Vorgeschichte
Die Straßen waren nur leicht beleuchtet, als ich aus dem Club kam. Es war ungefähr zwei Uhr morgens, als mein Kollege mich abgelöst hatte. Nun lief ich durch die Straßen, um endlich nach Hause zu kommen. Um diese Uhrzeit fuhren kaum Autos und allgemein sah alles wie ausgestorben aus. Aber ich sollte mich nicht beschweren, schließlich schliefen die meisten um diese Uhrzeit. Nach einigen Minuten bekam ich das Gefühl nicht los, verfolgt zu werden, jedoch als ich mich umsah konnte ich niemanden sehen. Normalerweise war ich nicht paranoid, jedoch sagte mein Gefühl in dem Moment, dass etwas nicht stimmte.
,,Reiß dich zusammen, es ist niemand sonst auf der Straße.", murmelte ich mir selbst Mut zu, als ich wieder nach vorne blickte. Es waren nur noch wenige Minuten, bis ich zuhause sein würde. Dort würde ich mich erst einmal heiß duschen und dann ins Bett legen, es war ein langer Tag gewesen. Aber anscheinend hatte das Schicksal andere Pläne mit mir. Denn plötzlich wurde ich an meinem Arm gepackt und in die nächste Seitenstraße gezogen. Gerade als ich etwas sagen wollte, mich beschweren, wurde ich gegen die nächste Hauswand gedrückt. Anfangs wurde mir die Luft aus der Lunge gepresst, wodurch meine Beschwerden im Hals stecken blieb. Vor mir stand ein Mann, ungefähr sechs Jahre älter als ich und musterte mich.
,,Was soll das?! Lass mich los!", meckerte ich und versuchte ihn von mir zu schieben. Amüsiert hob er eine Augenbraue. Trotz meines Versuches, blieb dieser eisern stehen und rührte sich keinen Zentimeter.
,,Ihr Menschen seid so amüsant. Glaubt wirklich, ihr hättet eine Chance.", murmelte er und umgriff mit seiner rechten Hand mein Hals. Panik machte sich in mir breit, als er etwas zudrückte. Sein Grinsen wurde breiter. Was wollte der Typ von mir? Ich versuchte mit meinen Händen seine zu lösen, Schweiß rann mir bereits die Stirn runter und meine Atmung wurde schneller. Doch es brachte nichts, außer, dass er weiter zudrücken.
,,Was willst... du... von mir?", fragte ich nach Luft röchelnd. Doch statt mir zu antworten kam er mit seinem Gesicht näher. Kurz schluckte ich gegen seine Hand und sah ihn nervös an. In seinen Augen konnte ich einen schimmer von Freude sehen. Was hatte er vor? Wollte dieser Fremde Mann mich etwa küssen?! Ich stemmte meine Hände nochmals gegen seine Brust und versuchte ihn von mir wegzuschieben, außer das er fester zudrückte und mir somit die Luft abschnürrte. Meine Hände ließ ich fallen und sein griff wurde wieder lockerer. Schnell schnappte ich nach Luft und versuchte soviel wie möglich davon in meine Lungen zu bekommen. Er kam meinem Ohr näher und fing an zu flüstern:
,,Es wird sicherlich noch spaßig mit dir." Verwirrt wollte ich den Kopf drehen und ihn fragen was er meint, als er auch schon seinen Kopf etwas senkte, meinen Kopf etwas zur Seite zog, sodas mein Hals frei lag und sein Mund öffnete. Mit großen Augen sah ich zu seinen Spitzen eckzähnen, die mir zuvor nicht aufgefallen waren, bevor er sein Kopf senkte und diese in meinen Hals rammte. Ein stechenender Schmerz breitete sich an der betroffenen Stelle aus und ich stöhnte vor Schmerzen auf. Warum tat er dies? Was war er? Ich spürte wie er anfing zu saugen und mein Blut Trank. Aus Verzweiflung versuchte ich es nochmals mich zu befreien, aber außer noch mehr Schmerzen, bekam ich nichts. Mittlerweile kniff ich meine Augen zusammen und spürte, wie ich schwächer wurde. Der Mann hielt mich nun mit der anderen Hand ebenfalls fest, als mir die Beine wegknickten. Nach einer Weile spürte ich, wie er seine Zähne wieder aus meiner Haut zog und öffnete meine Augen. Meine Sicht war verschwommen und schwarze Punkte flogen durch die Gegend. Ich fühlte mich so schwach und müde. Trotz meiner Anstrengung fielen mir immer wieder die Augen zu, bis ich sie nicht mehr öffnen konnte. Benommen spürte ich, wie ich hochgehoben und weggetragen wurde, bevor ich mein komplettes Bewusstsein verlor.
