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Des Reiters ewige Schuld I

Am nächsten Morgen machte sich Lloyd endlich daran, seinen Auftrag auszuführen. Die Menschen auskundschaften und Informationen bekommen. Das sollte nicht allzu schwer werden. Er musste die Gruppe nur erst einmal finden.

Und so streifte er durch die Wälder. Lange brauchte er nicht warten, da hörte er ein vertrautes Pfeifen. Es wurde fast von dem Wind fortgetragen, aber er zweifelte nicht: Tavaren war in der Nähe.

Als Lloyd um die nächste Kurve gebogen war, sah er ihn. Dasan an seiner Seite spazierte der Wächter mit dem Rücken zu dem Elfen durch den Wald.

Lloyd versuchte gar nicht sein Lächeln zu unterdrücken. Hastig lief er zu ihm. Dasans Ohren zuckten zwar in seine Richtung, aber er schlug keinen Alarm, sodass Tavaren den Elfen nicht bemerkte.

„Welch eine Überraschung", sagte Lloyd. „Wenn das nicht der Wächter ist."

Erschrocken wirbelte Tavaren herum, aber, als er sah, wer ihn angesprochen hatte, begann er zu grinsen, sodass sich Grübchen in seinen Wangen bildeten.

„Lloyd." Die Freude in seiner Stimme verbarg er nicht. „Ihr seid hier?"

Erleichterung machte sich in Lloyd breit. Tavaren hatte nichts von den gestrigen Ereignissen gehört. Das hieß zwar, der Rabe war auf freiem Fuß, aber um diese Angelegenheit würde Lloyd sich sorgen, wenn es so weit war. Wenn er Glück hatte, könnte er sich nach dem Auftrag wieder in den Großen Wald zurückziehen und würde niemals von dem Raben gefunden werden.

„Natürlich", sagte Lloyd. „Oder glaubt Ihr, Eure Augen trügen Euch."

Tavarens Lächeln wurde neckisch schief. „So oft wie ich in letzter Zeit von Euch geträumt habe."

Für gewöhnlich hätte Lloyd bei einem solchen Spruch genervt mit den Augen gerollt, aber momentan freute er sich zu sehr, Tavaren wiederzusehen, sodass er nur leise seufzend den Kopf schüttelte.

„Was macht Ihr hier draußen?", fragte der Wächter.

„Das Übliche", antwortete Lloyd schulterzuckend. Er konnte ihm wohl kaum sagen, dass er hier war, um ihn auszuspionieren. „Und Ihr?"

„Das Übliche", wiederholte Tavaren. „Momentan sorge ich nur dafür, dass Dasan ein bisschen rauskommt und nicht den ganzen Tag im Lager schläft."

„Dann habt Ihr die Vampirjagd schon aufgegeben?"

Tavaren sah ihn kurz ein wenig verwirrt an, doch er fragte nicht, wer ihm diese Information gegeben hatte. „Er ist uns entkommen", sagte er. „Schwer verwundet, aber wir haben ihn nicht schnappen können."

„Das ist bedauerlich", antwortete Lloyd. Nun musste er darauf achten, dass die Raben ihn nicht fanden. Aber sobald er zurück im Großen Wald war, sollte dieses Problem aus dem Weg geschafft sein.

Tavaren zuckte mit den Schultern. „Eigentlich war er nicht mein Ziel. Seine Gefangennahme hätte nur auf dem Weg gelegen."

Lloyd wusste, dass der Wächter eigentlich wegen des Prinzen von Kastolat hier war. Solange der Prinz nicht nach Kastolat zurückgekehrt war, hatte die Stadt keinen Herzog und musste sich mit Streitigkeiten der Adeligen herumschlagen.

„Wollt Ihr mitkommen?" Tavarens Frage riss ihn aus seinen Gedanken.

„Wohin?", fragte er.

„Ins Lager", antwortete Tavaren.

Lloyds Brauen schoben sich zusammen. Wusste Tavaren, dass er vorgeschlagen hatte, dem Feind zu verraten, wo sich die Gruppe aufhielt. „Diesmal könnt Ihr mich nicht mit warmem Wasser bestechen."

