3: Full Moon- Dreamcatcher
Fortschritte tun weh. Zumindest wenn man es versucht und kläglich dabei scheitert.
Wenn man sich selbst als zu schwach sieht um einen Fortschritt zu machen....
Es war schon wieder dunkel.
Nur dieses mal saß ich mit angespannten Händen auf der Couch und starrte auf den Fernseher. Neben mir saß Jin und klickte sich durch die Kanäle :"Nur Bullshit. " kommentierte er das Programm während ich ihn müde beobachtete. Er lag da, wie als würde er gleich einschlagen . Sein Kopf lehnte gegen der Lehne und er schloss immer wieder kurz die Augen ;"Müde? " fragte ich leise und entlockte ihm ein sanftes Lächeln :"Schon..." sagte er und musste darauf zuckersüß gähnen was ich mit einem gerührten Grinsen kommentierte.
Jin lächelte:"Du nicht ?" Fragte er und ich merkte wie er sich fasste und Aufstand;"Ich geh auch gleich schlafen ." Versicherte ich ihm um ihn nicht zu beunruhigen:"Ich warte noch auf Yoongi."
Jin nickte sanft und ging dann in Richtung Tür:"Gute Nacht Joonie..." sagte Jin leise und verträumt. Er ging mit schlaffen Armen in Richtung von seinem Zimmer und verschwand dann darin.
Ein Seufzen entkam mir. Es war beruhigend daran zu denken dass er sich ausruhen kann. Dass er sie Ruhe in sich findet. Es war schön das er Dinge tun konnte die ich nicht konnte.
Aber ich hatte vorgesorgt.
Denn keine dreißig Minuten später kam Yoongi endlich wieder nach Hause. Als er die Tür öffnete sprang ich aufgeregt von der Couch. Ich starrte durch die Tür in den Gang heraus , und ganz entspannt kam Suga in mein Blickfeld.
Er hatte ein misstrauischen Blick drauf als er mir ohne ein Wort zu sagen die kleine Packung ,um die ich ihn gebeten hatte, in die Hand drückte.
Schlaf Tabletten.
Meine Einzige Alternative.
Während ich mit pochendem Herzen die Packung musterte , steckte sich Yoongi entspannt die Hände in die Hosentasche und sagte mit ernster Stimme:"Die sind ziemlich hoch dosiert..."
Erschrocken schaute ich zu ihm auf und unschuldig Fragte ich:"Und?"
Yoongi sah nun plötzlich besorgt aus :"Etwas zu hoch findest du nicht ?"
Schnell schüttelte ich den Kopf und versuchte so unauffällig wie möglich zu sein:"Danke Yoongs!" Sagte ich noch und wollte gerade an ihm vorbei als mich Yoongi an der Schulter packte;"Namjoon..." seufzte er:"Was ist los ? Wozu brauchst du die ?"
Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich merkte wie ich gefährlich nervös wurde:"Yoongi... ich hab extra dich gebeten weil ich gehofft hatte du frägst nicht nach." Bittend schaute ich ihn an .
Ich wusste nicht wieso ich nicht darüber sprechen wollte. Aber ich fühlte mich so unwohl dabei , ich fühlte mich so schwach dabei und selbst wenn...Ich wüsste nicht wie ich es erklären sollte.
Yoongi seufzte :"Namjoon, du kannst mit mir reden!"
:"Es ist alles gut." Versicherte ich ihm und er seufzte.
Etwas verunsichert sah Yoongi mir hinter her wie ich schnell an ihm vorbei in mein Zimmer lief. Ich atmete tief durch als ich die Tür geschlossen hatte. Erleichtert aber auch irgendwo beängstigt.
Also saß ich kurze Zeit später zugedeckt in dem stockdunklen Zimmer und starrte unsicher auf die Schlaf Tabletten.
Ich hatte Angst sie zu nehmen. Yoongi hatte recht , sie waren wirklich hoch dosiert , doch ich hatte jegliche andere Form schon ausprobiert. Nichts half. Das war meine letzte Hoffnung.
Also nahm ich auch eine, und schluckte sie trocken und ohne Wasser einfach runter.
Ich fühlte mich seltsam als ich dann emotionslos auf die Decke starrte und einfach nur darauf wartete dass ich einschlief. Die Nächte waren so unfassbar lang und anstrengend . Meist endeten sie einfach nur in einem emotionalen Zusammenbruch. Ich wusste einfach nicht weiter. Es schien so aussichtslos und so weit lang.
Wie als wäre ich gefangen in einem Kreis weiter Dunkelheit.
Es verging einige Zeit. Zeit in der ich mich hin und her drehte , einfach nur hoffte das diese Gedanken aufhörten.
In meinen Gedanken ging ich jeden einzelnen Schritt den ich morgen machen würde chronologisch durch. Ich stellte mir alles vor in der Hoffnung so würde nichts mehr schief gehen. In der Hoffnung ich würde mich beruhigen und endlich schlafen.
Doch es passierte nichts.
Und dann schweiften meine Gedanken wieder zu dem kleinen blonden Jungen mit der Farbe im Gesicht.
Mir war immer noch unwohl bei dem Gedanken daran was ich mir da vorgestellt hatte . Ich konnte es mir nicht erklären. Was das bedeuten sollte...
Aber das war nicht mal das Schlimmste.
Das Schlimmste war dass er nicht mehr hier war. Dass er nicht mit mir redet und mich von meinen Gedanken ablenkt.
Dass ich nun wieder ganz alleine bin..
Bei dem Gedanken daran hätte ich weinen können. Meine Nerven lagen völlig blank. Alles im mir stürzte ein und ich begann zu weinen. Alles wurde mir zu viel..
Ohne wirklich drüber nach zu denken griff ich aggressiv zu der Packung die mir Yoongi vorhin gebracht hatte . Ich wusste nicht was ich tat aber ich fühlte mich so einsam und kaputt ,sodass ich einfach zwei weitere schluckte.
Einfach weil ich nichts mehr fühlen wollte.
Als ich dann zurück ins Bett fiel begann ich nur noch stärker zu weinen.
Wie gerne würde ich jetzt jemanden umarmen. Einfach jemand bei mir haben , der mir etwas Sicherheit gibt.
Doch da war niemand. Da war nur diese Dunkelheit...
Und ich erinnere mich nicht mehr was passiert war, aber ganz plötzlich wurde alles ganz schwer.
Zuerst spürte ich meine Beine nicht mehr , dann meine Arme und auch mein Kopf leerte sich leise...
Und so wurde ich ein Teil dieser Dunkelheit...doch ich fühlte nichts mehr.
Ich dachte nichts mehr.
Es war wie als würde ich fliegen.
Und es fühlte sich so unfassbar erleichternd an.
Αιs ich dann das nächste mal die Augen öffnete sah ich nicht die gewohnte weiße Decke in meinem Zimmer.
Ich lag in einem Zug...
Das helle Licht blendete und ich brauchte einige Zeit um mich zu fassen.
Als ich dann realisierte wo ich wat zuckte ich erschrocken und fiel fast von der Sitzbank des offensichtlich noch älteren Zuges.
Verwirrt bis zum Geht nicht mehr stand ich auf und drehte ich mich im Kreis. Ich war in einem Zug Abteil.
Mit leichter Panik schaute ich auf die roten Ledersitze, die meiner Meinung nach überhaupt nicht zu dem dunkel grünen Boden des Zuges passten .
Erst dann Hechtete ich panisch zum Fenster und starrte hinaus.
Dort lag überall Schnee.
Der Zug stand wohl in einem Bahnhof , der wie alles hier, eher retro und herunter gekommen zu wirken. Nirgends stand irgendein Schild oder gar eine Person. Alles war leer. Man sah nur eine einzelne Bank , die wie die Schienen und die komplette Umgebung eingeschneit waren.
Ich brauchte einige Sekunden um mich zusammen zu fassen und auf diese Situation klar zu kommen. Ich setzte mich auf einem der Sitze und starrte aus dem Fenster...
Träume ich?
Bei dem Gedanken stockte mir der Atmen und ich riss die Augen auf.
Sofort schaute ich auf meine Hand uns zählte meine Finger.
Verwundert hob ich meine Hand hoch und merkte wie sich mein Gesicht anspannte.
In einem Traum müsste ich doch mehr Finger haben oder ?
Erneut schaute ich in Richtung Fenster und seufzte .
Also ist das...real?
Wie bin ich dann hier her gekommen ? Und wo bin ich überhaupt?
Mein Blick fiel auf die Tür des Abteils auf meiner rechten Seite. Ich zögerte kurz. Aber ich war viel zu neugierig und verwundert , deshalb stand ich kurzerhand auf und lief zu der Tür. Sie ließ sich relativ leicht öffnen und ein kühler Lufthauch kam mir entgegen.
Ein letzter Blick galt dem Abteil und ich schaute noch einmal kurz in den Schnee heraus .
Doch plötzlich saß da jemand.
Ganz alleine auf den verschneiten Gleisen, ganz allein kniete er da mit seiner langen Mütze im Gesicht.
Sofort sprintete ich zum Fenster uns starrte gebannt in die Außenwelt.
Nirgends waren irgendwelche Spuren. Es war als sei diese Person einfach aus dem nichts aufgetaucht...aber wieso saß sie da?
In meinem Gedanken vertieft, fasziniert von der Person dort merkte ich gar nicht wie er langsam seinen Kopf hoch, die Mütze verdeckte immer noch sein Gesicht, doch ich könnte dieses Gesicht aus Kilometern Entfernung erkennen.
...Es war Taehyung.
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