Mit schweren Augenlidern und einem schmerzenden Hals wurde ich langsam wach. Es roch muffig und es war stickig in dem Raum. Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah mich etwas um. Was war gestern passiert? Ich lag in einer Zelle und meine Erinnerungen an gestern sind wie weggeblasen. Hatte ich gestern nach Feierabend noch etwas getrunken? Nein, dass kann ich mir nicht vorstellen, vielleicht ein klein wenig aber doch nicht soviel, dass ich einen Filmriss bekommen würde. Wieder bemerkte ich das brennen an meinem Hals und tastete mit meinen Fingern darüber. Als sie über zwei einstichlöcher fuhren, zuckte ich zusammen. Verdammt was ist nur passiert?! Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, jedoch überkam mich der Schwindel. Wodurch ich mich an der Wand neben mir festhalten musste. Lange hielten mich meine Beine nicht, denn kurz darauf sackten sie ein und ich fiel auf den Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte ich mich an die Wand und wickelte meine Beine an. Von draußen konnte ich Schritte hören, sie näherten sich. Jedoch liefen diese an meiner Tür vorbei und verstummten kurze Zeit später. Das öffnen einer Tür war zu hören, dann ein Wimmern. Wieder waren Schritte zu. Sie waren schnell. Das nächste, dass zu hören war ein flehen mit schluchzern. Danach waren wieder Schritte zu hören, jedoch schleifte diese Person jemanden hinter sich her, wahrscheinlich die Person die gefleht hatte. Nach kurzer Zeit war nichts mehr zu hören und ich schloss meinen Augen. Ich musste herausfinden was passiert war. Wie bin ich hierher gekommen? Was ist das für ein Ort? Aus irgend einen Grund, waren meine Erinnerungen an gestern kaum vorhanden. Bis kurz vor meinen Feierabend ist noch alles klar und deutlich, aber alles danach ist verschwommen oder gar nicht vorhanden. Es war so undeutlich. Auf einmal hörte ich einen Schlüssel im Schloss und öffnete abrupt meine Augen. Mein Blick war an die Tür geheftet. Vielleicht erfuhr ich jetzt, was passiert war und wo ich bin. Nur sehr langsam öffnete sich die Tür und zum Vorschein kam ein junger Mann, ungefähr sechs Jahre älter als ich. Er hatte kurze braune Haare, die ihm ins Gesicht fielen und dunkle Augen. Sein Körper war schlank, aber zeigte auch einige Muskeln.
,,Du bist also wieder wach, wie schön.", sprach er mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen. Bei seinen Worten zuckte ich kurz zusammen, eine gänsehaut bildete sich auf meiner Haut. Kurz schluckte ich, als er einen Schritt auf mich zukam, zuvor hatte er die Tür geschlossen. Eine Fluchtmöglichkeit hatte ich nun nicht mehr.
,,Wo bin ich?", fragte ich und sah zu ihm hoch. Seine Mundwinkel zogen sich noch höher. In seinen Augen blitzte etwas gefährliches auf. Mit zittrigen Beinen stand ich auf, denn es war mir unangenehm ihn von unten anzusehen. Ich fühlte mich schwach dadurch. Seine Augen verfolgten jede meiner Bewegungen. Mein Körper lehnte sich gegen die Wand und inständig hoffte ich, dass meine Beine nicht wegknickten. Noch immer hatte er mir keine Antwort gegeben.
,,Für dein erstes mal, bist du sehr schnell wieder auf den Beinen.", murmelte er und musterte mich wieder. Was meinte er mit: dein erstes mal? Stumm starrte ich ihn an. Nach wenigen Sekunden setzte er wieder einen Fuß vor den anderen und kam mir somit näher. Ich drückte mich instinktiv näher an die Wand. Als er direkt vor mir stand, nahm er mein Kinn und drehte es zur Seite. Kurz begutachtet er die Stelle, an der sich die zwei einstichlöcher befanden. Könnte ich es schaffen, ihn von mir zu stoßen und zu fliehen? Aber da gab es mehr als ein Hindernis. Zum einen war ich noch etwas schwach und zum anderen war die Tür zu. Ich würde es wahrscheinlich nicht einmal bis zur Tür schaffen oder?
