⚜️03⚜️
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Am nächsten Tag ertönte ein stummer Alarm in der HYDRA-Basis.
Das Mädchen, welches nach dem gestrigen Angriff auf die Soldaten in ihrer Zelle eingesperrt wurde, war wach und drehte schon wieder durch.
„Phase 2 einleiten", rief Zemo, der immer noch mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte.
Er stand nur mit zwei Soldaten und seinem Assistenten Gordon vor der Panzerglasscheibe der Zelle und sah fassungslos zu, wie das Mädchen die wenigen Möbel kurz und klein schlug.
Sie riss gerade die durchgelegene Matratze in etliche Stücke. „Uhm, und wir brauchen wirklich zehn Wörter um die so zum ausflippen zu bringen?", fragte ein Soldat.
Zemo seufzte und verfluchte Soldat-187 wieder einmal genau die Sache mit der Gehirnwäsche zuerklären. „Die Wörter sind dafür da um sie zu kontrollieren. Fallen die Schlüsselwörter ist sie uns gehörig, dass heißt wir können sie steuern. Es liegt dann in den Händen der Person, die ihr die Worte vorsagt, ob sie ausflippt, oder nichts macht. Gehirnwäsche- ganz einfach."
„Und die Wörter lauten wie?", fragte Gordon und fuhr wie die anderen drei Männer fürchterlich zusammen, als das Mädchen ein Stück Metall, rausgebrochen aus dem Bett. gegen die Glasscheibe schmiss.
Diese schien der Kraft standzuhalten.
„Diese hören Sie gleich. Los, sprühen Sie das Beruhigungsmittel in die Zelle!"
Gordon nickte und hob das Tablet an, auf welches er gekonnt herumdrückte.
„Sedativum wird freigesetzt", las Gordon vom Tablet ab.
Sofort schoss über den Lüftungssystem das Beruhigungsmittel in die Zelle.
Das Mädchen stoppte in ihrem Wutanfall und wollte gerade das restliche Bett gegen die Glasscheibe donnern, da schmiss sie mit aller Kraft das Bett vor sich auf den Boden.
Es zerbrach nur noch in weitere Teile.
Sie schien standhaft zu bleiben und das Beruhigungsmittel noch nicht zu wirken.
Ganz im Gegenteil sie führte ihren Wutanfall fort, griff dann nach einem länglichen Stück vom Metallbett und warf es wieder Richtung Glasscheibe.
Das Glas zerbrach und etliche Teile, als das Metallstück dort durchbretterte. Gordon, Zemo und die beiden Soldaten sprangen zur Seite und wichen den Metallstück aus, welches sich durch die Wucht und Geschwindigkeit in die gegenüberliegende Wand zum Labor 4 bohrte und hängen blieb.
In diesem Labor waren gerade Dr. Fowler, ihre Assistenten und Strucker anwesend, um den Winter Soldier für eine weitere Mission vorzubereiten.
Der Winter Soldier, welcher auf der Untersuchungsliege saß und auf Befehle von Strucker wartete, fuhr mindestens genauso vor Schreck zusammen, wie alle anwesenden.
„Was ist denn jetzt wieder...", murrte Strucker und eilte aus dem Labor heraus.
Sämtliche Soldaten liefen an ihm vorbei, weshalb er sich zurück ins Labor verkroch und die Tür verriegelte.
Der eigentlich nur an Zemo gewandte stumme Alarm erlosch und machte Platz für den schrillen Alarmton der Basis.
„Was ist denn los?", fragte Dr. Fowler.
„Na was wohl?", murmelte Strucker und ging zu einem Monitor hin. „626 dreht mal wieder durch."
Der Winter Soldier schien ein bisschen verwirrt und blickte um sich herum.
Strucker hatte sich in den Überwachungskameras des Sektors eingeklinkt und suchte nach dem Mädchen.
Er sah die völlig zerstörte Zelle, wie Zemo, die beiden Soldaten und Gordon regungslos davor lagen.
Das Mädchen schien verschwunden zu sein.
Dr. Fowler hatte sich bereits vorbereitet, hielt eine weitere Spritze mit dem überdosierten Schlafmittel für den Fall der Fälle bereit und reichte gleichzeitig Baron von Strucker ein Notizbuch mit einem roten Stern vorne drauf. Dieser nahm's sofort entgegen.
„Meinetwegen kann er Sie töten."
Fowler deutete auf den wartenden Winter Soldier.
„Sie macht nur Probleme."
„Wir müssen Sie nur in den Griff kriegen."
Strucker dachte nach. Das wäre doch die perfekte Situation um herauszufinden, ob das Mädchen mit den Winter Soldier mithalten konnte.
War sie genauso stark und kampfbereit wie er?
Wenn sie es war, dann könnte sie den Winter Soldier besiegen und wenn nicht, dann wären die beiden sicherlich ein gutes Team um die Aufträge von HYDRA durchzuführen.
Strucker schlug das Buch auf und wandte sich zu den jungen Mann mit dem leeren blauen Augen und dem Metallarm. Dann las er die zehn Wörter auf Russisch vor: „Sehnsucht, verrostet, siebzehn, Tagesanbruch, Schmelzofen, neun, gütig, Heimkehr, eins, Güterwagon."
Etwas blitzte in den Augen des Winter Soldiers auf, als sich die Worte in seinem Kopf wiederholten.
„Ich bin bereit durch die Hölle zu gehen", entgegnete der Winter Soldier in monotoner Stimme. „Warte auf Befehle."
„Such das Mädchen, kämpfe mit ihr", sagte Strucker. „Aber du darfst sie nicht töten. Verstanden?"
„Suchen, kämpfen, nicht töten", wiederholte der Mann mit dem Metallarm. Er rutschte von der Liege und stampfte in den Stiefeln zur Tür.
„Moment."
Strucker rief den Winter Soldier der schon fast aus der Tür draußen war, zurück um ihn die Spritze mit dem Beruhigungsmittel zu geben. „Für denn Fall, dass sie dir überlegen sein sollte."
Der Winter Soldier presste die Lippen aufeinander.
Dann schnaubte er. „Das wird nicht nötig sein. Sie ist doch nur ein Mädchen."
Es waren seine Worte, die sich komplett lächerlich in seinem Kopf anhörten. „Sie ist doch nur ein Mädchen", stöhnte der Winter Soldier, als er ausgerechnet von ihr in die Zange genommen wurde.
Er konnte nicht glauben, dass sie stärker war als er selbst und das sie dazu in der Lage war, seinen Metallarm rauszureißen.
Er versuchte gegen die Schmerzen, die sein fehlender Metallarm verursachte hinwegzusehen und das klammernde und hartnäckige Mädchen irgendwie von sich los zu werden. Aber sie drückte ihn weiter auf den kalten Boden in der Cafeteria der Basis.
Irgendwie schaffte es der Winter Soldier sich auf seinen verbliebenen Arm zu stützen und sich vom Boden hochzudrücken- das Mädchen hing dabei immer noch auf seinem Rücken, dann schmiss er sich auf den Rücken, absichtlich und wohlwissend, dass das viel kleinere und zierlichere Mädchen unter ihm liegen würde.
Sie keuchte nach Luft als der Winter Soldier seinem Ellbogen im den Bauch boxte und sich damit von ihrem lächerlichen Würgegriff befreien konnte.
Er war so wütend, dass er immer wieder vor sich hin murmelte: „Nicht töten, nicht töten, nicht töten.", als er seine Hand um ihren Hals wickelte. Er saß auf ihren Oberschenkeln, damit sie sich nicht weiter wehren konnte.
Das Mädchen, welches sich von dem Schlag in den Bauch erholt hatte, umfasste mit beiden Händen den Unterarm vom Winter Soldier, zog diesen daran zu sich runter, um ihn dann eine gewaltige Kopfnuss zu verpassen.
Dadurch brach sich das Mädchen die Nase und Blut lief aus beiden Nasenlöchern.
Der Winter Soldier spuckte einen rausgebrochenen Schneidezahn und Blut neben den Kopf des Mädchens und wollte sie wieder würgen.
Doch sie ahnte es und setzte weiter zum Gegenangriff auf ihren Kontrahenten an.
Sie packte den Soldaten am Hals und schaffte es diesen irgendwie von sich zu treten.
Er landete neben ihr und sie stürzte sich sofort auf ihn, um ihn mit weiteren Schlägen und Ohrfeigen zu malträtieren. So merkte sie gar nicht, dass sich Soldat-278 von hinten näherte und mit einem G36 auf den Kopf des Mädchens zielte.
Sein Finger lag auf dem Abzug und war bereit zum Abdrücken, doch Strucker der ebenfalls in die Cafeteria eilte, zog den Soldaten ab.
Das Mädchen hörte abrupt damit auf auf den mittlerweile schwer verletzten Winter Soldier einzuschlagen und stand von ihm auf, als sie sein übel zugerichtetes Gesicht mit den vielen offenen Stellen aus dem Blut sickerte und Schwellungen sah.
Als sie auf ihre Hände blickte war sie nicht sicher, ob das das Blut des Mannes war oder ihres, da sie einige offene Stellen am Handrücken und Fingerknöcheln aufwies.
Sie wusste nicht, was da gerade passiert war und schaute mit traurigen Blick auf den einarmigen Mann runter. Schuldgefühle, Wut und irgendwie auch Trauer und Angst plagten ihr Gewissen.
Sie wollte sich gerade bei dem Blut und Zähnespuckendem Mann entschuldigen, als Strucker ihr eine Spritze mit Schlafmittel in den Hals rammte.
Kaum hatte sich der Inhalt der Spritze in ihrem Kreislauf breit gemacht, sackte das Mädchen regungslos zusammen und landete unsanft auf den Bauch des Winter Soldiers. Dieser stöhnte vor Schmerz auf und versuchte das Mädchen von sich runter zuschubsen. Aber er war zu schwach.
Strucker blickte zu den anderen Soldaten die in die Cafeteria eilten. „Friert ihn ein... sie auch. Wer weiß zu was sie noch alles in der Lage ist."
„Aber der Winter Soldier ist schwer verletzt!"
„Das heilt von selbst. Wie bei ihr. Den Arm bringen wir das nächste mal dran."
„Und die Mission?"
„Die werden wohl oder übel ich und ein paar Soldaten, die gestern und heute keinen auf den Deckel bekommen haben durchführen. So schwer kann das ja nicht sein."
Strucker schmiss die leere Spritze auf den Boden und verließ die Cafeteria.
Soldaten hatten sich in der Cafeteria gesammelt und auch Dr. Fowler kam dazu.
„Was ist mit denen?", fragte sie und blickte schockiert zwischen den Mädchen und dem Winter Soldier hin und her.
Soldat-278 wandte sich zu ihr. „Einfrieren. Beide."
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