Cranberries
Der 24. Dezember war der einzige Tag im Jahr an dem das Café der Starks seit jeher geschlossen blieb. Von früh bis in den späten Nachmittag hatten die Geschwister das Abendessen vorbereitet. Das war im Allgemeinen Sansas Lieblingspart der ganzen Bescherung. Sie waren zwar momentan nur zu viert, allerdings kamen zu dieser Zeit auch ihre großen Brüder her und Sansa fühlte sich, als wäre alles wieder wie vor vielen Jahren als ihre Mutter und Vater noch da waren. Da Robb und John allerdings eine wahnsinnig lange Fahrt vor sich vor hatten konnten sie nicht früher als am späten Nachmittag kommen. Somit müssten beide jede Sekunde eintreffen. Und wie der Zufall es wollte klingelte es. Alle stürmten zur Tür um ihre Liebsten zu erst im Arm halten zu können. Sogar Bran fing an zu schubsen. Doch Arya hatte anscheinend schon an der Tür gelauert. Sansas Schwester riss die Tür auf und schrie förmlich: "Frohes Fest!" Doch die Stimme, die antwortete, gehörte nicht zu einen ihrer Brüder. "Hier wird man aber freudig begrüßt. Ist deine Schwester da?"
Sansas Herz blieb stehen. Er war es. Sie stand wie versteinert zwischen Wohnzimmer und Küche als sie seine flinken, leisen Schritte hörte und er letztendlich hinter ihr stehen blieb. Er legte seine Hand auf ihre linke Schulter und flüsterte ihr ins Ohr: "Du hast mir gefehlt, Sweetling." Lügner. Sie konnte sich nicht zu ihm umdrehen, und selbst wenn, hätte sie es nicht gewollt. Wie konnte er es wagen ihr diesen Familientag zu nehmen! Er trat um sie herum. Der Bart war verschwunden. Eigentlich hätte es sie gestört, denn sie mochte es wie er seinen Schnurrbart normalerweise trug. Doch sie erkannte ihn nicht wieder. Hatte sie ihn je gekannt?
Petyr sah, dass Sansa ihn förmlich anstarrte. Er strich sich über sein Gesicht: "Sehe ich wirklich so furchtbar aus, Sansa?" Und aus irgendeinem Grund drückte sie ihn auf einmal kräftig. Just in diesem verwirrten Moment klingelte es schon wieder.
"Ich habe einen Bärenhunger! Wie lange noch?", rief es und es schloss sich ein ebenso tiefes, herzliches Lachen an.
"Und sie sind ", fragte Robb. Nicht sicher ob er den Erwachsenen duzen oder siezen sollte. "Sansa und ich lernten uns über das Geschäft kennen.", antwortete Petyr galant ohne zu viel zu verraten. Sansa selbst wusste nicht einmal was sie waren. Sie hatten sich bis auf das eine Mal nicht geküsst, geschweige wären sie intim geworden. Allerdings hatte er schon oft die Nacht mit ihr verbracht und sie bekam ein wohliges Glühen, wenn er sie berührte. Da fügte Arya ganz keck hinzu: "Sie hatte uns auch schon Bescheid gesagt, dass sie nicht alleine Heim kehren würde. Dass allerdings er ist sein sollte, war mir auch nicht klar.", und nahm sich die große Schüssel mit Klößen. Der Raum war gemütlich beleuchtet durch Lichterkette und allerlei Kerzen auf der Fensterbank. Frost hatte sich draußen über die Ranken gelegt und drinnen kondensierten feine Tröpfchen am Fenster. Sansa hatte noch nicht ein Wort gesprochen. John und Ary hingegen konnten gar nicht aufhören und dokumentierten ausführlich jeden einzelnen Tag.
Nachdem alle Gäste sich so voll gefressenen hatte, dass sie hoch wie breit waren, war es Zeit für die Bescherung. Es war nichts pompöses, nur sechs Geschwister, die eine Tradition aufrecht erhalten werden. Und einen Mister Petyr Baelish.
Die drei Jüngsten konnten es kaum abwarten. Und eben Bran, der sonst so objektiv an alles heran ging, tänzelte von einen auf den anderen Fuß.
Sansa nutzte den Moment der freudigen Erregung und deutete Petyr mit in die Küche zu kommen. Dort sah es furchtbar aus zwischen Bratensoße und Gemüseabfall türmten sich die Teller.
Sansa atmete tief ein.
"Was machst du hier?"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro