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Liebe auf den ersten Kuss

 1. Platz beim LGBTQ+ Contest '22 von WattpadYoungAdultDE 

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„Ha! Ich wusste es!", ruft Cathy triumphierend und schaut mich freudestrahlend an.

Ich verdrehe die Augen. „Du konntest es gar nicht wissen. Nicht mal ich wusste es!"

„Tja, ich schon", trällert sie vor sich hin und grinst nur noch breiter. Das ist so typisch! Ich offenbare ihr meine tiefsten Gefühle und sie ...

„Hey! Jetzt guck nicht so, als hättest du in eine Zitrone gebissen." Cathy legt ihren Arm um meine Schultern und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Ich bin wirklich froh, dass du es endlich begriffen hast. Dieses Verleugnen war ja nicht mehr auszuhalten." Als daraufhin mein Ellenbogen in ihrer Seite landet, lacht sie nur.

„Du bist unmöglich! Von meinem nächsten Flirt in der Sporthalle erzähle ich dir nichts mehr." Als ob ich das ernst meinen würde, denke ich kopfschüttelnd. Cathy ist schließlich nicht ohne Grund meine beste Freundin. Ihr kann ich einfach alles erzählen – sogar, dass ich jetzt offiziell auf Jungs stehe. Einfach unglaublich. Ich bin schwul!

Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, wenn ich an James und unsere letzte Begegnung denke. Er war so süß und sah in seinen Sportsachen einfach verdammt heiß aus ... dieses eng anliegende Shirt ... die kurzen Shorts ...

„Oh, oh. Da hat es aber jemanden ganz schön erwischt", flötet sie direkt neben meinem Ohr.

Ertappt zucke ich zusammen und merke sofort, wie mir Hitze in die Wangen steigt. Na toll, jetzt werde ich auch noch rot.

Um davon abzulenken, frage ich: „Woher wusstest du es? Ich meine, du bist doch keine Hellseherin. Ich habe immer gedacht, ich wäre einfach noch nicht dem richtigen Mädchen begegnet und es hätte deshalb nie gefunkt. Wie bist du drauf gekommen, dass ich auf Jungs stehe?" Das interessiert mich wirklich.

„Dir war das echt nicht bewusst, oder?", fragt sie verwundert und sieht mich nachdenklich an. Ich schüttele den Kopf und warte darauf, dass sie es mir erklärt. Doch Cathy zieht mich nur ein paar Schritte weiter und lässt sich dann auf unsere Lieblingsbank fallen. Auffordernd klopft sie auf den Platz neben sich.

Seufzend setze ich mich und Cathy beginnt zu erklären. Ihre zögerlichen Worte und das grüblerische Gesicht wirken, als müsste sie selbst erst einmal über die Antwort nachdenken. „Na ja ... zuerst ist mir aufgefallen, dass du nie wie andere Jungs über das Aussehen der Mädchen sprichst. Wenn du etwas dazu sagst, geht es immer um ihre Klamotten oder Haare oder irgendwelche Accessoires – nie um ihre Körper. Du schwärmst nicht von Mädchen. Das hast du nie getan."

„Aber von Jungs doch auch nicht!", unterbreche ich sie.

Nun grinst Cathy wieder. „Stimmt. Aber du bist ihnen mit den Blicken gefolgt, hast sie abgecheckt. Immer und immer wieder."

„Das ..." Mein Mund klappt auf und zu, ohne dass ein weiteres Wort herauskommt. Wieso ist mir das nie aufgefallen? Wenn es selbst Cathy mitbekommen hat, warum ich nicht?

Wieder einmal scheint meine beste Freundin meine Gedanken zu erraten, denn sie umarmt mich erneut. „Es war nicht so offensichtlich, Rafi. Nur flüchtige Blicke im Vorbeigehen. Oder beim Sport, wenn du auf der Bank sitzen und sowieso zuschauen musstest. Aber für mich war es trotzdem eindeutig. Ich kenne dich nun mal sehr gut", sagt sie sanft und ich fühle mich gleich etwas besser. Sie weiß einfach immer, was sie sagen muss, um meine rasenden Gedanken zu beruhigen.

„Aber jetzt erzähl mir endlich, was heute passiert ist! Was war anders? Warum hat es auf einmal gefunkt?" Ich höre deutlich die freudige Ungeduld in ihrer Stimme und muss grinsen. Es hat sie bestimmt enorme Anstrengung gekostet, ihre Neugier bis jetzt im Zaum zu halten. Dafür mag ich Cathy gleich noch ein bisschen mehr. Sie wollte erst meine Fragen beantworten, bevor sie ihre gestellt hat.

Nun bin ich es, der ihr einen Kuss auf die Wange drückt. Cathys Ungeduld legt sich und stattdessen tritt ein liebevoller Ausdruck auf ihr Gesicht. „Ich bin sehr froh, dass du endlich weißt, wer du bist. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du warst in letzter Zeit so ..." Sie bricht ab und sucht nach den richtigen Worten.

