Chapter 38
Isaac P.O.V
So selbstbewusst wie Nick war habe ich nie die Hoffnung gehabt, dass meine schwache Verteidigung lange bestehen kann. Vielmehr, und das erschreckte mich tatsächlich, spürte ich eine gewisse Befriedigung daher, Nick so ausgeliefert zu sein.
"Schon als ich dir versprochen hab, dass ich dem Direx nichts von unserem kleinen Treffen nach meiner Prügelei erzählen werde hast du dich sicher gefühlt, nicht? Ich war viel zu nett zu dir und trotzdem hab ich dich durchgehend an der Angel gehabt." meinte Nick, ließ währenddessen seine Hände über meinen Körper fahren.
Jede Stelle, die er berührte kribbelte und einige male zuckte ich wegen ebendiesem Kribbeln auf.
"Hab ich groß eine andere Wahl gehabt? Ich ergebe mich, du hast die volle Kontrolle." meinte ich, erlaubte mir, meine Hand von hinten unter Nicks Pulli fahren zu lassen, um über seinen Rücken streichen zu können.
Zufrieden lächelnd rutschte Nick von mir runter und kniete sich vor mich. Da wir uns die ganze Zeit über nicht von der Bettkante entfernt hatten war das auch kein großes Problem.
Plötzlich fing Nick an, leise zu lachen. Verwirrt setzte ich mich auf und sah zu Nick runter. "Was ist los?" fragte ich, zweifelte für einen kurzen Moment an seiner mentalen Stabilität.
Immer noch lachend deutete Nick mit der Hand nach vorne, an die Ecke vom Bett. "Guck doch mal."
Ich folgte seinem Blick, konnte mir kurz darauf ein Grinsen selbst nicht verkneifen.
Das kleine Kätzchen muss sich irgendwann zu uns ins Schlafzimmer geschlichen haben und verzweifelte nun an dem Versuch, auf das, für das kleine Tierchen, viel zu hohe Bett zu klettern.
"Hör auf, die arme Katze auszulachen und helf ihr lieber hoch." verlangte ich vom Rotschopf, als das kleine Kätzchen ihre dritten Versuch, auf das Bett zu springen abrupt abbrach.
Innerlich war ich ein bisschen erleichtert. Mit Nick war es einfach, sich und sein Umfeld zu vergessen, sehr einfach.
Doch, unter den Umständen ist das überaus gefährlich. Seine alleinige Anwesenheit in meinem Schlafzimmer kann mich meine Karriere kosten.
Noch immer lachend hob Nick sie hoch und stieg aufs Bett, bevor er sie auf meinem Schoß ablegte.
"Willst du was bescheuertes hören?" fragte er, seine Stimme klang erstaunlich verträumt.
"Bescheuerter als sonst? Schieß los." Ich setzte mich richtig aufs Bett und streichelte der neugierigen Katze übers Fell.
Tatsächlich war allein diese Geste erstaunlich beruhigend.
"Irgendwie sehe ich in der Katze so ein bisschen mich selbst." gab Nick zu. "Sie ist allein und trotzdem macht ihr das nichts aus, also sie lebt halt weiter vor sich hin."
Das war die Seite an Nick, die mir immer wieder ein wenig Sorgen bereitete. Wenn er deutlich stiller wurde und über Dinge redete, über die er sonst nie reden würde.
"Ich denke nicht, dass es ihr nichts ausmacht. Andererseits ist es schwer zu sagen, ob andere Tiere Liebe und vor allem Mütterlichkeit genauso empfinden wie wir." meinte ich und sah zu Nick.
Eine leichte Schuld überkam mich, da ich mich an das erinnerte, was der Direktor mir befohlen hatte.
Inzwischen stand der Termin fest, an dem ein Mitglied des Schulrats hier an die Schule kommen soll und auch am Donnerstag hatte der Direktor seine 'Bitte' wiederholt.
"Gibt es eigentlich einen Grund, warum der Direktor so unglaublich sauer auf dich ist?" Ein verstohlenes Grinsen schlich sich auf Nicks Lippen.
"Klar, dank mir trägt der Kerl eine Perücke. Er pennt nachmittags immer in seinem Büro und einmal habe ich Friseur mit ihm gespielt." erklärte Nick, schien stolz auf seine Tat.
Dass der Direktor eine Perücke trug war mir natürlich aufgefallen, nicht aber, dass er sie wegen Haarverlust trug.
Vielmehr viel sie sogar auf, weil an der Seite seine eigenen Haare herausstachen.
"Der Direktor verlangt etwas von mir und ich möchte es nicht tun." gab ich endlich zu.
Kurz meinte ich, einen Ausdruck der Besorgnis auf Nicks Gesicht zu erkennen.
"Dann mach es nicht." war seine simple Antwort. Schmunzelnd deutete ich ihm mit der Hand an, näher zu kommen.
"Es geht um dich Nick. Ich soll dich für einen Tag von der Schule fernhalten, damit dich die Schulrätin nicht sieht."
Leise lachte der Jüngere auf. "Deswegen guckst du so traurig? Ich werde immer für einen Tag irgendwohin geschickt, wenn wichtige Leute kennen. Die haben alle Angst, ich mach den Ruf unserer Schule kaputt." erklärte Nick völlig entspannt.
Wieder sah es so aus, als würde es Nick überhaupt nicht treffen, als würde es ihn einfach nicht stören.
"Meistens komm ich trotzdem. Allein meine Anwesenheit macht den lieben Rektor dann immer ganz nervös."
Der Rothaarige lehnte sich nach hinten und betrachtete die Katze, nach wie vor mit leichtem Lächeln auf den Lippen.
"Du siehst übrigens sehr putzig aus, mit der Katze auf dem Schoß. Gar nicht wie die Geheimwaffe, die mich aufhalten soll." bemerkte Nick amüsiert.
Es war offensichtlich, dass er mich ablenken wollte, gerade deswegen musste ich schmunzeln.
"Den Alptraum aller Lehrer hatte ich mir auch bedrohlicher vorgestellt. Wir wurden wohl beide enttäuscht."
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