„Aber mit meinem Witz und meinem Charme."

Er entlockte Lloyd ein leises Lachen. „Das wird sich zeigen."

„Ist das ein Ja?", hakte Tavaren vorsichtig nach.

Lloyd nickte. Es konnte schließlich nicht schaden. Aber kaum war er ihm zwei Schritte gefolgt, stockte er. „Sind Eure Begleiter auch damit einverstanden?"

Aber Tavaren winkte nur ab. „Vermutlich haben sie Euch schon vergessen. Und außerdem kann ich Euch ja beschützen."

Jetzt konnte Lloyd ein Augenverdrehen nicht länger zurückhalten. „Bestimmt", sagte er. „Als bräuchte ich jemandes Schutz."


Wie wenig Tavarens Begleiter Lloyd vergessen hatten und wie sehr er auf Schutz angewiesen war, erfuhr er, als die beiden von einem Trampelpfad auf eine Lichtung einbogen. Jeder bemerkte ihn und jeder wusste, wer er war. Camille winkte ihm fröhlich zu und Eva an ihrer Seite sah ihn mit neutraler Miene an.

Die Blicke der anderen – dazu zählten Sal und ein Mann und eine Frau, die sich so ähnlich sahen, dass Lloyd vermutete, es seien Geschwister – hätten ihn in der Luft zerrissen, wäre der Wächter nicht in der Nähe.

Sal sprang auf seine Füße. „Tavaren?", fragte er, seine Stimme leicht erhoben. „Was hat das zu bedeuten? Ist das Euer Ernst?"

Tavaren hob die Hände in einer Geste, die beruhigen sollte, aber Sals Unverständnis nur weiter entzündete. „Wir können doch einmal versuchen, uns nicht an die Gurgel zu gehen."

Sal deutete auf Lloyd. „Ihr wisst doch, wer er ist", zischte er Tavaren zu. „Das ist Leandras' Sohn. Der Thronerbe von Everas. Ihr wisst, was über ihn gesagt wird."

Obwohl Lloyd nicht in das Gespräch eingeladen war, klinkte er sich mit ein. „Was wird denn über mich erzählt? Ihr scheint mehr darüber zu wissen als ich."

Sal warf dem Elfen einen Blick voller Verachtung entgegen, dann richtete er sich wieder an Tavaren. „Er ist gefährlich und Ihr wisst das. Damit gefährdet Ihr uns alle."

„Kein Wort mehr." Tavarens Stimme war drohend leise. „Ich kann Euch nicht gebrauchen, wenn Ihr mir keinen Gehorsam entgegenbringt."

Sals Backenzähne mahlten. Er schnaubte und sah zu Lloyd. „Dies sollte besser keine List von Euch sein." Dann wandte er sich ab und stampfte zurück zu seinem Platz neben Camille und Eva.

„Tut mir leid", entschuldigte sich Tavaren.

Lloyd winkte ab. „Ich hatte es schon erwartet", sagte er. „Wir haben lange genug versucht, unbeachtet zu lassen, wer ich bin."

„Mir hat das Leugnen besser gefallen", antwortete Tavaren und deutete dem Elfen mit einer Handbewegung an, ihm zu folgen. Ein wenig abseits der anderen setzten sie sich. Lloyd spürte die feindseligen Blicke der Menschen in seinem Rücken. Wie Dolche durchbohrten sie ihn.

„Ich habe gehört der Prinz von Kastolat wurde entführt", sagte er, um sich von dem Stechen in seinem Rücken abzulenken.

„Wurdet Ihr deswegen geschickt?", fragte Tavaren. „Um mich auszuhorchen?"

Lloyd lächelte entschuldigend. „Irgendwie schon. Aber ich dachte, es sei auch eine gute Gelegenheit Euch wiederzusehen, wenn ich schon nicht nach Kastolat kommen konnte."

„Ihr habt mich vermisst?", hakte Tavaren nach.

Lloyd stockte... Hatte er das wirklich gesagt? Er spielte seine Worte noch einmal durch und kam zu dem Entschluss: „Das habe ich nicht gesagt."

