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In Scherben liegt die Rastlosigkeit II

Die Tasse zersprang mit einem lauten Klirren in seiner Hand. Das Porzellan schnitt ihm in die Haut und die heiße Flüssigkeit verbrannte ihm die Finger. Aber er spürte es kaum. Sein Blick war auf Anthea fixiert, wanderte an ihr herab, bis zu einer leichten Rundung unter dem grünen Kleid. Sie war schwanger.

Lloyd ballte seiner Hand zu einer Faust. Die Scherben schnitten ihm noch tiefer in das Fleisch. Aber der Schmerz drang weiterhin nicht zu ihm durch.

„Lloyd?", fragte Tavaren. Der Elf sah fast ruhig aus. Nur die leicht geweiteten Augen verrieten seine innere Unruhe. Und natürlich das Blut das ihm, vermischt mit Tee, die Hand herablief und auf den Tisch tropfte.

Er schluckte und fragte erneut: „Lloyd?" Aber der Angesprochene hörte es nicht. Tavaren stand auf, nahm ihn am Arm und zog ihn an Anthea vorbei aus dem Raum.

Anthea drehte sich unsicher zu den beiden um, aber nachdem Tavaren ihr die Tür vor der Nase geschlossen hatte, setzte sie sich zu Luana.

„Wer war das?", fragte sie.

„Das ist Lloyd. Tavarens Freund", sagte Luana. „Möchtest du auch eine Tasse Tee?" Ohne auf eine Antwort zu warten, schenkte sie ihr den Tee ein und schob ihr die Tasse zu.

„Tavarens Freund?", hakte Anthea nach. „Wie in Freund-Freund?"

Luana zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher, aber er war definitiv geschockt, dich zu sehen. Also... vielleicht."


Lloyd spürte ein leichtes Ziehen in seiner Hand und Flüssigkeit, die zwischen den Fingern entlangrann. Er sah auf seine Hand. Blut und Scherben. Erst dann bemerkte er Tavaren, der mit einer Pinzette versuchte das Porzellan zu entfernen.

„Ich... ich sollte gehen", sagte Lloyd. Er wollte schon aufstehen, aber Tavaren drückte ihn an der Schulter wieder in das Polster des Sessels.

„Lasst mich Euch erst helfen", sagte er. „Und hört Euch danach meine Erklärungen an. Ich möchte Euch so nicht gehen lassen."

„Eure Erklärungen?" Lloyds Kehle schnürte sich zu. Er wusste nicht genau, ob er die Erklärungen hören wollte. Für ihn war es offensichtlich. Tavaren hatte geheiratet und würde bald ein Vater sein.

Er wich dem Blick aus und sah sich stattdessen im Raum um. Tavaren hatte ihn in die Bibliothek gebracht, auf einen Sessel gesetzt und nun zog er ihm die Scherben aus der Hand. Aber seine Hände zitterten, denn er war kein Heiler und nicht geübt darin, Wunden zu versorgen.

Lloyd seufzte, nahm ihm die Pinzette aus der Hand und kümmerte sich eigens darum. „Dann", sagte er. „Dann fangt an. Ich höre Euch zu." Seine Stimme klang bitterer als er beabsichtigte hatte, zeugte von dem Zorn, der kurz zuvor noch in ihm gebrodelt hatte.

„I-in Ordnung." Tavarens Herz zog sich bei dem Tonfall zusammen. „Die Hochzeit. In Kastolat ist es so geregelt, dass der Wächter, wenn er Herzog wird, heiraten muss, damit die Thronfolge gesichert ist. Anthea ist zwar vor dem Gesetz meine Frau, aber wir haben nie... also, das Kind... das Kind ist nicht von mir."

Lloyd wurde auf einmal bewusst, wie kindisch er gehandelt hatte. Er hatte keinen Grund gehabt, wütend zu sein. Und nun hatte er eine Tasse in der Hand stecken. Doch selbst wenn das Kind von Tavaren wäre, wenn seine Hochzeit mit Anthea vollständig vollzogen wäre, weshalb sollte es Lloyd kümmern. Er hatte kein Anrecht auf Tavaren, keinen Grund, so verletzt zu sein.

