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 Kapitel 1

„Das war super, Leute. Harper ganz großartig!" Unser Regisseur reckt beide Daumen in die Höhe. „Der Film ist im Kasten. Wir sehen uns alle bei der Premiere wieder".

Auf dem Weg zu meinem Trailer winken mir die Komparsen und Leute aus dem Team zu. Ich habe soeben meinen dritten Kinofilm abgedreht. Meine dritte Hauptrolle. Es ist nicht immer sehr unreal für mich. Meine Karriere ist schneller durch die Decke gegangen wie erwartet. Mit 19 bin ich nach London gezogen und habe die Schauspielausbildung begonnen. Kurz darauf wurde ich schon für eine Serie gecastet. Das war mein Durchbruch.

„Hey Harper, gehen wir beiden heute Abend was trinken? In SOHO hat ein neuer Club aufgemacht". Meine beste Freundin, die auch gleichzeitig für mein Make-up zuständig ist, steht mit ihrem Handy in der Hand an meiner Trailertür.

„Jess, ich muss noch packen. Das weißt du auch, wir haben heute Morgen schließlich darüber gesprochen", antworte ich und schlucke bei dem Gedanken. Seit zehn Jahren war ich nicht mehr zu Hause. Und nein, es liegt nicht an meiner Stiefmom. Maggie ist mehr eine Mom für mich, als meine richtige es jemals war. Als ich fünf war, hat uns meine leibliche Mom verlassen. Sie hatte keine Lust mehr auf ihre Familie und ist mit ihrem Yoga Lehrer durchgebrannt.

Maggie hat meinen Bruder und mich großgezogen. Dafür bin ich ihr unglaublich dankbar.

Nein. Es lag an ihm. Er lebt noch immer dort. Daher habe ich in den letzten Jahren einen großen Bogen um diesen Ort gemacht. Meine Eltern haben mich immer in London besucht.

„Stimmt ja, du fährst nach Essex. Wie heißt das kleine Örtchen nochmal?", fragt sie grinsend. Jess liebt die Stadt und ist absolut nicht für das Landleben gemacht.

„Harlow, Jess. Da wo Victoria Beckham und Rupert Grint herkommen", antworte ich schmunzelnd und schließe die Tür auf.

Eigentlich wohnt meine Familie in einem kleinen Nachbarort. Aber dieser ist so unbekannt und unwichtig, dass ich ihr gar nicht den Namen nennen muss.

„Bist du sicher, dass du dahin möchtest? Du könntest die Ausrede bringen, du hättest ein spontanes Rollenangebot bekommen". Sie zuckt mit den Achseln und nimmt auf meinem flauschigen Sofa platz. Den Trailer habe ich mir zu Beginn der Dreharbeiten vor 3 Monaten gemütlich eingerichtet. In manchen Nächten habe ich hier geschlafen, da wir sehr lang gedreht haben und ich am nächsten Morgen so keinen Zeitdruck hatte.

Jess kennt die Geschichten aus der Vergangenheit. Sie kennt den Grund, weshalb es mir so schwerfällt, dort hinzufahren.

„Danke für den Vorschlag. Aber dieses Mal muss ich durch. Immerhin wird Dad 60. Das würde er mir nie verzeihen. Vermutlich ist er gar nicht da".

Meine beste Freundin sieht mich mit einem geneigten Gesicht an. Dabei fallen ihr ihre blonden Strähnen ins Gesicht.

Natürlich weiß sie, dass das eine glatte Lüge ist. Er wird da sein, schließlich ist er der beste Freund meines Bruders und Dad's Lieferant für das Hotel.

„Du rufst aber an, falls etwas ist. Dann komme ich dich persönlich retten", fügt sie an. „Das einzig positive wird sein, dass dich die Presse da in Ruhe lassen wird".

Zwei Stunden später sitze ich im Schlafzimmer auf dem Boden und packe meinen Koffer. Im Radio läuft gerade eine vielen Gossipseiten. Eigentlich höre ich mir so etwas nicht an, aber im Moment bin ich zu faul aufzustehen.

>> Und nun zu einem Thema, was uns alle brennend interessiert. Sind Harper Sterling und Sam ein Paar? Vor ein paar Stunden wurde bekannt, dass beide erneut einen Kinofilm drehen werden. Wir wünschen uns doch alle, dass beide endlich unsere Vermutungen bestätigen.<<

Über diese Spekulation kann ich nur noch den Kopf schütteln. Zwischen Sam und mir läuft nichts und wird auch nie etwas laufen. Wir verstehen uns sehr gut, ja. Sam ist schwul und macht daraus auch kein Geheimnis. Dennoch denken alle, wir wären ein heimliches Paar.

