Kapitel 51
Pov.-(Y/N)
Akira und ich betraten gemeinsam den Klassenraum, wobei ich das Gefühl hatte, dass alle Blicke auf uns lagen, auch wenn es wahrscheinlich nicht einmal so war. Meine Hände ließ ich in meine Hosentaschen gleiten, als wir uns auf unsere Plätze setzten. "Übrigens euer Spiel gestern war der Hammer, auch wenn ihr verloren habt.", meinte meine Freundin zu mir, doch ich nickte bloß. Ja, wir waren gut, aber dennoch, hatte ich gestern nicht nur das Spiel verloren. "Hey, du solltest dich mal ein bisschen mehr freuen.", entgegnete Akira mir in einem vorwurfsvollen Ton. "Du warst unglaublich auf dem Feld. Ja gut, bis auf den letzten Punkt, aber du bist Erstklässler, das wirst du alles noch..." "Ich wurde rausgeschmissen. Inwiefern soll ich mich dabei freuen?", unterbrach ich, wahrscheinlich etwas patzig ihr gegenüber, die Worte des Mädchens.
Akiras Augen schienen noch größer zu werden, als sie wohlmöglich realisierte, was ich gerade gesagt hatte. "Warte mal, hab ich dich gerade wirklich richtig verstanden, du bist nicht mehr dabei?", fragte sie nach, um sicherzugehen, dass ich sie auch wirklich nicht verarschte. "Sagen wir so, es ist einiges gestern passiert.", murmelte ich und lehnte mich geknickt in meinem Stuhl zurück. Meine Sitznachbarin blinzelte ungläubig und schüttelte ihre braunen, seidigen Strähnen, als würde sie versuchen aus einem grässlichen Traum zu erwachen. Eine kurze Zeit, war es still zwischen uns, wobei ich mir auf die Innenseite meiner Wange biss.
"Was hat Bokuto dazu gesagt?", fragte mich Akira plötzlich und durchbrach somit das Schweigen. "Er ist mit mir gegangen.", antwortete ich ihr schlicht und spürte wie meine Bauchgegend leicht anfing zu kribbeln, als ich daran dachte, dass er seine Leidenschaft für mich aufgegeben hatte. "Wie süß.", kam es von Akira und als ich zu ihr rüber sah hatte ich das Gefühl, dass sie nicht mich, sondern einen Welpen ansah. Mein Blick fiel auf eine Uhr im Klassenraum. Ungefähr noch fünf Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. "Rede, aber trotzdem nochmal mit dem Team.", meinte das Mädchen neben mir plötzlich in einem ernsteren Ton und überrascht sah ich sie kurz an. "Aber...", fing ich an, wobei ich nachdenklich auf die Tischplatte vor mir starrte. "Was höre ich da? Sind das etwa Widerworte? Nein, tut mir leid, den Antrag muss ich leider ablehnen.", entgegnete Akira, wie die Richterin höchstpersönlich, wobei sie sich ein Lachen nicht unterdrücken konnte.
"Ich hasse dich.", murmelte ich und sah sie aus dem Augenwinkel an. "Ich hab dich auch lieb.", mit einem Kichern, drehte sie sich nach vorne zur Tafel, da der Lehrer den Raum betrat und mit dem Unterricht beginnen wollte. Seufzend, nahm ich einen Stift aus meiner Federmappe hervor und versuchte dem Lehrstoff ein wenig zu folgen, doch es dauerte nicht lange, bis meine Gedanken wieder abschweiften. Die komplette Situation von gestern spielte sich vor meinen Augen ab und ich hörte die Worte von Washio deutlich in meinem Kopf. "Ich wusste doch gleich, das an der Situation was faul ist."
Washio, ich könnte mir gut vorstellen, dass er es war, oder zumindest das Team davon überzeugt hat, dass es besser wäre mich rauszuschmeißen, schließlich hatte ich ja gelogen. Mein Griff um meinen Stift herum verfestigte sich unbewusst. Vielleicht, sollte ich wirklich noch einmal mit ihnen reden, aber noch nicht heute...denke ich.
-
Es klingelte zur zweiten Pause und mit einem erleichterten Ausatmen, stand ich von meinem Platz auf. Wortlos folgte mir Akira durch die Schulflure, mit dem Ziel die Mensa zu erreichen. Ich hörte ein paar Schüler tuscheln und anhand der Tatsache, dass sie mich dabei ansahen, war mir klar, dass es wohl auch um mich gehen musste. Allerdings, ließ ich mir nichts anmerken und ignorierte sie, mehr oder weniger, gekonnt. "Die sollen aufhören so blöd zu starren.", zischte Akira neben mir leise, was mich fast zum Lachen brachte. "Stell dich doch dazu. Du liebst doch Drama.", meinte ich neckend und boxte ihr mit meinem Ellenbogen leicht in die Seite. "Möglich, aber nicht, wenn es um meinen besten Freund geht.", erwiderte sie bloß, wobei ich nochmals ziemlich froh war, sie an meinem ersten Tag hier kennengelernt zuhaben.
Sonst, wüsste ich echt nicht, was ich gerade machen sollte, außer mich auf die Suche nach Bokuto zumachen und mich bei ihm zu verstecken. Wir kamen an der Mensa an und automatisch fiel mein Blick als erstes auf den Tisch, wo das Team saß. Von Bokuto fehlte jede Spur, weswegen ich lieber wieder auf den Absatz kehrt machte. Akira hinterfragte es nicht und folgte mir einfach. Wir verschanzten uns in einem leeren Treppenhaus, während ich meinem Freund schrieb, wo ich mich ungefähr aufhielt. Ich unterhielt mich mit Akira und aßen dabei unser Essen. Es dauerte tatsächlich, auch nicht lange, bis Bokuto dazu kam.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro