⚜️17⚜️
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Der Winter Soldier hatte die Panik unter den Anwesenden der HYDRA mitbekommen und hörte Doktor Zemo zu, wie er mit Gordon darüber sprach, wie dieses Mädchen den vorher gekaperten Jet in den Jet mit diesem unhöflichen Modridge flog. Ob sie das überlebt hatte, zweifelte Zemo aber nicht an. Dann erwähnte er das Wort Zepter, welches den Winter Soldier interessiert aufhorchen ließ. Trotzdem schaute er auf den Teller mit dem Kirschkuchen, den er aber ausblendete, da ihn plötzlich merkwürdige Szenen vor seinen Augen flackerten. Ihm kam dieser komische Typ in den Sinn, Kroatien, die lange Autofahrt zu diesem Haus am Meer.
Dann waren da die anderen Menschen, das Zepter, ein blauer Strahl, noch ein blauer Strahl, Wüste und HYDRA.
Er kniff die Augen zusammen und versuchte die unscharfen Bilder in seinem Kopf zu ordnen, bis ihn dieses Mädchen in den Sinn kam.
Paulina.
Sie schaute ihn traurig und irgendwie mitleidig an. Er starrte unbeholfen zurück, fand sie hübsch. Übertrieben hübsch und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Irgendeine komische Wärme im Bauch, die auch noch kribbelte.
„Willst du ein Foto haben, dann hast du länger was davon", hallte es in seinem Kopf wieder. Die merkwürdige, kribbelnde Wärme in seinem Bauch, machte schnell Platz für unangenehme Bauchschmerzen. „Er heißt James, James Buchanan Barnes."
Die Plastikgabel in seiner Hand gab ein Knacken von sich, als die Erinnerungen sein Gehirn fluteten.
Zemo, welcher mit Gordon am kleinen Tisch saß, blickte zu James. Dieser hielt die Gabel fest und die Augen immer noch geschlossen, als plötzlich die Erinnerungen an seine letzten Missionen wiederkamen.
Er hatte unschuldige Menschen getötet- mal wieder.
Kinder, die deutsche Bundeskanzlerin, er griff einen Typ mit Augenklappe an, weil Pierce und Strucker es so wollten.
James war überfordert. Er wusste nicht, ob er wie ein kleines Kind losflennen oder alles kurz und klein schlagen sollte. Er atmete tief durch und als Zemo ihm sagte, dass er sich beruhigen sollte, tat er es- obwohl er eigentlich gar nicht wollte. Ihm war gerade einfach alles zu viel.
James ließ die kaputte Gabel auf den Tisch fallen und öffnete seine Augen. Zemo und Gordon starrten ihn an.
„Er wird instabil", bemerkte Gordon und stand von seinem Platz auf.
„Ist alles in Ordnung? Erinnerungen?", fragte Zemo.
„Der Kuchen schmeckt nicht! Das ist alles", log James und schob den Teller wie ein kleines trotziges Kind von sich weg. Soll doch die Sonne nicht scheinen, nur weil er seinen Teller nicht aufgegessen hatte.
Zemo kaufte ihn das ab und nickte. „Ja, die Kirschen sind zu bitter, nicht wahr, Gordon?"
Gordon nickte zustimmend und setzte sich wieder auf seinem Platz, nicht ohne James aus den Augen zulassen. „War schon mal leckerer."
James starrte auf den Tisch vor sich und atmete tief durch.
Er hoffte, dass es Paulina soweit gut ging.
Sie konnte nicht nicht mehr sein. Das ging nicht.
Das wollte er auch nicht. Keine Ahnung warum, aber er mochte sie. Und das sehr.
Baron von Strucker war außer sich vor Wut, als er von der ganzen Sache mit Paulinas Ausbruch, ihren neuen Kräften und ihren Suizidanschlag auf einen seiner besten Männer erfuhr.
Wütend tigerte er auf und ab. „Die ganze Scheiße für nichts und wieder nichts!"
Wenn Paulina wirklich tot sein sollte, warum trauerte er nicht um sie, wie ein Vater das für seine Tochter tun sollte, fragte sich James und wurde augenblicklich wütend.
Aber alles was Strucker nur sah, war sein verlorenes Experiment, ob es die DNS mit ihm teilte, war mehr als irrelevant für ihn. Er wurde sogar noch wütender, als er abermals begriff, dass sie nicht nur ein stärkerer Supersoldat war, sondern so viel mehr.
James stand fassungslos in der Ecke des Briefingrooms, der HYDRA-Basis im Westen von Deutschland und hörte dem verschlüsselten Gespräch zwischen Strucker und Pierce zu. „Wir haben Leute zur Abschussstelle entsendet. Sie müssten jeden Augenblick dort antreffen."
„Und der Pilot des gekaperten Fliegers?", fragte Zemo nach. Strucker interessierte das allerdings recht wenig und verdrehte die Augen.
„Wurde lebendig und mit einem heftigen Sonnenbrand aufgefunden", antwortete Pierce. Als er den tobenden Strucker sah, fügte er noch ganz schnell: „Aber das ist für uns nicht interessant. Wir hoffen, dass 626 nicht das zeitliche geseg..." Pierce redete nicht weiter, als Strucker schnaubte: „Diese undankbare Göre kann nichts weiter, als das Gegenteil zu machen, was ich von ihr verlange. Warum auch auf ihren Vater hören. Das hat sie schon als Kind nicht und mit den Jahren wurde es schlimmer und schlimmer."
„Deshalb haben Sie sie als Versuchskaninchen genommen, um ihr eine Lektion zu erteilen, jaja, bla, bla, die Geschichte kenne ich schon", winkte Pierce ab.
„Unter anderem", grummelte Strucker.
James ballte die Hände vor Wut zu Fäusten, hielt sich aber dennoch zurück. Er wollte nicht noch Salz in die vielen Wunden bei Strucker gießen, in dem er ihn die Fresse polierte. Er hätte es so sehr getan. Nur bei dem Gedanken daran, zuckten seine Mundwinkel nach oben. James starrte die Decke an und stellte es sich einfach nur vor.
„Ich werde mich melden, sobald wir etwas Neues haben. Solange halten Sie den Ball flach und machen nicht alle verrückt."
„Jaja, bla, bla", ahmte Strucker Pierce nach und verdrehte dabei die Augen.
„Und dann wundern Sie sich, warum Ihre Tochter so frech ist?", fragte Pierce. „Sie leben ihr doch die Zicke vor..."
Daraufhin hatte Strucker das Videotelefonat beendet und verließ den Briefingroom. „Wo wollen Sie hin?", fragte Zemo und eilte hinterher.
„Nur einen kleinen Ausflug in die Safari machen", antwortete Strucker. „Ich will sie, falls sie noch lebt, vor S.H.I.E.L.D finden."
HYDRA fand Paulina nicht. S.H.I.E.L.D. fand Paulina nicht. Nur die Überreste von den beiden Quinjets wurden gefunden, jedenfalls das was davon übrig blieb. Paulina blieb wie vom Erdboden verschwunden. Aber James wusste, dass sie sich irgendwo herumtrieb.
James zog die Basecap noch weiter ins Gesicht hinein, als er zu einer nicht so stark besuchten Zeit ins Smithasonian ging. Er war froh, nach den anstrengenden Tagen für sich zu sein, ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass seine Erinnerungen wieder ausgelöscht werden. Er konnte sich an mehr erinnern, nachdem er vor ein paar Tagen wieder einmal Captain America im Triskelion bei einem Kampf gegenüber stand.
Er hätte ihn töten sollen. Er war seine Mission, erinnerte er sich. Die Zeit mit Captain America im Zweiten Weltkrieg und das dieser für ihn mehr, als nur ein Superheld war, waren einige seiner Erinnerungen, die wieder versuchten sich einzunisten. Captain America soll sogar sein bester Freund gewesen sein.
James zog ihm aus dem Potomac River, um Cap vor dem ertrinken zu retten, haute dann aber nach einem kurzen Zögern ab. Seitdem war er für sich allein unterwegs.
Er stand vor einer gläsernen Gedenktafel in dem ein Text und ein Foto von ihm eingraviert wurde. Eigentlich wurde er für Tod erklärt, nachdem er bei dem Angriff auf Dr. Arnim Zola in den Tod stürzte. Steve Rogers, oder Captain America, versuchte ihn zu retten- scheiterte aber.
„James Bucky Barnes", murmelte er vor sich hin.
Bucky, der Name war ihm noch ein bisschen zu fremd, aber gleichzeitig auch wieder nicht. So hatte ihn Steve genannt, als sie sich das erste mal nach langer Zeit und der Flucht gegenüber standen. „Wer zur Hölle ist Bucky?", hatte der Winter Soldier irritiert gefragt, um dann wieder mal auf Captain America losgehen zu wollen.
James las sich noch interessiert die Geschichten zum Howling Commando durch, in dem er einst neben Captain America gegen HYDRA kämpfte. Schnell wurde ihm aber alles zu viel. Er wollte hier sofort weg und irgendwo hin, wo er in Ruhe für sich sein kann.
Er hatte sich in einer Bibliothek zurückgezogen und saß an einer der vielen neuwertigen Computer mit Internetzugang. Die waren eine großzügige Spende von Tony Stark gewesen.
Er tippte mit dem rechten Zeigefinger auf der Tastatur herum und klickte Internetseite für Internetseite an, bis er endlich fündig wurde.
Die Social-Media-Seite war öffentlich, zeigte sämtliche Fotos. Das letzte Foto wurde erst vor ein paar Monaten gepostet, obwohl Paulina da schon längst in Gefangenschaft der HYDRA war.
Wenn Strucker da nicht wieder seine Finger im Spiel hatte, dachte Bucky sich und schaute sich die anderen Fotos an.
Er fand Fotos mit ihrer Mutter, einige mit ihren jüngeren Schwestern. Da waren Fotos mit anderen Studenten, auf Partys oder während des Unterrichts. Paulina hatte auch nur eine beste Freundin, die sie als solche betitelte.
Bucky musste Schmunzeln, als er ein Foto von Paulina sah, in dem sie eine große Flasche Jägermeister in den Händen hielt und mit einem Sangriastrohhalm daraus trank. Sie las gerne Bücher, war gerne am Meer, am liebsten an der Nord und Ostsee, oder am Schwarzen Meer. Musik schien sie auch gerne zu hören, und zu spielen.
Denn das letzte Foto von einem Weihnachtsfest zeigte Paulina, die an einem Flügel saß und irgendein Lied spielte.
Und auf dem Flügel stand eine Flasche Jägermeister.
Er löschte den Verlauf, schloss alle Seiten und zog wieder einmal unsicher, die Basecap auf seinem Kopf weiter ins Gesicht hinein, als er neben den Drucker stand und darauf wartete, dass alles was er wollte, gedruckt wurde. Ein Student schaute ihm in Vorbeigehen komisch an und ging schneller weg. „Verflucht", murmelte Bucky und griff nach den ausgedruckten Fotos. Er faltete unsauber die Zettel zusammen und steckte diese in eine der inneren Taschen seiner Lederjacke. Dann sah er zu, dass er so schnell wie möglich hier weg kam, um das Weite zu suchen und irgendwo unterzutauchen. Der Drucker druckte genau noch eine Seite aus, die einem wachsamen Sam Wilson in die Hände fiel.
Es war dieses Mädchen. Diese Paulina, die spurlos verschwunden oder vermutlich schon tot war.
„Mannomann, die Kleine hat ihm ganz schön den Kopf verdreht", murmelte Sam vor sich hin.
Der teilweise noch angeschlagene Steve Rogers zog Sam den Zettel aus der Hand.
„Vermutlich", entgegnete er. „Er erinnert sich. Sonst hätte er mich nicht vorm Ertrinken gerettet und nach ihr gesucht."
„Hm", machte Sam. „Und du hast keinen Schimmer, wo Romeo hin will?"
„Nein."
Steve kam aber eine Idee. „Was ist das für eine Plattform?"
Er deutete auf das kleine Kamerasymbol in der Ecke des Fotos und neben den Text.
Bucky hatte Screenshots von den Fotos gemacht, sie in Word eingefügt und dann ausgedruckt. Sam war beeindruckt, dass ein so alter Mann mit der heutigen Technik umgehen konnte, sagte dazu aber nichts.
„Photogram", bemerkte Sam. „Du erstellst dir einen Account und kannst Fotos und Videos hochladen, um dein Leben mit Familie, Freunden und Fremden teilen, wenn du dein Account nicht auf privat gestellt hast." Steve blickte Sam an. „Ich bin seit vier Jahren dabei, lass mich doch. Genügend Prominente nutzen diese Plattform ebenfalls. Ist fast wie Tweetster."
Steve schien überfordert. „Okay. Vielleicht finden wir ja einen kleinen Anhaltspunkt, wo wir vielleicht das Mädchen finden können."
„Sie ist tot? Warum willst du sie suchen, hm, selbst du würdest diese Explosion nicht überleben können. Kein Supersoldier kann das."
„Der Unterschied zwischen der Kleinen und mir ist, dass sie, laut Rumlow, mehr auf dem Kerbholz hat, als angenommen. Sie ist nicht nur ein Supersoldier. Sie ist mehr." Steve hielt inne. „Nenn mich bescheuert..."
„Du bist bescheuert", murmelte Sam unbeeindruckt.
Steve redete aber weiter und überhörte die Bemerkung von Sam: „aber ich hab das Gefühl, dass sie noch lebt und an einem Ort ist, der ihr Nahe steht. HYDRA wird uns erstmal nicht zum Problem, da die wenigen untergetaucht sind und wer weiß was, nach der Sache im Triskelion und Pierce, planen."
„Du denkst, dass sie uns von nützen sein könnte? Uns? Den Avengers."
Steve nickte.
„Sie wird gesucht. Genauso wie der Winter Soldier. Sie ist gefährlich, eine Killerin, wenn ich die Sache in New York mit dem Zepter erwähnen darf? Sie steht auf der Liste von S.H.I.E.L.D. - mal wieder. Und weißt du warum mal wieder? Weil dieses Mädchen auf der Flucht ist."
„Sie will bloß nicht wieder in Gefangenschaft. Es lässt sich alles regeln."
Steve drehte sich von Sam weg und ging zu den Computern. „Wie funktionieren die noch mal?"
Sam verdrehte die Augen und stellte sich neben Steve. Als ob das alles klappen würde.
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