Daher ist es vielleicht gar nicht so schlimm, wenn ich jetzt ein paar Tage auf dem Land verbringe. Außerdem kann ich so gleich für meine kommende Rolle recherchieren. Schließlich spiele ich dann eine Landwirtin.

Ironie des Schicksals würde ich das wohl nennen.

Da ich die letzte Nacht ziemlich schlechten schlafen konnte, bin ich jetzt schon kurz vor Harlow. Von London sind es knapp zwei Stunden zu meinen Eltern. Aber das passt mir eigentlich sehr gut. Da mein Dad das Hotel seiner Eltern geerbt hat und dieses nun mit meiner Mom leitet, ist es dort immer sehr voll. Gerade jetzt zur Hauptsaison. Mein Elternhaus liegt direkt hinter dem Hotelgebäude. Als Kind habe ich es geliebt, im Hotel zu helfen. Irgendwann wollte ich aber mehr sehen. Mein Traum war es immer Schauspielerin zu werden und das ging in dem Örtchen schlecht.

Als ich das Ortsschild passiere, spanne ich mich automatisch an. Es ist als wäre ich wieder 18 oder 19. Hier scheint sich nichts verändert zu haben. Lediglich die Hotelfassade hat einen neuen Anstrich bekommen.

Meinen Leihwagen stelle ich auf den gut gefüllten Parkplatz und schaue mich um.

Auf der gefüllten Terrasse wirbelt Mom umher und bedient die Gäste. Dafür, dass es erst neun Uhr ist, sind die Urlauber schon früh wach.

„Oh mein Gott. Ist das Harper Sterling? Mom schau mal, das ist die Schauspielerin aus meiner Lieblingsserie", höre ich eine junge Stimme rufen und sehe, wie deren Besitzerin mit großen Augen auf mich zeigt.

Vielleicht hätte ich doch eine Basecap mitbringen müssen?

Das Gekreische macht auch meine Mom auf mich aufmerksam.

„Haper? Spätzchen, was machst du denn schon hier? Dein Dad und ich haben erst heute Mittag mit dir gerechnet". Meine Mom sieht mich mit großen Augen an, ehe sie auf mich zukommt. „Hey Mom", erwidere ich und werde schon kurz darauf in eine feste Umarmung gezogen. Da ist es wieder. Das Heimatgefühl. Ich hab Maggie wirklich richtig lieb. Deshalb nenne ich sie auch nicht Maggie, sondern Mom.

„Es ist so schön, dich zu sehen, Spätzchen. Du bist viel zu dünn. Gibt es in London nichts zu Essen?", fragt sie als sie die Umarmung löst und mich mit zusammengekniffenen Augen ansieht. Es war eher eine rhetorische Frage, denn ich komme gar nicht zum Antworten. „Dein Dad ist noch unterwegs. Er hat sich so gefreut, dass du wirklich zu seinem Geburtstag kommst. Für ihn ist es das beste Geschenk". Darüber kann ich nur schmunzeln. Ich weiß, beide fanden es all die Jahre ziemlich schrecklich, dass ich nicht hier war.

„Komm, wir bringen deine Sachen erst einmal in dein Zimmer".

Da Mom von den Gästen gebraucht wurde, sitze ich nun alleine in meinem Zimmer. Und der Fakt, dass sich auch hier nichts verändert hat, lässt mich erschaudern. An den Wänden hängen noch meine alten Poster, und es wirkt, als wäre ich damals nur in einen Urlaub aufgebrochen.

„Kleines, deine Mom hat mir erzählt, dass du schon da bist. Lass dich ansehen", mein Dad steht vor mir und zieht mich zu sich in eine Umarmung. „Ich glaube, du bist schon wieder gewachsen, Prinzessin". „Dad, ich wachse schon seit 11 Jahren nicht mehr", kontere ich kichernd und atme seinen Duft ein. Sein typischer Duft. Auch nach all den Jahren benutzt er noch immer dasselbe Aftershave.

„Es ist so schön, dich zu sehen. Leider haben wir ja erst heute Mittag mit dir gerechnet. Ich hab jetzt noch ein paar Termine", meint er und sieht wirklich betroffen aus.

„Dad, mach dir keine Gedanken. Ich bin ja jetzt ein paar Tage hier. Außerdem gehe ich mit Mom auf den Markt". Ich hoffe wirklich, dass ich die kommenden Tage aushalte. Vielleicht laufe ich ihm ja wirklich nicht über den Weg.