,,Um deine Frage zu beantworten, du bist in meinem Keller.", sprach er amüsiert, wodurch er meine Gedanken durchbrach. Na toll, jetzt wusste ich genauso wenig wie vorher. Weder wusste ich, wer er war noch wo wir ins befanden. Wahrscheinlich hätte ich meine Frage anders stellen sollen. Aber warum, befand ich mich den in seinem Keller und was hatte er vor?
,,Du solltest aufhören, dir zu viele Gedanken zu machen und auch darüber, wie du hier wieder raus kommst. Denn dies wird nie geschehen.", sprach er und ging einige Schritte zurück. Unwillkürlich atmete ich aus, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich die Luft angehalten hatte. Amüsiert blickte mich der Mann noch immer an.
,,Was willst du überhaupt?", fragte ich, wobei ich ihn genau beobachtete. Sein Grinsen wurde breiter. Skeptisch sah ich zu ihm. Es musste doch einen Grund geben, weshalb er mich entführt hatte, aber mir fiel nichts ein. Ich kannte ihn nicht und sonderlich berühmt war ich auch nicht, genauso wenig wie alleine. Oh gott, meine Schwester müsste bereits aufgefallen sein, dass ich weg bin. Schließlich wollten wir uns zum Mittagessen treffen und sie wird bereits etwas panisch, sobald man sich etwas verspätet. Ob sie bereits die Polizei informiert hatte?
,,Ich hab dir doch gerade gesagt, dass du nicht zu viel nachdenken sollst!", kam es leicht säuerlich von ihm. Bei seinen Worten zuckte ich kurz zusammen. Ich war noch immer an der Wand gelehnt, als er wieder näher kam, dieses mal schien er etwas in seiner Tasche zu suchen. Mein Herz fing schneller an zu schlagen, als er etwas herausholte, dass aussah wie ein Band oder so ähnliches. Was hatte er damit vor? Damit blieb er direkt vor mir stehen. Er sah kurz zwischen den Band und mir hin und her. Anscheinend musste er nun überlegen, was er damit tun soll. Es war ein blaues Band und an den Enden war soetwas wie ein Verschluss. Wollte er mir sowas irgendwo umlegen? War er einer der Perversen? Die die man in den verschiedenen Storys liest? Bitte nicht! Ich würde niemals so etwas tun! Weder für ihn noch für jemand anderen! Durch einen Druck an meinem Hals, wurde ich wieder aus meinen Gedanken gerissen und blickte in zwei dunkle wütende Augen. Kurz röchelte ich nach Luft, da diese kurz nicht vorhanden war. Er hatte seine Hand um meinen Hals gelegt und kurz zugedrückt.
,,Lass mich los!", meckerte ich und versuchte seine Hand zu lösen. Jedoch gelang es mir nicht, dies kam mir bereits bekannt vor. Als ob ich es bereits einmal erlebt hatte.
,,Was hatte ich dir zum Thema, nicht zu viel nachdenken gesagt?", fragte er knurrend. Er konnte mir doch nicht ernsthaft das nachdenken verbieten!?
,,Ich soll es nicht tun. Aber du kannst es mir nicht verbieten!", sagte ich und bereute es zugleich, denn er drückte wieder zu. Verzweifelt versuchte ich nach Luft zu schnappen. Als er wieder loslies, sackte ich auf den Boden und schnappte dringend nach Luft. Er ging zwei Schritte zurück und hockte sich dann vor mir. Mit zwei fingern hob er meinen Kopf an, so dass ich ihn ansehen musste.
,,Du solltest lernen, dass zu tun was man dir sagt. Sonst bin ich gezwungen es dir beizubringen.", sprach er mit einem fiesen Grinsen. Ich schluckte und wollte mein Gesicht weg drehen, jedoch hielt er es nun fest und Zwang mich weiterhin ihn anzusehen. Erst jetzt fiel mir auf, dass das Band weg war und das um meinen Hals ein leichter Druck war, wenn ich schluckte. Wann hatte er es mir umgelegt?
