Schmerzen
Ayato ließ mich los und packte sich mein Bein. Dieses Zog er zu sich hoch und biss hinein. Der Schmerz war so groß, dass es mir die Stimme verschlug. Kein Ton kam aus meiner Kehle. Als er den Fleischfezen herausgerissen hatte, stand er wieder auf und verließ die Küche. Ich wusste nicht, soll ich schreien wie am Spieß, oder weiter keinen Ton herausbekommen. Dafür durfte ich mich jedoch nicht mehr bewegen. Aber es muss verbunden werden. Scheiße!
5 Minuten blieb ich gefühlt liegen. Erst als ich mir jeglichen Laut verkniffen hatte, zog ich mich an der Arbeitsfläche hoch. Die Nudeln, die im Sieb landeten, gab ich in eine Schüssel und nahm Besteck mit. Humpelnd schleppte ich mich zurück in meinen Sessel und aß mein Essen. Auch wenn mir der Appetit vergangen war. Ayato sah mich kalt an und meinte dann monoton, ,, Du könntest echt ein bisschen besser schmecken." ich ließ meine befüllte Gabel in die Schüssel fallen und schluckte. Doch dann packte mich die Wut. Also schmiss ich die Schüssel nach ihm. Samt Nudeln und Besteck. Mit seiner Kralle schlug der die Schüssel gegen die Wand und blickte mich weiter kalt an. ,, Dann friss mich doch nicht mehr und verpiss dich endlich!" schrie ich ihn an und nur meine Wut auf diese Monster sprach aus mir. Es ist nicht die beste Idee von mir, einen Ghoul zu verärgern, aber besser als darauf zu warten bis er wieder Hunger bekommt und mich wieder verletzt. Menschen sollen sich wehren und nicht kampflos aufgeben. Ich will kämpfen, mich rächen, und sie ausrotten. ,, Ich sagte doch ich lasse mir nichts befehlen." antwortete er nur und stand auf. ,, Was? Noch ein kleiner Happen?" knurrte ich und stand ebenfalls auf. Doch musste ich mich aufstützen um überhaupt hochzukommen. Als Ayato vor mir stand, musste ich zu ihm hochsehen. Herabblickend sah er mich aus kalten Augen an. Ein leichter Schauer jagte mir den Rücken runter. Vielleicht sollte ich doch meine Klappe halten?
,, Verbinde deine Wunde, oder ich beiß dir dein Bein ab." drohte er mir und ich biss erneut auf meine Unterlippe. Warum soll ich denn jetzt machen was er will? Ich habe ihn gerettet und er zeigt mir nur seine Dankbarkeit indem er mich immer wieder verletzt! Er befielt mir Dinge die für mich keinen Sinn ergeben wenn er dies sagt. Natürlich weiß ich das mein Bein verbunden gehört, aber es macht doch keinen Sinn, wenn er mich verbindet und nochmal verletzt. Was will er von mir überhaupt?
,, Was willst du überhaupt von mir?" murmelte ich leise und sah starr auf den Boden. ,, Stell keine dummen Fragen und mach was ich dir befohlen habe." knurrte er mich an und setzte sich wieder hin. Seufzend humpelte ich zu meinem Regal neben dem Fernseher, wo ich meine Verbandskästen waren. Daraus nahm ich einen und humpelte zurück zum Sessel. Mein Bein legte ich auf dem Tisch ab und ab da viel mir erst auf, dass ich mein Bein nicht richtig verbinden konnte, wenn ich diese Jogginghose trug. Knurrend stand ich also wieder auf und schleppte mich und den Verbandskasten, in mein Schlafzimmer.
Dort angekommen, ließ ich mich aufs Bett fallen und zog mir die Hose aus. Ich begann die Wunde zu desinfizieren und danach zu verbinden. Es brannte zwar, verging aber schnell wieder. Den Verband wickelte ich fest über die Wunde.
