thirty-three
S.v. Luke
Im Arm haltend, standen Mum und ich im Wohnzimmer des Ferienhauses. Nach einer langen Umarmung lösten wir uns und das erste was meine Mum fragte, war warum ich abgehauen war, dies erklärte ich ihr sofort.
"Und dann musstest du bis hier her fahren? Bist du denn verrückt?"
"Mir ist nur das spontan eingefallen!"
"Ich komm dir gleich spontan!", meine Mum blickte mich wütend an.
"Sorry.", murmelte ich.
Sie guckte mich verständnislos an.
Klar, welche Mutter findet es schon toll, wenn ihr Sohn fünf Stunden von zuhause abhaute? Ich vermutete, dass ihre Reaktion, vorhin, schon sehr harmlos war, es ging bestimmt schlimmer.
Aber das wollte ich mir in diesem Moment nicht vorstellen.
"Wir fahren morgen früh direkt wieder nachhause!"
Ohne zu diskutieren, stimmte ich ihr zu. Ehrlich gesagt, hatte ich auch keine Lust mehr hier alleine zu sein, langsam wurde es langweilig hier.
Da es schon spät war, gingen wir schlafen.
Lange war ich noch wach.
Ich musste über das erste Antreffen von Haley und Vincent nachdenken.
Wollte ich die beiden überhaupt sehen?
Wie sollte ich nur reagieren?
Eine eifersüchtige Reaktion wäre übertrieben, genauso übertrieben wäre es, wenn ich sauer wäre.
Es gab keinen Grund, ich musste es mir nur selber eingestehen.
Leider war ich ein kleiner Sturkopf, bis ich mir etwas selber eingestehen konnte, konnte eine lange Zeit vergehen.
Nach langen Überlegungen schlief ich ein.
"Luke! Steh auf!"
Mit srenger Stimme wurde ich von meiner Mum aufgeweckt.
Verschlafen schaute ich auf den Wecker. 06:35 Uhr. Will diese Frau mich verarschen?
Damit ich auch wirklich aufstand, zog sie noch die Jalousien mit Wucht hoch.
Genervt ließ ich mich auf mein Kissen fallen.
"Kannst du rausgehen? Bitte.", murmelte ich in mein Kissen rein.
Ich konnte nicht sehen ob sie wirklich ging, nur als die Tür ins Schloss fiel, wusste ich, dass sie raus war.
Mit akuter Unlust stieg ich aus meinem Bett.
Ich zog mir die Sachen an, die ich mir vorgestern hier neu gekauft hatte.
Ein dunkelblaues T-Shirt und eine schwarze Jeans. Nichts besonderes also.
Bevor ich ins Bad ging, machte ich mein Bett ordentlich und packte die Sachen ein, die überall auf dem Boden verteilt waren.
Ich ging ins Bad, putze meine Zähne und wusch mir das Gesicht. Ich ließ mir Zeit, denn am Morgen werde ich nicht gerne gehetzt.
"Luke!", hörte ich die genervte Stimme von meiner Mum.
Genervt seufzte ich und schloss die Badezimmertür wieder auf.
Schnellen Schrittes ging ich die Treppe, zur Küche, runter.
In der Küche setzte ich mich stumm auf einen Barhocker.
Mum hatte Frühstück gemacht, aber da ich keine Hunger hatte, nahm ich mir nichts.
"Wir fahren um 07:30 Uhr los!"
Als sie sah, dass ich nichts esse, stoppte sie abrupt vor mir.
"Was ist los?", fragte sie mit fast geschlossenen Augen.
"Nichts? Wieso?"
Natürlich wusste ich ganz genau worauf sie hinaus spielte, aber die Genugtuung tat ich ihr nicht.
"Wieso isst du nichts?"
"Kein Hunger.", eigentlich wusste sie, dass ich morgens nie aß.
Mit aufgerissenen Augen schaute sie mich an, man sah die Angst darin.
"Entspann dich! Er hat den Krebs besiegt!", sprang Vanessa für mich ein, nachdem ich nichts sagte.
Schwer atmete Mum aus und machte damit weiter, was sie davor schon gemacht hatte.
Vanessa und ich räumten den Tisch ab und als das erledigt war, holte ich meine Sachen aus dem Zimmer.
"Ich fahre übrigens mit deinem Auto!"
Sofort blieb ich stehen und schaute meine Zwillingsschwester an.
"Was hast du gesagt?", fragte ich unglaubwürdig.
Ich ließ nie jemanden mit meinem Auto fahren und erst recht nicht Vanessa. Sie war eine schreckliche Fahrerin.
"Vergiss es!", sagte ich in einem scharfen Ton.
"Hat Mum, aber gesagt!"
Sie streckte mir die Zunge raus.
Daraufhin schaute ich sie verstört an.
Seit wann ist sie denn zu einem kleinen Kind mutiert?
Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Sag bloß nichts Falsches, Luke!
Bevor ich etwas Falsches sagen konnte, ging ich nach draußen, zu meinem Auto.
"Vanessa fährt dein Auto!", rief meine Mum mir zu.
Ich versuchte zu diskutieren, dass sie auf keinen Fall Vanessa mit meinem Auto fahren lassen durfte, aber es brachte nichts.
Ich wollte einfach in mein Auto einsteigen, sah aber, dass Vanessa schon auf der Fahrerseite saß.
"Wehe sehe ich nur einen Kratzer in meinem Auto!", drohte ich meiner jüngeren Zwillingsschwester.
Vanessa grinste mir nur schelmisch an und startete, mit voller Freude, mein Auto.
Da meine Mum mich zusätzlich noch dazu zwang mit ihr mitzufahren, ließ ich Vanessa schonmal losfahren und stieg dann in das Auto unserer Mum.
Während der Autofahrt schwiegen wir uns an. Meine Mum versuchte zwar ein Gespräch aufzubauen, aber ich blockte ab, indem ich nichts sagte.
Sie merkte schnell, dass ich nicht reden werde, weshalb sie dann die Gesprächsversuche bleiben ließ.
S.v. Haley
Durch Lucy habe ich erfahren, dass Luke heute wieder zurück nach Hause kam. Ich wusste nicht genau wann, deswegen entschied ich mich um 15:00 Uhr einfach mal zu ihm zu gehen. Ich wollte die Sache zwischen uns klären, ihm sagen, dass ich nicht auf Vincent stand und ich nicht wirklich wusste, warum ich ihn überhaupt geküsst hatte.
Mehr als die Tür vor der Nase zuschlagen, konnte er ja nicht.
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