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Die Flügelschläge eines Engels

*Little Girl gone - Chinchilla

"Lauf!"

Die Worte hallten in Amiras Kopf wieder. Kurz danach das furchtbare Kreischen, was ihr eine Gänsehaut über den Körper jagte. Sie hatte keine Ahnung was das für ein Wesen war, doch sie wusste dass sie rennen musste. Ohne lange zu zögern, löste die Diebin sich von dem Baum und schwang sich auf Thalias Rücken. Dann erneut ein Kreischen, was auch ihre Stute zu verängstigen schien, denn kaum saß sie richtig drauf, da rannte Thalia auch schon los. Auf dieses treudoofe Pferd war wirklich verlass.

Die braune Stute war sicher nicht so schnell wie ein Warmblut, doch trotzdem zog der Wald in Windeseile an Amira vorbei, während sie über die Schulter sah. Sie wusste, dass Thalia schon den richtigen Weg finden würde, weshalb sie sich nach Castile umsah. Wo war er? Ging es ihm gut? Panisch suchten ihre Augen die Umgebung ab, während ihr Herz sich fast überschlug. Dann, endlich, entdeckte sie ihn. Er hatte seine Flügel ausgebreitet und war etwa drei Meter über dem Boden als man plötzlich erneut ein markerschütterndes Kreischen hörte. Was war das nur?

Amira hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn in der nächsten Sekunde kam bereits eine furchterregende Kreatur aus dem Wald geschossen. Was genau sie war, konnte sie nicht sagen, doch sie hatte den Körper einer Schlange und den Oberkörper einer Frau, zumindest sah es auf die Entfernung so aus. Solch ein Wesen hatte Amira noch nie gesehen und sie war sich nicht sicher, wie gefährlich es war, doch anhand von Castiles Reaktion war unschwer zu erkennen, dass dieses Monster die beiden vermutlich töten könnte.

Es dauerte noch einige Minuten des vollen Galopps bis Castile und dieses Wesen aus ihrem Sichtfeld verschwunden waren. Wahrscheinlich würde er versuchen diese Kreatur irgendwie wegzulocken, so dass Amira es schaffen könnte zu entkommen. So selbstlos, dafür, dass er solch ein mieser Kerl war. Noch immer spürte sie das schmerzhafte Brennen in ihrem Rücken, dass sie immer daran erinnern würde, dass man keinem Menschen vertrauen konnte. Sie alle hatten ihre dunklen Seiten und er war ein gefallener Engel. Natürlich war Castile kein Herzensguter Mensch.

Jetzt war jedoch keine Zeit für Wut, denn Amira musste hier weg. Noch immer krallte sie sich in Thalias Mähne, welche sie inzwischen bis zu einem nahegelegenen Gebirge gebracht hatte. Castile hatte ihr auf dem Weg erklärt, dass dieses Gebirge die beiden von einem kleinen Dorf trennte, in dem sie eigentlich übernachten wollten. Jetzt ging das jedoch wohl schlecht, weshalb die beiden auf einen abgelegenen Gebirgspfad zusteuerten. Thalia war etwas langsamer geworden und ging schon bald in einen lockeren Trab über, da der Pfad zu steinig für ein hohes Tempo war.

"Na komm schon Mädchen" meinte Amira, während sie ihrem Pferd auf den Hals klopfte. "Dort ist bestimmt irgendwo eine Höhle, dort verstecken wir uns bis Castile uns findet" erklärte sie etwas aus der Puste. Sie versuchte selbstsicher zu wirken, jedoch nicht für Thalia, sondern für sich selbst. Wenn sie ehrlich war, hatte Amira alleine keine Chance in dieser Welt. Ja, in einer miesen Stadt kam sie zurecht, doch hier draußen war sie auf sich gestellt und es gab Monster, die sie weder kannte noch besiegen konnte. Was also wenn Castile nicht mehr zurückkäme? Würde sie dann hier alleine überleben müssen?

Nach weiteren Minuten des Trabes, hatten die beiden endlich eine kleine Höhle gefunden. Amira war gerade groß genug, dass Thalia darin stehen konnte und sicher nicht mehr als 3 Meter lang. Perfekt als Unterschlupf bis sie wusste, was sie denn nun tun sollte. Mit einem flauen Gefühl im Magen stieg die Diebin von der Stute ab und führte sie in die kleine Höhle. Sofort stieg ihr der Geruch von Moos und feuchtem Gestein in die Nase. Oh verdammt. Diese Höhle war alles andere als gemütlich und wenn sie sich zu weit nach hinten wagte, dann würde Amira sich vermutlich den Tod holen in diesem feuchten Untergrund. Es war momentan noch Mittag, weshalb sie nun entscheiden musste, was sie tun sollte. Einfach warten? Würde Castile hierher finden oder würde sie vergebens warten?

"Was meinst du Thalia? Warten wir hier? Eine Nacht kann ja nicht schaden" brummte Amira und die Stute schnaubte zustimmend. Ein kurzes Grinsen zuckte über ihre rissigen Lippen bevor sie nickte. "Na dann" meinte sie sanft. Den Rest des Tages verbrachte sie mit warten, warten und noch mehr warten. Manchmal redete sie ein wenig mit Thalia darüber was passiert war und wie sie sich mit der ganzen Sache fühlte.

"Weißt du Thalia, ein Mensch zu sein ist manchmal gar nicht so leicht. In Zinambra war es schwierig aber es war... geordnet. Jeden Tag hatte ich Angst, dass ich bald kein essen mehr hätte aber es war konstant verstehst du? Ich wusste was passiert und nun kommt dieser... dieser dumme gefallene Engel und bringt alles durcheinander. Er hätte mich vorhin fast umgebracht und das nur, weil ich frech war. Was soll ich denn nur mit ihm machen?" fragte Amira die braune Stute. Oh ja, es tat ihr gut sich das mal von der Seele zu reden. Nie hatte sie mit jemandem über etwas reden können, außer Thalia, ihre treue Stute.

"Und dann diese ganzen Kreat-" gerade wollte Amira sich weiter aufregen, da hörte sie plötzlich ein rascheln. Innerhalb von Sekunden hatte sie ihre Muskeln angespannt und ihre Sinne waren geschärft. "Immer dieser Wind hier draußen" knurrte sie genervt. Irgendwer war da draußen und die junge Diebin wollte nicht, dass die Person wusste, dass Amira sie bemerkt hatte.

"Genau das vermisse ich an der Stadt" erklärte sie der Stute, die ebenfalls unruhig zu sein schien. "Was denn meine süße? Hast du Angst?" fragte Amira und stand auf. Einfach ignorieren. Bloß nicht hinsehen. Mit entspannten Schultern, lockerem Gang und einem sanften Lächeln auf den Lippen ging sie zu dem Pferd hinüber. Völlig ruhig strich sie ihr über den Hals und sprach mit der Stute, als wäre alles völlig normal doch sie beide wussten es. Sie beide wussten, dass dort etwas oder jemand lauerte und wartete, auf den Moment die beiden anzugreifen. Er dachte vermutlich Amira wäre hilflos, ängstlich oder gar berechenbar. Oh, wie sehr er sich täuschte.

*

"Die Menschen dort waren so anders.. sie waren..." ein kaltes Grinsen zeichnete sich auf ihren vollen Lippen ab. Vielleicht hielten die Leute sie wirklich für eine schwache, hilflose Frau, doch nun würden sie sehen, dass sie Amira gewaltig unterschätzt hatten. "stark" glitt ihr über die Lippen, als sie sich mit einem Mal in Richtung des Höhlenausgangs drehte und einen Dolch in Richtung des Angreifers schleuderte. Genau hatte sie seine Position nicht ausmachen können, doch ein schmerzerfüllter Schrei bedeutete ihr, dass sie getroffen hatte. Perfekt.

"Du Miststück!" rief eine weitere männliche Stimme, bevor plötzlich fünf maskierte Männer aus dem Gebüsch auftauchten. Einer hatte Amiras Dolch im rechten Oberarm stecken und sein Gesicht war sowohl schmerz als auch wuterfüllt. Sie alle hatten Tücher über der unteren Gesichtshälfte, die jedoch ihre eiskalten Augen nicht verstecken konnte. Spätestens bei den braunen Lederkluften und den Messern an ihren Waffengürteln war es ihr klar: Die Männer waren Söldner, die man entweder auf sie oder auf Castile angesetzt hatte. So oder so musste Amira möglichst schnell versuchen aus dieser Situation zu entkommen. Sie waren zahlenmäßig überlegen, doch Söldner waren meist nicht so gut trainiert, wie jemand wie die junge Diebin.

"Was war das? Miststück? Komm her und ich zeig dir was für ein Miststück ich sein kann" knurrte sie. Eine große Klappe machte sich immer gut in solchen Situationen. Der Mann, welcher sich offensichtlich provoziert fühlte, kam ohne zu zögern auf sie zu und holte sogleich aus, um nach ihr zu schlagen. Geschickt, wie Amira war, duckte sie sich und versetzte ihm sogleich einen Schlag in die Magengrube. Der Mann keuchte, doch noch einmal versuchte er zuzuschlagen, was ebenfalls nur ins Leere ging, denn Amira hatte sich bereits weggedreht und noch im selben Moment ihr Messer gezückt. Die Klinge war scharf und bereit ihren Gegner zu verwunden.

