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Frieden II

Früher als Lloyd erwartet hatte, erwachte er wieder. Diesmal war er nicht wochenlang im Nichts gewesen und nicht gestorben. Murasaki hatte ihn gerettet.

Er wollte sich aufrichten, aber der Schmerz in seinem Oberkörper ließ ihn wieder in sich zusammensacken. Bandagen waren ihm um die Brust gewickelt und verdeckten die Wunden, die entstanden waren, als sich die Pfeile in seine Haut gebohrt hatten.

Seine Verletzungen zwangen ihn eigentlich, weiterhin im Bett liegen zu bleiben, aber er wagte trotzdem einen weiteren Versuch, sich aufzurichten. Allein schon, weil er wissen wollte, wo er sich befand.

Doch ein Blick durch den Raum verriet ihm gar nichts, außer dass sich seine Augen noch weiter verschlechtert hatten. Er hob eine Hand vor sein Gesicht, aber selbst sie, obwohl seine Haut weiß wie Schnee war, konnte er nur mit größter Anstrengung erahnen.

Ein leises Knarren ertönte, als sich eine Tür öffnete. Das Geräusch riss ihn von seiner Hand los und er sah in die Richtung, aber die Umrisse, die er sehen konnte, waren zu schwach, als dass er erkennen konnte, wer eingetreten war.

„Mein König, Ihr seid erwacht." Mit schnellen Schritten kam Elliot zu ihm. Das Bett knarzte leise und senkte sich leicht ab, als er sich zu dem Elfen setzte.

„Bin ich", murmelte Lloyd und versuchte aufzustehen, aber der Drache hielt ihn zurück.

„Ihr solltet Euch noch schonen", sagte Elliot." Ihr seid erst seit wenigen Stunden zurück hier."

Lloyd schnaubte zwar, aber er konnte sich nicht gegen die Fürsorge des Drachen wehren. „Wo ist Murasaki?", fragte er.

„Wer?"

„Der Erzähler, lila Haare, lila Robe, Ketten an den Stiefeln." Als er das Aussehen beschrieb, fragte er sich für den Bruchteil einer Sekunde, ob Murasaki einen tieferen Sinn mit dieser Aufmachung verfolgte oder ob er einfach nur sicherstellen wollte, dass sich jeder an ihn erinnerte.

„Ihn meint Ihr." Elliot erkannte, wen Lloyd beschrieben hatte. „Er brachte Euch nur hierher und verließ danach das Zimmer. Ich weiß nicht, ob er immer noch im Berg ist."

Lloyd seufzte. Dann war Murasaki tatsächlich gegangen, wie er es angekündigt hatte. „In Ordnung", murmelte er, legte sich zurück in das Bett und zog sich die Decke bis unters Kinn. „Du darfst wieder gehen."

Elliots Nicken sah er nicht, aber er hörte: „Wie Ihr wünscht, mein König." Seine Schritte entfernten sich aus dem Raum und ein Klicken ertönte, als die Tür hinter dem Drachen ins Schloss fiel.

Keinen Augenblick später schob Lloyd die Decke von sich und stand auf. Er humpelte durch den Raum, riss seinen Schrank auf und griff wahllos eine Robe heraus, die er sich sofort überstreifte. Rot, mit goldenen Ornamenten an Kragen, Ärmeln und Saum. In Weiß, das in dem richtigen Licht golden und orange schimmerte, war ein Phönix auf die Schulter gestickt.

Doch Lloyd sah weder Farbe noch Muster. Er brauchte nur Kleidung, um den Drachen gegenüber treten und die Wunden verbergen zu können.

Auf der Suche nach seinem Gehstock humpelte er durch sein Zimmer, bis er bemerkte, dass er ihn im Turm der Dunkelelfen zurückgelassen hatte. Und selbst wenn er sich im Raum befunden hätte, wäre es mit dem kaum vorhandenen Augenlicht eine Qual, ihn zu finden.

Er gab die Suche auf, da sie ohnehin keinen Zweck hatte und verließ ohne Gehstock das Zimmer. Auch in der Eingangshalle lichtete sich die Finsternis trotz der abertausenden strahlenden Kristalle kaum.

Nichtsdestoweniger fand er schnell die Tür– stolperte nur ein einziges Mal über eine Falte im Teppich – und trat aus seinem Palast in den Korridor.

So eilig wie er konnte, machte er sich auf den Weg zum Thronsaal. Doch er hatte sich schon nicht mit Augenlicht in den Gängen zurechtgefunden. Nun, fast blind, irrte er in dem Berg umher, bis er das bekannte Stimmengewirr der Drachen, die sich berieten, hörte. Ständig musste er Pausen machen und sich an der Wand abstützen, weil sein Bein zu sehr schmerzte oder gänzlich versagte.

Doch nach einer gefühlten Ewigkeit stieß er die hohe Flügeltür auf. Die Stimmen, die ihm den Weg gewiesen haben, erstarben, als er den Raum betrat.

