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,,Ich hasse mich."

May saß stumm auf der Bettkante ihres Bettes in ihrem Zimmer und starrte die Wand an. Sie wusste nicht wie lange sie schon so da saß. Die Zeit hatte sie aus den Augen verloren. Die Schreie, die von unten gekommen waren hatte sie ausgeblendet. Sie saß lediglich da und starrte auf den aschigen Grauton der Wandfarbe. Das erste Mal wurde sie aus den Gedanken gerissen, als es drei Mal lese an ihrer Zimmertür klopfte. Doch sie drehte sich nicht um. Sie drehte sich auch nicht um, als sie hörte, dass die Tür geöffnet wurde.

,,May?" hörte sie die Stimme ihrer großen Schwester leise sagen. Sie gab keine Antwort. June starrte auf den Rücken ihrer Schwester. Zögernd trat sie einen Schritt in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

,,Ist Jan wieder weg?" fragte May während sie ihren Blick noch immer auf die Wand gerichtet hielt. June nickte.

,,Ja." sagte sie. Sie musterte den Rücken ihrer Schwester und biss sich zögernd auf die Unterlippe.

,,Du bist so schnell nach oben verschwunden." meinte June. ,,Ist mit dir alles okay?"

Zum ersten Mal drehte sich May zu June um. Sie erkannte, dass Junes Augen gerötet waren. Als ob sie geweint hätte.

,,Es ist alles in Ordnung." sagte May und setzte ein kleines Lächeln auf. June wurde stutzig. Das Lächeln wirkte alles andere als ehrlich. Es wirkte gequält... und aufgesetzt.

,,Oh... ähm... Okay." murmelte June nur überrascht. May nickte und blickte sie mit einem auffordernden Blick an, der vermutlich so viel heißen sollte wie Geh aus meinem Zimmer!

,,Dann... geh' ich mal wieder nach unten." meinte June und drehte sich wieder um. Gerade als sie nach der Türklinke griff stockte sie plötzlich. Zum ersten Mal hörte sie auf ihr Gefühl nicht zu gehen. Es war offensichtlich, dass May sie angelogen hatte. Ihr ging es überhaupt nicht gut! Wie konnte June da wegsehen?

,,May, bitte lüg mich nicht an!" sagte sie und drehte sich wieder zu ihrer Schwester um. Diese hatte ihren Blick wieder auf die Wand gerichtet. Sie antwortete nicht.

,,Ich sehe, dass es dir schlecht geht!" fuhr June eindringlich fort.

,,Bitte, stoß' mich nicht von dir weg! Du bist so abweisend geworden und ich habe das Gefühl, dass du dich immer weiter von mir und April entfernst! Ich... Ich weiß gar nicht mehr, was ich machen soll! Immer wenn ich denke, dass ich langsam zu dir durchdringe, beweist du mir genau das Gegenteil! May, ich bin deine Schwester, ich möchte dir doch nur helfen! Ich will für dich da sein, aber das kann ich nicht, wenn du mich so ausschließt!"

June schüttete ihr ganzes Herz vor May aus. Doch diese blickte nicht einmal zu ihr und sah stur weiter die Wand an. Mays Reaktionslosigkeit ließ Junes Mut wieder schwinden. Sie schluckte, als sie bemerkte, dass sie bei May nichts erreichen würde.

June stieß einen deprimierten Seufzer aus. Kopfschüttelnd drehte sie sich wieder zur Tür und wollte sich tatsächlich zum Gehen wenden. May machte wohl noch immer keine Anstalten mit June zu reden. June legte die Hand auf die Türklinke und war gerade dabei sie hinunter zu drücken.

,,Ich weiß, warum Jan gegangen ist." ertönte plötzlich Mays Stimme hinter ihr. June zog überrascht die Augenbrauen hoch und drehte sich zu May um, die noch immer von ihr weggedreht saß.

,,Was?" hauchte sie mit klopfendem Herzen.

,,Ich hab' gehört, wie du damals mit ihm gestritten hast." fuhr May leise fort. ,,Ich weiß, dass er wegen mir gegangen ist. Ich hab gehört, was er über mich gesagt hat. Und ich weiß, was er über mich denkt."

Junes Hände begannen zu zittern. Sprach May tatsächlich die Wahrheit? Hatte sie tatsächlich all die schrecklichen Dinge gehört, die Jan damals über sie gesagt hatte? Hatte sie es all die Monate über gewusst, in denen June versucht hatte es vor ihr zu verheimlichen?

,,May, du darfst nicht darauf hören, was Jan gesagt hat!" sagte June sofort und setzte sich etwas weiter von May entfernt auf das Bett.

,,Aber er hat recht..." flüsterte May plötzlich.

Ungläubig hörte June die Worte ihrer Schwester. May hatte sich noch immer von ihr weggedreht. Doch June starrte wie gebannt auf ihren Rücken und war unfähig irgendetwas zu antworten.

,,Ich habe Mum und Dad getötet." sprach May mit zitternder Stimme. Mit aufgerissenen Augen stand June vom Bett auf und ging zu May hin, um sich vor sie zu hocken. May hielt ihren Kopf gesenkt. Von unten blickte June ihr besorgt ins Gesicht... Sie weinte! Fassungslos hörte June ihrer Schwester zu.

,,Ich hab' den Zucker in meinen Wolfsbanntrank getan! Obwohl ich genau wusste, dass ich das nicht darf!" murmelte May und immer mehr Tränen stiegen ihr in die Augen.

,,Aber das Zeug schmeckt so scheußlich! Und ich dachte ein wenig wird schon nicht so schlimm sein... Wenn ich gewusst hätte was die Folgen wären, dann hätte ich es nie gemacht! Aber ich hab' es getan! Und weil ich so dumm war sind Mum und Dad jetzt tot!"

Ein Schluchzen ließ Mays Körper erbeben. Ihre Schwester so zu sehen sorgte dafür, dass auch June wieder Tränen in die Augen stiegen. Jetzt gerade schienen alle Emotionen, die sie seit dem Tod ihrer Eltern aufgestaut hatte aus ihr herauszubrechen.

,,Ich hasse mich..." flüsterte May plötzlich.

,,Jedes Mal wenn ich in den Spiegel sehe, muss ich daran denken, was ich getan habe. Ich habe Mum und Dad umgebracht und ich kann mich nicht einmal daran erinnern! Ich wache jeden Tag auf mit dem Gedanken daran, dass ich ihr Blut an meinen Händen kleben habe! Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mit einem schlechten Gewissen schlafen gehe! Und es vergeht keine Nacht, in der ich keine Albträume habe!"

June wusste nicht was sie sagen sollte. Wie versteinert hockte sie vor ihrer Schwester und starrte sie ungläubig an.

,,Ich kann dir und April nicht in die Augen sehen, ohne daran zu denken, dass ich euch das Wichtigste auf der Welt genommen habe!" fuhr May ganz leise fort.

,,Ich habe mich von euch beiden entfernt, weil ich mich so für alles Schäme. Und es tut mir so Leid, was ich euch angetan habe! Würde es mich nicht geben, wären Mum und Dad noch am Leben! Nur meinetwegen ist unsere ganze Familie kaputt... Ich hab' sie zerstört... Ich bin eine Mörderin..."

Tränen tropften auf Mays Schoß. Sie blickte beschämt hinunter auf ihre Finger.

,,Jan hat recht..." flüsterte sie.

,,Ich bin ein Monster..."

June stiegen sofort Tränen in die Augen. Ohne zu zögern setzte sie sich neben May auf das Bett und zog ihre Schwester in eine feste Umarmung.

,,Es tut mir so Leid!" murmelte June leise, der nun ebenfalls Tränen über die Wangen liefen. May saß nur ungläubig da, während June sie umarmte.

,,Es tut mir Leid, dass ich so lange nicht gemerkt habe wie schlecht es dir geht... Ich war mit allem zu beschäftigt. Ich hätte für dich da sein sollen!" flüsterte June weiter und ließ ihre Schwester nicht los.

,,Wie?" hauchte May fassungslos und drückte June von sich weg um ihr direkt in die Augen sehen zu können.

,,Wie kannst du mich nicht hassen? Ich bin Schuld am Tod von unseren Eltern! Wie kannst du immer noch hinter mir stehen?" stammelte May ungläubig. June schüttelte nur leicht den Kopf und lächelte sie an.

,,May..." murmelte sie und legte ihrer kleinen Schwester eine Hand auf die Schulter. ,,Wie könnte ich dich jemals hassen? Du bist meine Schwester!"

May blickte June mit großen, geröteten Augen entgegen.

,,Niemand hat Schuld am Tod von Mum und Dad. Es war ein Unfall. Und ich möchte nicht, dass du dir jemals wieder die Schuld daran gibst. Ich werde immer zu dir halten, genau wie April! Wir drei sind ein Team! Und weder Jan, noch Du-weißt-schon-wer, noch irgendeine Macht in diesem Universum wird uns jemals voneinander trennen! Das verspreche ich dir!"

May schloss gequält die Augen, als sich weitere Tränen darin bildeten. Sie lehnte sich nach vorne und umarmte June weinend. Diese strich ihr nur behutsam über den Kopf.

,,Wir werden immer Schwestern bleiben..." murmelte sie tröstend.

,,Und nichts auf der Welt kann mich dazu bringen dir für das was passiert ist die Schuld zu geben."

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