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S.v. Haley
Auf dem Weg zu Mathe sah ich, wie Luke aus dem Mädchenklo herauskam.
Mit wem war er denn diesmal dort?
Diese Frage wurde mir schnell beantwortet, da Vica als nächstes aus der Toilette, mit zersausten Haaren, herauskam.
Schon traurig wenn man seinen Sexualdrang nicht mal in der Schule etwas regeln konnte.
Der Matheunterricht zog sich wie ein Kaugummi. Ich konnte kein Mathe und werde es nie können. Umso glücklicher war ich, als es zum Schulschluss klingelte.
"Blondie, sei um 15 Uhr bei mir!", rief Luke mir noch hinterher, bevor ich in mein kleines, schwarzes Auto einstieg.
Ich streckte ihm meinen, nach oben gerichteten, Daumen entgegen, damit er wusste, dass es in Ordung ging.
Zuhause angekommen sah ich, dass mein Vater mal wieder nichts gekocht hatte, weswegen ich mal wieder an der Reihe war.
Ich kochte einfach ein paar Nudeln mit Bolognese.
Als ich dann auch fertig mit essen war, packte ich die Sachen zusammen die Luke und ich noch für unseren Vortrag brauchten.
Da mein Vater noch nicht Bescheid wusste, schrieb ich auf einem Zettel, dass ich bei Luke war, damit er sich keine Sorgen machen musste.
Diesen Zettel klebte ich direkt an den Kühlschrank, damit er ihn auch direkt sah.
Da ich noch nicht losfahren musste, fing ich noch mit meinen Hausaufgaben an, diese hatte ich dann auch schon schneller fertig als ich gedacht hatte.
Mit einem Blick auf meine hellpinke Uhr, die über meinem Schreibtisch hing, zeigte mir diese, dass es Zeit war, loszufahren.
Ich brauchte ungefähr 20min bis zu dem Haus von den Hantons.
Ich klingelte an der Haustür und Luke öffnete mir die Tür.
"Komm rein!", sagte der Braunhaarige kurz angebunden.
Ich zog meine schwarze Jacke aus und hing sie an den Jackenständer, der neben der Haustür stand.
Ich begrüßte noch schnell Vanessa, da sie gerade im Wohnzimmer war.
Luke ging währenddessen schonmal in sein Zimmer.
"Ich geh dann mal hinterher!", teilte ich Vanssa mit und zeigte Richtung Treppe.
Ich rannte schnell in Luke's Zimmer.
"So, da bin ich.", murmelte ich.
Luke brummte nur irgendwas, was ich nicht wirklich deuten konnte.
Er holte unser Plakat vor, was wir zusätzlich zum Vortag machen sollten, und legte es auf den Boden.
Ohne irgendwas zu sagen, begannen wir mit unserer Arbeit.
"Luke vergiss dein Arzttermin nachher nicht!", seine Mutter platzte in sein Zimmer.
"Oh, Haley! Hallo. Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen! Was macht ihr beiden denn hier? Seid ihr zusammen?", sprudelte es nur so aus der Frau heraus.
"Hallo Frau Hanton. Wir machen ein Vortrag zusammen. Und nein wir sind definitiv kein Paar!", den Teil mit dem nicht zusammen sein, sprachen Luke und ich wie aus einem Munde.
"Oh, das ist jetzt aber peinlich. Ich lass euch dann jetzt aber mal weitermachen. Der Termin ist um 18 Uhr Luke!", peinlich berührt ging sie aus Lukes Zimmer.
"Welchen Arzttermin hast du denn?", meine Neugier war mal wieder sehr groß.
"Kann dir doch egal sein!", es muss ein wichtiger Termin sein, zumindest kam es so rüber, da er sehr gereizt wirkte.
Nach zwei weiteren Stunden waren wir endlich mit unserem Vortrag fertig, sodass wir ihn nochmal durchsprechen konnten.
"Echt gute Arbeit, die wir geleistet haben!", lobte ich uns selber.