,,Warum bin ich hier? Was hast du vor?", fragte ich leise. Er fing wieder an mich zu Mustern und schien nachzudenken was er sagen sollte, oder er wartete nur darauf das ich mich in meinen Gedanken verlor.
,,Hast du es immer noch nicht gecheckt? Du bist meins. Dein Blut gehört mir.", sprach er mit einem schelmischen Grinsen. Meine Augen wurden größer, nachdem er dies gesagt hatte. Mein Herz schlug schneller, so schnell dass ich dachte, es würde jeden Moment aus meiner Brust springen. Was war dieser Typ? War er ein Psyscho oder jemand, der auf dem Schwarzmarkt sein Geld verdiente? Aber wenn er ein Händler war, warum nahm er dann das Blut und nicht Organe? Die würden doch mehr Geld einbringen? Vielleicht sollte ich nicht so sehr darüber nachdenken. Am besten sollte er mich gehen lassen! Eine Ohrfeige holte mich aus meine Gedanken. Mein Kopf flog zur Seite und meine Wange brannte höllisch. Verwirrt hob ich meinen Kopf und blickte in seine wütenden Augen. Ohweh, vielleicht sollte ich wirklich anfangen erst in meinen Gedanken abzutauchen wenn er wieder draußen ist.
,,Ich komme später wieder, hoffentlich bleibst du dann gedanklich dabei, wenn ich dir die Regeln erkläre!", meinte er wütend und stand auf. Er ging zur Tür und blieb vor dieser stehen. Während seine Hand noch immer auf der Türklinke war, drehte er sich zu mir um.
,,Achja... versuch erst gar nicht das Halsband abzubekommen, es wäre zeitverschwendung und Schlag dir deine Flucht aus dem Kopf. Du wirst hier niemals raus kommen.", meinte er und ging dann raus. Sobald die Tür ins Schloss fiel, hörte ich bereits den Schlüssel, wie er die Tür abschloss. Allein mit meinen Gedanken lehnte ich mich wieder an die Wand und rieb mir über meine pochende Wange. Sie war warm und fühlte sich etwas geschwollen an. Was hatte ich nur getan, damit ich sowas verdiene? Warum musste ich ausgerechnet so einem Entführer zum Opfer fallen? Als nächstes will er mich wahrscheinlich noch vergewaltigen oder schlimmeres. Langsam ließ ich meine Hand sinken und fuhr mit ihr zu meinem Hals runter, bis ich den Stoff des Bandes fühlte. Es lag etwas eng an. Vorsichtig tastete ich mich zum Verschluss des Bandes vor und versuchte ihn zu öffnen, jedoch ohne Erfolg. Es löste sich nicht, auch nicht als ich mit der zweiten Hand dazu nahm. Nach mehreren Minuten gab ich es auf und legte meine Arme auf meine Knie. Wie sollte ich wieder hier raus kommen? Der Typ war mir nicht geheuer. Natürlich könnte ich warten, bis die Polizei kommt und mich befreit, aber dies könnte mehrere Tage oder Monate dauern, falls sie mich finden sollten. Er meinte zwar, ich sollte es mir aus dem Kopf schlagen, aber dies würde ich niemals tun! Ich wollte wieder zurück in mein Leben! Unwillkürlich musste ich wieder an meine Schwester denken. Ich wusste nicht wie lange ich bereits hier unten saß oder welche Tageszeit wir hatten. Ob sie bereits vor Sorge durchdrehte? Seit wir unsere Eltern verloren hatten, war sie sehr schnell besorgt und malte sich jede erdenkliche schlimme Sache aus, die passiert sein könnte. Seufzend schloss ich meine Augen und dachte nach, wie ich hier raus kommen könnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür wieder und öffnete daraufhin meine Augen. Aber statt das der Mann herein kam, kam eine junge Frau, ungefähr in meinem Alter rein. Sie hatte kurze lilane Haare und grüne Augen. In ihren Händen trug sie ein Tablett.
,,Ich soll dir was zu essen und zum trinken bringen, auserdem sollte ich nach deiner Wunde schauen.", sprach sie und kam auf mich zu. Ich musterte sie kurz. Als sie vor mir stehen blieb, stellte sie das Tablett auf den Boden, genau neben mich. Danach hockte sie sich vor mich und streckte vorsichtig ihre Hand nach mir aus. Ich zuckte unwillkürlich zusammen und starrte ihre Hand an. Wahrscheinlich sah es so aus, als würde ich sie wie ein Alien anstarren.