"Du kleine Ratte" knurrte er und genau in diesem Moment spürte er wohl das Messer in seiner Seite, denn er zuckte zusammen und sie hörte ein schmerzerfülltes keuchen, bevor Amira das Geräusch eines Körpers wahrnahm, der hinter ihr zu Boden fiel. Die Blondhaarige hatte jedoch keine Zeit um ihn zu bemitleiden oder ähnliches, denn schon rannten die nächsten zwei auf sie zu. Die beiden schienen schlauer, denn einer griff von links an und der andere von rechts. Der erste Schlag ging an ihr vorbei, doch der zweite erwischte ihre linke Schulter. Kurz zuckte der Schmerz durch ihr Arm, doch das Adrenalin sorgte dafür, dass sie es in der nächsten Sekunde schon wieder ausgeblendet hatte.

Der Mann rechts von ihr machte sich zum nächsten Schlag bereit, doch Amira war nun mal deutlich flinker als er, weshalb sie es schaffte ihm einen kräftigen tritt zwischen die Beine zu verpassen. Der Söldner sackte sofort zusammen und hielt sich seinen Schritt, während sie in einer fließenden Drehungen nach links ausholte und dem anderen Mann direkt auf den Kehlkopf schlug. Diese Stelle war besonders empfindlich und er keuchte sofort nach Luft. Vermutlich hatte sie die Luftröhre getroffen, weshalb er nun keine Luft mehr bekam. Andere hätten vielleicht den Fehler gemacht sie einfach am Boden liegen zu lassen, doch Amira hatte auf die schmerzhafte Weise lernen müssen, dass man das nie tun durfte. Niemals.

Bevor der braunhaarige also auf den Boden sacken konnte, griff sie sein Haar und mit dem Dolch in ihrer rechten schlitzte sie ihm die Kehle auf. Das Blut spritzte ihr ins Gesicht, doch das war ihr egal. Alles war egal. Hauptsache überleben. Gerade wollte Amira dem anderen auch die Kehle aufschneiden, da rannte bereits der nächste auf sie zu. Dummerweise drehte sie sich nicht schnell genug weg, so dass sein Messer einen langen Schnitt an ihrer linken Hüfte verursachte. Shit. Sofort spürte Amira den stechenden Schmerz und das Blut, welches sind nach und nach auf dem Höhlenboden verteilte. Das war nicht gut.

"Du Mistkerl" keuchte sie zu dem Mann, der ihr nun gegenüberstand. Er war es, den die junge Diebin mit dem Messer getroffen hatte, was bedeutete, er hatte eine empfindliche Stelle. Ein leichtes Grinsen zuckte über ihre Lippen, bevor sie zum Schlag ausholte. Natürlich traf Amira nicht, doch nun war sie auf seiner rechten Seite und konnte problemlos auf seinen verwundeten Oberarm zielen. Der Söldner zischte vor Schmerz und verpasst ihr direkt eine Tritt ans Schienbein, was auch bei ihr dafür sorgte, dass sich ihr vernarbtes Gesicht verzog. Dennoch schaffte Amira es ihm ihren Ellenbogen gegen die Nase zu rammen, bevor sie in der Schocksekunde seinen Hinterkopf packte und mit voller Wucht gegen ihr Knie schmetterte, wobei sie mehrere Knochen hörte. Sie hatte dieses Geräusch zu schätzen gelernt, denn es bedeutete, dass ihre Gegner schneller K.O. gingen und so war es auch bei ihm. Sein Gesicht war Blutbeschmiert und er sank zu Boden, bevor auch ihm die Kehle durchschnitten wurde.

3 erledigt. Kurz glitt ihr Blick zum Höhleneingang, wo sie noch einen weiteren Mann vermutete, der auch tatsächlich dort stand, doch zu zögern schien. Dieses Zögern nutzte sie aus, um dem Söldner, der nur einen Tritt zwischen die Beine bekommen hatte, ebenfalls das Licht auszumachen. Nun waren es nur noch die junge Diebin und der Mann am Höhleneingang, der nun ebenfalls auf sie zustürmte. Er war bedeutend jünger. Um die 19 vermutete sie, doch der Blick in seinen Augen war entschlossen, also zögerte auch sie nicht, als sie ihm einen Schlag auf die Nase verpasste. Er hatte so gut wie keine Deckung und bereits nach so einem Schlag taumelte er nach hinten. Lächerlich. Innerhalb von Sekunden hatte Amira es geschafft hinter ihn zu kommen und nun hielt sie ihm das scharfe Messer direkt an die Kehle.

Für einen Moment war alles still. Man hörte bloß ihren schweren Atem und sein klopfendes Herz, bis etwas mächtigeres und bedeutenderes die Stille füllte. Der junge zuckte zusammen und Amira wusste genau, was es war, dass ihm die Gänsehaut über den Körper trieb.

Die Flügelschläge eines Engels.

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