"Stimmt!", gab Luke mir erstaunlicherweise recht.
Mir ist aufgefallen, dass wir uns echt gut unterhalten und besser kennengelernt haben. Einerseits freute ich mich darüber, da Luke ein netter Kerl sein kann.
Andererseits war da die Sache mit den ganzen Mädchen, die mich von ihm abschreckten.
S.v. Luke
"Du musst jetzt leider gehen. Du hast ja mitbekommen, dass ich noch zum Arzt muss.", brummte ich etwas sauer, da meine Mutter diesen Fakt verraten hatte.
Ich begleitete Haley noch zur Tür und verabschiedete mich auch diesmal. Ich wartete bis sie losfuhr und wank ihr nochmal zu.
Durch diese Aktion erschrak ich vor mir selbst, was ist denn mit mir los?
Ich musste mir wohl eingestehen, dass Haley doch ganz in Ordnung ist und man sich mit ihr unterhalten konnte. Kopfschüttelnd begab ich mich wieder ins Haus.
"Vanessa? Kannst du mit zum Arzt kommen?", fragte ich etwas ängstlich meine Zwillingsschwester.
Ich habe heute eine Nachuntersuchung wegen meinem Krebs. Manchmal hatte ich auch wieder Anzeichen, aber diese verdrängte ich und dachte, es wäre schon nichts. Hoffentlich behielt ich damit recht.
"Wann musst du denn hin?", fragte sie mich. Ich guckte auf die Uhr und sagte, dass wir jetzt los müssten.
"Ja ich komme mit!", mir fiel ein Stein vom Herzen.
Wir zogen uns unsere Sachen an und fuhren direkt los.
Während der Autofahrt war ich ganz schön nervös. Was ist wenn ich wieder Krebs habe?
"Du wirst schon kein Krebs haben. Bleib ruhig!", habe ich etwa laut gedacht?
"Und was wenn doch? Ich kann das Mum nicht nochmal antun!".
Ich vernahm ein Schluchzen von Vanessa.
"Weinst du etwa?", fragte ich ungläubig meine Schwester.
"Nein, lass uns noch nicht darüber reden, ok?", sie weinte definitiv.
"Ok, wir sind jetzt sowieso da!", mit diesem Satz fuhr ich auf den Parkplatz des Krankenhauses.
Im Wartezimmer warteten wir schon gespannt, dass mein Name aufgerufen wird.
"Herr Hanton!", hörte ich die Stimme einer Krankenschwester, endlich.
"Ich warte hier auf dich.", sagte meine Schwester noch zu mir, bevor ich ging.
Ich nickte und ging ins Patientenzimmer.
"Guten Abend Herr Hanton! Sie wissen ja bestimmt warum Sie heute hier sind, nicht wahr?", mein Arzt,
Dr. White, kam herein.
Ich konnte irgendwie nichts sagen, weswegen ich nur mit dem Kopf nickte.
"Na schön. Dann fangen wir mal mit Ihrer Untersuchung an und hoffen das Beste!", ein Lächeln seinerseits, sollte mich friedlich stimmen.
Er machte irgendwelche Untersuchungen, die ewig dauerten und als er fertig war gab er der Schwester alles.
"Also gut Herr Hanton! In einer Woche wissen wir dann mehr, sobald wir alle Ergebnisse haben geben wir Ihnen bzw. ihrer Mutter Bescheid!"
Ich bedankte mich bei ihm und verließ das Zimmer.
"Und? Wie ist es gelaufen?", Vanessa kam gleich auf mich zu gestürmt.
"Bleib ruhig, wir sind hier nicht alleine! In einer Woche bekommen wir Bescheid!", ich klang enttäuscht.
Auch Vanessa hatte jetzt einen enttäuschten Blick.
Wir beide hatten uns ein sofortiges Ergebnis gewünscht, was natürlich nicht zu erwarten war.
"Komm, lass uns einfach nachhause.", sagte ich trocken, um meine Enttäuschung nicht weiter nach außen zu tragen.
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