,,Keine Sorge, ich tue dir nichts. Das dürfte ich nicht.", sprach sie und wurde am Ende immer leise. Fast hätte ich sie nicht verstanden. Aber es war noch laut genug gewesen. Wie sie würde mir etwas antun? Ich runzelte die Stirn. Ihre Hand bewegte sich wieder auf mich zu, denn als ich zusammengezuckt bin, hatte sie gestoppt. Als ihre kalten Finger an meinen Hals ankamen, zuckte ich nochmal zusammen. Eine Gänsehaut bildete sich an der Stelle.
,,Entschuldigung.", murmelte sie und schob dabei das Band etwas nach oben. Etwas unangenehm ließ ich es zu und beobachte sie dabei wie sie die zwei Einstichlöcher ansah. In ihren Augen fing es merkwürdig an zu glitzern. Ein unangehmer Schauer lief mir den Rücken runter. Kurz verschwanden ihre Finger von der Stelle, als sie etwas aus ihrer Tasche holte und die kleine Dose öffnete. Es sah aus wie Creme. Sie nahm etwas auf ihren Finger und schloss diese wieder. Mit der Creme näherte sie sich wieder der Stelle und trug diese dann dort auf. Ein leichtes brennen war zu spüren. Als sie fertig war, schob sie das Band wieder zurecht und stand dann wieder auf. Ohne noch etwas zu sagen, ging sie aus dem Raum. Skeptisch sah ich zu dem Tablett. Es war eine Flasche Wasser und ein Teller mit Eierkuchen drauf, sowie eine kleine Schüssel mit Beeren. Mein Magen fing an zu knurren und in meinem Hals bemerkte ich die Trockenheit. Sollte ich es wirklich nehmen? Es könnte genausogut vergiftet sein, aber was hätte es dann für einen Sinn? Langsam nahm ich die Wasserflasche in die Hand und schraubte denn Deckel auf. Kurz darauf nahm ich eine Schluck davon.
Es dauerte wieder eine halbe Ewigkeit bis sich die Tür öffnete. In den letzten Stunden hatte ich mir einen Plan überlegt, um hier raus zu kommen. Dabei hoffte ich inständig, dass wieder die junge Frau kam, denn bei ihr würde es einfacher gehen als bei dem Mann. Als sich die Tür öffnete, kam die junge Frau rein. Sie schloss hinter sich die Tür und kam wieder auf mich zu. Sie nahm das leere Tablett und wollte wieder gehen.
,,Entschuldigung, aber ich müsste mal auf die Toilette.", sprach ich und sah zu ihr hoch. Sie drehte ihren Kopf zu mir um und sah mich über ihre Schulter abschätzig an. Ich schluckte, vielleicht wurde es doch nicht so einfach wie ich gedacht hatte.
,,Dann komm mit.", sagte sie, jedoch konnte ich nicht heraus hören, was in ihr vorging. Ich stand auf und stützte mich etwas an der Wand ab. Leichtfüßig lief sie zur Tür und öffnete sie. Ich folgte ihr nach draußen. Wir standen in einem Gang, der von Türen überseht war. Anscheinend war ich nicht der einzige, der hier gefangen gehalten wurde. Sie lief nach links und ich folgte ihr widerwillig. Vielleicht führte sie mich ja nach oben und von dort aus könnte ich fliehen.
,,Olivia? Was hast du mit dem vor?", fragte ein mir fremder Mann und sah mich abschätzig an. Ich sah wie die Frau, die anscheinend Olivia hieß, ihre Schultern kreisen ließ.
,,Mach dir keine Sorgen, er kann ja kaum richtig stehen und außerdem solltest du dich um deine Dinge kümmern.", sprach sie. Überrascht hob ich eine Augenbraue bei den Worten. Ich konnte sehr wohl richtig stehen. Der Mann verdrehte genervt die Augen.
,,Du weißt das es Nick gehört und wir alle darunter leiden, wenn er verschwindet oder ihm etwas passiert.", sprach er und baute sich vor uns auf.
,,Keine Sorge, er geht nur zur Toilette und dann kommt er wieder zurück in sein Zimmer.", meinte sie genervt. Wieso redeten sie so, als ob ich nicht anwesend wäre? Ich meine, ich stehe direkt hinter hier und vor ihm. Aber sie beachteten mich nicht einmal. Der Mann sah sie noch immer abschätzig an.
,,Ich werd mit ihm gehen, ich habe gerade nichts zutun und ich habe keine lust, dass Nick wieder ausrastet.", sprach er und packte mich an der Schulter. Ich sah nochmal zu Olivia, die jedoch umgedreht ist und in die andere Richtung ging. Der Mann zog mich weiter geradeaus. Ich musste höllisch aufpassen nicht zu stolpern. Wir liefen den Gang entlang, bis eine Abzweigung kam. Es ging nach links, rechts und geradeaus. Er entschied sich nach rechts zu gehen und zog mich einfach mit. So langsam tat mir meine Schulter weh. Wir kamen in einem Gang an, in dem sich meine Haare sträubten. An den Seiten befanden sich Zellen, in die man reinschauen konnte. Sie sahen aus wie die damaligen Kerker in den historischen Filmen. In diesen befanden sich Menschen, die verängstigt an der Wand oder in der Ecke hockten. Sie sahen nicht einmal auf, als wir vorbei gingen. Ich schluckte bei ihren Anblick. Einige waren mit Bisswunden überseht, ihre Kleidung hatten überall Löcher und sahen verdreckt aus.
,,Starr nicht so!", knurrte der Mann und ging um einen ticken schneller. Würde mir das auch passieren? Was stellten sie mit ihnen an? Ich stolperte ihm hinterher, bis er vor einer Tür stehen blieb. Die Zellen, waren bereits nicht mehr zu sehen.
,,Fünf Minuten, nicht länger.", sprach der Mann genervt und öffnete die Tür. Zum Vorschein kam ein Bad. Es sah aus wie ein gemeinschaftsbad. Das gab einen Bereich, in denen mehrere Duschen standen und im anderen Bereich waren ein paar Toiletten. Ich steuerte auf die Toiletten zu. Trotz das mein Plan anders war, musste ich dennoch auf die Toilette. Zum Glück war er nicht mit rein gekommen. Ganz hinten, bei der letzten Toiletten Kabine befand sich ein kleines Fenster. Unauffällig sah ich mich um, ich wollte sicher gehen, ob niemand hier drin war. Schnell ging ich auf die Toilette und sah mir dabei das Fenster an. Leichte Zweifel kamen in mir auf. Würde ich da durch passen? Wie schnell würden sie bemerken, dass ich abgehauen bin? Schnell schüttelte ich die Gedanken ab und stand schnell auf. Ich klappte den Klodeckel zu und stellte mich darauf. Kurz überwand mich der Schwindel, jedoch legte sich das schnell wieder. Mit geschickten fingern öffnete das Fenster. Frische kühle Luft stieß mir entgegen. Vorsichtig stützte ich mich am Fensterrahmen ab.
,,Du hast noch zwei Minuten!", sprach der Mann durch die Tür. Ich schluckte und drückte mich nach oben. Schwer kroch ich durch das Fenster und zog mich dann den rest nach draußen. Kurz atmete ich durch und sah in den orangen Himmel. Lange konnte ich nicht auf dem Boden harren, den ich hörte die Tür vom Bad und stand schnell auf. Kurz sah ich mich um und entdeckte einen Wald. Schnell lief ich darauf zu. Doch bevor ich den ersten Baum erreichen konnte, wurde ich an der Schulter gepackt und nach hinten gezogen. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten ins Gras. Als ich nach oben blickte, konnte ich die Gesichter der beiden Männer sehen, einmal der der mich entführt hatte und dann noch den, der mich zum Bad geführt hatte. Beide sahen nicht erfreut aus. Ich schluckte schwer und die Angst kam langsam angekrochen. Was würde sie jetzt unternehmen.
,,Nick..Ich kann es-", der Mann wurde von meinem Entführer gestoppt, indem er seien Hand hob. Nervös schluckte er und sah zu ihm rüber.
,,Es war mir bereits klar, dass er es trotz meiner Warnung versuchen würde.", sprach mein Entführer. Dieser hockte sich zu mir runter und beobachtete mich kurz. Mein Körper fing einfach an zu zittern. Was würde jetzt passieren. Er schien nicht sonderlich erfreut zu sein. Aber der anschein konnte auch trügen und er war richtig sauer. Wie war es möglich gewesen, dass die beiden so schnell bei mir waren? Der fremde Mann war schließlich noch unten gewesen, als ich losgerannt war, aber wo mein Entführer war, wusste ich nicht.