„Ich war durcheinander, ja", stimme ich leise zu. „Ich habe mich irgendwie fehl am Platz gefühlt. Irgendwas hatte sich geändert und ich wusste einfach nicht, was. Ich war ohne Grund traurig und deprimiert, habe mich leer gefühlt – dann urplötzlich wieder richtig toll und glücklich! Manchmal hat mein Herz einen Satz gemacht und ich war ganz hibbelig. Ach, keine Ahnung." Verlegen senke ich den Blick.

„Warum hast du nicht mit mir geredet?", fragt sie vorsichtig.

Ich schaue ihr in die Augen und zucke die Schultern. „Ich wusste ja nicht, worüber. Ich konnte das alles doch selbst nicht einordnen."

Sie zieht mich an sich und hält mich einfach nur fest. „Sag mir beim nächsten Mal doch genau das. Dann reden wir darüber und finden vielleicht den Grund für deine Gefühle heraus." Sie löst sich ein wenig von mir und ihre Gesichtszüge entspannen sich. „Aber wie es aussieht, bist du wohl ganz alleine dahintergekommen."

Unwillkürlich wandern meine Mundwinkel nach oben. „Wie immer sehr scharfsinnig, liebste Cathy."

„Na dann raus mit der Sprache! Erzähl mir schon, was passiert ist!" Und da ist die Ungeduld wieder. Aber ein kleiner Funke Besorgnis steht auch noch in ihren Augen. Ich schätze, ich hätte wirklich früher mit ihr über dieses Thema reden sollen.

„Also. James und ich sollten nach dem Sportunterricht die Halle aufräumen", beginne ich, „die Bälle und Matten einsammeln und auch die Bänke wieder an ihren Platz rücken. Frag mich nicht, warum ausgerechnet wir zur Strafarbeit verdonnert wurden. Immerhin haben alle Jungs mitgemacht!" Als ich an unseren Streich denke, gluckse ich los. Feldmans Gesicht war einfach zum Schießen! Dafür hat sich die Strafe gelohnt. Vor allem, wenn ich da–

„Hey!" Cathy schnippt direkt vor meiner Nase mit ihren Fingern. „Nicht schon wieder abdriften. Weitererzählen!"

Also tue ich genau das: „Okay, okay. Alles war gut, bis wir angefangen haben, die Bälle aufzuheben. Gleichzeitig. Da sind dann plötzlich unsere Köpfe zusammengeprallt."

„Was? Autsch!" Cathy sieht mich mit großen Augen und schmerzverzerrter Miene an. „Ist das dein Ernst?" Sie wirkt immer noch, als hätte sie die Beule bekommen – nicht ich.

Ihr leidender Gesichtsausdruck bringt mich zum Lachen. Aber als es passiert ist, fand ich das Ganze nicht so witzig. „Ja, tat ganz schön weh", gebe ich zu und reibe mir verlegen über die Stelle an meinem Kopf, die jetzt ein ganzes Stück größer ist als vor dem Zusammenstoß. „Zum Glück haben wir beide einen Dickschädel", ergänze ich und grinse wieder. Nicht wegen des lahmen Witzes, sondern weil dieser Unfall alles in Gang gesetzt hat.

„Wir haben erschrocken die Köpfe hochgerissen und sind gleich noch einmal zusammengeprallt." Ich muss kichern und Cathy hebt eine Augenbraue. Doch wenn ich an James' Reaktion denke, kann ich nicht anders. Er hat kein Wort gesagt, mich einfach nur mit weit aufgerissenen Augen und einem so niedlich verzogenen Mund angestarrt, dass ich ihn am liebsten geküsst hätte. Ich. Ihn. Einfach unglaublich!

„Ich dachte immer, sowas passiert nur in schlechten Filmen", murmelt Cathy und holt mich damit zurück in die Gegenwart.

„Dachte ich auch", stimme ich lächelnd zu. Jetzt kann ich meiner besten Freundin den schönsten Teil der Geschichte erzählen: „Wir haben uns dann eine gefühlte Ewigkeit in die Augen geschaut und uns keinen Millimeter gerührt. Da hat es Klick gemacht! Ich wollte ihn an mich ziehen und küssen – unbedingt. Das erste Mal in meinem Leben wollte ich einen anderen Menschen küssen, Cathy! Das Gefühl war so wahnsinnig intensiv!"

Meine beste Freundin stößt ein Quietschen aus und fällt mir noch einmal um den Hals. Dieses Mal drückt sie mich so fest, dass ich fast keine Luft mehr bekomme. „Na endlich! Endlich, endlich, endlich!", flötet sie in einem seltsamen Singsang, der mich irgendwie noch glücklicher macht. Lachend befreie ich mich aus ihrem Klammergriff und genieße einfach dieses wunderbar warme Gefühl, das sich in meinem Körper ausbreitet. Ist das ... Freiheit? Ich fühle mich befreit! Vielleicht weil ich endlich verstehe, was in mir vorgeht.

„Mein Rafi wird erwachsen, erwachsen, erwachsen! Mein Rafi wird erwachsen ...", singt sie jetzt und ich liebe Cathy dafür. Sie ist so verrückt! Aber genau das ist einer der Gründe, warum sie meine beste Freundin ist. Cathy verstellt sich nicht und bleibt immer sie selbst.

