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Ein Funke Ewigkeit

Heyyy :)

dies ist die Fortsetzung zu meinem ersten Teil »A Second Chance«. Falls ihr Spoiler vermeiden möchtet und um alles zu verstehen, solltet ihr den ersten Teil gelesen haben - aber auch so wird dies eine in sich geschlossene Geschichte sein.

Nachdem ich den ersten Teil abgeschlossen hatte, habe ich einfach bemerkt, dass ich noch gar nicht wirklich wollte, dass die Geschichte endet ...

Also ich schreibe sie einfach weil es mir Freude macht - und ich freue mich sehr, falls ihr sie lesen mögt!

Ein neues Kapitel werde ich erstmal zweimal pro Woche, jede Woche oder alle zwei Wochen - jeweils am Donnerstag und/oder Sonntag veröffentlichen.

Ich wünsche euch noch eine gute Zeit und bis bald <3

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Thorin und Bilbo saßen sich gegenüber. Der Hobbit war in einem Buch versunken, als der Zwerg ihn von der Seite musterte - das war für Thorin Eichenschild nämlich weitaus interessanter als jede Geschichte. Als Bilbo Thorins Blick bemerkte, schaute er auf, schüttelte leicht den Kopf und lächelte. Thorins Miene blieb regungslos, doch seine blauen Augen sprachen - sie glitzerten wie Diamanten im Schein des Kaminfeuers.

Nach ein paar Sekunden erwiderte Thorin das Lächeln strahlend. Bilbo sog die Luft der gemütlichen Hobbit-Höhle tief ein, während er den liebevollen Blick hielt.

Ein halbes Jahr. Ein halbes Jahr gab es nicht länger nur ein »Er« - ein »Er« wie »der einsamste Hobbit im ganzen Auenland« oder »Wann der wohl endlich heiratet?«, wie Lobelia-Sackheim Beutlin es immer wieder genannt hatte.

Nein, Bilbo Beutlin war nicht länger ein einsamer Hobbit, der seine Tage mutterseelenallein mit Teekränzchen füllte und seinen Garten pflegte. Bilbo war (selbst in seinen Gedanken klang es verrückt) nun offiziell der Ehemann des tollsten Zwerges in ganz Mittelerde: Thorin Eichenschild - einstiger König unter dem Berge. Doch Bilbo liebte Thorin nicht aufgrund seiner Herkunft noch seiner Geschichte - er liebte ihn für sein wahres Selbst.

Denn der Hobbit hatte lange zuvor, hinter der oft bitteren und kalten Maske, ein liebevolles Herz entdeckt, das (es musste ein Wunder sein) doch tatsächlich für einen scheinbar einfachen Hobbit, namens Bilbo Beutlin schlug. Die beiden, doch scheinbar kleinen Kreaturen (zumindest wenn man sie mit verrückten Zauberern wie Gandalf dem Grauen verglich), waren fest miteinander verbunden. Fester als Stahl und Gold, fester als Mithril. Sie waren verbunden durch eine Vergangenheit - durch ein Schicksal, welches weitaus größer war als ganz Mittelerde. Doch vor allem durch etwas ... das wohl jeglicher Begrifflichkeit entfiel.

Plötzlich erhob sich Thorin von dem gelben Sessel. Er ging ganz langsam auf Bilbo zu. Sanft nahm er dem Halbling das Buch aus den Händen und beäugte es.

»Was liest du?«, fragte Thorin mit gespielter Ernsthaftigkeit.

»Ach, das«, sagte Bilbo nervös, »ist-ist nur so eine Geschichte. Ha-Hast du bestimmt schon mal von gehört, hm? Es geht da um einen Hobbit, glaube ich. Einen Tu-Nicht-Gut, der doch tatsächlich glaubt, er könne das Schicksal der Welt verändern ...«

Thorin richtete seinen Blick wieder genau auf Bilbo. »Oder so etwas ... in der Art.« Der Hobbit schluckte.

»Ach herrjemine, der Rest muss mir ... entfallen sein.« Da wurde Thorins dunkle Miene plötzlich erneut von einem Lächeln erhellt.

»Du hast recht«, sagte Thorin. »Davon habe ich tatsächlich schon mal gehört.«

Bilbo fuhr sich durch die braunen Locken. Dann stammelte er: »Und wie, wie hat sie dir gefallen? Die ... Geschichte?«

Der Zwerg legte eine geheimnisvolle Miene auf. »Nun ja, ich glaube, ich erinnere mich. Sie handelte von noch so einem; einem Zwerg. Ein unsympathischer Kerl - der hatte ständig nur seinen Schatz im Sinn.«

Thorin atmete scharf ein.

»Aber Thorin«, unterbrach Bilbo ihn, »das meinst du doch nicht so! Wir beide wissen, dass du nicht ...«

Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Der Hobbit, der hat mir jedoch ganz gut gefallen«, endete Thorin.

