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Das Gespräch

Ein trüber Schleier schien Sonntag Nachmittag über dem Drei Besen zu liegen. Die Stimmung unter den Gästen schien die Gleiche zu sein wie immer. Und obwohl June zwar wie sonst alle Bestellungen aufnahm und die Kunden bediente, war sie nicht ganz bei der Sache. Immer wieder wanderte ihr Blick erwartungsvoll zur Eingangstür und bei jedem Klingeln der Glocke zuckte sie nervös zusammen. Doch Jan war noch nicht hier aufgetaucht.

Es war bereits eine Stunde vor Junes Schichtende und von ihrem Bruder fehlte noch immer jede Spur. Mittlerweile wurde sie ungeduldig. Sie war sich so sicher gewesen, dass er kommen würde. Doch anscheinend hatte sie sich getäuscht.

June stand hinter der Bar und nahm fünf Krüge zur Hand um sie mit Butterbier zu befüllen. Sie merkte wie sich Rosmerta neben sie stellte, und sich ebenfalls um eine Bestellung kümmerte. Doch June nahm sie nur im Nebenbei wahr und war in ihre Arbeit vertieft.

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie ein weiteres Mal das Klingeln der Glocke hörte, welches ertönte, wenn jemand die Eingangstür öffnete. Gelassen hob sie den Kopf, da sie wieder nur weitere Gäste erwartete. Doch im selben Moment noch riss sie erschrocken die Augen auf.

Sie erblickte einen großen Mann in einem schwarzen, langen Mantel, der im Türrahmen stand. Um seinen Hals hatte er einen dunkelroten Baumwollschal gewickelt. Seine stechenden, dunkelbraunen Augen schweiften durch das Lokal, bis sie auf Junes meerblaue Augen trafen. Sein Blick war eiskalt. Sie konnte nicht verhindern, dass sich Gänsehaut an ihren Armen ausbreitete. Langsam setzte er einen Schritt vor den anderen und kam immer näher auf die Bar zu.

,,Ist er das?" murmelte Rosmerta June leise zu. Diese nickte langsam.

,,Es geht los..." raunte sie ihrer Chefin von der Seite zu und schob ihr die Butterbier-Krüge hin, als Zeichen dafür, dass sie bitte ihre Bestellung übernehmen sollte. Rosmerta nahm die Krüge nickend entgegen. June hatte sie in ihren Plan eingeweiht.

Während Rosmerta ihre Bestellung übernahm, zog June ihre Schürze aus und kam hinter der Bar hervor. Entschlossen kam sie ihrem Bruder entgegen.

,,Ich bin überrascht. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass du kommst." sagte June, als sie vor Jan zum stehen kam. Dieser blickte nur monoton auf sie hinab und schnaubte lediglich herablassend.

,,Ich habe nicht viel Zeit." antwortete er mit desinteressiertem Unterton, der wieder Wut in June aufkochen ließ. Doch sie atmete tief durch und versuchte sich nicht provozieren zu lassen.

,,Sicher..." murmelte sie. ,,Komm bitte mit."

Sie machte auf dem Absatz kehrt und führte ihren Bruder über eine Holztreppe am Ende des Lokals nach oben in den privaten Bereich des Gasthauses. Hier war Gästen der Zutritt normalerweise verboten. Doch Rosmerta hatte June ein kleines Zimmer zur Verfügung gestellt, um ungestört mit ihrem Bruder reden zu können.

Es handelte sich um ein bescheidenes Dachzimmer ohne besondere Einrichtung. Lediglich ein Schreibtisch, ein Kasten sowie ein kleines Sofa waren darin. Durch das Fenster schien angenehm Tageslicht hinein. June schloss die Tür hinter sich, als sie und Jan in den Raum traten.

,,Also..." begann Jan auffordernd.

,,Ich hab' getan was du wolltest. Ich bin hier. Also sag' was du zu sagen hast."

June nickte und ging hinüber zum Schreibtisch um sich dort anzulehnen.

,,Hör zu." begann sie seufzend.

,,Ich habe in den vergangenen Monaten schon versucht mit dir zu reden. Ich hab' versucht dich wieder zur Vernunft zu bringen, aber ich habe gemerkt, dass dein Herz anscheinend so von Hass erfüllt ist, dass ich alleine nichts mehr dagegen ausrichten kann."