Als ich fertig war, suchte ich mir eine neue Hose aus dem Schrank. Dieses Mal eine schwarze Jogginghose. Fertig angezogen und verbunden, humpelte ich zurück ins Wohnzimmer und verstaute den kleinen Koffer wieder. ,, Endlich fertig?" fragte er mich. ,, Ja." antwortete ich ihm knapp. ,, Gut, dann bis nachher." meinte er und stand auf. Verwirrt sah ich ihn an. ,, Was machst du?" ,, Geht dich nichts an." antwortete er mir kalt und ging auf den Balkon. Von dort aus sprang er runter. Geschockt sah ich ihm nach. ,, Warum zur Hölle sterben die so langsam? Obwohl. Warte mal, ich kann doch jetzt flüchten. Scheiße Ja." schnell und freudig humpelte ich in mein Zimmer und schnappte mir einen Rucksack mit etwas Kleidung, Handy und Ladekabel und Geld. Mehr brauchte ich im Moment nicht. Also schliff ich mich zu den Jacken und Schuhen. Schnell zog ich mir Sneakers an und eine beige Jacke. Meine Schlüssel nahm ich noch und lief hinaus. Den Gang entlang und rein in den Fahrstuhl. Schnell drückte ich den Knopf bis zum Erdgeschoss. Nervös tippte ich mit meinem Fuß auf dem Boden rum. Was ist wenn er mich fängt? Wo soll ich hin? Oh scheiße war das ne blöde Idee. Nein! Ich werde um mein Leben kämpfen. Er soll mich vorher töten bevor er mich verstümmelt.
Als der Aufzug endlich stehen blieb und die Türen sich öffneten, lief ich humpelnd hinaus. Niemand war da. Zum Glück. Draußen auf den Straßen waren dafür einige Menschen. Erleichtert mischte ich mich in die kleinere Menge und ließ mich mitziehen. So könnte mich Ayato niemals zurückholen. Sollte ich zum CCG? Wäre nicht schlecht, aber dann wäre ich nicht besser als jeder andere Mensch. Es stimmt, ich habe Angst vor Ghoulen, aber eigentlich müssen sie doch nur überleben. Manche integrieren sich sogar in die Gesellschaft ein. Außerdem was ist wenn Ayato stärker ist als die Fhander die ihn suchen? Dann sterben sie und ich bin Schuld. Nein ich gehe nicht.
Ich spazierte gerade weiter, als ich an einer Bushaltestelle ankam. Ich stieg ein und nahm ein Ticket in den 20. Bezirk. Dort dürfte ich sicherer sein als hier. Im Bus setzte ich mich in eine der hinteren Reihen. Aber nicht ans Fenster. Wer weiß, ob Ayato mich nicht sehen wird.
Es sind einige Minuten wenn nicht eine Stunde vergangen. Der Bus hielt mitten im Bezirk an und ich stieg aus. Es war ein sehr schöner Bezirk. Vielleicht ziehe ich lieber doch um. Aber das kann warten. Ich streifte durch die Straßen. Meine beste Freundin, die ich in der Schule getroffen habe, arbeitet hier. Diese hätte ich auch angerufen, aber ich wollte nicht das sie stirbt. ,, Also wie heißt nochmal dieses Café?" fragte ich mich selbst.
,, Hallo? Suchen Sie etwas?" fragte mich eine ältere Dame. ,, Ja. Ich suche so ein Café es ist ein sehr bekanntes. Ich hab leider den Namen vergessen. Irgendwas mit A war es." ,, Meinen Sie das Antik?"
,, Ja!" rief ich freudig. ,, Oh das ist gleich da um die Ecke." erklärte sie mir und ich bedankte mich und humpelte los.
Von weitem konnte ich die Schilder schon sehen. Es sah sehr einladend aus. Ich zog mich die Treppen hoch und trat die Tür schon fast auf. Die Mitarbeiter und Gäste sahen mich verwirrt an, als ich meine beste Freundin erkannte. ,, Toka!" die angesprochene sah mich verwirrt an und kam schnell auf mich zu. ,, Sul, was ist mit dir passiert?" fragte sie mich besorgt. ,, I ich kann es dir nicht sagen. Nicht hier." sie nickte und sah zu ihrem Chef. Es war ein alter Mann, der ebenfalls ernst nickte. Toka brachte mich in den obersten Stock in eine Art Aufenthaltsraum mit Sofa und so.
Ich setzte mich und sie sich neben mich. ,, Was ist passiert?" fragte sie mich, während sie begann, die alten Verbände von meinen Schultern zu lösen. Sie wird die Bisse sehen. Sie wird zum CCG gehen, sie wird sterben. ,, Nein hör auf." befahl ich ihr streng. Sie ignorierte es und hatte dein einen Verband herunter, bei der Ayato nur hineingebissen hat. Ihre Augen weiteten sich ein Stück. ,, Wer war das?" hackte sie nach. ,, Ich hab Angst das du stirbst."
