Chapter 70
Isaac P.O.V
Ich hatte viel mehr getrunken, als ich anfangs wollte. Wir hatten mit Sicherheit drei Flaschen geöffnet und mir wurde mehrmals nachgeschenkt. Aus Höflichkeit hatte ich nicht abgelehnt.
Was sich nun als Fehlentscheidung heraus stellte.
"Wie viel hast du getrunken?" fragte Nick, lief neben mir, als ich zum Sofa ging, wohl um sicher zu gehen, dass ich nicht auf den Boden fiel.
Ich ließ mich in den Stoff fallen und fuhr mir mit beiden Händen übers Gesicht. "Nicht viel." Schnaubend setzte er sich neben mich. "So siehst du nicht aus."
Der Alkohol zerbrach sämtliche Filter in meiner Sprache und meinem Tun. Lächelnd legte ich meine Hand auf Nicks Oberschenkel. "Und du? Bist du hier in Einsamkeit versunken?" fragte ich. Sein Bein war warm. Ich schob meine Finger unter das Hosenbein seiner Shorts, suchte nach mehr von dieser Wärme.
"Scheine ihn ja besser verbracht zu haben als du." erwiderte Nick nur. Ich brummte bloß zustimmend, war völlig fasziniert von dieser Wärme. "Du wirst dreist, wenn du betrunken bist." merkte der Rotschopf an.
"Seit wann spielst du den Verantwortungsbewussten?" fragte ich. "Seit wann spielst du die Nervensäge? Wir haben wohl schon wieder die Rollen getauscht." Nick war richtig schnippisch.
Seufzend lehnte ich mich nach hinten und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Sorry, das ist nur einfach eine scheiß Situation Isaac. Ich weiß nicht, ob du das wirklich willst, oder ob der Alkohol aus dir spricht." meinte Nick und strich mir durch die Haare.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und warf meinen Arm um seine Brust, sanft natürlich. "Es gibt nicht viele Momente, in denen ich dich nicht will." meinte ich, verteilte sanfte Küsse an seinem Hals. "Du bist so kalt Nick, dabei bist du sonst derjenige, der sich in aller Öffentlichkeit an mich ranmacht."
Weiterhin fokussierte Nick seine Augen auf den Fernseher, der so leise war, dass man absolut kein Wort verstand. "Ob du es glaubst oder nicht, ich finde diese offene Seite an dir richtig heiß, aber nicht, wenn sie nicht ehrlich ist." merkte der Rotschopf an.
"Dann ist dein Plan, mich weiter abzublocken, bis was passiert?" fragte ich. Nick drehte sich endlich zu mir.
"Der Vorteil bei Leuten, die nichts vertragen ist, dass sie dementsprechend schnell einschlafen. Bis du eingepennt bist wirst du nicht viel schaffen." Endlich kam auch dieses selbstbewusste Lächeln zum Vorschein.
Provokant fuhr ich mit meiner Hand über sein Bein. "Und was, wenn ich etwas schaffe?" fragte ich neugierig. Nick legte seine Hand auf meine. "Dann wird das mein Problem sein." Sanft strich er mit dem Daumen über meinen Handrücken.
Es war nicht so, als würde ich mich nicht dämlich fühlen. Schon davor hatten wir darüber geredet, dass Nick kein Fan von Alkohol war, ihn vielmehr verabscheute.
"Wenn ich mir die Zähne putzen gehe, ist dann küssen erlaubt?" Amüsiert lächelnd verdrehte Nick die Augen. "Du bist ein Idiot." murmelte er und verband unsere Lippen miteinander. Ich verschränkte meine Hände um seinen Hals und zog ihn nach hinten, wodurch ich auf dem Sofa lag und Nick über mir.
"Denkst du, du hast morgen einen Filmriss?" fragte Nick und strich mir durch die Haare. "So viel getrunken habe ich jetzt auch nicht." erwiderte ich. "Gut, ich will nämlich, dass du das nicht vergisst."
Ernst sah er mich an, die Wangen leicht gerötet und seine Hände neben meinem Kopf zu Fäusten geballt.
"Ich liebe dich Isaac." Automatisch fing ich an zu lächeln. Dieser Junge hatte das größte Ego, was ich je zu spüren bekommen habe und doch gab es Momente, in denen er nervös, fast sogar schüchtern wurde.
"Glaubst du mir denn, wenn ich jetzt 'Ich dich auch' sage?" fragte ich triezend. Er griff nach meinen Schultern. "Reiz mich nicht." warnte Nick mit ernstem Ton. Ich nahm alles etwas intensiver war, konnte nicht verbergen, wie sehr ich diese Tonlage liebte.
Grinsend strich ich seinen Hals entlang, zog ihn gleichzeitig weiter zu mir runter. "Mit oder ohne Alkohol Nick, ein Leben ohne dich wäre kein Leben mehr." flüsterte ich gegen seine Lippen. "Und das sage ich dir gerne nochmal, solange, bis du es glaubst."
Wir lagen einfach nur da, küssten uns oder blickten uns stumm an. Es war keine Erotik von Nöten, dieser Moment allein erfüllte mich mehr als irgendwas es je könnte. Ich hatte Nick in meinen Armen und das war wirklich alles, was wichtig war. "Wirst du schon müde?" hatte Nick irgendwann gefragt. Stumm nickend lehnte ich den Kopf nach hinten, schloss langsam die Augen.
Ich hörte nur, wie Nick amüsiert schnaubte. "Kurz hatte ich Schiss, ich müsste ehrlich noch ins Bad und mir einen runter holen, während du hier pennst. Ich hätte dich morgen nicht mehr in Ruhe gelassen, ganz ehrlich. Jetzt schlaf erstmal deinen Rausch aus, alter Mann." hörte ich Nick noch sagen, bevor ich auch schon abdriftete.
Das tust du sowieso nicht. Dafür kenne ich dich inzwischen zu gut Nick.
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