Jan schnaubte verächtlich und verdrehte die Augen bei Junes Worten. Natürlich nahm er sie nicht ernst. Damit hatte June gerechnet.

,,Du hörst mir nicht zu! Es ist als würde ich gegen eine Wand reden. Also habe ich eingesehen, dass es zu nichts führen wird, wenn ich mit dir rede." fuhr sie fort. Jan runzelte verwundert die Stirn.

,,Und warum hast du mich dann hierher bestellt?" fragte er seufzend.

,,Gut, dass du fragst." sagte June.

,,Weißt du... Ich weiß jetzt, dass ich keine Chance hab irgendetwas bei dir zu bewirken..."

June machte eine kurze Pause und blickte ihrem Bruder direkt in die Augen. Sie konnte nicht verhindern, dass sich eine gewisse Schadenfreude in ihrem Blick widerspiegelte. Dies wiederum schien Jan zu verunsichern.

,,Deswegen habe ich mir Verstärkung geholt..." murmelte June.

Exakt in dem Moment öffnete sich die Tür zum Zimmer wieder. Als Jan bemerkte, wer soeben den Raum betreten hatte, riss er geschockt die Augen auf. Sein ganzer Körper spannte sich urplötzlich an, während er einfach nur hasserfüllt in Richtung Türrahmen starrte.

,,Du!" fauchte er wutentbrannt und deutete drohend mit dem Zeigefinger auf seine kleine Schwester.

,,Hallo, Jan!" sagte May gelassen und schloss die Tür wieder hinter sich.

,,Was hat sie hier zu suchen?!" fuhr Jan June an.

,,Sie wird mit dir reden." antwortete June lediglich.

,,Nein! Ich rede nicht mit einem Monster!" schrie Jan voller Wut.

,,Ich rede nicht mit ihr! Ich will nicht mit ihr im selben Raum sein! Ich weigere mich die selbe Luft zu atmen, wie die Mörderin meiner Eltern!!!"

,,Weißt du, was mich traurig macht, Jan?" fragte May noch immer ruhig und machte einen Schritt auf ihn zu, wohingegen er sofort einen Schritt zurück machte.

,,Du nennst mich die Mörderin unserer Eltern. Und betonst immer wieder, dass ich sie getötet habe." fuhr sie fort.

,,Aber ich höre dir zu und habe trotzdem keinerlei Erinnerung an ihren Tod."

,,Du Missgeburt!" schrie er noch immer voller Hass.

,,Du kannst dich nicht erinnern? Ich schon! Ich war dabei, als du Mum die Kehle und Dad den Bauch aufgeschlitzt hast, du Monster!! Ich hab es noch ganz genau in Erinnerung!!"

Junes Herz krampfte sich zusammen, als er so über May schimpfte. Am liebsten hätte sie sie sofort wieder in Schutz genommen und Jan ebenfalls angeschrien. Sie in diese Sache hineinzuziehen, war sowieso etwas, wobei sich June von Anfang an unwohl gefühlt hatte. Doch May schlug sich tapfer. Sie ließ die Beschimpfungen über sich ergehen und verzog nicht eine Miene.

,,Ich weiß... Du hast gesehen, wie Mum und Dad gestorben sind." sagte May.

,,Aber weißt du, wo du noch dabei warst? Als ich vor acht Jahren von einem Werwolf gebissen wurde!"

Man merkte, wie Jan die Zähne aufeinander biss. Mit dieser Antwort schien May ihn aus dem Konzept gebracht zu haben.

,,Du hast die Zeit danach miterlebt, die ich im Krankenhaus verbracht habe. Du hast den ganzen Schmerz miterlebt, den ich körperlich und mental überwinden musste! Und du hast miterlebt, wie sich unsere komplette Verwandtschaft auf einmal gegen mich gestellt hat!" sprach May immer weiter.

,,Kannst du dich an Grandmas Tränen erinnern, als sie so entsetzt davon war, dass sie jetzt einen Werwolf in der Familie hatte? Nicht weil es ihr um mich Leid tat, sondern weil das ja so einen schlimmen Eindruck auf die Öffentlichkeit machen würde, sollte das jemals herauskommen! Oder Onkel Andrew, der gesagt hat, ich wäre der neue Schandfleck der Familie. Und wenn ich mich recht erinnern kann, warst du derjenige, der mich getröstet hat, als ich davon erfahren habe!"

