würde.
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Ich weiß noch wie ich gesagt hatte, dass die Geschichte eigentlich cozy werden sollte. Tut mir leid, aber irgendwie hat das wohl nicht ganz so geklappt, wie ich dachte, ups.
Ich werde auch bald mal die Beschreibung etwas ändern, damit sie etwas treffender wird. Aber ganz gleich was geschieht, die Geschichte geht weiter ...
Auch einen schönen Advent und weiteren Dezember, wenn ihr feiert.
Bis auf bald :)
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