„Ich danke Euch sehr für Euer Angebot, mich hier aufzunehmen", sagte Lloyd. Die Kälte vereiste seine Stimme und senkte die Temperatur in dem Raum deutlich. „Aber ich bevorzuge es, in einem Gasthaus in der Stadt unterzukommen."

Er konnte sehen, wie Tavarens Kiefer mahlte. Kurz glaubte er, dass er ihn nicht gehen lassen würde, doch dann nickte er bitter und sagte: „In Ordnung." Er stand auf. „Wartet kurz hier. Ich möchte Euch etwas geben." Mit diesen Worten verließ er das Zimmer.

Lloyd widmete sich wieder den Scherben in seiner Hand. Stück um Stück zog er mit der Pinzette hinaus und ließ sie in eine kleine Schüssel fallen, die Tavaren dafür bereitgestellt hatte und in der auch schon einige blutige Scherben lagen. Er hatte Glück gehabt, dass die Splitter, die in seiner Hand steckten, groß waren, sodass er sie leicht entfernen konnte. Aber trotzdem hatte er das Gefühl, dass sich unter all dem Blut, das unaufhörlich aus den Schnitten tropfte, noch Porzellan versteckt hatte, das er nicht fand, so sehr er sich auch bemühte. Sei es, weil er noch immer nicht ganz bei sich stand und sich der Auswirkungen nicht bewusst war, oder weil es ihn nicht kümmerte, er legte die Pinzette in die Schale und griff nach dem Verband, den Tavaren auf die Armlehne des Sessels gelegt hatte. Vorsichtig wickelte er ihn um die blutige Hand. Einhändig stellte es sich als schwieriger heraus, als er gedacht hatte. Erst nach einigen Minuten gelang es ihm.

Gerade als sich die Tür öffnete, mühte er sich damit ab, einen Knoten machen zu wollen.

Tavaren kam sofort zu ihm. „Lasst mich Euch helfen", sagte er und nahm Hand. „Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr alle Scherben entfernen konntet?"

Lloyd nickte, obwohl ihm eher nach Kopfschütteln zumute war. Aber Tavaren überzeugte diese Antwort nicht. Er prüfte selbst noch einmal, ob er Scherben finden konnte. Und tatsächlich, zwei Porzellanstücke zog er noch aus den Schnitten. Erst danach verband er vorsichtig die Hand und holte anschließend ein Abzeichen hervor, dass er dem Elfen reichte.

„Damit könnt Ihr ohne Schwierigkeiten in die Stadt gelangen und wieder aus ihr hinaus", erklärte er. „Die Wachen am Tor werden Euch nicht aufhalten, aber innerhalb von Kastolat kann ich Eure absolute Sicherheit nicht gewährleisten. Die Garde könnte Euch versuchen aufzuhalten, aber solange Ihr dieses Abzeichen besitzt, sollte Euch eigentlich nichts geschehen. Sorgt nur dafür, dass Ihr es immer griffbereit habt, falls die Wachen Euch aufspüren."

Lloyd nickte.

Tavaren schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Und kommt gerne jederzeit wieder. Meine Tür steht immer offen. Luana lässt Euch gerne hinein und mich findet Ihr tagsüber für gewöhnlich in der Residenz. Aber, da ihr darauf besteht zu gehen, lasst mich zumindest für die Bezahlung Eurer Unterkunft Sorge tragen."

Lloyd nickte. Abzulehnen hätte er sich nicht leisten können. Schließlich besaß er kein Gold und keine Wertsachen. Er war nutzlos und konnte nicht einmal für sich selbst sorgen. Kein Vermögen hatte er aus dem Großen Wald mit sich genommen. Nichts mit dem er sich über Wasser halten konnte.


