Junes Plan
,,Ich freu' mich ja so für euch!!" quietschte Penny aufgeregt und fiel June hysterisch um der Hals.
,,Penny, bitte!" lachte June überrumpelt von der Reaktion ihrer besten Freundin.
Im Schlafsaal hatte June Penny erzählt, dass Remus und sie sich vertragen hatten... die etwas pikanteren Details hatte sie selbstverständlich auch erwähnt. Penny war sofort aus dem Häuschen gewesen.
,,Und seid ihr jetzt... zusammen? Also richtig zusammen?" fragte sie aufgeregt. June wurde rot im Gesicht.
,,Nein... Ich meine, keine Ahnung... Vielleicht? Ach, was weiß ich..." stammelte June verlegen und fuhr sich durch die Haare.
,,Also hattet ihr ,,das Gespräch" noch nicht?" fragte Penny neugierig und wackelte mit den Augenbrauen.
,,Verdammt, Penny... Wir mussten uns doch erstmal wieder vertragen." schnaubte June belustigt.
,,Schon klar, du hast Recht... Super, dass er die Sache mit Sirius jetzt doch einfach weggesteckt hat." seufzte Penny. June nickte nur. Ach, wie sie diesen ganzen Ausreden satt hatte... Doch in diesem Fall, ließen sie sich leider nicht vermeiden.
,,Ja, ich bin auch erleichtert." meinte June lediglich.
,,Machst du jetzt endlich wieder deine Hausaufgaben?" fragte Penny hoffnungsvoll. June verdrehte die Augen.
,,Kommst du mir jetzt ernsthaft damit?"
,,Hey, irgendwer muss doch an deine Noten denken, wenn es du nicht tust." scherzte sie.
,,Ja, ja, schon klar, was würde ich nur ohne dich tun, Penelope..." seufzte June.
,,Ganz klar, du wärst aufgeschmissen." meinte Penny und hielt ihr Näschen in die Höhe.
,,Und nenn mich nicht Penelope!"
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Am nächsten Morgen saßen June und Penny bereits früh beim Frühstück. Die große Halle war noch ziemlich leer. Die beiden saßen am Hufflepuff Tisch während June ihren Kakao trank und in ein Buch über magische Schlingpflanzen vertieft war. Sie hatte einiges nachzuholen und Penny hatte sie dazu gezwungen zumindest schon mit dem Lesen für den Kräuterkunde-Aufsatz anzufangen.
Sie war völlig in die einzelnen Seiten vertieft, als ihr plötzlich aus dem Nichts jemand kräftig auf die Schulter klopfte.
,,Guten Morgen, June!"
June verschluckte sich an ihrem Kakao und blickte sich hustend und verwirrt um, während sich vier Gryffindors neben sie auf die Bank plumpsen ließen.
,,Jungs?" keuchte sie überrascht, als sie in die Gesichter der Rumtreiber blickte, die sie grinsend anstarrten.
,,Was ließt du denn da, Juni?" fragte Sirius und schnappte sich Junes Buch, um einen Blick darauf zu werfen.
,,Ähm... Für Kräuterkunde..." stammelte sie.
,,Was ist denn los, du schaust wie ein aufgescheuchtes Reh!" scherzte Peter, als er Junes perplexen Blick bemerkte, der von Rumtreiber zu Rumtreiber wanderte.
,,Äh... N-Nichts..." brachte sie stotternd heraus. In Wirklichkeit war sie jedoch völlig überrumpelt davon, dass die Rumtreiber wieder mit ihr redeten. Waren sie also tatsächlich nicht mehr wütend auf sie? Remus hatte zwar gestern erwähnt, dass die anderen nach dem Gespräch mit May ihren Zorn ebenfalls vergessen hatten... Dennoch war June etwas neben der Spur, weil die vier sie anscheinend wieder normal behandelten.
,,Wir wollten heute Nachmittag nach Hogsmeade. Was ist Juni, kommst du mit?" fragte Sirius und legte freundschaftlich seinen Arm um sie, was June noch mehr überraschte.
,,Was, ich?" fragte sie perplex nach.
,,Ja klar, oder kennst du noch eine andere June?" fragte Sirius lachend.
,,Warte, warte, warte!" murmelte sie und hob beide Hände um nach einer kurzen Auszeit zu verlangen.
,,Versteh' ich das richtig? Ihr seid nicht mehr sauer auf mich?" fragte sie in die Runde. Die Rumtreiber warfen sich untereinander lächelnde Blicke zu.
,,Ach, weißt du June..." begann Remus und legte einen Arm um ihre Taille.
,,Man kann dir einfach nicht lange böse sein!" beendete Peter seinen Satz mit einem Zwinkern. June lächelte verlegen und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
,,Na schön... Dann ja, ich komme gerne mit nach Hogsmeade." meinte sie.
,,Super!" sagte James freudig.
,,Was ist mit dir, Penny? Willst du auch mit?"
,,Klar, wenn du schon fragst." meinte sie zwinkernd.
Auf einmal wurden die Jungs und Mädels von einem Fiepen unterbrochen. Das Geräusch hunderter Flügelschläge erfüllte plötzlich die Halle. Ein Schwarm von Eulen flog über die Schülerinnen und Schüler von Hogwarts hinweg und verteilten Briefe und Pakete.