,, Ich sterbe nicht. Versprochen." sie sah mich sanft an und lächelte mich aufmunternd an. ,, Es war ein Ghoul. Das alles war ein Ghoul. Und so komisch es auch klingen mag, aber der Typ sieht dir sehr ähnlich. Aber das ist Blödsinn." wank ich lachend ab und sah sie an. Doch ihr Gesicht war wütend.
,, Toka?" ,, Sully, wie bist du zu Ayato gekommen?"
,,Woher kennst du seinen Namen?" ,, Antworte mir erst und dann ich dir." seufzend nickte ich und antwortete. ,, Also das war vor zwei Tagen. Da hat es geregnet. In einer Gasse fand ich ihn blutend und halb tot. Ich nahm ihn mit zu mir und verband seine Wunde. Als er wieder wach wurde, riss er mir ein Stück Fleisch aus meiner Schulter." dabei zeigte ich ihr meine andere Schulter. Sie wickelte den Verband ab und zum ersten Mal sah ich nun auch die Hinterbliebenen Reste. Mir wurde schlecht. Spei übel um genau zu sein. ,, Als ich weiter um mein Leben bettelte, hat er mich in die andere gebissen." erzählt ich ihr die Kurzfassung. ,, Ich hab dir ewig was verschwiegen. Eigentlich bin ich ebenfalls ein Ghoul. Und Ayato ist mein Jüngerer Bruder." gestand sie mir. Erschrocken sprang ich auf und sah sie an. ,, Ich wusste das du Angst vor uns hast also hab ich es vor dir geheim gehalten. Aber jetzt. Ich wünschte ich hätte es dir eher erzählt." ,, Toka, ich weiß nicht ob ich Angst vor dir haben soll oder nicht. Egal wo ich hinsehe sind Ghoule. Überall. Ich weiß das sich viele bemühen nicht zu viele zu töten aber ich habe Angst vor deinem Bruder. Ich verstehe ihn nicht. Er will nicht das ich sterbe, reizt es aber aus." sie stand auf und zog mich wieder runter auf das Sofa. ,, Ich weiß was du meinst. Mein Bruder und ich haben durch Menschen unsere Eltern verloren. Deswegen hasst er euch so sehr und mich auch weil ich mich integriert habe." erzählte sie mir. Toka stand auf und holte einen Erste Hilfe Koffer. Aus diesem zog sie Verband heraus und verband erneut meine Wunden. ,, Das tut mir leid. Aber nicht alle Menschen sind gleich." ,, Ich weiß. Aber er nicht." ein seufzen erklang aus meiner Kehle und irgendwie fühlte ich mich, trotz der Tatsache, das sie ein Ghoul ist, wohl bei ihr. So wohl, dass ich einschlief.
Toka Sicht:
Als ich Sully sah, konnte ich erst nicht glauben das sie von einem Ghoul gebissen wurde, denn der hätte sie getötet. Jedoch als ich erfuhr, dass es mein dummer Bruder war, empfand ich Wut. Ich erzählte Sully von mir und Ayato und das ich ein Ghoul bin. Beinahe dachte ich, sie würde wegrennen, doch sie blieb bei mir. Auf dem Sofa verband ich ihre Schultern und kurz darauf schlief sie ein. ,, Warum hat Ayato dich nicht getötet?" redete ich mit mir selbst und suchte nach einer plausiblen Erklärung. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. ,, Hey Toka, ich konnte dich vorher nicht fragen, aber wer ist das?" kam es von Ken. Er kam herein und sah sich Sully an. ,, Das ist eine Freundin von mir. Sully. Sie wurde von einem Ghoul angegriffen." antwortete ich ihm. ,, Von einem Ghoul? Aber müsste der sie nicht eigentlich töten?" ,, Dieser nicht." ,, Was tust du jetzt?" ,, Ich? Bei jedem anderen Ghoul wäre es mir leicht gefallen ihn zu töten, aber nicht bei diesem." ,, Aber warum? Kennst du ihn?" ,, Ja." Ken ging nicht weiter darauf ein und verließ das Zimmer wieder. ,, Ich weiß nicht warum du sie so lange leben lässt, aber ich schwöre dir, wenn du sie noch einmal verletzt, bring ich dich um Ayato."
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