Verlegen blickte Bilbo zu Boden. Dann richtete der Hobbit den Kopf wieder auf und sprach: »Nun gut, ich akzeptiere Eure Meinung - Thorin, Sohn von Thráin. Aber ich glaube, dass Ihr Euch irrt! Ich glaube, der Zwerg wurde lediglich missverstanden. Zwerge sind im Allgemeinen sehr missverstandene Kreaturen, wisst Ihr? Ungeheuerlich missverstandene Kreaturen.«

Ein Schimmer regte sich in Thorins starrer Miene. »Dieser, dieser Zwerg, ich nehme an, er war der tapferste seiner Art: Ein Krieger, der ein ganzes Königreich zurückeroberte. Ein König, der ... der ... «

Bilbo stockte. »Der es für den Hobbit aufgegeben hat«, fügte er in Gedanken hinzu.

Denn so war es: Thorin, der Zwerg der Geschichte, hatte für Bilbo sein Reich, sein zweites Zuhause - den majestätischen Erebor - verlassen. Er hatte es getan, um hier, im Auenland, mit ihm zu leben; um bei ihm zu sein. Bis heute verfolgte der Gedanke den Hobbit wie ein Gespenst.

Thorin wusste, was Bilbo sagen wollte. Er umarmte das Buch und ließ sich sinken, sodass er auf Bilbos Augenhöhe war.

Der Zwerg flüsterte: »Du hast recht.«

»Habe ich?«

»Natürlich hast du das. Du hast recht, Bilbo Beutlin. Das hattest du immer.«

»Hatte ich?«

Thorin schüttelte wieder den Kopf. Dann schmunzelte er und fügte hinzu: »Es wäre nicht weise, dir zu widersprechen.«

»Du hast recht. Das wäre es gewiss nicht.«

Thorin war fasziniert, wie Bilbo es immer wieder zustande brachte, seine harte Schale zu durchbrechen. Wann immer er bei ihm war, war es, als würde sich Thorins Innerstes ganz von allein offenbaren. Dann konnte er lächeln, lachen und sogar selbst humorvoller werden - wenngleich ihm diese Seite seiner Selbst noch immer fremd erschien.

Vorsichtig legte Thorin das Buch auf dem hölzernen Tisch nieder. Dann blickte er schlichtweg in die honigfarbenen Augen des Hobbits. Er versank darin.

»Was tust du?«, fragte Bilbo stirnrunzelnd. Doch er hätte den Moment gewiss nicht unterbrochen. Thorin antwortete nicht. Er streckte die Hand aus und zwirbelte eine von Bilbos braunen Locken.

Selbst nach einem halben Jahr spürten sie ihre Verbindung so stark wie am ersten Tag. Und es war schon seltsam, denn es existierte ja schließlich noch ein weiterer Bund: Der Arkenstein weilte auf dem Kaminsims - das einstige Herz des Erebors.

Seine Bedeutung besaß eine Tragweite enormen Ausmaßes. Denn - wie es in Bilbos Buch geschrieben stand - war er das Portal gewesen; der Schlüssel zur Umkehrung der Zeit. Denn Bilbo war in Wirklichkeit schon weit über einhundert Jahre alt - zumindest nach alter Zeitrechnung.

Der Hobbit hatte mithilfe des Arkensteins, einer valinorischen Elbin namens Kyria und kühner Entschlossenheit die Zeit zurückgedreht; den Lauf der Welten gewandelt; das Schicksal vereitelt; Thorin das Leben gerettet.

Der Zwerg glitt zum Sofa hinauf und ließ sich langsam neben dem Halbling sinken. Noch einmal strich er ihm strahlend eine Locke aus dem Gesicht. Langsam bewegte er den Kopf nach vorne. Bilbo erwiderte die Berührung lächelnd.

Beinahe berührten sich ihre Lippen - doch da geschah es: Ein durchdringendes Scheppern ließ die zuvor heimelige Höhle vibrieren. Erschrocken fuhren Thorin und Bilbo herum.

Der Hobbit verkrampfte die Hand. Ihr Griff löste sich. Schleichend wie eine Maus wandte Bilbo sich ab. Er tapste vom Sofa zum Wagenregal. »Sieh nur!«, japste Bilbo, doch da brauchte er die nächsten Worte gar nicht mehr auszusprechen. Der gleißende Strahl des Arkensteins tränkte jeden Winkel des Heims mit flimmerndem, beißendem, buntem Licht. Seit ihrer Hochzeit hatte das Relikt nicht mehr so hell geleuchtet.

Rasch schlugen der Zwerg und der Halbling beide Hände vor die Augen. Halb blind tastete Bilbo nach seinem Taschentuch. Sorgfältig wickelte er das Relikt darin ein.

»Was war das?«, entfuhr es Thorin.