,,Was ist den hier draußen los?", hörte ich einen amüsierte Frauenstimme. Schritte näherten sich und eine Frau kam zum Vorschein. Sie hatte braune Haare, die ihr bis zur Hüfte gingen und dunkle Augen. Sie sah belustigt zwischen uns dreien hin und her. Mein Entführer seufzte genervt.
,,Sunny, ich habe dir doch gesagt, dass du drinnen bleiben sollst und deine Aufgaben erledigen sollst!", knurrte er sie bereits an. Anscheinend war er doch sehr wütend, was mich nochmals schlucken ließ. Jedoch schien es ihr nichts auszumachen, denn sie grinste noch immer.
,,Ich bring sie rein.", sprach der Mann und ging auf sie zu. Wahrscheinlich wollte er der Situation entfliehen. Am liebsten hätte ich ihm hinterher gerufen, dass er mich mitnehmen soll, aber ich unterlies es. Denn wer weiß was der Typ dann mit mir anstellen würde. Die beiden gingen wieder zurück zum Haus und mein Entführer widmete seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. Ängstlich sah ich zu ihm rauf.
,,Hatte ich dir vorhin nicht etwas gesagt?", fragte er und strich mir über meinen Arm. Zögerlich nickte, ich hatte Angst, dass er noch etwas anstellen könnte, wenn ich ihm keine antwort gab. Nun sah er wieder in meine Augen und fing an schelmisch zu Grinsen. Ich war wie gelähmt, ich konnte mich nicht bewegen.
,,Weißt du, ich hatte es mir bereits gedacht, dass du nicht hören würdest, schließlich tut ihr Menschen das nie. Ihr wollt immer euren Kopf durchsetzen, aber ihr bedenkt eines nicht!", sprach er und belustigt und stand auf, dabei nahm er mein Arm und zog mich mit auf die Beine.
,,Bitte, ich will doch nur nach Hause!", sagte ich und wollte mich wieder von seinem Griff befreien. Auf einmal befand ich mich mit dem Rücken am Baum. Ich hatte nicht mal mitbekommen das wir uns bewegt hatten, ich hatte lediglich nur einen leichten Lufthauch gespürt. Mit großen Augen sah ihn an.
,,Ich hatte dir vorhin schon erklärt, dass du meins bist! Du kommst hier nicht mehr weg!", knurrte er und drückte mich noch stärker gegen den Baumstamm. Ein wimmern entfloh mir. Wieder kam mir die Fragen in den Sinn, was er jetzt vor hatte. Mein Körper zitterte vor Angst. Ich konnte ihn nicht einschätzen, schließlich kannte ich ihn nicht. Aber eins wusste ich ganz sicher, ich war nicht seins! Aus meinen Gedanken gerissen, wurde ich am Arm gepackt und zum Haus gezogen. Ich wusste, wenn ich mich wehren würde, würde es unschön enden, egal was er jetzt vor hatte, e würde schlimmer werden. Wir kamen an einigen anderen vorbei, die uns teilweise neugierig und teilweise schadenfroh ansahen, oder sie sahen mich so an. Einige murmelte etwas, jedoch verstand ich es nicht. Als wir an der Haustür ankamen, öffnete er sie und zog mich ins Innere des Hauses. An einer Tür konnte ich Olivia sehen, wie sie gerade aus dieser gekommen war. Sie sah uns fragend an. Anscheinend hatte sie nichts von meinem Fluchtversuch mitbekommen. Statt mich wieder nach unten zu bringen, führte er mich eine Treppe nach oben. Ich musste aufpassen, dass ich die Treppe nicht hochfiel, denn er hatte noch immer ein schnelles Tempo. Ich schluckte, als er mich in der ersten Etage durch einen Gang zog und an einer schwarzen Tür stehen blieb.
,,Nick? Muss das den sein? Du weißt doch wie Menschen sind und er hat bereits jetzt eine Heidenangst. Vielleicht hat er bereits dazu gelernt.", hörte ich die Stimme von Olivia hinter uns. Nick sah sie mit einem wütenden Blick an, wobei sie zusammen zuckte und einen Schritt zurück ging.