„Willst du den Rest auch noch hören oder lieber weitersingen?", necke ich sie und Cathys Mund klappt sofort zu.

Dann fordert sie mit empörter Miene: „Natürlich will ich den Rest noch hören! Also wag es nicht, jetzt aufzuhören!"

Kapitulierend hebe ich die Hände und versuche, ernst zu bleiben. Doch es gelingt mir nicht. „Jawohl, Ma'am!", pruste ich los. Dieses Mal landet ihr Ellenbogen in meiner Seite.

„Okay, okay", langsam beruhige ich mich. „Das war dann der Moment, in dem es mir klar wurde: Ich stehe schon eine ganze Weile auf James! Ich war immer happy, wenn ich ihn gesehen habe – und traurig, weil er mich nie beachtet hat. Ich habe in letzter Zeit ein paarmal versucht, mit ihm ins Gespräch zu kommen, aber er ist nie drauf eingegangen. Er konnte gar nicht schnell genug von mir wegkommen. Das hat mich ganz schön runtergezogen." Ich seufze und lege eine Kunstpause ein, bevor ich ergänze: „Doch da wusste ich noch nicht, dass er extrem schüchtern ist und auch auf mich steht."

Wieder ein Quietschen – dieses Mal noch lauter. „Er steht auf dich? Wirklich? Das ist ja großartig, Rafi!"

„Wenn du dauernd dazwischenschreist, werde ich nie mit dem Erzählen fertig", weise ich sie grinsend zurecht, rede aber gleich weiter. „Als wir uns nach dem zweiten Aufprall aus der Schockstarre gelöst haben, war der Bann dann gebrochen. Einfach so. Die Schüchternheit war weg und die Worte sind richtig aus uns herausgesprudelt. Er hat sich Sorgen um mich gemacht und ich hatte Angst um ihn. Deshalb hat er meinen Kopf abgetastet und ich seinen und ... dann haben wir realisiert, was wir da tun. Er ist rot wie eine Tomate geworden und ich sicher auch. Ich habe angefangen, hysterisch zu lachen. Das war mir extrem peinlich, weil ich immer noch meine Hände an seinem Gesicht hatte. Und dann ... hat er plötzlich seine Lippen auf meine gepresst. Nur ganz kurz, aber e–"

„Er hat dich GEKÜSST?", kreischt Cathy und ich schlage ihr die Hand vor den Mund.

„Psst!", zische ich. „Das muss ja nicht gleich die ganze Schule hören!" Doch eigentlich ist mir das im Moment völlig egal. Ich bin ja selbst noch ganz aus dem Häuschen, weil ich heute den ersten Kuss meines Lebens bekommen habe. Und es war großartig! Tausend Schmetterlinge haben eine Party in meinem Bauch gefeiert und zum schnellen Takt meines Herzens getanzt. Ich weiß, das klingt schnulzig. Aber ich habe mich so unglaublich leicht und frei gefühlt! Glücklich. Und diese Gefühle sind immer noch da. Ich weiß nur nicht, ob es James recht wäre, wenn alle davon erfahren ...

„Nun erzähl endlich weiter, Rafi!", drängt Cathy und holt mich wieder einmal aus meinen Gedanken. „Wir haben keine Zeit für deine Tagträume, die Pause ist gleich vorbei!"

Schnell schaue ich auf meine Uhr und stelle fest, dass es stimmt: Nur noch fünf Minuten, dann müssen wir zur nächsten Stunde. Mist! Ich würde viel lieber weiter über James reden oder diese Wahnsinnserfahrung immer wieder in meinem Kopf durchspielen. Aber daraus wird nichts.

Seufzend erzähle ich also den Rest im Schnelldurchlauf: „Es war nur ein ganz kurzer Kuss, dann wollte er sich von mir lösen und vermutlich flüchten. Jedenfalls sah er genau so aus. Aber ohne mich! Ich wollte ihn auf gar keinen Fall gehen lassen. Also habe ich ihn wieder an mich gezogen und gleich noch einmal geküsst – länger und stürmischer natürlich. Er hat so ... erleichtert geseufzt und sich an mich geklammert, dass ich ihn am liebsten nie wieder losgelassen hätte. Aber dann haben wir gehört, wie auf dem Gang eine Tür zugeknallt ist, und den Kuss doch lieber beendet. Nicht ruckartig wie in diesen Filmen, sondern ganz langsam. Es war uns egal, ob uns jemand dabei sieht. Wir wollten nur keinen Ärger bekommen, weil in der Sporthalle immer noch alles herumlag."

„Du magst ihn wirklich, oder?", fragt meine beste Freundin leise.

„Ja", sage ich schlicht. „Ich glaube, ich habe mich heute in ihn verliebt, Cathy."

Mit hochgezogener Augenbraue meint sie: „Du glaubst doch gar nicht an Liebe auf den ersten Blick."

„Es war ja auch keine Liebe auf den ersten Blick", gebe ich lächelnd zurück. „Es war Liebe auf den ersten Kuss! Das ist etwas anderes."

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