Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

1•| Seltsamer Traum

Eine einzelne Laterne beleuchtete die finstere Straße.
Emma rückte ihren kleinen Beutel zurecht, dann entfernte sie sich von dem Lichtkegel und schritt in die Dunkelheit. Auf der anderen Seite der Straße streckten sich hohe Bäume dem Himmel entgegen, in der lauwarmen Sommernacht wirkten sie schon fast bedrohlich.
Leise surrten im Hintergrund die letzten Zikaden, während Emma immer weiter lief. Vereinzelt fielen ein paar erfrischend kühle Regentropfen vom Himmel. Das Mädchen breitete ihre Arme aus und begann zu lächeln. Sie tänzelte auf dem schmalen Bürgersteig, und ein wenig auf der Straße, da mitten in der Nacht hier sowieso keine Autos zu befürchten waren.

Der Regen wurde immer stärker, die Tropfen immer dicker. Emma holte aus ihrem Beutel einen Regenschirm hervor, so wurde sie nicht komplett nass.
Ein kleines Glühwürmchen flüchtete unter den trockenen Regenschirm und landete auf Emmas Schulter.
Neugierig sah sie zur Seite, das kleine Insekt mit ihren grünen Augen an.
"Du hast ein schönes Lächeln", sprach es plötzlich. Erschrocken stolperte Emma zur Seite.
"Versprich mir, dass du es behältst."
"W-was...", stammelte sie verwirrt. Seit wann konnten Insekten sprechen?
"Keine Sorge, ich tue dir nichts", schmunzelte das Glühwürmchen und erhob sich in die Luft. Nun schwirrte es vor ihrem Gesicht herum, Emma blieb stehen.
"Ich habe dir eine wichtige Botschaft zu überbringen, deshalb musst du mir das versprechen."
"Na gut. Ich verspreche dir, dass ich mein Lächeln behalte", willigte Emma ein und lächelte das Insekt fröhlich an.

"Es werden Dinge passieren, die nicht so einfach zu verdauen sind. Wenn du die Zukunft ändern willst, musst du dich jetzt entscheiden. Glaube an dich selbst und zerschlage das Ei."
Das schwache Leuchten des Glühwürmchens verschwand, so auch das leise Geräusch seiner Flügel.
Ein wenig verwirrt drehte Emma sich um, suchte das Glühwürmchen, doch finden konnte sie es nicht mehr.
Was hatte das zu bedeuten? Welches Ei sollte sie zerschlagen?
Sie setzte wieder einen Fuß vor den anderen, während sie diese Botschaft überdachte.
In der Ferne erkannte sie einen Bahnübergang, vor ihm tümmelten sich ein paar Wesen, die sie nicht identifizieren konnte.
Emma legte ihren Kopf schief und näherte sich diesen Wesen. Plötzlich stürmte eine Person aus dem Wald, über die Straße, doch ihr Fuß blieb an der Kante des Weges hängen und so stürzte sie zu Boden, direkt in die Menge hinein. Auch aus dem Wald kamen diese gruseligen Wesen, sie hatten riesengroße Mäuler mit messerscharfen, schiefen Zähnen, Augen besaßen sie nicht.
Ekelhafte Laute gaben sie von sich, als sie sich um die Person versammelten und sich teilweise auf sie stürzten.

Emma konnte sie anfangs nicht identifizieren, doch nun glaubte sie, die Person zu erkennen. Schnell warf sie den dunkelblauen Regenschirm beiseite, direkt auf die Straße, und rannte auf die Wesen zu.
"Hey!", rief sie, sodass einige der Monster von der Person wichen und sie Emma offenbarten.
Emma hatte Recht, sie kannte die Person.
Mit blauen Augen sah der Weißhaarige sie ängstlich, fast schon panisch an.
"Norman", sagte sie traurig und sah den Jungen einfühlsam an.
"Was ist passiert?", fragte sie.
Norman jedoch riss seine Augen noch weiter auf, als würde er Emma nicht erkennen. Hastig sprang er auf die Beine und stürzte nach vorne, über den Bahnübergang. Die roten Lichter allerdings blinkten, zudem war der leise Glockenton erklungen. Die gelb-schwarz gestreiften Schranken waren schon fast geschlossen.
"Norman nicht!", schrie Emma panisch und versuchte, Normans Arm zu greifen, doch es war, als würde eine unsichtbare Wand sie aufhalten. Weißer Nebel umhüllte sie, verdeckte ihre Sicht.

Es war ganz still geworden, als der Nebel sich löste. Die Monster waren verschwunden, die Zikaden gaben keinen Ton mehr von sich. Selbst für das Geräusch des Regens war Emma taub geworden.
Alles, was jetzt noch verblieb, war eine steinernde Statue des weißhaarigen Jungens, wie er in Richtung des Bahnübergangs hatzte. Sein Gesicht und der Großteil des Körpers waren von einem steinernden Tuch umhüllt.
Emma sank auf ihre Knie, Tränen rollten über ihr Gesicht.
Langsam nahm sie ihre Umgebung wieder wahr.
Ein kleiner Lastwagen fuhr über die nasse Straße, ließ den Regenschirm durch den Fahrtwind über den Weg poltern.
"Warum...", flüsterte das Mädchen leise und hielt sich ihren Kopf fest.

~

Emmas Oberkörper schoss nach vorne, ihr Herz raste. Einzelne Tränen rollten über ihre Wangen, hinterließen eine feuchte Spur auf ihrer Haut.
Sie brauchte einen kurzen Moment, ehe sie realisierte, dass sie trocken und wohlbehütet in ihrem Bett lag, und es draußen schon hell war.
"Es war also nur ein böser Traum", murmelte sie vor sich her und atmete tief ein. Eine Welle der Erleichterung machte sich in ihr breit, es war nur ein böser Traum.
Emma rieb sich ihre Augen und streckte sich gähnend. Sie warf einen kurzen Blick auf den Analogwecker, der neben ihrem Bett auf einem kleinen Nachttisch thronte.
Sieben Uhr, es war also allerhöchste Zeit, aufzustehen, bevor sie noch zu spät zur Schule ging.
Die Schule, in der sie sich ein letztes Mal vergewissern konnte, dass nichts davon wirklich passiert war.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro