6 Months Sasuke
Heyho! Hier präsentiere ich euch den zweiten Teil des Two Shots und da ich nicht anders konnte, als nochmals Sasukes Sicht zu schreiben, gibt es auch noch von ihm die Sicht! Seine Gefühle, welche Achterbahn fahren werden und ihm zeigen, was er eigentlich will und was er verloren hat. ;D
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen des letzten Teils von diesem Two Shot! Über Meinungen freue ich mich natürlich noch immer wahnsinnig. ;)
~Mystery
~*~
~Sasukes Sicht
Immer wieder hörte ich meinen Namen.
Immer lauter wurde mein Name geschrien.
Imme verzweifelter hörte ich meinen Namen.
Immer schlimmer wurde das Verlangen sich um zudrehen, jedoch hielt ich durch.
Ich rannte einfach die Straße entlang, bis ich um eine Ecke bog und die Feuerwehrtreppe, eines Hauses suchte. Lange musste ich nicht suchen, bis ich schon die Stufen herauf kletterte. Oben blieb ich kurz stehen. Ließ den Wind meine Haare verwuscheln und meine Wangen abkühlen.
Mir war aus mir einem nicht klaren Grund heiß. Mein Körper brannte, obwohl ich nur meinen Namen gehört hatte. Heftig schüttelte ich meinen Kopf, als ich nach vorne zu der Mauer ging, die das Dach abrundete.
Mit einem kurzen Blick bückte ich mich und entfernte zwei Ziegelsteine, wodurch ein kleines Fach zum Vorschein kam. Klamotten kamen mit entgegen, welche verdammt dreckig und gewiss nun zu klein sein werden.
Leise seufzend zog ich sie heraus und mich schälte ich aus den Klamotten des FBI's. Schnell war ich alles los und hatte die anderen Sachen an. Wie ich es mir dachte, waren sie mir zu klein geworden und ziemlich dreckig. Hinzukam, dass sie stanken, weshalb ich sie schnell wieder ausziehen wollte.
Bevor ich verschwand, drückte ich die Ziegelsteine wieder in ihr Fach und stand auf. Drehte mich herum und wollte weiter, als mir auffiel, dass ich noch die Kette und die Ohrringe besaß. Schnell waren auch diese ausgezogen. Vorsichtig legte ich sie auf die Klamotten.
Einen Moment sah ich mir alles an. Ließ meine letzten Wochen retour laufen, bis ich am heutigen Tage ankam. Ein Knurren verließ meine Kehle, woraufhin ich mich aber endlich aus dem Staub machte.
Die Treppen waren schnell geschafft, weshalb ich mich kurz umsehen musste, bevor ich mich dazu entschloss zu rennen. Wenn ich gelaufen wäre, dann hätte man mich noch erwischt. Also nahm ich meine Beine in die Hand und rannte los.
Mein Ziel hatte ich klar vor Augen, denn ich wollte wissen, ob es ihnen gut ginge.
Ob jeder da raus kam und man sich keine Sorgen mehr machen müsste.
Ob jeder lebte und ob mein Kumpel endlich wieder da war, wo er hingehörte.
„Nicht denken, sondern rennen", rügte ich mich selber, da ich merkte, wie ich langsamer wurde. Sofort legte ich einen Zahn zu, wodurch mir bewusst wurde, wie sehr ich aus der Übung doch war. Meine Lunge brannte höllisch, während mein Herz dabei viel zu schnell schlug und mein Blut in meinen Ohren rauschte.
Nun dürfte ich keinen Test bei Tsunade machen, denn dort würde ich geradewegs durchfallen. Mir fiel das Rennen nach einiger Zeit echt schwer, aber ich wollte nicht nachgeben. Nicht aufgeben und herausfinden zu müssen, dass man mich hintergangen hätte.
Erneut schüttelte ich meinen Kopf, da ich mir zu viele Gedanken für nichts und wieder nichts machte. Das Denken hatte was Gutes, denn ich bemerkte nicht, wie schnell ich an dem Haus ankam, welches mein Ziel war.
Die Lichter brannten noch, was mich darauf schließen ließ, dass sie warteten. Ein erleichtertes Gefühl flutete meinen Körper, woraufhin ich zur Tür lief und klingelte. Während ich wartete, atmete ich mehrmals tief durch, damit ich nicht direkt umfallen würde, aber viel brachte es nicht.
Die Tür wurde mit einem gewaltigen Schwung geöffnet, bevor ich auch schon Bekanntschaft mit dem harten Asphalt machte. Ein ersticktes Keuchen entrann meiner Kehle, als Sakura sich heulend um meinen Hals geschmissen hatte. Sasori stand währenddessen einfach nur im Türrahmen und sah mich an. An seinem Blick sah ich jedoch, dass er genauso froh war wie Sakura, dass ich nun hier war.
„Gott sei Dank!", schniefte sie in meine Halsbuege, während ich meine Arme um ihren Körper schlang. „Du bist hier, ... du bist endlich hier", hauchte sie hinterher, wobei sie sich noch näher an mich presste und ich die ersten Tränen auf meiner Schulter spürte.
Sofort setzte ich mich richtig auf und streichelte ihr sanft den Rücken, was nur dazuführte, dass es mehr wurde. Total hilflos sah ich zu Sasori, welcher die Hände hob und mit den Schultern zuckte, da er wohl selber nicht wusste, was er tun sollte. Kein wunder, wir waren beide Personen, die mit Gefühlen und anderen nichts anfangen konnten.
Deshalb wusste ich auch nicht, wie lange Sakura so in meinen Armen lag und sich ausheulte, doch plötzlich war sie verstummt. Kein Schniefen und keine schluchzen mehr, weshalb ich sie sanft nach hinten drückte und ihre Strähnen aus dem Gesicht strich.
Angeschwollene und gerötete smaragdgrüne Augen sahen mich an. Ihre Wangen waren ebenfalls gerötet und zeigten mir, wie sehr sie gelitten hatte und wie sehr sie sich freute. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
„Alles gut. Ich bin hier Sakura und es würde mich freuen, wenn wir rein gehen könnten", sprach ich ruhig und leise, da es doch recht dunkel war und ich die Aufmerksamkeit der Nachbarn nicht wollte.
„Stimmt", murmelte sie bestätigend, als sie sich löste und langsam erhob. Nun stand eine taffe Frau vor mir, die mir ein ehrliches Lächeln schenkte. „Schön das du hier bist, Sasuke."
„Ich bin wieder da", erwiderte ich, woraufhin sie sich abwandte und Sasori ansah, bei welchem die Mundwinkel nach oben zuckten.
„Ihr seit wieder da", korrigierte sie mich, ehe sie an Sasori vorbeiging und dieser auf mich zu. Seine linke Hand streckte er aus, welche ich sofort ergriff und mich von ihm auf die Beine ziehen ließ.
„War sie bei dir auch so stürmisch?"
„Stürmisch? Fluchend kam sie die Treppen herunter gedonnert und wollte mich anmeckern, aber als sie wusste, dass ich es war, verließ ein lauter Schrei ihre Lippen und sie fiel mir ebenfalls um den Hals. Wir lagen auch auf den Boden, nur mit einem Unterschied", erklärte er mir, wobei man ihm ansah, dass er froh war, das es vorbei war. „Sie hat sich riesig gefreut, bevor ich eine Standpauke bekam und sie mir dann wieder um den Hals fiel. Mach dich auf etwas gefasst, wenn sie sich wieder gefangen hat", fügte er noch hinzu, woraufhin ich einfach nur nickte und wir gemeinsam rein gingen.
Hinter uns schloss ich die Tür und zog mir die Schuhe aus, welche mich genauso nervten wie alles andere an mir.
„Zu klein?"
„Zu klein, zu dreckig, zu stickig und noch vieles mehr", seufzte ich, während wir ins Wohnzimmer liefen, wo uns Sakura schon erwartete. „Bevor du mich fertigmachst, darf ich duschen?" An ihrem Blick merkte ich, dass sie überlegte, dann aber nickte.
„Wehe du bist dann verschwunden!", ermahnte sie mich, was meine Mundwinkel belustigt zucken ließ.
„Ich bin gleich wieder da." Mit diesen Worten wandte ich mich ab und lief die Treppen nach oben, direkt ins Bad. Dort zog ich mich schnell aus, nur um dann in die Dusche zugehen und mich unter das wunderbare warme Wasser zu stellen, welches so gut tat.
Ein entspanntes Seufzen verließ meine Lippen, während die Tropfen über meinen Körper rannen und mich aufwärmten. Es war ein schönes Gefühl, den ganzen Dreck von sich zu waschen, jedoch wusch es nur meinen Körper und nicht mein inneres.
Nicht meine Seele.
Nicht mein Hirn.
Nicht mein Herz.
Irgendwas stimmte nicht, das war mir klar gewesen, als ich zusah, wie Orochimaru abgeführt wurde. Eigentlich müsste ich nun der glücklichste Mensch sein, aber ich war es nicht.
„Fuck!", knurrte ich frustriert, wobei ich meine Hände zu Fäusten ballte und eine sogar gegen die Fliesen donnerte. Es war ein herrlicher Schmerz, der meinen Körper nun durchzuckte. Ein Schmerz, der aber verschwand, als mein Hirn etwas abspielte.
„SASUKE!" ... „SASUKE!!" ... schrei' nicht so! „SASUKE!!" ... schrei' nicht!, schrie ich mich selber an, da ich meinen Namen immer und immer wieder hörte. Es war laut. So laut, dass ich für einen kurzen Moment meine Hände auf meine Ohren legen musste. Meine Augen schloss ich, damit ich wieder herunterkam, jedoch war es schwer, denn seine Stimme sorgte für Schauer und einer Gänsehaut.
„Sei still!", hauchte ich, als erneut diese Stimme in meinem Kopf auftauchte und meinen Namen schrie. Die Verzweiflung machte mich fertig und ... traurig. Irgendwas in mir regte sich. Meine Brust schmerzte auf einmal höllisch, weswegen ich meine Augen langsam öffnete und das Wasser auf kaltstellte.
„Tch", knirschte ich unter zusammengepressten Lippen, nachdem das kalte Wasser nun meinen erhitzten Körper wieder herunterbrachte. Langsam stellte ich das Wasser aus, aber bewegte mich nicht.
Blieb einfach da stehen und sah den Boden der Dusche an. Fragte mich dabei, was nur los war, dass ich mich so komisch fühlte.
Schwere Brust.
Schwere Glieder.
Schwere Seele.
Alles war so schwer an mir, dass ich zwei Anläufe brauchte, bis ich aus der Dusche trat und mir das Handtuch um meine Hüfte band. Danach schnappte ich mir ein anderes für meine Haare, bevor ich mich auf den Wannenrand setzte und tief durchatmete.
Ein Klopfen ertönte, weshalb ich meinen Blick zur Tür wandern ließ.
„Sasuke? Ist alles Okay?"
„Ja, wieso fragst du?"
„Du bist seit einer Stunde hier drinnen. Ich habe Klamotten für dich ... darf ich rein kommen?"
Einen Moment zögerte ich, ehe ich einwilligte und sie hereintrat.
„Ach du!", japste sie erschrocken, als sie mich sah. Die Klamotten legte sie schnell auf den Klodeckel, nur um dann zu mir zu stürmen und ihre Hand auf meine Stirn zu legen. „Heiß bist du nicht und kalt auch nicht ... wieso siehst du dann so aus, als ob du jeden Moment umfällst?" Dass sie besorgt war, würde selbst ein Blinder heraushören, weswegen ich meinen Kopf noch etwas anhob und ihre Hand ergriff. Kurz hielt ich sie fest, bevor ich sie auch schon wieder losließ.
„Kann deine Standpauke und das Gespräch bis morgen warten?"
„Welche Standpauke? Dass du eine verdienst, ist klar, aber hallo! SO schlimm bin ich nicht!", schmollte sie, wobei sie ihre Arme vor der Brust verschränkte, dann aber wieder besorgt wirkte. „Wir reden morgen wirklich. Ich penne auch heute Nacht bei dir. Nur ein Widerwort, dann werde ich dir nun die Standpauke halten!" Ihr Ton ließ keine Widerworte zu, weshalb ich auch nichts dazu sagte, sondern nur nickte und mich für die Anziehsachen bedankte.
Einen kurzen Augenblick blieb ich noch sitzen, bevor ich mich abtrocknete und anzog. Es waren alte Sachen von mir, die ich hier mal vergessen hatte. Diese kleine Geste, raubte mir ein leichtes Lächeln, welches verschwand, als ich das Bad verließ und herunter lief. Sasori hielt Sakura auf der Couch im Arm, was ich persönlich irgendwie süß fand.
Wenn ich mich daran erinnerte, wie er früher war ... noch kälter und desinteressierter als ich es war. Null Interesse an irgendwas oder irgendwem, doch schaffte Sakura es, ihm sein kaltes Herz zu stehlen und ich schaffte es, dass er nicht mehr der Mörder war, der er einst wurde.
Es freute mich gerade zu sehen, dass meine Taten wenigstens bei ihnen was Gutes hatte, aber zu gleich was Schlechtes ... ER schlich sich in meine Gedanken, weswegen ich mich räusperte, woraufhin beide mich ansahen.
„Schlafen?"
„Schlafen, aber nicht auf der Couch oder?"
„Nop. Du kommst mit ins Bett!"
„Und ich?", fragte Sasori, der verwirrt wirkte, was ich ihm nicht krummnahm. Nein es war verständlich, denn seine Freundin sprang erfreut auf und direkt zu mir.
„Du schläfst heute auf der Couch, denn ich will sichergehen, dass Sas hier bei uns bleibt", grinste sie uns beide an, woraufhin wir uns eigentlich zu Wehrsetzen wollten, aber da wurde ich schon nach oben geschleift.
„Wäre es nicht besser, we-/"
„Nein! Du brau-/"
„Nein! Er brau-/"
„Nein! Willst du das ich es mit Gewalt löse?" Sofort verstummte ich, denn ihre Schläge saßen gewaltig gut, warum man sie da nicht reizen sollte. Sie war zufrieden damit, dass ich nun stumm blieb und mich einfach auf ihr Bett schmiss.
Sakura krabbelte zu mir. Legte sich direkt neben mich hin und sah mich an. Sie wollte in mich schauen, auch wenn sie meine beste Freundin war, so konnte ich es gerade nicht zulassen.
„Ich weiß ... es ist nur ... ich will nicht, morgen aufwachen und sehen, dass ich geträumt habe", nuschelte sie in ihren nicht vorhanden Bart, warum ich meine Arme direkt ausstreckte und sie sofort zum mir rutschte. Leicht legte ich meine Arme um Sakura, die mir ein Lächeln schenkte.
„Ich bin hier. Es ist vorbei. Er ist hinter Gitter und wird nie wieder das Tageslicht sehen. Sasori, Hidan, alle anderen und ich sind frei. Wir sind freie Menschen."
„Ich will es glauben! Wirklich! Nur ... nur ist es wi-/"
„Kein Traum. Wir haben den Albtraum, die Hölle überstanden und können nun ohne Angst leben."
„Ohne Angst?", wiederholte sie, wobei sie ihre Augen schloss und ihr Lächeln breiter wurde. „Wir haben es geschafft." Waren ihre letzten Worte, bevor sie in meinen Armen einschlief.
Ich selber nicht. Irgendwie konnte ich nicht schlafen. Mich hielt etwas davon ab, bis mir jemand Gute Nacht wünschte. Diese Stimme ... ohne das ich es merkte, fiel ich in einen traumlosen Schlaf, der endete, als ich hörte, wie man unten herum hantierte.
Müde öffnete ich meine Augen, wodurch ich erkannte, dass ich alleine im Bett lag und es schon weit nach zehn Uhr sein musste. Brummend drehte ich meinen Kopf so herum, dass ich den Wecker sehen konnte, der mir sagte, dass es schon nach ein Uhr mittags war.
Langsam setzte ich mich auf und wartete einen Moment, ehe ich mich dazu entschloss nach unten zugehen, wo ich Kopfschüttelnd zusah, wie Sakura den Tisch deckte und Sasori ihr half.
„Ah!", rief Saukra erfreut, als sie mich erblickte und zu mir kam. Einen Kuss auf die Wange bekam ich, woraufhin ich sie verwundert ansah. „Einen guten Morgen."
„Morgen ... für was war der?"
„Dafür, dass du hier bist und nicht gegangen bist, als du eine Chance hattest", lächelte sie mich an, ehe man mich zum Küchentisch zog und wir uns setzten. Sasori und ich wünschten uns ebenfalls einen Morgen, auch wenn es Mittag war.
Gemeinsam aßen wir das selbst gemachte Essen von Sakura, bevor wir auch schon zusammen in der Küche standen und alles abwuschen, abtrockneten und wegräumten. Kaum waren wir fertig, spürte ich den eindringlichen Blick von meiner besten Freundin.
„Wohnzimmer." Es war definitiv keine Bitte, sondern ein Befehl, dem man folge leisten sollte, wenn man sie nicht wütend machen wollte.
Ohne das ich, was sagte, ging ich einfach ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch setzte und sie mir folgte. Nun stand sie vor mir. Ihre Augen glänzten etwas, was mich darauf schließen ließ, dass sie noch mit sich haderte. Sasori war plötzlich wie vom Erdboden versunken.
Verräter!, maulte ich, da er sich nur aus dem Staub gemacht hatte, damit er nicht ebenfalls noch mal was zu hören bekam.
„Ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll! Du hast mir so viele Sorgen bereitet, dass meine Chefin mich die ganze Woche krankgeschrieben hat! Hast du mal daran gedacht, wie ich mich fühle?! Wie es für mich ist, wenn du urplötzlich auftauchst, Infos willst und dann wieder verschwindest?! Keine SMS, kein Anruf. Nichts! Du hast mich im Ungewissen gelassen, bis Sasori urplötzlich vor meiner Tür stand. Weißt du eigentlich, wie es war, zusehen, das nur er da war, du aber nicht?! Es war verdammt scheiße! Als er mir dann noch erzählte, was du tust, da habe ich ihn angeschnauzt! Wie kann man bitte so dumm sein?! HALLO! Wir reden von Orochimaru und dann auch noch alleine?! Was wäre gewesen, wenn niemand gekommen wäre? Hä! Er hätte dich kaltblütig ermordet, weil du ihn hintergangen hast. Du hast nicht eine Sekunde daran gedacht, wie es mir dabei gehen würde. Sui oder den anderen! Du warst so ein verdammter Egoist, der lieber stirbt, als mit uns zureden!", schnauzte sie mich an, wobei ihr die ersten Tränen aus dem Augenwinkel liefen.
Sofort erhob ich mich und ging zu ihr. Schlang meine Arme um ihre Hüfte, woraufhin ich einen saftigen Schlag auf den Rücken bekam, der mich leise aufkeuchen ließ.
„Eine Entschuldigung wird das nicht wieder gut machen, jedoch ... Sakura, schau mich an", fing ich leise an, nachdem wir uns mehrere Minuten angeschwiegen hatten.
Langsam hob sie ihren Kopf an, wodurch mich wieder gerötete Augen ansahen. Dass sie weinte, war wirklich selten. Auf ihrer Arbeit sah sie schon oft Schlimmes und Herzzerreißendes, aber das sie nun wegen mir so weinte, gefiel mir irgendwie gar nicht
„Ich konnte nicht zu lassen, dass ihr zur eine Zielscheibe werdet. Mir blieb nichts anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzten ... niemand sollte an diesem Tag verletzt werden oder gar sterben. Dafür würde ich immer wieder mein Leben opfern, denn dann weiß ich, dass ich euch alle beschützt habe und ihr nicht mehr unter Angst leben müsst", erklärte ich ihr meinen Standpunkt, der ihr zwar sicher einleuchtete, aber nicht gefiel.
„Du musst nicht alles alleine tragen ..."
„Wenn ich mein Leid teile, werdet ihr herunter gezogen. Saku, du bist seit Jahren an meiner Seite, sollte dir was zustoßen, würden wir alle zu Mördern werden. Du bist uns wichtig, weshalb wir Kämpfen."
„Aber nicht alleine!! Sasuke, du hast so viele Menschen, die hinter dir stehen und dir helfen würden!"
„Ich hatte Hilfe ... gute Hilfe."
„Wieso klingst du dann so, als seist du nicht zufrieden?" Eine gute Frage. Eigentlich wollte ich ihr das nicht sagen, aber an ihrem Blick merkte ich, dass sie es nun hören wollte. Und zwar alles. „Keine Lügen! Bitte sei ehrlich", hauchte sie, woraufhin ich sie losließ und mit mir auf die Couch zog.
Nun saßen wir uns gegenüber. Schauten uns an, da ich einfach nicht wusste, was ich sagen sollte.
„Sasuke? Ist irgendwas passiert, was dich dazu bringt, dich zu verschließen?" Erneut eine Frage, die bedacht gestellt wurde und ich nicht wusste, was Sache war. „Du bist so ... du wirkst so verwirrt und irgendwie ... niedergeschlagen? Ich dachte, wir wären aus dem Schneider."
„Das sind wir auch", versicherte ich ihr, während ich mich etwas zurücklehnte.
„Was ist es denn dann? Liegt es vielleicht an den FBI-Agenten?" Sie traf ins Schwarze. Nur bei dem bloßen Namen zuckte ich und sah ihr in die Augen. Ihre funkelten neugierig. „Willst du mir erzählen, wer es geschafft hat, dass deine Maske gerade bröckelt?"
„Nein."
„Sasuke~", trällerte sie, wobei sie etwas auf mich zukam. „Sei ehrlich, dann geht es dir bestimmt besser. Atme tief ein und wieder aus und dann erzählst du mir alles! Alles, damit ich deine Denkweise endlich verstehen kann, denn geradestehe ich auf dem Schlauch", kicherte sie, was mich amüsiert schmunzeln ließ.
„Erinnerst du dich an den Diebstahl, den man mir per E-Mail geschickt hat, wo ich auch zu einem Treffen gegangen war?"
„Du meinst doch diesen reichen Schnösel, der irgendwelche Dokumente wollte, oder?"
„Genau dieser. Er war fake. Als ich den Diebstahl durchführen wollte, tauchte das FBI auf und nahm mich fest. Ein blonder Chaot hatte dazu noch sehr viele Diebstähle auf seinem Computer, die er mit mir verband. Man könnte sagen, er war süchtig nach mir. Sie boten mir einen Deal an, von welchem ich nichts hielt, aber als man mir zeigte, was wir bräuchten ... mir war klar, dass es nur Orochimaru sein könnte. Sie wollte also einen Dieb, der seine Verbindungen spielen lässt. Genau dies habe ich getan, aber wollte euch nicht weiter hineinziehen", beteuerte ich nochmals, was sie seufzen ließ.
„Nicht ausweichen, weiter! Du verschweigst mir etwas Großes", grinste sie mich verschmitzt an, wodurch sie mir ein mulmiges Gefühl bescherte.
„Was weißt du?", hakte ich nach, da sie etwas wissen müsste, so wie sie hier grinste.
„Ach, ich weiß nur, dass der blonde Chaot mit dir bei Sui war und nun raus damit!"
Da war es.
Da war der Grund, für ihr Grinsen,
Schnaubend schüttelte ich meinen Kopf, weil ich es nicht fassen konnte, dass Sui geplaudert hat.
„Naruto. Der blonde Chaot hieß Naruto und ... irgendwas hatte er an sich, was mich faszinierte. Ich wusste nicht was es war, aber er zog mich magisch an. Immer wollte ich ihn irgendwie necken, was für mich total komisch war. Er sprang aber so sehr auf mich an, dass es einfach zu amüsant war. So gingen die Wochen auch eigentlich lustig vorbei, bis auf Momente, die mich aufregten."
„Zwischen euch läuft etwas?!"
„Nein", meinte ich direkt, denn das kann und würde nicht klappen. Dass meine Aussage nicht glaubwürdig für sie war, zeigte sie mir mit einer hochgezogener Augenbraue.
„Lüge! Du hattest gerade ein funkeln in den Augen, also los. Was ist da zwischen euch gelaufen und lass ja nichts aus!", grinste sie mich an, wodurch sie einen Schauer über meinen Rücken lief. Meinen Mund öffnete ich, doch hob sie da ihren Zeigefinger. „Du bist nicht schwul, schon klar. Du bist BI und die meisten Frauen sind One Nightstands. Also nicht lügen", ermahnte sie mich erneut, weshalb ich brummend nickte. Auf ihre eigene Art und Weise nervte sie mich gerade.
„Man kann es so nicht formulieren. Er ist in einer Beziehung mit einem Mann, der nicht der beste ist. Er sah oft unglücklich aus und sehr bedrückt, jedoch habe ich nie nachgefragt. Wenn ich mich nicht verhört hatte, dann war der Bastard der Meinung, den Blondschopf zu betrügen."
„Oh ha! Was für ein Arschloch!"
„Das kannst du laut sagen. Wie dem auch sei. Als wir im Club waren, hatten wir was getrunken und draußen kam es schließlich dazu, dass wir uns geküsst hatten. Sakura, kein Wort! Es war weder sanft noch wirklich zurückhaltend. Wir wollten mehr voneinander, das hatte er mir gezeigt. Nach diesem Kuss berührten wir uns ab und an und hatten auch noch einen weiteren, bevor", nun brach ich doch ab, denn ich wollte ihr gewiss nicht erzählen, wie mein Sexleben aussah.
„Na komm! Spann mich nicht so auf die Folter", lächelte sie mich sanft an, was aber nicht gerade half.
„Wir haben das Gebäude zwei Tage observiert, wodurch wir Nachts gemeinsam in einem Bett schliefen ... am zweiten Abend, schrien wir uns an, da er der Meinung war, meinen Plan noch mal umschmeißen zu wollen. Glaubst du's, wenn ich dir sage, dass er mit mir zusammenarbeiten wollte? Er hätte dabei drauf gehen können und das wollte ich nicht, weshalb ich ihm dies immer weiter sagte, bis meine und seine Geduld riss", hörte ich auf zu erzählen, woraufhin man mir ein Kissen an den Kopf war.
„Rede!"
„Wir kamen uns näher. Ziemlich nah", erklärte ich ihr, wobei ihr Hirn ratterte, bis es Klick machte und ihre Augen groß wurden.
„Du ... DU HAST MIT IHM GESCHLAFEN, OBWOHL ER IN EINER BEZIEHUNG WAR?!", schrie sie mich an, nachdem sie mich am Kragen gepackt hatte.
„Er hatte direkt mitgemacht. Außerdem hätte er mich wegstoßen können, aber nein. Er wollte mehr, also schieb' es nicht auf mich."
„Natürlich! Du weißt selbst am besten, wie Männer und Frauen dir verfallen!"
„Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun!"
„Red' weiter", knurrte sie nun angesäuert.
„Am nächsten Morgen hatte ich mich fertiggemacht und ihn auch, bevor ich gegangen war. Ich wol-/"
„DU HAST DICH VERPISST?! SPINNST DU EIGENTLICH VÖLLIG?!", schrie sie mich erneut an, wobei sie mich nun auch schüttelte. Es war alles andere als vorsichtig. Sie hatte wohl vor, mein Hirn in die richtige Position zu rücken. „WIE KANNST DU DAS IHM NUR ANTUN?!"
„Lass mich los", keuchte ich, nachdem sie mich sicher gute fünf Minuten geschüttelt hatte. Schnaubend ließ sich mich jedoch los und grummelte.
„Du bist doch ein Idiot."
„Bin ich nicht. Ich habe ledi-/"
„Du hast an dich gedacht! Nicht an ihn! Hast du eine Ahnung, wie sich Naruto nun fühlen muss?!"
„Es war besser so ..."
„Besser? Wer hat dir denn dein Hirn gestohlen! Hallo!!! Sasuke, du hast Augen im Kopf und einen Mund. Wieso siehst du nicht, dass du ihn damit verletzt hast."
„Er hat einen Freund, da-/"
„Du bist bescheuert." Damit bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf. „Gefühle der Menschen kennst du definitiv nicht. Jeder Mensch fühlt etwas."
„Das weiß ich. Nur, hat er einen Freund, bei welchem er besser aufgehoben ist ... auch wenn er bei mir so zufrieden wirkte."
„Siehst du!" Verwundert schaute ich sie an, als sie dies sagte. „Er hat sich wohlgefühlt, bedeutet das er, was gefühlt hat und nun sicher am Boden zerstört ist, weil du einfach gegangen bist. Du hast doch einen an der Waffel. Da lässt du wohl einen der besten Menschen sitzen, die in dein Leben treten und dann tust du so was", seufzte sie verständnislos, weshalb ich was sagen wollte, aber mir das Wort abgeschnitten wurde.
„Sasuke sei ehrlich zu dir jetzt. Du weißt, warum du dich nicht zu 100 Prozent wohlfühlst und weshalb deine Maske gerade den Bach herunter geht oder?" Eine Frage, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Einen Moment überlegte ich. Dachte zurück, wie auf dem Dach. Meine Augen schloss ich dabei, weshalb mir leider etwas auffiel, was mir nicht gefiel.
„Du kannst es gerne noch leugnen, aber dein Herz hat dir soeben gezeigt, was es will und es ist gerade echt frustrierend zusehen, dass du es dir komplett verbaut hast."
„Manchmal hasse ich dich dafür."
„Kannst du gerne tun, nur musst du nun deinen kühlen Kopf wieder bekommen."
„Habe ich", grummelte nun ich angesäuert, was meine Gegenüber wohl nicht so sah, da sie mir eine neue Rede hielt. Diesmal ging es aber darum, dass man nach dem Sex nicht einfach so geht. Wirklich zugehört hatte ich ihr nicht, denn mir gingen ihre Worte nicht aus dem Kopf.
~*~
„Sasuke!", schrie man meinen Namen. Sui klang dabei nicht sauer, eher erleichtert, dass ich zusammen Sasori und Sakura seinen Club betrat. „Alter, jag mir nie wieder solch eine Angst ein", fügte er noch hinzu, bevor wir uns einen Handschlag gaben.
„Werde mein bestes versuchen. Wo ist Hidan?"
„Direkt hinter dir." Augenblicklich drehte ich mich herum und war auch erleichtert. Ihm schien es gut zugehen und genau neben ihm stand ein weiterer Mann, welcher mich ansah und etwas lächelte.
„Lange nicht gesehen, Sasuke."
„Gleichfalls, Jugo", erwiderte ich, bevor ich ihm meine Hand reichte und er diese annahm.
„Bist du der neue Chef?"
„Nein. Orochimarus Organisation ist Geschichte, dafür kommt etwas Neues", grinste ich, wodurch mich alle ansahen. „Sui hast du einen Raum für uns?"
„Klar. Kommt mit", meinte er sichtlich verwirrt, aber das störte mich nicht. Gemeinsam folgte wir ihm, wobei mir Hidan an den Kopf warf, dass es eine starke Leistung war, aber zugleich schrie er auf, da Sakura ihm einen heftigen Schlag verpasste und meinte, dass man darauf nicht stolz sein sollte!
So passierte es, dass sie sich, bis wir uns in dem Raum hinsetzten, anfauchten. Sasori hielt sich gekonnt heraus, während ich dabei war, mich zu setzten, jedoch kam dort Obito breit grinsend auf mich zu.
„Es ist schön zusehen, dass du heil daraus gekommen bist!", freute er sich, ehe er mich feste umarmte und mir beinahe die Luft stahl. Am liebsten hätte ich ihn geschlagen, doch hielt ich mich zurück, da ich ihn schon irgendwie verstehen konnte ... er war immerhin auch ein ehemaliger Arbeiter für die Schlange.
„Lässt du Sasuke los Obito? Er ist hier, um etwas Wichtiges zu verkünden", rettete mich Sasori, welchem ich wirklich sehr dankbar war. Obito grummelte kurz, ließ mich dann aber los und wir konnten, uns setzten.
Nun saßen wir alle an einem großen Tisch, wodurch ich angestarrt wurde. Man merkte richtig, wie sie vor Neugierde regelrecht platzten.
„Ich habe vor, dass wir selbst eine Organisation aufbauen", sprach ich es aus, woraufhin ich deutlich sehen konnte, wie der Großteil geschockt aussah.
Sakura sah so aus, als hätte ich ihr gerade erzählt, dass jemand Wichtiges gestorben wäre.
Suigetsu sah so aus, als hätte man ihm gerade gesagt, dass er Karin heiraten muss.
Obito wirkte sichtlich sehr verwirrt, während Jugo und Sasori ganz gechillt da saßen und darauf warteten, dass ich weiter erzähle. Hidan hingegen fing plötzlich anzulachen, weswegen ich ihn ansah.
„Du verarschst uns oder?"
„Nein." Nur dieses Wort reichte aus, dass sie mich alle erneut erschrocken ansahen. Ich meinte meine Worte ernst. „Ich habe nicht vor, mit Danzo zu kongruieren. Danzo will ich aus dem Weg gehen. Was er mit seiner Mafia tut, ist mir scheiß egal. Was ich vor habe ist, dass wir Menschen helfen, die es brauchen. Nie wieder einen Diebstahl tun, der nicht für das Gute ist. Kein Mord, für einen unnötigen Zweck. Keine Unschuldigen, die ihr Leben lassen müssen. Und vor allem, Kinder. Wir schauen auf den Straßen danach, dass wir die Kinder unterbekommen und wenigstens ins Waisenhaus bringen, ohne dabei aufzufallen", erklärte ich ihnen meinen Plan.
Vorerst sagte niemand etwas. Sakura wirkte dabei sehr ins ich gekehrt, während Sui sich immer wieder durchs Haar fuhr und irgendwas von: „Wir bekommen Probleme." murmelte.
„Dir ist bewusst, dass Sasori, Jugo und ich Auftragsmörder sind?", brach Hidan die Stille, wodurch wir alle ihn ansahen.
„Mir ist das durchaus bewusst. Mir ist aber auch bewusst, dass Jugo in einer Autowerkstatt arbeitet, wo niemand fragen stellt. Und du Hidan arbeitest als Bestatter. Sasori kann es locker in ein Büro schaffen. Ihr habt zwar diese Fähigkeiten, nur, sollt ihr sie nicht einsetzten, wenn es nicht nötig ist", erklärte ich ihm, was dazuführte, dass ich ihn zum Denken angeregt habe.
„Was hat das mit mir zu tun?"
„Du bist mein bester Freund und bekommst von speziellen Dealern Infos über die Straßen geliefert."
„Drogen?" Erdabt wurde Sui einen Kopf kleiner, als Sakura dies sagte. Sie hasste Drogen, denn sie sah oft, was diese mit einem Körper anrichten können. Schwer schluckte mein bester Freund, als er ihren Blick bemerkte.
„Nicht für mich ... sie kommen halt her und saufen, wodurch sie labern", verteidigte er sich, was Sakura nicht freudig stimmte. „Wirklich! Sakura, ich bin doch nicht so lebensmüde und belüge dich!", versuchte er es weiter, und wie es scheint, hatte er Glück, denn sie entspannte sich und sah nun mich an.
„Du willst das durchziehen oder?"
„Nichts lieber als das. Ich war beim FBI, wo ich so einige Fälle gesehen hatte, die man hätte anders lösen können. Danzo ist hier draußen und kann nun sein Feld vergrößern, was ich gerne verhindern möchte, ohne ihm wirklich in die Quere zukommen", erklärte ich nun für alle, die mir aufmerksam zuhörte und nachdachten.
Wieder brach Stille zwischen uns allen aus. Eine Stille, die nicht unangenehm war. Eher beruhigend, denn nun wusste ich, dass alle Menschen, die mir nahe Standen in Sicherheit waren und ich mir keine Gedanken mehr machen müsste.
„Ich folge dir über all mithin", meinte plötzlich Jugo, den ich auch direkt ansah.
„Ich habe es dir damals schon gesagt. Egal was du tust, ich stehe hinter dir, das schulde ich dir", grinste Hidan.
„Ich stehe hinter dir, bei allem", sprach Sasori, der denselben Blick wie Hidan und Jugo hatte. Entschlossenheit.
„Ich bin nur Ärztin, aber ich unterstützte dich, wo es nur geht", lächelte mich Sakura an, von der ich eher was anderes erwartet hatte.
„Sui?"
„Ja, ja. Hab ja sowieso nichts Besseres zu tun. Obito und ich stehen ebenfalls hinter dir. Dafür hat man einen besten Freund doch", grinste mich Sui breit an, woraufhin Obito einen Freudenschrei ausstieß.
Mir lag ein Kommentar auf der Zunge, jedoch schluckte ich ihn herunter. Mein Blick huschte durch die Runde, wo mir auffiel, dass mich jeder anlächelte. Sie bewiesen mir gerade, dass sie hinter mir standen und mir vertrauten. Ein Gefühl, welches mich erfreute und mir zeigte, dass Sakuras Worte leider einen großen Funken an Wahrheit beinhielten.
„Wenn das so ist, brauchst du doch noch ein Gebäude oder?", hakte mein bester Freund nach, der mich damit aus meinen Gedanken riss.
„Genau. Hast du deinen Laptop da?"
„Ja klar."
„Hol den mal." Sui stand sofort auf und kramte kurz in einer Schublade herum, bevor er mir einen Laptop vor die Nase stellten, welchen ich direkt öffnete und auch sofort nach meinem Postfach suchte.
„Was suchst du da?", fragte man mich, während ich dabei war ein Dokument zu öffnen. Ich antwortete daher auch nicht, sondern drehte den Laptop herum, wodurch nun jeder ein Gebäude sehen konnte.
„Das Gebäude wurde verkauft. Orochimaru wollte es umbauen, aber plötzlich waren die Dokumente verschwunden", grinste ich amüsiert, ehe ich mit dem Kopf schüttelte. „Es war eine ehemalige Kanzlei. Niemand wollte es mehr, weshalb ich es angefangen hatte zu sanieren. Manche, die vorher schon gingen, halfen dabei. Wir müssen nur noch vorbeischauen und ''einziehen'', wenn man es so nimmt."
„Wir wohnen dort?"
„Nein. Ich habe meine neue Wohnung schon gekauft."
„Also bleibst du nun an einem Fleck?", hakte nun Sakura nach, die lauter Hoffnung in den Augen schimmern hatte. Ein leises Seufzen verließ meine Lippen, bevor ich bestätigend nickte. „O mein Gott! Das ist super!", freute sie sich riesig, denn nun, musste sie nicht mehr durch ganz Konoha fahren, um mich zusehen.
„Freut euch aber nicht zu früh", zerstörte ich nicht nur Sakuras, sondern auch Suigetsus Freude. Beide sahen mich deshalb auch verwirrt an. „Ich werde euch zwar sagen, wo ich wohne, doch niemand anders wird es je erfahren."
„Wer sollte denn fragen?", kam nun die verwirrte Frage von Obito, der wohl nachdachte. Eigentlich konnte ich es mir schon denken, da er ein Hirn wie ein Sieb hatte.
„Hast du etwa eine Verehrerin?" Wackelte Hidan provokant mit den Augenbrauen, was nicht nur mir, sondern auch Sasori ein Schnauben entlockte.
„Als ob, er dir so was verraten würde."
„Was soll das denn heißen?!"
„Dass dich so was nicht zu interessieren hat."
„Ich bin aber ein guter Freund."
„Und dämlich dazu."
„Wie bitte?!"
„Jetzt reicht es aber! Sasuke hat das Wort und nicht ihr!", mischte sich nun meine beste Freundin ein, die mit ihrer rechten Hand, die zur Faust geballt wurde, auf den Tisch donnerte. Sofort verstummten Hidan Sasori. Niemand wollte Sakura wütend machen. Sie erinnerte mich etwas an Tsunade, die mit solchen Aktionen, immer den Köter, die Ananasbirne und den Baka zum Schweigen brachte. „Also, worauf wolltest du hinaus, Sasuke?" Mit diesen Worten riss man mich aus meinen kurzen Gedankengang.
Kurz räusperte mich, bevor ich meinen Mund öffnete und meinte: „Es gibt einen blonden Mann, sein Name ist Naruto. Er ist stur und wird definitiv nach mir suchen. Er war schon hier bei Sui, weshalb ... sollte er euch über den Weg laufen, dann sagt ihm nichts. Ihr habt keine Ahnung, wo ich bin."
„Hast du es bei ihm verbockt?", meinte Sui belustigt, weswegen ich ihm einen mahnend Blick schenkte, doch das interessierte ihn nicht. „Er sah eigentlich voll niedlich bei dir aus. Sicher, dass da nichts lief?"
„Sui", knurrte ich dunkel, woraufhin er seine Hände beschwichtigend hob.
„Kein Grund böse zu werden. Ich halt dicht."
„Ich natürlich auch!"
„Selbstverständlich."
„Wieso nicht."
„Wir beide auch."
„Dann ist ja gut. Wir treffen uns morgen an bei diesem Gebäude. Ich will es euch zeigen, bevor ich euch den Rest erkläre", meinte ich, woraufhin wir uns noch kurz über meine Abwesenheit unterhielten, dann uns schon verabschiedeten.
~*~
„FUCK! Sasuke, das Gebäude ist der volle Wahnsinn!", schrie Sui, der begeistert durch mein Büro rannte, nachdem wir uns das ganze Gebäude angesehen hatten. Es war ein fünf Stockwerke hohes Haus, wo man genug Büros hatte, die man zu Zimmern umgewandelt hatte. Nur ich besaß eins, Sasori und Hidan. Zwar würden die beiden nicht oft hier sein, jedoch waren sie da.
Genauso wie Zimmer, wo mir Sui beinahe heulend um den Hals gefallen wäre. Jeder hatte hier ein Zimmer, wo er sich zurückziehen könnte, wenn einem alles auf den Sack ginge und wie es schien, war Karin solch jemand.
Sie war nun auch dabei und sah mich skeptisch an, bevor sie nur mit den Schultern zuckte und meinte, dass sie keine Ahnung hätte, weshalb mein bester Freund so verrückt wäre.
Von Mal zu Mal, werden wir alle durchgeknallter, seufzte ich, während ich mir Sui vom Leib schob und alle in einen großen Saal brachte. Ein großer runder Tisch stand in der Mitte des Raumes. Drumherum standen ganz viele Stühle, nur am einen Enden stand ein großer. Es sah beinahe aus, als wäre das der Thron. Mein Platz, wenn wir uns Mal unterhalten müssten.
„Das ist der helle Wahnsinn! Wir haben einen Kronleuchter?!", schwärmte Sakura, welche begeistert an die Decke sah, ehe ihr Blick auf den Thron fiel und sie mit den Augen rollte. „Das war deine Idee oder?"
„Nein. Das war Hidans Idee. Ich konnte nichts dagegen tun." Zuckte ich mit den Schultern, als ich mich zu meinem Sitzplatz aufmachte und mich schließlich auf diesen fallen ließ. Ein komisches Gefühl entstand in mir.
Meine neue Umgebung ... neue Verantwortung und neue Aufgaben ... wollen wir doch mal sehen, wie dies alles ausgehen wird, murmelte ich, wobei meine Freunde sich an den großen Tisch setzten und sich umsahen.
Es war nicht so wie früher. Bei der Schlange war alles kalt und leer. Hier war es wärmer und man hatte nicht das Gefühl, als würde man irgendwo unter der Erde vergammeln.
„So Sasuke. Dann erzähl uns Mal, wie das nun laufen wird", brach Hidan die Stille, weshalb ich ihn ansah, ehe es alle waren.
„Ich bekomme durch E-Mails die Nachrichten, welche ich dann weiter leite an euch. Sui war so nett gewesen und hat sich perfekt in manche Rechner gehackt, wodurch wir an Infos kommen, die man auf der Straße nur selten erreicht. Da ich meinen eigenen Ruf als Midnight aufgebaut habe, sollte es nicht schwer sein, Arbeit zu finden", fing ich an zu erklären, wobei alle ruhig blieben.
„Bedeutet?", fragte Obito, welcher wirklich verwirrt aussah.
„Sakura, Karin, Sui und du, werdet wie immer arbeiten gehen. Euch brauche ich nicht hier. Nur wenn was Schlimmes passiert ist. Sakura ist unsere Ärztin. Karin unsere Apothekerin. Suigetsu unser Clubleiter und du unser Securityman. Hidan und Jugo, arbeiten weiterhin bei ihren Arbeitsstellen. Sasori wird beim Finanzbüro anfangen und aufpassen, dass Danzo nicht zu nahe hierher kommt", erklärte ich weiter.
Wieder hörte man mir stumm zu, bevor man verstehend nickte.
„Wir tun also was Gutes?", murmelte Sakura, die irgendwie bedrückt wirkte. Sofort schnappte sich Sasori ihre Hand und versicherte ihr, dass es nun anders sein würde.
„Wir sind freie Menschen, die selbst entscheiden dürfen. Danzo wird uns keine Probleme machen, solange wir uns ruhig verhalten ... ich habe mit einigen Dealern gesprochen. Keine Sorge Sakura, ich möchte nur Informationen. Sie helfen uns. Sollten sie wahllose Kinder finden, kommen sie hierher. Einige, die Hidan und Sasori raus geholt hatten, sind am Hafen in einer Lagerhalle. Viele wollen uns helfen, weswegen sie hier wohnen und arbeiten werden."
„Das, was du erzählst, klingt gut, aber wie wollen wir das durchziehen?", kam es skeptisch von Jugo, was ich gut nachvollziehen konnte. Zwar hatte ich einen Plan, aber ihn umzusetzen, wäre das andere. Einen Moment überlegte ich, wie ich es einfach formulieren könnte.
„Indem, wir meinen Namen ausnutzen", fing ich an, woraufhin man mich etwas irritiert ansah. „In den letzten sieben Jahren habe ich mich ziemlich hochgearbeitet. Niemand stellt sich freiwillig gegen mich, wenn man weiß, dass ich die Besten der Besten an meiner Seite habe. Wir werden einfach unser Ding durchziehen und jeder, der uns dies verwehren Will, aus dem Wegräumen", beendete ich meine kurze aber sachliche Rede.
Meine Freunde schluckten hart, nur drei waren ruhig. Gefasst und wussten wohl, was sie zu tun hatten.
„Niemand muss etwas tun, was er nicht will. Ich zwinge euch zu nichts, denn wir haben lange genug unter diesen Umständen gelebt. Nun haben wir niemandem, dem wir ''gehorchen'' müssen. Wir tun das, was wir für richtig erdenken und das ist das Wichtigste!", fügte ich hinzu, wobei man mich ansah. „Wir sind freie Menschen, also weshalb sollte ich euch plötzlich zwingen? Es bringt mir nichts."
„Gib nicht an", grinste Hidan provokant. „Wir sind dir alle unterlegen."
„Mag sein, dass ich euch überlegen bin, jedoch seit ihr in der Mehrzahl und könntet mich dann erwischen, wenn ich es nicht erwarte."
„Und wann wäre das Mal? Du hast selbst jetzt einen Plan, wo wir nicht mal wissen, ob wir in der Zukunft noch leben." Augenblicklich sah ich zu Sui, welcher locker mit den Achseln zuckte. „Ich beziehe es auf alles, Sasuke. Sei es, ein Mord, Diebstahl oder Unfall. Wir denken nicht in so großen Schritten", fügte er noch hinzu, was mir zwar schon am Anfang eingeleuchtet hatte, nur wollte ich so was gerade nicht hören.
„Wir leben jetzt und sollten es auch solange wir können ausnutzen und umsetzten!", brummte ich, woraufhin ich spürte, dass man meine Hand nahm. Ein Seitenblick reichte, um zu verstehen, dass es Sakura war, welche mich nun auch anlächelte.
Es ist dein Traum und wir helfen dir gerne", lächelte sie mich an, bevor es die anderen bestätigten und auch meinten, dass sie sich freuen würden, dass wir nun selbst die Zügel in die Hand nehmen.
Mir fehlten da die Worte. Natürlich wusste ich, dass sie mir vertrauten und an mich glaubten, jedoch ... es war ein Traum. Ein Wunschdenken, welchen man umsetzten, musste!
~*~
„Meine Fresse!", schnauzte mich meine beste Freundin an, als sie mich auf der Couch im Club aufgabelte und das um kurz vor eins mittags. Man durfte nirgendwo schlafen, egal wo oder wann.
Grummelnd sah ich sie an, bevor ich mich herumdrehte, aber daraufhin schon Bekanntschaft mit dem Boden machte.
„Gott! Was willst du?!", knurrte ich angepisst, als ich mich auf meinen Hintern setzte und zu ihr hochsah. Dass ihr mein Ton nicht gefiel, war mir in dem Moment bewusst geworden, als sie mich am Kragen packte und auf meine Beine zog. Leider hatte sie Kraft wie ein Mann, weshalb ich auf meinen Beinen stand und sie verdattert ansah.
Sie wirkte wütend. Das war nicht Mal im geringsten ein Wort dafür, wie sie vor mir stand. Ihre Aura war dunkel und so angepisst, dass Sui seinen Kopf kurz durch die Tür gesteckt hatte, dann aber direkt wieder verschwand. Er tat genau das, was ich gerade auch wollte, aber Sakura hielt mich eisern Feste. Versuchte mich dabei, mit ihrem Blick zu erdolchen, nur war mir nicht bewusst weshalb.
„Willst du mir nun verraten, wes-/", weiter kam ich nicht, denn ich machte mit ihrer Handfläche Bekanntschaft. Geschockt sah ich sie an, denn damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet.
„WO HAST DU DEIN HIRN?!", schrie sie nun, während sie mich kräftig vor und zurückschüttelte.
„Im Kopf?"
„GANZ SICHER NICHT! DU BIST SO WAS VON BESCHEUERT!"
„DANN SAG MIR WESHALB!"
„MACH DEINE GOTTVERDAMMTEN AUGEN AUF, DANN SIEHST DU ES!"
„WAS SOLL ICH SEHEN?!"
„DASS DU EIN EGOISTISCHES ARSCHLOCH BIST, WAS SICH EINEN SCHEISS FÜR JEMAND ANDEREN INTERESSIERT, ABER EINEN KUMPEL AUF DEN BLONDEN ANSETZT! WER ZUM VERDUMMTEN TEUFEL, HAT DIR DEIN HIRN GESTOHLEN?!" Schrien wir uns beide gegenseitig an, bis es mir langsam dämmerte, was sie meinte.
Ich wollte gerade meinen Mund öffnen, als sie mir erneut eine donnerte, nur um dann mich wieder zu schütteln. Leider war ich noch ziemlich erschrocken darüber, dass sie so aus der Haut fuhr, dass ich es einfach über mich ergehen ließ, bis sie sich langsam beruhigte.
„Wie hast du es herausgefunden?"
„Wie? Willst du mich verarschen?"
„Nein."
„Naruto war im Krankenhaus, wo ich merkte, dass es ihm wortwörtlich beschissen ging. Hinter ihm, wie ein Schatten war Kuro. Also erklär' mir, weshalb ein Spion an dem Hintern eines FBI-Agenten klebt?!", knurrte sie angesäuert, wohl aus dem Grund, dass ich nicht selber hinter Naruto her bin.
Ich war noch nicht bereit genug, es selber in die Hand zunehmen, da ich viel mit dem Aufbau zu tun hatte, aber nun müsste ich es anders gestalten.
Seufzend strich ich mir durchs Haar, wobei mir die pochenden Schmerzen, meiner Wange in die Erinnerungen gerufen wurden.
„Musstest du mir deshalb zwei Scheuern?"
„Du hast weit aus mehr verdient! Sasuke, wie kannst du nur?! Er hat mit meiner Kollegin geredet und war so ... so lieb und ... ahhh!! Du bist so bescheuert."
„Hab's verstanden. Brauchst mich nicht weiter schütteln und beleidigen."
„Doch, denn ... Sasuke sein wir mal ehrlich, du denkst seit Wochen an ihn, deshalb hast du auch Kuro geschickt. Einen Mann, dem du vertraust. Sasuke, zeig Einsicht! Gesteh' dir doch einfach ein, dass du einen Riesen Fehler gemacht hast, denn mir macht es keinen Spaß, dich zu schlagen."
„Sah die letzten Male anders aus."
„Du weißt, wie ich das meine", murmelte Sakura, die mich langsam losließ, nur um über meine Wange zu streichen. Ohne eine Miene zu verziehen, nahm ich das ziehen hin. Nicht nur dort, sondern auch in meiner Brust. „Du bist ein Arsch, aber ein noch viel größerer Idiot", kicherte sie, wobei sie sich vorbeugte und meine Stirn küsste. „Entschuldige für dich Schläge, nur hast du mich so wütend gemacht."
„Ich weiß ..."
„Man vergisst so was nun mal nicht, weshalb ich Naruto verstehen könnte, wenn er dich hasst ... aber so sieht es wohl nicht aus."
„Wie meinst du das?"
„Er hatte ein Nickerchen gemacht, während er warten musste und dabei deinen Namen gemurmelt. Er vermisst dich wohl", lächelte meine beste Freundin. Sie lächelte traurig, was mir ein erneutes Ziehen in der Brust bescherte.
Ein Klos, so groß wie ein Teig klumpen, bildete sich in meinem Hals, dass ich nicht schlucken konnte.
„Vielleicht haben dir die Schläge etwas gezeigt, denn ich sehe es ... du musst es nur noch selber sehen und verstehen." Nicht lauter als ein Hauchen, waren ihre Worte, als sie sich drehte und ich wusste, dass ich was tun musste.
Also ergriff ich ihr Handgelenk und hielt sie in einem sanften, aber zugleich bestimmenden Griff fest. Sofort wandte sie sich mir zu und mir fiel es gewiss gerade schwer, meiner Gefühle im Klaren zu sein und es auszusprechen.
Mehrmals atmete ich deshalb durch, bevor ich meinen Mund öffnete.
„Ich hab's verbockt?"
„Mehr als das."
„Obwohl ich es gut meinte?"
„Schutz ist Schutz, aber du hättest es auch anders handhaben können."
„Glaubst du ... glaubst du, dass er?"
„Nein. So wie er murmelte und wie es wohl gerade um ihn herum läuft, wirst du nicht gehasst. Ich kann mich aber auch irren, jedoch bin ich optimistisch. Zieh nur Kuro ab, das wird er sonst noch herausbekommen. Wenn du ihn im Auge behalten willst, dann nimm es selbst in die Hand. Immerhin heißt du doch nicht umsonst, Midnight." Breit lächelte sie mich an, als sie diese Worte sagte und meine schmerzende Wange küsste.
Leicht, aber sie war da die Berührung. Eine Berührung, die mir irgendwie Hoffnung gab.
Eine, die man als bescheuert abstempeln konnte, denn kaum, als sie ging, machte ich mich auf zum Ausgang, jedoch ...
„Ach du heilige scheiße!", entfuhr er Sui, als er genau vor mir stand und mich betrachtete. „Was hast du bitteschön verbrochen?!"
„Ich habe den Blonden sitzen lassen und beschatten lassen. Sie hat es herausgefunden und war so sauer, weil es sie an ihren Ex erinnert hatte. Natürlich musste ich mir zwei einfangen, jedoch gab sie mir auch einen Stups in die Richtung. Wenn du was zu sagen hast, merk es dir, bis ich wieder da bin." Damit ging ich einfach an meinem total verdatterten besten Freund vorbei ins Freie.
Draußen schnappte ich mir mein Handy, wo ich Jugos Nummer wählte, während ich mich zu Fuß aufmachte, zu meiner Wohnung.
„Sasuke?"
„Jugo, hast du meinen Wagen fertig?"
„Ja. Soll ich ihn dir vorbeibringen?"
„Ja. Komm zum ersten Kreisel, wenn man von Suigetsus Club losgeht."
„Okay. Gib mir zehn Minuten."
„Okay." Das waren auch schon die letzten Worte, bevor ich auflegte und mich drauf und dran machte, Kuro eine SMS zuschreiben. Diesem schrieb ich, dass er zu einem Treffpunkt kommen sollte, damit ich nun selber alles in die Hand nehmen konnte, in der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät sei.
Irgendwie ... irgendwas schrie in mir.
Irgendwas wollte mir berichten, was los war.
Irgendwas zog schmerzhaft in mir. Ließ mich schmerzen spüren, die ich gewiss nicht wollte.
Heftig schüttelte ich meinen Kopf, während ich stur weiter ließ, bis ich am Kreisel wartete.
Nach wenigen Minuten kam Jugo in meinem schwarzen Porsche vorgefahren. Grinsend sah ich mein Baby an, welches blitzblank vor mir stand. Jugo ließ auch nicht lange auf sich warten. Die Fahrertür ging nach obenhin auf, woraufhin er ausstieg, sich drehte und mir die Schlüssel zuwarf. Sofort fing ich diese und sah grinsend in meine Hand.
„Neue Reifen plus Felgen. Zudem ist alles aufgefüllt. Voll getankt und gewaschen", erklärte er mir, wobei ich schon meine Hand auf die Motorhaube gelegt hatte und drüberfuhr. Ein quietschendes Geräusch entstand, welches mich beruhigte.
„Gut gemacht. Er sieht aus, als wäre er nagelneu", meinte ich zu ihm, als wir voreinander standen.
„Immer wieder gern." Damit wollte er gehen, jedoch hielt ich ihn auf.
„Steig ein, ich bring dich ein Stück." Jugo wirkte durch meine Worte, verwirrt, aber hakte nicht nach. Etwas, was ich sehr an ihm schätzte. Seit ungefähr sechs Jahren folgte er mir, ohne auch nur eine Frage zu stellen. Wollte ich etwas, so half er mir. Da waren ihm die Verluste egal.
Ohne mich aber nun weiter damit zu beschäftigen, stieg ich ein und fühlte mich so wohl, wie schon lange nicht mehr. Mit nur zwei Handgriffen war die Tür zu, ich angeschnallt und der Motor an. Ein berauschender Sound entstand, was meinem nebenan sitzenden Grinsen ließ.
„Noch immer so schnell?"
„Bei Kurven wäre ich vorsichtig." Genau diese Worte wollte ich hören, bevor ich losfuhr. Schneller als gedacht fuhren wir über die Straße. Mein Baby hörte sich dabei einfach nur geil an. Viel zu lange musste ich mit Autos fahren, die Schrott reif waren. Aber nun durfte ich Gas geben, wodurch ich Jugo schneller als gedacht ablieferte.
Kurz wechselten wir noch Worte aus, ehe er auch schon aus meinem Sichtfeld verschwand und ich mich auf den Weg zu mir machte. Kuro sagte mir während ich fuhr einfach ab und schob es auf heute Abend. Knurrend nahm ich es hin, weswegen ich in mein neues Apartment erst mal alles weiter einrichtete.
Ich hatte nämlich vor, nicht mehr umzuziehen. Nun wollte ich an einem Fleck bleiben, weshalb ich mir auch Zeit ließ.
Nach Stunden war ich fertig und saß einfach nur auf der Couch herum. Meine Gedanken fuhren dabei Achterbahn. Wollten sich nicht beruhigen, denn Sakuras Worte hallten in meinem Kopf noch immer. Meine pochenden Wangen ging ich kühlen, damit die röte, endlich verschwand und die Schwellung auch.
Zu meinem Glück waren sie nicht sehr Dick. Auf den ersten Blick sah man es nicht, erst auf den weit erfolgenden, was mich erleichtert seufzend ließ. Irgendwem erklären zu müssen, warum, war mir nämlich zu blöd.
So vergingen auch schon die restlichen Stunden, wodurch ich mich auf zu Kuro machte. Auch hier musste ich feststellen, dass ich durch meinen Wagen viel schneller ankam.
Einen kurzen Blick riskierte ich, bevor ich ausstieg und mein Auto abschloss. Hier in der Gegend waren gerne Diebe unterwegs, welche nur so auf mein Baby abfuhren. Kopfschüttelnd, da man mich kannte, ging ich in die Kneipe, wo mir direkt der Geruch von Alkohol, Zigaretten, vermutlich Gras und Essen entgegen kam.
Meine Nase rümpfte ich direkt, während ich mich gezielt zu einer Ecke aufmachte, wo schon ein Mann in meinem Alter wartete. Seine schwarzen Haare hatte er nach hinten gegellt, während sein Blick stur auf sein Jack daniels – würde ich vermuten – gerichtet war, bis ich mich ihm gegenüber in den Sessel fallen ließ.
Sofort hatte ich seine volle Aufmerksamkeit. Seine dunkelgrünen Augen, bohrten sich in meine. Lange hielt er diesen Blick aber nicht stand, da er seinen Kopf abwandte und sich umsah. Nach wenigen Sekunden drehte er sich mir wieder zu und legte mir einen Umschlag vor die Nase. Augenblicklich wanderte meine Augenbraue skeptisch nach oben.
„Du wolltest, dass ich auf ihn aufpasse. Das habe ich getan. Beim FBI rein zukommen, ist gar nicht so leicht, dafür aber auf den Hof", grinste er mich hämisch an. „Hier drinnen", er zeigte auf den Umschlag. „Wirst du alles lesen können, was in den letzten vier Wochen plus heute passiert ist. Es wird dich sicher freuen."
„Wieso sollte es?"
„Wenn du es liest, wirst du es verstehen ... nun habe ich aber eine Frage."
„Dann stell sie", meinte ich desinteressiert, als ich den Umschlag nahm und öffnete. Sein Blick lag währenddessen auf mir, was mich aber nicht störte. Ohne auf ihn zu achten, holte ich ein Bild heraus.
Von Sekunde zu Sekunde wurde ich skeptischer.
„Der Kleine ist echt niedlich und hat wirklich ein wahnsinnig gutes Herz. Was willst du von so jemanden, der dich nicht verstehen kann?" Sofort schelte mein Kopf nach oben und ein böser Blick wanderte zu ihm, was ihn schlucken ließ.
„Der Kleine, versteht mich sehr wohl", knurrte ich angepisst, bevor ich mich aber wieder dem Bild widmete. Er lächelte nicht oder sah fröhlich aus. Nein, er wirkte traurig, als er neben diesem Arsch stand, welcher genauso wenig Interesse an seinem nebenan stehenden hatte.
„Wenn du meinst. Wie dem auch sei. Willst du mir verraten, weshalb ich einem FBI-Agenten, am Arsch hängen soll?"
„Der Agent hat mit mir zusammengearbeitet und ich will ihn im Auge behalten. Er ist besessen von mir, weshalb ich mir nicht sicher sein kann, dass er mich nicht suchen kommt."
„Fuck! Du warst da tatsächlich?! Ich dachte, du verarschst mich!"
„Hab ich dich jemals verarscht?"
„Ja, bei unserem ersten gemeinsamen Auftrag!"
„Nein, ich habe dich nicht verarscht, nur deine Schwächen ausgenutzt und sie zu meinem Vorteil benutzt."
„Ich sag's ja, verarscht."
„Wenn du meinst." Zuckte ich gleichgültig mit meinen Schultern, als ich das nächste Foto herausholte, jedoch mitten in der Bewegung stoppte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich das Datum und noch den Ort sah. Ein Klos war in meiner Kehle, während ich das Gesicht von Naruto genau ansah. Er war ... er war am Boden zerstört und trauriger als traurig.
„Das war von heute. Ich glaube, vor nicht Mal zehn Minuten. Wie es scheint, war wohl Stress im Liebesnest", lachte er spöttisch, was ich zu meiner Verwunderung nicht übel nahm. Ganz im Gegenteil. Mich erfreute das Bild auf eine Art und Weise.
Kann es sein ... es kann doch wirklich sein, das es endlich passiert ist?! Er hat sich endlich von diesem Scheißkerl getrennt und ist frei. Frei von solch einem ekelerregenden Menschen. Ob ... ob ic-/
„Sasuke? Hörst du mir zu?" Mit genau diesen Worten wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und sah nun wieder meinen Gegenüber an, welcher direkt irritiert wirkte. „Weshalb grinst du so, als würdest du gleich einen Mord durchführen?"
„Ich Grinse?"
„Ja! Ein nicht Nettes grinsen, dabei habe ich dir doch tolle Nachrichten mitgebracht und bin gespannt, wa-/"
„Nein", unterbrach ich ihn direkt, denn nun war ich dran. Nun war ich es, der ihn bewachte und beschützen würde.
„Nein?", wiederholte er nun gänzlich aus der Bahn geworfen. „Wer bist du? Bist du echt Sasuke?"
„Ja du Hohlkopf", schnaubte ich, wobei ich mich im Sessel zurücklehnte. „Die Nachrichten sind wirklich toll. Weshalb ich grinse, weiß ich nicht, aber ich bin gespannt, darauf zusehen, was der Kleine nun tun wird."
„Also bin ich abgezogen und hab frei?"
„Nein. Du wirst mein neuer Spion bei Danzo."
„Danzo?! Willst du mich töten?! Dann hätte ich aber lieber Hidan, als Henker."
„Du wirst nicht sterben. Danzos Dealer hat die Flöte gemacht, also musst du nur der neue Dealer werden. Hidan und Jugo haben dich schon etwas gepuscht auf der Straße, also sollte das kein Problem werden."
Stille brach zwischen uns aus, welche ich dazu nutze, mir ein Whisky zu bestellen. Schnell war dieser auch schon bei mir und ich konnte daran nippen. Ein brennender Schmerz entfachte in meiner Kehle.
„Wie lange planst du das schon?", brach Kuro endlich die Stille zwischen uns. Ich zuckte auf seine Frage hin, nur mit den Schultern.
„Länger. Du solltest schon vor ner Woche anfangen, nur wollte ich den Agenten nicht aus den Augen lassen."
„Wenn du meinst. Ich werde es tun, aber wehe dir, ich werde geköpft", knurrte er drohend, während er sein Glas mir entgegen streckte. „Auf einen neuen Auftrag, Boss." Bei dem Wort BOSS verdrehte ich meine Augen, aber erhob auch mein Glas.
„Auf einen erfolgreichen Auftrag", meinte ich, woraufhin wir anstießen und unsere Gläser exten.
Daraufhin unterhielten wir uns nur über seinen neuen Auftrag. Naruto verschwand dabei aus meinen Gedanken, bis ich irgendwann nachts in meinem Apartment stand und durch die Fensterfront auf Konoha niedersah.
„Single, hm?", murmelte ich, worauf ich den Umschlag auf den Wohnzimmertisch knallte, wodurch die Bilder herausrutschten. Eins packte ich mir.
Eins, auf welchem er ein leichtes Lächeln trug und ... und etwas zufrieden wirkte. Keine Ahnung, weshalb, aber mein Herz schlug, schneller und meine Atmung war ebenfalls schneller geworden.
„Alkohol." Ich schob es einfach auf den Alkohol, welcher durch mein Blut wanderte und mich langsam müde machte. Ohne auf etwas zu achten, zog ich mich einfach bis auf die Boxer aus und schmiss mich in mein Bett, welches gerade sehr kalt und leer wirkte.
Erneut drifteten meine Gedanken ab. Wanderten zu einem blonden Chaoten, welcher gerade irgendwo war und nicht mehr weiter wusste. Obwohl ich es nicht wahrhaben wollte, so konnte ich ihn verstehen. So verstand ich, weshalb er auf dem Bild so aussah, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen gestohlen ...
Denn genauso fühlte ich mich.
Ich fühlte mich, als würde ich fallen und das immer tiefer und tiefer, ohne Aussicht auf eine sanfte Landung. Meine Atmung ging noch schneller, während mir das Blut in den Ohren rauschte und mich eine harte Erkenntnis traf ...
Einsicht.
Einsicht darauf, dass ich etwas getan hatte, was ich nicht mehr rückgängig machen konnte.
Einsicht darauf, dass ich etwas getan hatte, was mir das reinste Chaos bescherte.
Einsicht darauf, dass ich es verloren hatte, jedoch kämpfen muss, um es zu beschützen, um es eventuell wieder zubekommen.
„Was glaubst du Naruto? Wirst du es verstehen?", hauchte ich leise, während sich in mir ein weiteres Gefühl anbahnte. Ein Gefühl, was ich von früher nur zu gut kannte. Es war die ...
Verzweiflung!
Die Verzweiflung, es ganz verkackt zu haben.
Die Verzweiflung, es nie wieder zubekommen.
Die Verzweiflung, dass ich mich selbst dabei verloren habe.
Der Alkohol brachte mich dazu, über Sachen nachzudenken, welche ich so gut verstecken konnte, bis jetzt ... jetzt war ich einfach nur verwirrt und ein Hauch verzweifelt. Genau diese zwei Gefühle begleiteten mich in einen Schlaf, der alles nur nicht erholsam auf mich wirkte.
~*~
„Wo ist er?"
„Was ist los Sakura?"
„Was los ist?! Du hast Naruto zu mir geschickt! Das ist los!"
„Ähm ... was hätte ich denn sonst tun sollen?! Er hat mich so angesehen, dass ich nicht anders konnte. Außerdem ist er genauso stur, wie unser Sturkopf in meinem Büro."
„Toll, einfach nur toll. Was hast du dir dabei gedacht?"