»Ich weiß nicht«, antwortete Bilbo knapp. Er biss sich auf die Unterlippe. »Es ist jedenfalls seltsam, findest du nicht auch? Dass er wieder leuchtet?«

Thorin nickte zustimmend. Dann sagte er: »Es ist ein Anliegen der Unmöglichkeit - nach allem, was Kyria erzählte ...«

Kyria Sternenfall, die Elbin aus Valinor, hatte die Welt bedauerlicherweise vor einiger Zeit verlassen. Dabei war sie doch der Ursprung ihrer Geschichte gewesen. Sie hatte die Macht des Arkensteins aktiviert und Bilbo zurück in die Vergangenheit geführt, um das Schicksal zu vereiteln. Doch hatte das Herz des Berges ein ebenso tragisches Schicksal mit sich geführt: Es hatte Bilbo all seine Erinnerungen gestohlen; seine Erinnerungen an die Zeitreise und alles, was nach seinen Lebensjahren in der Vergangenheit geschehen war.

Oft vegetierte der Hobbit über die Fragezeichen seiner Vergangenheit; fragte sich, wer er gewesen war und was er getan hatte. Thorin, der sich an alles erinnerte, versuchte tatkräftig, den Hobbit aufzumuntern und erzählte ihm immerzu von ihren gemeinsamen Erlebnissen. Dennoch war es für Bilbo schlichtweg eine Tragödie, dass er sich nicht an sie - ganz besonders an ihren ersten Kuss - erinnern konnte.

»Nun, nach allem, was du mir erzählt hast, halte ich nichts mehr für unmöglich«, wandte Bilbo schmunzelnd ein. Wie ein rohes Ei bugsierte er das eingewickelte Relikt auf die matte Fläche des Kaminsims. Darin knisterten die Flammen wie ein süßes, offenes Lagerfeuer unter einem weiten Sternenhimmel. Ebenso lautlos wie zuvor tapste Bilbo zurück. Thorin konnte das Lächeln nicht von seinen Mundwinkeln streichen.

»Du hast recht«, gab er zu.

»Womit?«, fragte Bilbo erneut begriffsstutzig.

»Es ist unmöglich, die Unmöglichkeit anzuerkennen.« Achtsam ließ der Hobbit sich neben dem Zwerg nieder. Verlegen fuhr Thorin fort: »Denn auch ich hätte es einst für unmöglich gehalten ... an deiner Seite sein zu dürfen.«

Ein freudiger Laut ließ Bilbos Herz springen. Flüsternd stellte er fest: »Wir haben es weit gebracht, wir beide, nicht wahr?«

»Das haben wir.«

»Und wer weiß, wie weit wir es vereint noch bringen werden ...« Selig versank Bilbo in Thorins saphirblauen Augen. Oft glaubte er noch, dies sei nichts als ein großer Traum; ein hyperrealer, ein himmlischer Traum. Dann fürchtete er, aufzuwachen und festzustellen, dass Thorin doch zur Legende geworden war ...

Ein grausamer, tiefer Stich ließ ihn zusammenzucken.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte Thorin besorgt. Seine Stimme erfüllte die Luft wie eine liebliche Melodie. Zärtlich nahm er Bilbos rechte Hand in die seine. Er drückte sie beruhigend. Der Halbling schluckte, kräuselte die Nase und erwiderte die Berührung vorsichtig; so vorsichtig, als könne sie wie Glas zerschellen.

Die warmen, schimmernden Augen des einen entfachten eine wundervolle, warme Ruhe in seinem Inneren. »Alles in Ordnung«, entgegnete Bilbo schluckend. »Ich hatte nur ... einen Gedanken. Nichts als ein Gedanke«, beschwichtigte er sich selbst.

Da wisperte Thorin wissend: »Es sind die grausigen Erinnerungen, nicht wahr? Ist ja gut. Ich bin hier. Ich werde dich nicht verlassen. Nimmer mehr.«

Schüchtern hob Bilbo einen Mundwinkel. Er nickte unmerklich. Je länger ihre Blicke einander festhielten, desto leichter wurden die Träume des Hobbits. Jede Narbe verwuchs mit der Wärme von Thorins Berührung. Jede Erinnerung wich der bedächtigen Schönheit des Augenblicks. Erneut strich der Zwerg durch das Haar des Hobbits. Seine Berührung kitzelte ein wenig.

Sie fühlte sich vollkommen real an. Diese Sekunde fühlte sich vollkommen real an. Sie war wirklich. Er war wirklich. »Lass mich die Albträume verjagen, Bilbo Beutlin«, wisperte Thorin.

Sein Atem näherte sich. Dann war er nur noch wenige Zentimeter entfernt und schließlich ... Ihre Lippen berührten sich; sie küssten sich. Und die Welt sowie jede Sorge verschwamm in dem Licht, welches sie nicht sehen, sondern nur fühlen konnten - wie ein Funke Ewigkeit.

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