,,Kümmer du dich um deine Sachen!", sagte er und öffnete die Tür, kurz darauf schubste er mich in diesen Raum. Es war Stock dunkel und ich konnte nichts sehen, trotz das die Tür offen war. Verzweifelt versuchte ich etwas zu erkennen, jedoch war es sinnlos. Als ich wieder zur Tür sah, konnte ich sehen, wie Olivia und Nick sich stritten, jedoch konnte ich nichts erkennen. Erst als er ihr eine Ohrfeige gab, hörten sie auf. Anscheinend wusste sie wann schluss war. Sie ging wieder weg und Nick kam zu mir in den Raum. Bevor er die Tür schloss, schaltete er das Licht an. Ich saß noch immer auf dem Boden. Sobald die Lampe den Raum erleuchtete konnte ich mich etwas umsehen. An den Wänden und teilweise auf dem Boden waren Ringe eingebaut. Bei einigen hingen Fesseln oder ketten herunter. Es gab auch zwei Schränke, aber ich konnte nicht sehen was darin war. Hinten in der Ecke stand ein Käfig, etwas weiter entfernt stand ein Bett. Fast neben dem Käfig stand ein Kreuz. Ich schluckte. Dies sah mir sehr nach einer Folterkammer aus. Nachdem ich mich soweit umgesehen hatte, kam Nick auf mich zu und griff nach meinen Armen. Perplex sah ich ihm zu. Was hatte er vor. Erst als er mir Manchetten oder so um die Handgelenke machte, fing ich an mich zu wehren, jedoch schien es ihm nichts auszumachen. Er zog mich wieder auf die Beine und dann in die Mitte des Raumes. Noch immer versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien. Irgendwann schien es ihm zu nerven, den er griff mit einer Hand um meinen Hals und drückte zu. Röchelnd versuchte ich nach Luft zu schnappen.
,,Hör auf dich zu wehren, sonst wird es schlimmer!", knurrte er und ließ los. Dadurch das er mich noch immer festhielt, fiel ich nicht auf den Boden. Ich holte zittrig Luft, während er meine Arme an einen der Ketten befestigte. Als er mich loslies knicken meine Beine ein und ich hang mit meinen Handgelenken in den Ketten. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich kein Tshirt mehr anhatte. Wann hatte er es mir ausgezogen? Ich stellte mich wieder ordentlich hin und sah mich nochmal um. Mein Tshirt lag auf dem Bett. Ich schluckte und mein Körper fing wieder an zu zittern, als ich sah, wie Nick mit einer Peitsche auf mich zukam. Wollte er mich wirklich schlagen?
,,Heute werde ich noch sanft sein, aber das nächste Mal, halte ich mich nicht zurück, verstanden?", sagte er und umrundet mich. Ich nickte daraufhin, wollte es nicht schlimmer machen. Er blieb hinter mir stehen. Es war still. Ich versuchte mich auf den Schmerz vorzubereiten, jedoch gelang es mir nicht. Das erste was ich mitbekam, war ein zischen und kurz darauf spürte ich einen stechenden Schmerz über meinen Rücken. Ich biss die Zähne zusammen, um keinen Ton von mir zu geben. Der nächste Schlag kam und es fühlte sich nich schlimmer an, als beim ersten Mal. Wenn er das als sanft bezeichnete, dann wollte ich nicht wissen, wie schlimm es werden wird, wenn er sich nicht zurück hielt. Beim dritten Schlag konnte ich einen schrei nicht unterdrücken. Ich spürte, wie meine Haut aufriss und Blut heraus qoull. Mir liefen Tränen herunter. Dann kam der nächste Schlag und der nächste. Irgendwann hörte er auf und räumte die Peitsche wieder weg. Ich hing nur noch in meinen Fesseln und weinte. Meine Kraft war verbraucht und ich fühlte mich schlecht, ausgeschöpft und misshandelt. Mein Rücken brannte höllisch und ich spürte wie das Blut nur so heraus quoll. Ich konnte kaum meine Augen offen halten. Als Nick wieder auf mich zukam, fing mein Körper noch stärker an zu zittern. Vorsichtig löste er die Fesseln und fing mich auf. Mein Körper fiel gegen seinen, er hielt mich fest. Müde schloss ich meine Augen und kurz darauf bekam ich nichts mehr mit.
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