Tavarens Lächeln wurde ein wenig breiter. Er stupste ihn mit dem Fuß an. „Ich freue mich auch, Euch wiederzusehen", sagte er.

Lloyd brummte: „Ihr könnt mir auch einfach sagen, was mit dem Prinzen los ist. Dann bin ich schnell wieder weg und Ihr müsst mich nicht mehr ertragen."

Dieser Satz fegte das Grinsen aus Tavarens Gesicht. „Ihr wollt gar nicht bleiben?"

„Hier ist es gefährlich für mich", sagte Lloyd. „Die Hälfte aus Eurer Gruppe möchte mich tot sehen."

Tavaren sah zu den anderen Menschen, die sofort ihre Blicke aus Lloyds Rücken zogen. „Ich weiß gar nicht, was ihr meint", sagte er und wandte sich zurück zu dem Elfen. „Aber wie wäre es damit: Ich erzähle Euch, was mit dem Prinzen geschehen ist und Ihr bleibt zumindest einen Tag länger und kommt morgen noch einmal her."

Lloyd überlegte nicht lange. „In Ordnung", willigte er ein.

Tavarens Lächeln kehrte zurück. „Wunderbar", sagte er. „Offenbar wurde hier in der Nähe ein Adeliger angeheuert, der den Prinzen, während er auf einer Reise war, entführt hat. Sie wollten ein Druckmittel, damit Kastolat mit ihnen verhandelt. Da aber der Herzog und die Herzogin vor einer Weile umgebracht wurden, gab es niemanden, der sich um den Prinzen sorgte. Also haben sie ihn hingerichtet." Tavaren sagte es mit einer Ruhe, die Lloyd frösteln ließ. „Ohne den König, der auf die Adeligen aufpasst, löschen sie sich gegenseitig aus, aber solange seine Majestät sich weiterhin in Rededge verschanzt..." Er seufzte.

Das gehörte zu Leandras' Plan. Lange bevor er auch nur einen Finger rührte, würden sich die Menschen schon gegenseitig ausgelöscht haben.

„Wenn ich mich nicht irre, dann werdet Ihr nun Herzog, nicht wahr?", kam von Lloyd.

Tavaren nickte. „Ich habe mich schon immer gefragt, warum die Thronfolge in Kastolat so geregelt ist. Es stiftet die Feindseligkeit zwischen dem Adel nur weiter an." Er seufzte noch einmal. „Aber genug von mir. Ihr wirkt aufgewühlt. Ist irgendetwas passiert?"

Lloyd erstarrte. Er hatte versucht sich die Ereignisse des gestrigen Abends nicht anmerken zu lassen, aber Tavaren hatte ihn trotzdem durchschaut. „Es ist nichts", sagte er. „Nur das Übliche..."

Der Wächter hakte nicht weiter nach und Lloyd war ihm dafür sehr dankbar. Er wusste nicht, wie er es hätte erklären sollen. Seine Finger kribbelten. Er sah auf sie, doch fand nichts, was es ausgelöst hatte.

Es dauerte einige Sekunden, ehe Tavaren das Wort zögerlich ergriff. „Hey... eine Sache, die ich mich schon seit einer Weile frage..." Durch seinen Ton fürchtete sich Lloyd vor den nächsten Worten. „Der Kuss... Was hatte der zu bedeuten?"

Etwas Warmes streifte Lloyds Wange. Es war kaum mehr als die Berührung einer Feder, aber dennoch spürte er die Wärme in sich aufsteigen.

Er blickte zu Tavaren. Seine Hand schwebte kurz über Lloyds Wange, als hätte er Angst sein Gesicht nochmals zu berühren und würde nun auf eine Bestätigung waren. Nur ein leichtes Zittern in Tavarens Hand verriet seine Nervosität. Er hatte sich ein wenig vorgelehnt, sodass Lloyd sich selbst in der Reflexion der dunklen Augen sehen konnte. Selbst ohne die Hypnose, drohte die Dunkelheit ihn zu verschlingen. Sein Herz setzte einen Schlag aus. Er spürte, wie sich seine Ohren erhitzen und hoffte inständig, dass Tavaren nicht sehen konnte, wie sie erröteten.