Jan wandte demonstrativ den Blick von May ab. Doch June erkannte, wie sich seine Gesichtszüge immer weiter anspannten. Er versuchte seine Tränen zu unterdrücken...

,,Weißt du noch, was du damals zu mir gesagt hast?" fragte May und machte wieder einen Schritt auf ihn zu. Diesmal wich er nicht zurück.

,,Also ich weiß es noch ganz genau. Du hast zu mir gesagt: May! Hör nicht darauf, was sie sagen! Wenn sie so über dich denken, dann sind sie nicht unsere Familie! Aber wir sind deine Familie! Mum, Dad, April, June... und ich! Wir werden immer für dich da sein... Komme was da wolle!"

Jan weigerte sich noch immer May ins Gesicht zu blicken. Doch diese ließ sich davon nicht unterkriegen.

,,Das waren deine Worte, Jan!" sagte sie mit zitternder Stimme.

,,Und jetzt tust du genau das Gleiche, was alle anderen vor dir auch getan haben!"

,,Halt den Mund!!!" brüllte Jan sie plötzlich an. Reflexartig zuckte May bei seiner lauten Stimme zusammen. Auch June erschrak, bei der Lautstärke seiner Stimme. Jans Augen waren glasig und er atmete schwer. Doch gleichzeitig funkelte er May hasserfüllt an.

,,Das muss ich mir nicht länger anhören, ich hab genug!" schrie er weiter und rauschte an May vorbei zum Ausgang hin.

Voller Wut riss er die Tür auf und wollte sofort aus dem Lokal rauschen, als ihm plötzlich der Weg versperrt wurde. Von vier Zauberstäben, die ihm entgegen gehalten wurden.

,,Na, na... Wo wollen wir denn hin?" fragte Remus ruhig, und hielt Jan demonstrativ seinen Zauberstab vor die Nase. Überrascht starrte Jan die vier Rumtreiber an, die wohl hinter der Tür darauf gewartet hatten, dass er abhauen wollte. Denn auch daran hatte June gedacht. Sie kannte ihren Bruder eben gut.

,,Wir haben schon davon gehört, dass du eine Vorliebe dafür hast, abzuhauen..." murmelte Sirius, der neben Remus stand.

,,Aber heute nicht, klar?" kam es von Peter.

,,Und jetzt, umdrehen! Deine Schwester war noch nicht fertig!" forderte James ihm auf. Jan hatte die Augen entsetzt aufgerissen. Natürlich wusste er, dass er gegen die vier unmöglich alleine ankommen würde. Kopfschüttelnd blickte er sich zu June um.

,,Was hast du mit mir vor?" murmelte er kopfschüttelnd.

,,Was ich mit dir vor habe?" fragte June fassungslos.

,,Ich will dir die Augen öffnen! Sieh dich doch an, Jan! Dein Schmerz ist so groß, dass du blind bist vor lauter Hass! Du hast unsere Familie verlassen und jetzt, willst du April auch noch von ihren Schwestern wegreißen? Du sorgst dafür, dass unsere Familie immer weiter zerbricht!"

,,Ich?!" fragte er ungläubig. ,,Ich soll Schuld daran sein, dass unsere Familie zerbricht? Nein..."

Jan war so aufgeladen mit Emotionen, dass trotz seiner Bemühungen seine Tränen zurück zu halten, die erste Träne über seine Wange kullerte. Voller Wut deutete er auf May!

,,Sie ist der Grund! Habe ich etwa Mum und Dad umgebracht? Nein! Nur May alleine ist Schuld daran, dass unsere Familie völlig am Boden ist!!!"

Jan brüllte noch immer herum, ohne Anstalten zu machen sich zu beruhigen. June warf Remus einen vielsagenden Blick zu. Dieser nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte. Es war Zeit für den letzten Schritt von Junes Plan.

,,Jan?" ertönte plötzlich eine leise, schüchterne Stimme hinter ihm. Jans Gesicht war sofort wie eingefroren, als er seinen Namen hörte. Langsam drehte er sich um.

Die Rumtreiber nickten sich alle gegenseitig zu. Sie nahmen alle vier die Zauberstäbe runter und gingen aus dem Türrahmen. Hinter ihnen wurde auf einmal der Blick auf jene Person frei, die Jans Namen gesagt hatte.

,,April?"

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