„Ich bin zurück." Die Worte hallten weit durch den Saal. Er hob sein Kinn und schritt so andächtig, wie es ihm möglich war, durch den Saal. Eine Aufgabe, die ohne Gehstock und Augenlicht kaum zu bewältigen war, wie er feststellen musste. Doch er ging weiter und hoffte, dass die Drachen das leichte Stolpern in seinen Schritten nicht bemerkten.

Er stieg die Stufen zu seinem Thron hinauf, setzte sich und überschlug die Beine. „Die Gefahr durch die Dunkelelfen ist gebannt", sprach er. „Ihre Macht ist zerschlagen. Sie werden nicht länger ein Risiko darstellen."

Er hatte den Satz kaum beendet, da hallte ein Ruf durch den Saal. „Ihre Macht zerschlagen?", fragte einer der Drachen. „Ihr verschwindet ein Jahr lang, kommt zurück und verlangt, dass wir Euren Worten glauben?"

„Ich war nicht zugegen, weil ich eigenhändig den Untergang der Dunkelelfen herbeigeführt habe", sprach Lloyd, die Stimme noch ruhig, doch eine Falte zwischen seinen Augenbrauen verriet sein Missfallen. Er hatte geahnt, dass er auf missgünstige Stimmen treffen würde. „Während Ihr hier im Berg saßt und offenbar nichts von dem bemerkt habt, was ich für die Vormacht der Drachen getan habe. Ich zog durch die Länder, suchte jeden einzelnen Dunkelelfen und fand den größten Teil."

„Eigenhändig?" Es war derselbe Drache. Er wollte noch etwas ergänzen, aber Lloyd brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und sprach an seiner Stelle.

„Ja, eigenhändig", antwortete er. „Wenn Ihr mir nicht glaubt, dann gebe ich Euch gerne eine Demonstration meiner Macht. Oder aber Ihr geht raus, werft nur einen Blick aus diesem Berg heraus und Ihr werdet mein Werk sehen. Ich erfüllte meine Aufgabe als Euer König. Der Krieg mit den Dunkelelfen ist beendet."

„Oder ist er durch Euch erst gänzlich entfacht?" Immer noch derselbe Drache. „Die Versprengten werden sich zusammenschließen und uns jagen. Sie werden für Eure Taten Rache an uns nehmen wollen."

Lloyd schnalzte verärgert mit der Zunge. Sein Geduldsfaden riss.

Nur einen Gedanken benötigte es und Schatten, pure Dunkelheit, stieg im Thronsaal auf und stürzten sich auf den Drachen. Sie klammerten sich an ihn und hielten ihn am Boden fest. Denn der König hielt sie noch in Schach. Töten sollten sie noch nicht.

„Ihr zweifelt an meinen Worten?" Seine Stimme war drohend leise. Er erhob sich von seinem Thron und schritt auf den Aufsässigen zu. Die gigantische Gestalt und auch der Rauch, der dem Drachen aus den Nüstern stieg, ängstigten ihn nicht.

„Ihr glaubt, ich würde Euch anlügen?", fragte Lloyd.

Mit einem mächtigen Brüllen riss der Drache sich von den Schatten los und breitete die Flügel aus. Er reckte den Kopf in die Höhe, um sich so groß wie möglich zu machen.

„Droht Ihr mir?", fragte er und bäumte sich noch weiter auf.

Trotz seiner voranschreitenden Blindheit sah Lloyd in der Dunkelheit etwas aufglühen. Wie eine kleine Sonne im Inneren des Drachen, die ihre Glut durch die Rillen zwischen den Schuppen schickte. Rot-orange und golden zogen sich die Flammen wie dicke, kettenartige Fäden durch den Panzer des Drachen.

Ein Stein aus Feuer.

Nur dieser Gedanke kam ihm, als er das Glühen sah.

Mit einem hässlichen Knacken brach der Brustkorb des Drachen auf. Ein markerschütternder Schrei, der jeden Anwesenden bis tief ins Herzen zog. Nur Lloyd hörte ihn kaum und gab den Schatten den Befehl, weiterzumachen.

Der Drachen bäumte sich auf. Er versuchte die Schatten von sich zu kratzen, aber seine Klauen fuhren durch den düsteren Nebel hindurch, ohne Schaden zu hinterlassen. Hilfesuchend blickte er zu seinen Landsleuten, aber sie alle sahen erschüttert zu ihm zurück und niemand wagte es einzugreifen.

Und der Drache musste erkennen, dass diese Tortur nicht aufhörte.

Der Boden bebte, als er regungslos zusammenbrach. Nur wenige Sekunden hatte der Kampf gedauert und das Leben war erloschen.

