eight
*Nächster Tag*
S.v. Luke
Mein Weg führte gerade zum Badezimmer, als meine Mum mich störte.
"Hat der Arzt dich schon angerufen?", ich konnte mir ein Augenrollen nicht verkneifen.
"Nein, ansonsten hätte ich dir doch schon Bescheid gegeben, oder?", gab ich sehr genervt von mir.
"Tut mir Leid.", sie klang etwas traurig.
"Mir auch.", ich schloss die Badezimmertür hinter mir.
Bevor ich mich fertig machen konnte, musste ich erstmal tief durchatmen, da ich wieder mal Luftnot hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte ich mein Handeln fort.
"Läufst du oder soll ich dich mitnehmen?", fragte ich meine Schwester bevor ich das Haus verließ.
"Ich laufe.", somit verließ ich das Haus und fuhr alleine los.
In der Schule waren schon die meisten aus unserer Gruppe da.
Nur Vanessa fehlte noch.
"Wo haste Vanessa gelassen?", fragte mich Vincent.
"Sie wollte laufen, aber sie müsste gleich da sein." und da war sie auch schon.
Wir mussten uns aufteilen, weil wir in der ersten Stunde in verschiedenen Kursen sind.
Jack, Hannah und ich gingen, deswegen zum Matheraum, bei Herrn Johns und die anderen hatten Mathe bei Frau Johns.
In Mathe passte ich nicht wirklich auf, was ein Fehler war.
"Wir schreiben dann nächste Woche über das heutige Thema einen Test!", kratzte mir die Stimme meines Lehrers entgegen.
Scheiße. Was haben wir denn heute gemacht?
"Kannst du mir das nochmal erklären?", flüsterte ich zu Jack, weil er ein Ass in Mathe war.
Zu meinem Glück nickte er mit dem Kopf.
Ich ging aus dem Klassenraum, als ich plötzlich einen Anruf bekam.
Ich guckte auf mein Handy und sah, dass es Dr. White war. Mein Herz fing an, wie verrückt zu pochen.
Ich stellte mich in eine ruhige Ecke, wo mich niemand sehen beziehungsweise hören konnte und nahm den Anruf an.
"Hallo Dr. White. Sind die Ergebnisse da?", erkundigte ich mich ganz hibbelig.
"Guten Tag, Luke. Sie sind da. Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche möchtest du zuerst hören?", ich entschied mich schnell für die schlechte Nachricht.
"Es tut mir leid es sagen zu müssen, aber der Krebs ist wieder zurück!"
Mir stockte der Atem. Ich wollte jetzt am liebsten sterben.
"Bist du noch da Luke?", er holte mich aus meinen Gedanken zurück.
"Ja ich bin noch da. Was sind die guten Nachrichten?"
"Wir können den Krebs noch gut behandeln. Über weiteres sprechen wir in meiner Praxis. Komm so schnell wie möglich!", diese Worte hallten mir endlos durch den Kopf.
Ich konnte und wollte nichts mehr sagen, ich drückte auf den roten Hörer und beendete somit das Gespräch.
Dieser scheiß Krebs war wieder zurück.
In diesem Moment wusste ich nicht, was ich machen sollte und wem ich zuerst davon etwas sagen sollte. Für einen kurzen Augenblick überlegte ich überhaupt niemanden etwas davon zu erzählen und auch nicht zum Arzt zugehen, aber das kann ich nicht bringen, sowieso würde dies nicht funktionieren. Früher oder später würde Dr. White auch meine Mutter benachrichtigen.
"Ich habe ernsthaft wieder Krebs!", wispere ich zu mir selbst und glitt etwas die Wand hinunter.
"Herr Hanton! Was machen Sie denn noch hier? Haben Sie keinen Unterricht?", es war Herr Felton, mein Sportlehrer.
Ich guckte ihn entgeistert an.
Kurz musste ich überlegen was ich jetzt überhaupt hatte. Mir fiel dann aber ein, dass es Englisch war.
Also begab ich mich zum Unterrichtsraum.
Ich versuchte mich im so normal wie möglich zu verhalten, leider klappte dies nicht immer.
"Alles gut? Hat Dr. White angerufen?", fragte mich meine Zwillingsschwester.
Ich konnte und wollte ihr nicht antworten.
Doch an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass sie wusste was los ist.
S.v. Haley
Ich belauschte aus Versehen ein Telfonatgespräch von Luke, da ich ungefähr nur einen Meter von ihm entfernt stand, er konnte mich jedoch nicht sehen und ich ihn auch nicht.
"Ich hab ernsthaft wieder Krebs!", sprach er fast unhörbar, es wäre besser gewesen, wenn ich es nicht gehört hätte.
Warte was? Habe ich das jetzt richtig verstanden? Luke hat Krebs?
Sowie es sich angehört hatte, hatte er es schonmal. Ich wollte zu ihm gehen, aber er wusste ja nicht, dass ich ihn belauscht hatte, deswegen ging ich weg von ihm und ließ ihn in Ruhe.
Trotzdem machte ich mir Gedanken über ihn. War es falsch nicht zu ihm zugehen? In diesem Augenblick brauchte er doch Hilfe.
Im nächsten Moment war mir aber bewusst, dass er ja genug Freunde hatte, die ihn unterstützen können.
Es war ein fieser Gedanke von mir, aber gleichzeitig auch die Wahrheit.
Ich wusste nicht, ob ich irgendjemanden erzählen sollte was ich gehört hatte, es belastete mich, jedoch entschied mich aber schnell dazu es nicht zutun.
Meine Gedanken kreisten den ganzen Tag so weiter und irgendwie machte ich mir auch Sorgen um Luke. Diese Gedanken waren neu. Luke war ja sonst immer die Person, die ich wegen seiner Überheblichkeit gehasst habe. Doch der Fakt, dass er Krebs hat, ließ mich umstimmen.
Meine Mutter hatte auch Krebs und deswegen wusste ich, wie seine Familie sich jetzt fühlen musste, definitiv schrecklich.
Ich überlegte mir, Luke deswegen irgendwann einmal anzusprechen.
Vielleicht lässt er ja mit sich reden und ich kann ihm dann helfen.
Bis dies aber geschieht, musste ich mir erstmal ein bisschen Mut ansammeln und das könnte dauern.
"Erde an Haley! Bist du noch da?", Caleb machte sich über mich lustig.
"Man du Arsch! Lass mich doch tagträumen!", ich musste lachen.
"Träumst du etwa von Luke?", sagte Lucy jetzt etwas anzüglich.
Darauf kam sie nur, weil ich die ganze Zeit zu ihm guckte und irgendwie hatte sie ja Recht, immerhin dachte ich ja wirklich über ihn nach.
Ich gab es aber nicht zu und dachte mir schnell irgendwas aus, was die beiden mir auch zum Glück abkauften.
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