Nachdem Tavaren ihm einen Umhang, mit dem er unauffällig herumstrolchen konnte, und so viel Gold gegeben hatte, dass Lloyd jahrelang überleben könnte, brachte er ihn zurück in die Stadt. Während Tavaren aber in die Residenz ging, stieg Lloyd in die Unterstadt hinab.

Er hätte sich ein Zimmer in dem besten und schönsten Gasthaus mieten können, aber entschied sich für das, in dem er auch bei seinem ersten Besuch in Kastolat untergekommen war. Aber nachdem er das Zimmer bezahlt hatte, verließ er das Gasthaus wieder und machte sich auf dem Weg zu einem anderen Haus.

Die dunkle brüchige Fassade sollte jeden ungebetenen Eindringling anschrecken. Lloyd hingegen drückte die Klinke der halb aus den Angeln gehobenen Tür herunter und trat ein. Innen war es dunkel. Der Qualm schlug ihm entgegen, füllte seine Lungen und kratzte in seinem Hals. Die Schatten in der Finsternis ignorierten ihn, obwohl sie ihn sehr wohl bemerkt hatten. Er schüttelte alle Benommenheit, die seine Glieder umfassen wollte, ab und stieg die knarzende Treppe hoch.

Auf dem Flur im oberen Stockwerk verdichtete sich der Rauch nur. Kein Lufthauch drang durch die schweren Vorhänge, die das Innere von der Außenwelt trennte. Lloyd vermutete, dass seit seinem letzten Besuch hier kein einziges Mal Sonnenlicht oder gar frische Luft das Gebäude betreten hatten.

Er hob seine Hand, um gegen die Tür zu klopfen, aber ehe er das Holz berührte, ertönte eine Stimme von Innen.

„Ihr braucht nicht anzuklopfen. Kommt herein."

Lloyd verzog das Gesicht. Er hatte geahnt, dass der Meisterdieb ein Auge auf ihn haben würde, aber dass er so schnell von seiner Rückkehr wusste, hatte er nicht erwartet.

Er stieß die Tür auf und trat ein. Und dort saß er auf dem Sofa. Mit überschlagenen Beinen und die Pfeife fest in der Hand. Der Meisterdieb, Ejahl.

„Ich hörte schon, dass Ihr zurück seid, aber was macht Ihr denn hier?", fragte er. „Warum kamt Ihr zu mir?" Er führte die Pfeife an seinen Mund. Lloyd wollte gerade antworten, da sprach Ejahl weiter: „Wenn nicht..." Er machte eine Pause, aber als der Elf zu einer Antwort ansetzen wollte, fuhr er fort: „...um..." Sein Blick schweifte von Lloyd zu dem Platz an seiner Seite. „Wollt Ihr..." Kurz schwieg er und nahm einen Zug aus seiner Pfeife. Lloyd hatte es aufgegeben, ihn unterbrechen zu wollen. „...Euch setzen?", fragte Ejahl und rückte ein Stückchen zur Seite.

Lloyd sah einige Sekunden auf den Platz neben Ejahl. Dann ließ er die Schultern hängen und schlurfte zu ihm.

Ejahl führte seine Pfeife wieder an seine Lippen und kaute kurz auf dem Mundstück. Leicht verwirrt von der überraschend kooperativer Tat, sah er zu ihm. „Nicht dorthin", sagte er dann. Wenn Lloyd sich nämlich so bereitwillig zu ihm setzte, konnte es doch nur eines heißen. Ejahl deutete auf seinen eigenen Schoß und sagte: „Hierhin."

Lloyd schnaubte. „Ich will nicht krank werden."

Stille.

Dann begann Ejahl zu röcheln und Lloyd brauchte einige Sekunden, bis er bemerkte, dass es ein Lachen war. Der Elf verschränkte die Arme vor der Brust

Als Ejahl sich wieder gefangen hatte, rückte er an Lloyd heran und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Sagt, mein Prinz, wenn das nicht der Grund für Eure Rückkehr ist, was führt Euch dann zu mir? Sicher nicht mein Charme oder meine angenehme Gesellschaft."

Lloyd versuchte Ejahl von sich zu schieben, aber die Benommenheit in seinen Gliedern hinderte ihn daran. Statt den Elfen aber loszulassen, drückte der Meisterdieb ihn weiter an sich heran, bis Lloyd mit dem Kopf gegen dessen Brust gelehnt war.

Der Herzschlag dröhnte an seinem Ohr. Der beißende Rauch kroch ihm in die Nase und den Rachen herunter, hinterließ dabei einen ätzenden Geschmack.

Lloyd schnaubte noch einmal. „Ich wollte sehen, ob Ihr schon gestorben seid." Es gelang ihm nicht, seiner Stimme die nötige Arroganz zu verleihen.

Das leise halb Lachen halb Röcheln ertönte über ihm. Er konnte die Bewegung in Ejahls Brust spüren.

„Das glaube ich Euch nicht", sagte er. Lloyd spürte sanften Druck auf seinem Rücken. Auf und ab strich die Hand und hinterließ eine leicht prickende Wärme.

„Hört auf damit", sagte er.

„Warum?" Ejahls warmer Atem traf direkt in das zugespitzte Ohr. „Habt Ihr Angst, dass es Euch gefallen könnte?" Die Wärme kroch nach unten schlüpfte unter Lloyds Hemd und fuhr an der Wirbelsäule wieder nach oben. „Sagt mir einfach, aus welchem Grund Ihr mich besucht. Dann können wir weiter verhandeln."

„Ich will Antworten", brachte Lloyd hervor. Der Schleier umschloss seinen Verstand und hinderte ihn daran einen klaren Gedanken zu fassen.

„Antworten?", fragte Ejahl. Die Hand hielt inne. Ein Rauchschwall traf Lloyd, benebelte ihn. Die Anspannung fiel langsam von ihm ab.

„Antworten habe ich viele", sagte der Meisterdieb. „Doch jedes meiner Worte kostet. Da wäre es doch gut, wenn wir eine Beschäftigung fänden, während der wir reden könnten."

Lloyd schluckte. Er dachte an den vorherigen Vorschlag Ejahls. Sofort kehrte die Anspannung zurück. Dazu konnte er sich nicht durchringen.

Ejahl legte seine Pfeife ab, erhob sich und zog Lloyd mit sich auf die Füße. Zuerst wusste er nicht wie ihm geschieht, oder was der Meisterdieb von ihm wollte. Er erwartete das Schlimmste.

Ejahl schloss seine Arme um ihn und begann langsam nach links und rechts zu wanken. Er legte seinen Kopf auf Lloyds Schulter.

Lloyd erstarrte, konnte durch die Benommenheit aber nicht verhindern von Ejahl leicht geschaukelt zu werden.

Die warmen Hände wanderten seinen Rücken auf und ab, strichen sanft über die Kleidung.

„Es muss Euch nicht gleich gefallen." Ejahls Stimme ertönte nah an Lloyds Ohr. „Aber Ihr könntet wenigstens so tun, als würdet Ihr es nicht vollkommen verabscheuen." Er griff nach den Händen des Elfen und legte sie sich in den Nacken. Lloyd tat ihm den Gefallen und verschränkte seine Finger ineinander. Denn mittlerweile hatte er erkannt, dieses ungeschickte hin und her Wanken, während Ejahl sein ganzes Gewicht von dem Elfen tragen ließ, sollte einen Tanz darstellen.

Die Haare trug Ejahl in einem hohen Zopf, der aber einige Strähnen hingen unordentlich am Nacken herab. Lloyd war versucht an ihnen zu zupfen, allein aus dem Grund, weil der Meisterdieb ihn mit dieser Tortur quälte.

„Welche Fragen sind es, die Ihr mir stellen wollt?", fragte Ejahl. Seine Hände schlüpften wieder unter Lloyds Oberteil und strichen an seinem Rücken entlang.

Lloyd wusste zwar nicht, was der Meisterdieb von diesen Taten erhielt, außer ihn leiden zu sehen, aber er ließ es über sich ergehen. Aus genau einem Grund: Er wollte die Wahrheit.

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