„Das klingt prima. Heute Abend machen wir ein Barbecue. Zu Feier deiner Heimkehr. Dann musst du uns auch alles über deinen Film erzählen", meint Dad und drückt mich erneut an sich.

Wie hab ich meinen Dad vermisst.

Ich trete auf die Terrasse und sehe die vielen Gäste im Garten sitzen. In den letzten Jahren wurde der hintere Teil des Hauses deutlich vergrößert. So haben viel mehr Gäste platz. Dennoch ist alles schön gemütlich.

Hier ist es so friedlich und ruhig. Anders als London. Die Stadt, die niemals schläft.

„Harper? Bist du fertig?", höre ich Mom rufen und sehe, dass sie schon an ihrem Auto steht. Ohne zu antworten, gehe ich zu ihr und greife meine Sonnenbrille aus der Tasche.

Vielleicht mag das arrogant rüberkommen, aber ich möchte einfach nicht erkannt werden. Durch meine letzten Kinofilme, aber auch schon durch die Serienrolle vorher, werde ich sehr häufig erkannt.

Kaum sitze ich im Auto, vibriert mein Handy. Jess hat mir eine Nachricht geschickt.

- Na du Kröte, bist du gut angekommen? Ich hoffe in ein paar Tagen hat sich die Presse beruhigt. Schick mal ein paar Bilder. Hab dich lieb.-

Wir haben uns in London auf der Akademie kennengelernt. Sie hat dort ihre Ausbildung zur Stylistin gemacht. Da die Mieten in London exorbitant hoch sind, haben wir uns eine Wohnung geteilt. Und relativ schnell wurde sie zu meiner besten Freundin und engsten Vertrauten. Umso schöner ist es, wenn sie mich bei meinen Rollen unterstützen kann. Mittlerweile verdienen wir beide sehr gut und haben jeweils eine eigene Wohnung, obwohl wir ohnehin die meiste Zeit zusammen sind.

-Alles gut. Fahre mit meiner Mom auf den Markt. Bilder folgen. Ich dich auf. Pass auf dich auf, solange ich nicht da bin. -

-Ha ha ha. Ich bin schon groß, Mama. Bist du ihm schon begegnet?-

Gestern Abend hat sie mich nochmal angerufen.

„Harper, vielleicht ist es wirklich gut, dass du da hinfährst. So kannst du mit ihm reden und endlich einen Schlussstrich ziehen. Auch wenn du einen Freund hattest und Gott weiß, wie froh ich bin, dass du diese Knallerbse los bist, aber du bist nie wirklich richtig über Henry hinweg gekommen. Du redest nämlich im Schlaf, mein Schatz".

Mein Exfreund aus London war wirklich kein toller Fang. Er stellte sich als ziemlich eifersüchtig heraus und wollte ständig wissen, wo ich mit wem bin. Das ist in meinem Beruf nicht wirklich einfach.

Ich schüttele den Kopf, um das Gespräch aus meinen Gedanken zu vertreiben und konzentriere mich auf Mom.

„Das Hotel läuft gut, oder?", frage ich und es interessiert mich wirklich.

„Ja, sehr. Wir können uns nicht beklagen. Dein Vater überlegt sogar das Nachbarhaus zu kaufen und dort auch noch Zimmer einzurichten. Während der Saison platzen wir wirklich aus allen Nähten", antwortet sie und man kann deutlich Stolz in ihrer Stimme hören.

Sie sieht viel jünger aus, als sie eigentlich wirklich ist. Ihre dunkelblonden Haare hat sie zu einem hohen Zopf gebunden. Auch ihr Outfit sieht nicht aus, als wäre sie Ende fünfzig. Manch andere in ihrem Alter laufen hier viel spießiger herum. Ich kann das nicht verstehen. Nur weil man vielleicht nicht mehr zu der Jugend gehört, muss man sich doch nicht anders kleiden.

„Und was sagst du dazu? Das würde doch wieder viel mehr Arbeit bedeuten, oder?"

Mein Dad ist ein Arbeitstier. Für ihn wäre das vermutlich der größte Spaß, noch mehr Gäste zu bewirten.

„Natürlich. Außerdem gibt es in den Wintermonaten noch immer deutlich weniger Buchungen und wir hätten dann großen Leerstand. Zumal dein Vater ja auch noch ein sehr kostspieliges Hobby hat", meint sie grinsend und parkt das Auto an der Straßenseite.

Ich weiß, von welchem Hobby sie spricht. Mein Dad restauriert leidenschaftlich gerne Oldtimer. Aber nicht alleine. Nein. Ausgerechnet mit meinem Ex. Henry. Wie herrlich.

