December, September, October
Wie abgemacht trafen sich June und Remus nach Unterrichtsschluss beim Geheimgang, der nach Hogsmeade führte und schlenderten gemütlich dahin. Schon auf dem Weg war die Stimmung zwischen den beiden sehr gut. Auch wenn Remus anfangs etwas nervös war, verschwand seine Nervosität sofort als dir ersten Gesprächsthemen aufkamen.
,,Also... Wo willst du hin?" fragte June, als die beiden inmitten der ganzen Leute auf den Straßen von Hogsmeade standen.
,,Willst du ins Drei Besen?" schlug Remus vor. June zog skeptisch die Augenbrauen in die Höhe.
,,Da, wo ich sowieso schon das ganze Wochenende rumhänge?" fragte sie scherzhaft. Remus zuckte belustigt mit den Schultern.
,,Naja... Wir könnten auch ins Madam Puddifoot's gehen, wenn du möchtest."
June riss sofort geschockt die Augen auf.
,,Wir gehen ins Drei Besen." murmelte sie flüchtig und packte Remus am Ärmel um ihn in Richtung des Lokals zu schleifen. Nein, Danke... Auf keinen Fall würde sie sich die rosa bepinselten Wände und diesen widerwärtigen Gestank nach Zuckerwatte antun. Remus lachte, als er ihre Reaktion bemerkte.
,,Ich hatte irgendwie im Gefühl, dass du nicht für das Madam Puddifoot's zu haben bist." scherzte er. June verdrehte die Augen.
,,Ach... wirklich?" seufzte sie sarkastisch. Die beiden kamen dem Drei Besen immer näher. Als June schließlich die hölzerne Eingangstür aufdrückte, ertönte wie gewöhnlich das Klingeln der kleinen Glocke, die an der Decke neben der Tür befestigt war. Die beiden traten in die altbekannte Atmosphäre des Lokals ein. Es war nicht gerade wenig los. Vor allem die Bar war gut besucht. June erkannte dahinter ihre Chefin, Rosmerta, die damit beschäftigt war die Kunden zu bedienen.
,,Schau! Da hinten ist noch ein Tisch frei!" sagte Remus und deutete auf einen eher unscheinbaren Tisch in der Ecke. Die beiden nahmen gegenüber von einander Platz. June ließ ihren Blick unbehaglich durch das Lokal schweifen.
,,Ist alles in Ordnung?" fragte Remus, als er ihren unsicheren Blick bemerkte.
,,Ja, ja... Ich kann mich nur nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal als Gast hier war." murmelte sie in Gedanken versunken.
,,Na, wen haben wir denn da?" ertönte plötzlich die Stimme ihrer Chefin hinter ihr. June drehte ihren Kopf und blickte in das schmunzelnde Gesicht von Rosmerta, die sie und Remus belustigt musterte.
,,Ich dachte, ich sehe dich erst am Samstag wieder."
,,Tja... Ich dachte, ich komm schon früher auf einen Sprung vorbei." scherzte June. Rosmerta warf einen seitlichen Blick auf Remus und zog dir Augenbrauen in die Höhe als sie ihn musterte. Sie erkannte natürlich, dass er der Typ war, der damals stundenlang im Lokal auf June gewartet hatte. June wurde kaum bemerkbar rot, als sie Rosmertas Blick bemerkte. Remus schien etwas verwirrt.
,,Was darf ich euch bringen?" fragte Rosmerta schließlich und wechselte schnell das Thema.
,,Ein Butterbier, bitte." sagte Remus.
,,Für mich bitte nur einen Kürbissaft." meinte June. Rosmerta gab den beiden mit einem Nicken zu verstehen, dass sie die Bestellung aufgenommen hatte und entfernte sich vom Tisch.
,,Was war das denn gerade?" fragte Remus belustigt, als Rosmerta verschwand, doch June winkte nur ab.
,,Ach, gar nichts." meinte sie. ,,Rosmerta ist halt so."
,,Aber ihr versteht euch gut, oder?"
,,Ja, total! Ich bin sowieso recht glücklich mit meiner Stelle hier. Wenn nur die Nachtschichten nicht so... stressig wären." seufzte June. Remus musterte sie leicht lächelnd.
,,Erzähl' mir etwas über dich!" sagte er plötzlich. June zog überraschend die Augenbrauen in die Höhe.
,,Über mich?"
,,Ja. Ich weiß eigentlich nicht viel über dich." meinte er. June zog skeptisch die Stirn in Falten.
,,Remus, du weißt Dinge über mich, die nicht einmal meine beste Freundin weiß." sagte sie.
,,Ja, stimmt schon... Aber ich meine generell. Ich hab' keine Ahnung, was du gerne in deiner Freizeit machst, oder was dein Lieblingsbuch ist, oder deine Lieblingsfarbe. Oder was du später einmal werden möchtest." meinte Remus. June seufzte und verschränkte lächelnd die Arme.
,,Also gut... Freizeit hab' ich nicht mehr so viel, seit ich arbeiten gehe. Aber, wenn ich welche habe, verbringe ich sie gerne mit anderen Leuten, ich bin nicht gerne alleine, meistens mit Penny oder meinen Schwestern. Und ich lese sehr viel. Mein Lieblingsbuch ist Little Women. Meine Lieblingsfarbe ist grün. Und was ich später werden möchte... Keine Ahnung, ich nehme an, dass ich nach der Schule erstmal weiter als Kellnerin oder sowas arbeiten werde. Bis April und May selbst für sich sorgen können, bin ich wohl noch im Dienst." seufzte June.
,,Aber wolltest du nie mehr sein?" hakte Remus nach. ,,Ich meine, hast du keine anderen Ziele?"
June bis sich grübelnd auf die Unterlippe.
,,Naja..." begann sie. ,,Ich bin keine sehr gute Schülerin, aber in Zaubertränke hatte ich immer Ohnegleichen. Mein Dad hat im St. Mungo bei der Medizinforschung gearbeitet... Ich glaube, das wäre was für mich."
,,Echt? Das ist ja super!" meinte Remus enthusiastisch. June zuckte mit den Schultern.
,,Jap, vielleicht kann ich die Ausbildung dazu machen und nebenbei arbeiten. Wir werden sehen..." meinte sie. ,,Wie sieht es bei dir aus?"
,,Ach... Keine Ahnung, wenn ich ehrlich bin." seufzte Remus und stützte sich mit seinem Ellbogen an der Tischplatte ab. Rosmerta kam geschwind bei ihnen vorbei und stellte im Vorbeigehen die Getränke auf dem Tisch ab.
,,Magst du kein Butterbier?" fragte Remus, als er auf das Glas mit dem Kürbissaft aufmerksam wurde, das Rosmerta vor June abgestellt hatte. Bei seiner Frage verzog June das Gesicht.
,,Nicht wirklich." meinte sie. ,,Es ist mir irgendwie zu süß."
,,Du spinnst doch..." murmelte Remus woraufhin June belustigt schnaubte.
,,Gar nicht wahr!"
,,Aber sowas von!" sagte Remus entschlossen und nahm demonstrativ einen großen Schluck von seinem Butterbier. June verdrehte die Augen.
,,Das sagt gerade der Richtige!" schnaubte sie. Remus zog überrascht die Augenbrauen hoch.
,,Was? Ich?"
,,Also ich bin nicht diejenige, die bis drei Uhr Morgens im Drei Besen sitzt und darauf wartet, dass irgendeine Kellnerin Feierabend hat." meinte sie und verschränkte trotzig die Arme. Doch Remus schüttelte überzeugt den Kopf.
,,Hätte ich das nicht gemacht, hättest du wahrscheinlich nie mit mir geredet." meinte er.
,,Hm... Auch wieder wahr..." murmelte June etwas peinlich berührt.
,,Also bin ich kein Spinner."
,,Natürlich bist du ein Spinner."
,,Du hast kein schlüssiges Argument!"
,,Na und? Trotzdem hab' ich Recht!" schnaubte June schmunzelnd. Remus verdrehte belustigt die Augen.
,,Na schön, wenn die Lady das sagt." seufzte er und hob unschuldig die Hände. June schüttelte den Kopf.
,,Idiot..." murmelte sie leise.
,,Ach, ein Idiot bin ich auch noch?"
,,Halt die Klappe!" lachte June, woraufhin auch Remus begann zu lachen. Er blickte June lächelnd in ihre meerblauen Augen.
,,Danke, dass du heute mitgekommen bist." sagte er.
,,Danke für die Einladung." erwiderte June ebenfalls lächelnd.
,,Ich hätte um ehrlich zu sein nicht damit gerechnet, dass du mitkommst." gab Remus verlegen zu. June blickte ihn verdutzt an.
,,Was? Wieso nicht?" fragte sie verwirrt. Remus zuckte mit den Schultern.
,,Keine Ahnung. Die ganze Sache mit Mädchen ist eigentlich nicht so mein Ding... Da kennen sich Sirius oder James besser aus."
June musste schlucken, als er Sirius erwähnte. Schlagartig kam ihr plötzlich wieder der Kuss in den Sinn. Doch diesen Gedanken schüttelte sie genauso schnell wieder ab, wie er aufgetaucht war.
,,Ich war ehrlich gesagt auch noch nie mit einem Jungen aus." murmelte June.
,,Wirklich nicht?" fragte Remus perplex. June schüttelte den Kopf.
,,Nein."
,,Das glaub ich dir nicht." schnaubte Remus, woraufhin June lachen musste.
,,Bitte, dann glaub mir halt nicht, ist deine Entscheidung." seufzte sie und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Getränk.
,,Und warum nicht?" fragte Remus.
,,Mich hat nie jemand gefragt."
,,Okay, jetzt lügst du aber!"
June schnaubte ungläubig, aber gleichzeitig belustigt.
,,Ist das so schwer zu glauben?" fragte sie verdutzt. Remus zog die Stirn in Falten.
,,Ähm... ja?"
June musste wieder lachen.
,,Du bist süß, Remus." seufzte sie.
,,Das hört man doch gern." erwiderte er lächelnd.
Sein Lächeln war ansteckend. Junes Mundwinkel wanderten automatisch weiter nach oben, als er sie so anlächelte. Die Stimmung zwischen den beiden war gerade sehr angenehm. Keine gezwungenen Gespräche, keine unangenehmen Schweigemomente...
,,Erinner mich daran, dass ich nachher noch schnell ein paar Eulenkekse für April kaufe." fiel ihr plötzlich ein. Remus runzelte die Stirn.
,,April isst Eulenkekse?"
,,Doch nicht FÜR April!" schnaubte June und verdrehte die Augen.
,,Für Aprils Eule."
,,Ach ja, du hast ihr ja eine Eule geschenkt!" wurde Remus plötzlich klar.
,,Jap... Eine Schleiereule. April hat sie December genannt." seufzte June. Remus riss überrascht die Augen auf.
,,December? Wirklich?"
,,Sie ist genau wie Mum." lachte June und schüttelte den Kopf.
,,Also bald hat eure Familie alle Monate durch, wenn ihr so weiter macht." scherzte Remus.
,,Also ich nenne meine Kinder später bestimmt nicht September oder October."
,,Was ist mit February?"
,,Auf keinen Fall February!!!"
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