,,Hey, die Post!" rief James erfreut und fing zwei Briefe aus der Luft auf, die eine Eule über ihm fallen gelassen hatte. Seine Eltern hatten ihm geschrieben.
Penny und dir anderen Rumtreiber hielten ebenfalls nach Post für sie Ausschau. Alle, bis auf June. Sie bekam so gut wie nie Post, und wenn dann doch einmal ein Brief für sie dabei war, dann war dieser von der Bank. Umso überraschter war sie, als dennoch ein Briefumschlag vor ihrer Nase auf dem Tisch landete, der an sie adressiert war.
,,Von wem ist der?" fragte Penny neugierig. June zuckte mit den Schultern und nahm den Brief verwirrt in die Hand. Sie blickte auf die Rückseite.
,,Oh..." murmelte sie schluckend.
,,Was ist?" fragte nun Remus, der nun ebenfalls den Brief in Junes Hand bemerkte. Die anderen Rumtreiber drehten sich ebenfalls zu ihr.
,,Der ist von Jan..." seufzte sie und öffnete ihn widerwillig.
,,Was, echt?" fragte Sirius sofort nach. June nickte, während sie den Brief durchlas. Penny und die Rumtreiber gespannt darauf warteten, was in dem Brief stand.
Junes Miene schien mit jeder Zeile, die sie las düsterer zu werden. Die anderen dachten sich schon, dass der Brief nichts Gutes heißen konnte.
,,Was schreibt er?" fragte Remus neugierig, als June den Brief zur Seite legte.
,,Oh, Mann..." murmelte June lediglich und fasste sich mit der Hand an die Stirn. Penny griff zu ihr hinüber und schnappte sich den Brief, um selbst einen Blick darauf zu werfen.
,,Ist alles in Ordnung?" fragte James besorgt.
,,Nein, gar nichts ist in Ordnung..." seufzte sie grimmig.
,,Jan will vor Gericht gehen. Wegen April. Er will noch immer das Sorgerecht..."
,,Das kann doch nicht sein Ernst sein!" schnaubte Peter verächtlich.
,,Leider doch..." meinte June.
,,Er will einen Anwalt einschalten. Ein Glück, dass er die Güte besitzt mich mit dem Brief vorzuwarnen, bevor ich das Schreiben von seinem Anwalt kriege..."
,,So ein Schwein..." murmelte Penny böse, als sie sich den Brief durchgelesen hatte.
,,Er kann es einfach nicht lassen!"
,,Das war's... Ich bin geliefert..." seufzte June und schloss gequält die Augen.
,,Wie bitte? Sag' doch sowas nicht!" kam es von Remus.
,,Es ist aber so, Remus!" fuhr June ihn an.
,,Ich kann mir keinen Anwalt leisten! Und ohne werde ich im Prozess wohl kaum voran kommen! Was soll ich denn jetzt machen?"
,,Hey, wir finden bestimmt eine Lösung!" versuchte Penny sie aufzumuntern.
,,Bleiben wir doch realistisch..." schnaubte June und schüttelte den Kopf.
,,Solange mein Bruder keine gewaltige Hirnwäsche bekommt, sodass er endlich aufhört mich zu hassen... hab' ich keine Chance zu gewinnen..."
Plötzlich hellte sich Junes Miene auf, als ihr wie aus dem Nichts ein Einfall kam.
,,Was ist?" fragte Remus, als er Junes Reaktion bemerkte.
,,Das ist es..." murmelte sie vor sich hin.
,,Jan muss aufhören mich zu hassen!"
,,Wie bitte, willst du ihm etwa wirklich eine Hirnwäsche verpassen?!" fragte Penny fassungslos.
,,Natürlich nicht!" schnaubte June.
,,Ich meine nur... Irgendwie muss man ihm doch die Augen öffnen können. Wenn man ihn irgendwie von diesem ganzen Hass wegbringen könnte, den er auf unsere ganze Familie hat..."
,,Ich bin verwirrt..." murmelte Peter.
,,Hat wer von euch ein Tintenfass da?" fragte June, während sie in ihrer Tasche nach einer Schreibfeder wühlte.
,,Was hast du vor, June?" fragte James sie.
,,Ich erkläre es euch gleich!" sagte sie und nahm das Tintenfass entgegen, welches Penny ihr reichte.
,,Ich hab' einen Plan!"
Sie nahm den Brief von Jan und drehte ihn um, sodass sie auf der Rückseite schreiben konnte. Sie tauchte ihre Feder in das Tintenfass und setzte die Spitze auf das Papier.
Jan!
Ich sehe, du lässt dich von deinem Vorhaben nicht mehr abbringen. Wenn das so ist, dann habe ich wohl keine andere Wahl, als das zu akzeptieren. Aber ich werde bestimmt nicht einfach so aufgeben. Ich finde, bevor der ganze Prozess in die Wege geleitet wird, habe ich ein anständiges Gespräch verdient! Ich möchte mit dir unter vier Augen über die Verhandlung reden! Wenn du mir April schon wegnehmen willst, dann höre dir wenigstens meine Standpunkte an. Ich arbeite am Sonntag von neun bis sechzehn Uhr in Hogsemade im Drei Besen. In der Zeitspanne kannst du dort hin kommen, ich überlasse dir selbst wann genau. Wenn du noch ansatzweise einen Hauch von Ehrgefühl hast, tauchst du am Sonntag dort auf.
-June
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