Zu ihrem Herrn trugen die Schatten einen ovalen etwa faustgroßen Stein, den sie dem Drachen aus der Brust gerissen hatte. Die Glut in ihm erlosch langsam und hinterließ eine glatte schwarze Oberfläche

Lloyd sah noch das schwache Glimmen und streckte seine Hand nach ihm aus. Sogleich übergaben ihm seine Schatten den Stein. Er war noch warm. Blut tropfte an ihm herab, rann zwischen den Fingern entlang und tränkten den Ärmel. Rot auf Rot. Die goldenen Ornamente schimmerten orange, durch das Blut benetzt.

Der König betrachtete den Stein, auch als das Glühen schon nachgelassen hatte und für ihn nur Dunkelheit zurückblieb.

Konnte dies wahrhaftig die Lösung für eines der Rätsel sein? Ein Stein aus Feuer war es gewiss. Nun musste er nur noch die Sonne dazu bringen, sich vor ihm zu verneigen. Und er wusste noch nicht, wie ihm dies gelingen sollte.

Als wäre er in kaltes Wasser geworfen worden, kam ihm die Erkenntnis, was er gerade getan hatte. Beinahe hätte er den Stein aus der Hand fallen lassen und wäre einige Schritte zurückgewichen, doch er zwang sich ruhig stehen zu bleiben. Seine Finger schlossen sich fester um die langsam erkaltende Oberfläche.

Die Blicke der Drachen stachen auf ihn ein. Er brauchte sie nicht zu sehen, um sie auf seiner Haut zu spüren. Sie kratzen an ihm wie die Klauen einer Bestie, nagten sich durch seinen Magen und ließen Übelkeit in ihm aufsteigen.

Dabei verstand er nicht einmal in aller Gänze, welches Verbrechen er gerade begangen hatte. Für den Mord an einem Drachen stand nicht der Tod zur Strafe, sondern jahrelange Pein. Folter, bei der dem Verbrecher langsam die Haut von dem Fleisch gezogen wurde. Bei der ihm tausende von Verbrennungen zugefügt wurden, bis jedes einzelne Nervenende aufgehört hatte, Impulse zu leiten.

Und nicht einmal dann wurde dem Verbrecher der Tod gewährt. Ungeachtet, wie sehr er auch flehte.

Jeder einzelne Drache durfte eine Foltermethode als Wunsch angeben. Nicht selten gab es Streitigkeiten, wer zuerst an der Reihe war. Die ersten Plätze waren schnell vergeben, denn niemand wollte seine Foltermethode an einem Verbrecher sehen, der nicht mehr schreien konnte und nicht länger den Willen hatte, um sein Leben zu flehen.

Diesem Verbrechen wurden die Drachen gerade Zeuge. Der Täter jedoch war kein Niemand, es war ihr eigener König.

Lloyd stach die Feindseligkeit in die Rippen. Er drückte den Stein an sich und humpelte, ohne ein Wort und ohne sich noch einmal umzudrehen, aus dem Thronsaal und zurück in seinen Palast.

Niemand hielt ihn auf, denn niemand wusste genau, was nun getan werden sollte.

In seiner Eingangshalle angekommen, rief Lloyd: „Elliot." Wenn er sich auf die Suche nach dem Drachen machten würde, würde er ihn nie finden.

Er hörte, wie sich eine Tür öffnete und Schritte auf sich zukommen. Der Drache hatte sofort beim ersten Rufen reagiert.

„Mein König, wolltet Ihr Euch nicht ausruhen?", fragte Elliot. Er eilte zu ihm, um ihn zu stützen. Dabei fiel sein Blick auf den erloschenen Stein und auf das Blut an dem Ärmel seines Königs. Er verstand sofort, doch sagte nichts.

Ohne ihm eine Antwort zu geben, fragte Lloyd: „Willst du mich begleiten?"

„Sehr gerne, mein König", sagte Elliot sofort. „Wohin?"

„Über das Gebirge. Ich möchte zurück in meine Heimat... Nun, nicht ganz in meine Heimat, aber in die Nähe. Im Süden, südlicher noch als der Große Wald, liegt ein Land namens Benela. Die Landschaft soll sehr schön sein, hörte ich, mit vielen seltenen Tieren und Pflanzen und größtenteils ist die Natur noch vollkommen unangetastet."

„Benela?", hakte Elliot nach. Er warf noch einen Blick auf den Stein. Wenn er nun ging, dann konnte er nicht zurückkehren. Er würde jemanden begleiten, der das schrecklichste Verbrechen begangen hatte, und daher ebenso verurteilt werden.

Er hob seinen Blick wieder an und sah in die erwartungsvollen Augen seines Königs, die ihn zwar zu ihm gerichtet waren, doch durch ihn hindurch blickten.

„Es wäre mir eine Freude, Euch zu begleiten, mein König", sagte er. „Ich vermute, Ihr möchtet sofort aufbrechen?"

Lloyd nickte. „Ja, Elliot, wir sollten auf der Stelle losziehen."

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