„Na komm. Es tut mir leid, dass ich davon angefangen habe, Spätzchen. Lass uns einkaufen", meint sie und sieht mich aufmunternd an.

„Was brauchen wir denn alles?", frage ich und schiele auf ihren Einkaufszettel. Da das ein privates Barbecue ist, brauchen wir zum Glück nicht gar so viel.

Kaum sind wir in der Marktgasse angekommen, drehen sich die Köpfe zu uns um. Ein paar Frauen stecken ihre Köpfe zusammen und fangen an zu tuscheln. Es war klar, dass die Neuigkeiten es auch bis nach Harlow geschafft haben.

Harper Sterling ist wieder zu Hause. Nach zehn Jahren.

„Die Damen. Ich merke, Sie erregen die Marktbesucher. Ich müsste einmal ihre Papiere kontrollieren", höre ich eine Stimme hinter mir und zucke im ersten Moment zusammen.Unter keinen Umständen will ich hier keinen Ärger machen. Das mich die Polizei anhält, ist mir auch noch nicht passiert. Mom, neben mir, beginnt köstlich zu lachen und ich entspanne mich langsam wieder. Im Nachhinein habe ich natürlich die markante, tiefe Stimme erkannt.

„Benjamin", sage ich und plötzlich werden meine Augen verräterisch feucht.

„Aww ... Ich freue mich auch dich zusehen", meint er und überbrückt unseren Abstand, indem er mich zu sich zieht.

„Das habe ich gebraucht", flüstere ich und lege meine Arme fest um seinen Oberkörper. „Du bist viel zu dünn, Harps. Guck mal, ich kann meine Arme richtig um dich schlingen". „Keine Sorge. Ich esse genug, Ben.

„Ich mache mir Sorgen um dich. Immerhin bist du meine kleine Schwester", sagt er und muss grinsen. Benjamin ist knapp zwei Jahre älter.

Ben. Mein bester Freund und Beschützer, seit ich denken kann. Wir hatten schon immer ein sehr enges Verhältnis. Leider ist sein bester Freund niemand geringeres als Henry. Ja, total klischeehaft. Die kleine Schwester verliebt sich in den besten Kumpel. Allerdings hatte Ben damit nie ein Problem. Ganz im Gegenteil. Wir drei haben in unserer Kindheit und Jugend so jeden Tag gemeinsam verbracht. Gut, fast jeden. Als mein Bruder seine Exfreundin kennengelernt hatte, nahm das etwas ab.

„Das musst du nicht, Ben. Ich bin jetzt hier und hoffe einfach etwas Ruhe zu bekommen. Die letzten Monate waren durch den Dreh etwas stressig. Du siehst übrigens ziemlich gut aus, großer Bruder. Die Uniform steht dir", sage ich bewundernd. Er hat bestimmt viele Frauen, die ihm hinterherrennen. Mit gerade mal dreißig hat er den Posten des Polizeichiefs inne. Ich bin sehr stolz auf ihn. Sein Strahlen verstärkt sich nach meinen Worten noch mehr.

„Hey Boss. Magst du mich nicht vorstellen?", fragt ein Kerl mit breiten Schultern und stellt sich neben meinen Bruder. Seine Uniform verrät, dass er auch Polizist ist.

„Blaine? Das ist meine Schwester Harper. Harper, das ist Blaine, ein Kollege", meint Ben und zeigt auf seinen Nebenmann. „Hey, Mrs. Sterling", meint Blaine und nickt Mom freundlich zu, ehe er sich wieder auf mich konzentriert. „Du bist doch die Harper aus London. Die erfolgreiche Schauspielerin. Wahnsinn. Wir haben schon immer Witze gemacht, dass Benjamin nicht lügen soll. Aber du bist tatsächlich seine Schwester", meint er und grinst. „Hier, meine Nummer. Wir können gerne mal was trinken gehen", sagt er und zwinkert mit den Augen.

„Das kannst du vergessen, Blaine. Meine Schwester wird nicht mit dir ausgehen. Wenn es sein muss, drücke ich dir ein paar extra Schichten rein. Und jetzt komm. Wir haben zu tun".

Ich sagte ja, Ben ist mein selbsternannter Beschützer. Vermutlich wird sich das auch nie ändern. Allerdings bin ich ganz froh, dass er Blaine gleich eine Absage erteilt hat. Ich bin nicht hier, um Dates zu haben. Außerdem habe ich schon nach fünf Minuten gemerkt, dass Blaine nichts für mich ist.

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