twenty-two
S.v. Haley
"Haley jetzt sag mir was los ist!", er ließ nicht von mir ab.
Ich war im Zwiespalt.
Sonst würde ich ihm alles erzählen, warum tat ich es jetzt nicht? Ich müsste ja nicht einmal erwähnen, dass Luke Krebs hat.
"Ich war nie bei Caleb. Jedesmal, wenn ich so spät gekommen bin, war ich im Krankenhaus!", der erste Schritt war getan.
''Im Krankenhaus? Warum warst du dort? Ist alles gut?"
"Luke Hanton, der Bruder von Vanessa, liegt im Krankenhaus."
Ich musste schwer schlucken.
Er setzte sich auf mein Bett, sein Blick wurde sanfter.
"Was hat er denn?", fragte er sanft nach.
"Krebs.", ich hielt meinen Atem an.
"Oh, das tut mir leid. Seid ihr zusammen?", diese Frage hatte ich nicht erwartet.
"Nein, wir sind nur gute Freunde!"
"Und wie geht es ihm so?"
"Nicht besonders. Ich war vorhin bei ihm, weil seine Freunde meinten, dass es ihm nicht gut geht und ich musste sofort hin, auch wenn ich sauer auf ihn war, aber als ich da war, haben wir uns angeschwiegen!", ich klang verzweifelt.
"Du hast also wegen ihm geschwänzt, hmm? Liebst du ihn?"
Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Keine Ahnung wie sich das Gefühl 'Liebe' anfühlt, ich war noch nie verliebt.
"I-Ich weiß es nicht!'', sagte ich wahrheitsgemäß.
"Denkst du denn die ganze Zeit an ihn?"
Ich musste mit dem Kopf nicken.
Er zählte noch weitere Dinge auf, die alle zutrafen.
Langsam realisierte ich, dass ich in Luke Hanton verliebt war. Es fühlte sich komisch an.
"Warum suchen wir uns eigentlich die Kranken aus?", fragte ich meinen Dad.
"Das weiß ich leider nicht. Unterstütz Luke wo du kannst und sei für ihn da, ok?", mit einem undefinierbaren Blick sah mich Dad an.
"Natürlich!", ich versuchte etwas zu lächeln.
Dad stand auf, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verließ mein Raum.
"Darf ich ihn jetzt eigentlich wieder besuchen?", rief ich ihm hinterher.
"Ja!"
Im nächsten Moment fiel mir mein schlechter Test ein.
Vielleicht musste ich es mal riskieren und die Unterschrift fälschen.
Mein Biohefter war noch in meinem Rucksack, also holte ich ihn schnell raus und suchte den Test.
So gut wie möglich fälschte ich die Unterschrift, hoffentlich fällt es nicht zu doll auf.
Da mein Hefter schon draußen lag, konnte ich auch gleich die Hausaufgaben machen, zum Glück war ich schon im Unterricht fast damit fertig.
Eine halbe Stunde später und ich war fertig mit den Hausaufgaben.
Ich packte alles zusammen und ging in die Küche.
Dort traf ich meinen Dad an.
Verzweifelt atmete ich aus.
"Was ist los, Haley?", fragte er besorgt.
"Mir geht es nicht aus dem Kopf, dass Luke und ich uns vorhin so angeschwiegen haben. So war es noch nie bei uns!"
"Ist denn vorher was passiert?"
Peinlich berührt erzählte ich ihm von der Nachricht.
''Das wird schon wieder, Haley! Mach dir mal nicht so einen Kopf!", er hatte leicht reden.
"Ok, wenn du meinst!", trotzdem zerbrach ich mir den Kopf darüber. Wie Luke wohl darüber dachte?
Ich beugte mich über die Theke um zu gucken, was mein Dad dort kochte.
Angeekelt verzog ich mein Gesicht.
"Was soll das werden, wenn es fertig ist?"
"Ich habe mal was neues ausprobiert! Brokkoli-Auflauf!", igitt.
Wieder verzog ich mein Gesicht, er weiß, dass ich Brokkoli hasste.
"Verzieh nicht so dein Gesicht, du hast ja noch gar nicht probiert!"
Mit einem monotonen Blick guckte ich ihn an.
"Das werde ich auch definitiv nicht probieren! Ich verhungere dann lieber!", das meinte ich todernst.
"Stell dich nicht so an!".
Ich musste lächeln, es ist schön, dass ich keinen Stress mehr mit ihm hatte.
S.v. Luke
Ich war so ein Idiot. Es gab keinen Grund Haley anzuschweigen und trotzdem tat ich es.
Wahrscheinlich hatte ich Angst wieder irgendwas Falsches zu sagen.
Aber wenn es danach ging, sollte ich vielleicht nie wieder etwas sagen.
Hoffentlich kommt Haley morgen trotzdem wieder her.
Plötzlich kam Jack kam in mein Zimmer und unterbrach meine Gedankengänge..
Ich war verwundert, da ich heute nicht mit ihm gerechnet hatte.
Ohne was zu sagen, setzte er sich auf den Stuhl.
"Was ist los?"
"Ich liebe Lucy!"
Verwirrt schaute ich ihn an.
"Seit wann das denn?"
Er zuckte mit den Schultern.
"Du lügst mich doch an, oder?", ich zog meine Augenbrauen zusammen.
Hastig schüttelte er mit dem Kopf.
"Sie ist mir schon länger ins Auge gestochen. Schon seit der 8ten Klasse, ehrlich gesagt!'', geschockt sah ich an.
"Warum hast du denn nie was gesagt?".
"Na, ja ich sag ja bloß deine Reaktion gerade! Du nimmst mich ja kaum ernst!''
So sensibel ist Jack nur, wenn es ihm ernst ist.
Sofort entschuldigte ich mich bei ihm.
"Willst du es ihr sagen? Du meintest doch, dass sie auch auf dich steht!"
"Weiß ich noch nicht. Ich weiß nicht wie ich das am ehesten angehen soll!", verzweifelt strich er sich durch die Haare.
Ich versuchte mit Jack einen Plan auszudenken, wie er Lucy am Besten ansprechen konnte. Dann fiel mir plötzlich ein, dass Haley ja mit Lucy befreundet ist.
"Ich kann ja mal Haley fragen, wie Lucy dich findet! Die beiden sind doch beste Freunde!"
"Würdest du das wirklich für mich machen?", Jacks Augen leuchteten auf.
"Ja, klar! Du bist doch mein bester Freund!"
"Danke!'', er musste lächeln.
"Ich hoffe aber, dass sie morgen kommt!"
Gleich erklärte ich was heute vorgefallen war.
"Klar! Mach dir keine Sorgen. Sie wird schon kommen!", so viel Zuversicht hätte ich auch gerne.
Trotzdem nickte ich hoffnungsvoll mit dem Kopf.
"Was läuft eigentlich zwischen euch?", fragte mich mein bester Freund ernst.
"Nichts!", das war nicht gelogen.
"Aber liebst du sie?", nun fing ich an zu überlegen.
In meinem ganzen Leben hatte ich noch kein Mädchen geliebt, für mich war alles nur Spaß. Für Haley fühlte ich, aber anders.
"Ja!", dabei musste ich irgendwie grinsen.
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