Sein Mund war trocken. Er öffnete ihn, aber noch ehe er etwas sagen konnte, durchbrach eine andere Stimme die Stille.

„Guten Abend, meine Werten~" Sofort schreckten die beiden auseinander und richteten ihre Aufmerksamkeit auf die Neuankömmlinge auf der Lichtung. Lloyd kannte diesen Singsang und wusste schon, ehe er ihn gesehen hatte, dass der Erzähler die Lichtung betreten hatte. Und begleitet war er von Kyrat.

Unzählige Fragen schnellten durch seinen Kopf.

Was machten sie hier?

Wie haben sie das Lager gefunden?

Haben sie gesehen...? Nein haben sie vermutlich nicht. Haben sie hoffentlich nicht. Lloyd musste selbst noch verarbeiten, was gerade geschehen war. Unterbewusst strich er an seiner Wange entlang. Auch Tavaren blieb für einige Sekunden regungslos sitzen, ehe er seine Stimme wiederfand.

„Murasaki?", begrüßte er den Erzähler. „Was macht Ihr hier?"

Der Erzähler – Murasaki – schenkte ihm ein Lächeln. „Ich hoffe doch, ich störe nicht", sagte er und warf einen kurzen Blick auf den Elfen. Als die goldenen Augen ihn durchbohrten, gefror ihm das Blut in den Adern. Der Erzähler hatte es gesehen.

„Was soll ich sagen." Murasaki tänzelte auf den Wächter zu. Das Klirren der Ketten hallte über die gesamte Lichtung. „Ich hörte, Ihr seid in der Gegend und da konnte ich nicht widerstehen, Euch mit meiner Anwesenheit zu beehren~"

„Das ist nicht der einzige Grund, oder?", hakte Tavaren nach.

Murasakis Züge wurden ernster. Nur seine Mundwinkel, leicht nach oben gezogen, zeigten diesen gewissen Hohn, der ihm auf Schritt und Tritt folgte. „Bin ich so leicht zu durchschauen?" Er seufzte mit mehr Theatralik, als notwendig wäre. „Ich fürchte, ich brauche Eure Hilfe, Tavaren."

Der Wächter verschränkte die Arme vor der Brust.

„Schwer wird es nicht. Das versichere ich Euch", beschwichtigte Murasaki, da ihm die Reaktion nicht entgangen war. „Genauer genommen ist es auch viel eher ein Problemchen – man kann es keineswegs ein ausgewachsenes Problem nennen. Eines meiner Bücher ist abhandengekommen. Und Ihr wisst genau, wie sehr ich an meinen Büchern hänge. Falls Euch auf Euren Reisen also etwas Ungewöhnliches auffällt, sagen wir, sprechende Bäume, Doppelgänger oder Frösche, die behaupten, sie seien verzauberte Prinzen, dann gebt mir am besten sofort Bescheid."

„Ihr seid den Weg gekommen, nur um mir das zu sagen?", wunderte sich Tavaren.

„Ich war in der Gegend", antwortete Murasaki lächelnd und zuckte mit den Schultern, ehe er wieder ernster wurde. „Man hört derzeit einige interessante Dinge über Euch. Da wollte ich mich nur vergewissern, dass Ihr in guten Händen seid." Murasakis Blick schweifte zu Lloyd, erstach ihn mit dem Gold seiner Augen. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Nichts könnte ihn jemals dazu bringen, diesem Mann zu vertrauen.

„Ihr kennt Lloyd?", fragte Tavaren nun sichtlich interessiert.

„Nur flüchtig", antwortete Murasaki, nahm währenddessen seinen Blick aber nicht von dem Elfen. „Er ist noch ein Grund, weshalb ich hier bin. Ich habe einige Dinge mit ihm zu besprechen."

Ehe Lloyd protestieren konnte, hatte Murasaki ihn am Kragen gepackt und außer Hör- und Sichtweite von Tavaren oder der restlichen Gruppe gezogen.

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