„Dass es besser wäre?"
„Besser?! Ich glaube, es hackt! Es war die Hölle, ihm vorhin zu erzählen, dass ich einen Dreck weiß. Du hast ihn doch auch gesehen oder?!"
„Ja klar ... er war sogar dabei, als Karin mir eine gescheuert hat."
„Deshalb der Verband um die Nase?"
„Ja, leider."
„Gebrochen ist sie nicht, aber verstaucht oder?"
„Ja. Die Olle hat genauso einen Scheiß Schlag drauf, wie du."
„Wie bitte?"
„NICHTS!! Wolltest du nicht zu Sasuke?"
„Erst, wenn du mir erzählst was los war. Ein Grund, damit ich verstehe, weshalb ich ihm erzählen musste, dass Sasuke verschwunden ist. Sasoris Aussage, hat ihm sicher das Herz gebrochen."
Als hätte man bei mir einen Schalter umgelegt, saß ich wie eine Eins auf der Couch. Ihr Gespräch war ja nicht zu überhören gewesen, jedoch egal für mich, doch nun ... nun wurde es spannend.
„Was hat Sasori denn gesagt?"
„Was wohl? Wenn Sasuke keinem sagt, wo er ist, dann will er nicht gefunden werden. Du hättest sehen sollen, wie schnell er weg war."
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich diese Worte hörte.
Er ... Sasori! Ich sagte euch, dass ihr Lügen sollt, aber doch nicht, dass ihr ihn so verletzt! ... aber eigentlich, bin ich ja selber schuld, seufzte ich frustriert, wobei ich mir mit beiden Händen frustriert durch meine Haare fuhr.
„Na sieh mal einer an. Das Dornröschen ist wach", hörte ich Sakura spöttisch sagen, als sie die Tür hereinkam und ich meinen Kopf hob. Neben ihm stand Sui, welcher wirklich einen dicken Verband um die Nase hatte.
„Setzt euch und dann will ich ALLES wissen!", meinte ich ruhig, aber betonte das Wort ALLES. Sakura wie Sui sahen sich einen Moment an, bevor sie sich in Bewegung setzte und platz auf den Sessel nahmen.
Nun sahen mich beide an, weshalb ich schnaubte und mit meiner Hand eine Geste machte, damit sie endlich anfangen zureden, denn diese Ungewissheit machte mich fertig. Es war ermüdend, aber ändern konnte ich es gerade nicht. Nur ein Gespräch, für welches ich noch nicht bereit war.
„Nun ja ... Naruto war gestern bei mir und ... ich hab ihn halt zu Sakura geschickt, weil er einfach nicht locker gelassen hat! Er sah so verzweifelt und hilflos aus, dass ich nicht anders konnte! Er ist nämlich genauso ein verdammter Sturkopf wie du!" Suigetsu brachte mich mit seiner Erzählung zum Schmunzeln.
Ja, ein Sturkopf ist er alle Male, aber, dass er ... dass er so verzweifelt nach mir sucht, murmelte ich, während ich mich in der Couch zurücklehnte.
„Dann doch nicht zu mir!", meckerte Sakura, welche ihre Arme vor der Brust verschränkte und meinen besten Freund giftig ansah, welcher direkt ein Stück wegrückte.
„Du kannst nun mal am besten mit anderen Menschen!"
„Das ist nur eine Ausrede, damit ihr ihm nicht das Herz brecht, damit Sasuke mich dann köpft!"
„Stimmt doch gar nicht! Gib Obito die Schuld!"
„Dem Mann, der innerlich wie ein Kind von zehn Jahren ist? Ne, dann gebe ich lieber dir die Schuld, du Quasselstrippe!"
„Das sti-/"
„Stopp jetzt!", unterbrach ich die beiden, die sich bestimmt an die Kehle gesprungen wären. Sakura verstand ich ehrlich gesagt sehr gut, dass sie nicht angetan war, mit Naruto zu reden ... leider hatte der Blonde die Angewohnheit, jeden Menschen mit seiner ruhigen Art anzuziehen.
„Tch", schnalzte Sakura mit ihrer Zunge, als sie ihren Blick nun zu mir wandte. „Nachdem Sui mich verraten hatte, kam Naruto zu mir."
„Ich habe dich nicht verraten! Er wollte wissen, ob ich weiß, wo SEINE FREUNDIN wohnt. Da ich ihm helfen wollte, habe ich ihm nun mal gesagt, wo SEINE FREUNDIN wohnt." Sobald er das Wort FREUNDIN betonte, drehte sich mir mein Magen um. Die Erinnerung daran ließ mich erschaudern.
„Ja, ja. Danke du Arsch! Ihm das erst mal zu erklären", seufzte sie, wobei sie sich eine ihrer Haarsträhnen zurückstrich. „Als er kam, war ich überfordert, bis ich verstand, wer vor mir stand. Erst kam mir nicht in den Sinn, weshalb, aber ... dein Name verließ, schnell seine Lippen, weshalb ich ihn herein bad." Ein hauchzartes Lächeln bildete sich für einen Bruchteil einer Sekunde auf meinen Lippen aus, als ich hörte, wie mein Name seine Lippen verließ. „Lächle nicht so! Das ist kein Grund zum Lächeln."
„Doch. Er kam zu dir und weiter?", meinte ich, wobei ich mich etwas aufrichtete, da ich schon die Bedenken hatte, dass sie mich gleich bespringen würde. Tief atmete sie ein und wieder aus, bevor sie fortfuhr.
„Naruto bekam anfangs kein Wort heraus. Er war genauso überfordert wie ich. Du wolltest ja nicht, dass wir mit ihm Reden. Zumindest nicht erzählen, wo du bist, weswegen ich ein Gespräch angefangen habe. Habe ihm erzählt, dass du eigentlich ein toller Kerl bist."
„Ah ha?"
„Mach nicht so blöd! Würdest du etwas mehr auf uns achten, dann würden das viele sagen."
„Da stimme ich Sakura zu", mischte sich Sui ein, welcher aber direkt verstummte, als er Sakura und meinen Blick einfing.
„Wie dem auch sei. Wir haben uns halt etwas unterhalten, wo er mir zeigte, wie verzweifelt er doch ist." Wieder kam ein Wort zu Sprache, was mein Herz erschwerte. Schwere Ketten umschlangen meinen Muskel und versuchten ihn zu erdrücken. „Als ich seine Hände nahm und dich verteidigte, wofür du mir definitiv etwas schuldest! Haben wir noch weiter gesprochen. Erst nach guten Stunden haben wir damit aufgehört. Als er ging, gab er mir Kärtchen mit seiner Nummer, die ich Obito und Sui gab, damit diese ihn anrufen können. Natürlich werden wir dies nicht tun, erst wenn er uns anruft. Als er dann ging, kam Sasori von seiner Arbeit wieder und nun ja", sie unterbrach sich selber, da sie hart schluckte und ich mir denken konnte, was nun gleichkommen würde.
„Es ist okay. Sag es mir einfach, ich werde dich nicht köpfen. Wenn überhaupt nur Sasori, aber diesen Brauch ich noch", versuchte ich sie zu beruhigen, daher sie anfing, ihr Hände zu kneten. Es fiel ihr eindeutig nicht schwer. Mir fielen auch keine Worte ein, die ich zu ihr sagen könnte.
Tief atmete sie nochmals durch, bevor sie ihren Mund öffnete und meinte: „Ich zitiere Sasori ... Wenn er nichts sagt, dann will er nicht gefunden werden. Er ... Naruto ging daraufhin sofort und ... fuck, ich habe gesehen, wie etwas in ihm brach."
Es tat weh. Sau weh, als ich dies hörte. Wenn ich Sasori erwischen würde, dann würde ich ihn für diese Worte köpfen! Es ist aber die Wahrheit und das weiß er, mischte sich eine Stimme in meinem Kopf ein, die ich gerade verfluchte. Ich verfluchte eigentlich alles.
„Sasuke? ... Sas?" Man sprach mich an, jedoch wollte ich nicht antworten. Meine Hände ballte ich zu Fäusten. Ich war sauer ...
Sauer auf niemanden um mich herum.
Sauer auf mich, weil ich ohne es wollte, die Person verletzt hatte, die ich eigentlich schützen wollte.
Einfach nur sauer auf mich.
„Sas", hauchte man meinen Namen, bevor ich schon spürte, wie man Arme um mich schlang. Mein Kopf wurde in ihre Halsbeuge gedrückt, woraufhin sich meine Arme selbstständig machten. Ohne das ich es wollte, lag ich in ihren Armen und ließ mich an sie drücken.
„Verkneif dir jeden Kommentar Sui, sonst werde ich dich Karin ausliefern", hörte ich Sakura knurren, während ihre Hand durch meine schwarze Mähne fuhr.
„Ist ja gut ... man sieht so was halt nur selten."
„Besonders. So was ist besonders." Ich konnte mir denken, dass sie gerade lächelte, so sanft, wie diese Worte ausgesprochen wurden.
„Besonders klingt gut."
„Ja."
Ab da an war es stumm. Niemand sagte etwas. Ich lag einfach nur in ihren Arme und ließ mich ''streicheln''. Obwohl Körperkontakt einfach nicht meins war, so wollte ich mich gegen sie gerade nicht wehren. Irgendwie hatte meine beste Freundin etwas Beruhigendes an sich, weshalb meine Wut, die sich in mir ansammelte, langsam abklang.
Zwar klang diese ab, machte dafür aber Platz für meinen Hass.
Hass auf mich selbst, dass ich einfach so ein Arsch war.
Hass darauf, dass ich es geschafft habe, ihn doch tatsächlich zu verletzen.
„Shhh. Alles ist gut Sasuke, wir sind hier. Wir stehen hinter dir und alles Weitere wird sich ergeben", hauchte man mir leise ins Ohr, woraufhin erneut etwas in mir leichter wurde.
Keine Ahnung wie Sakura es tat, aber ich fühlte mich irgendwie erleichtert. Die Ketten, die sich um mein Herz geschlossen hatten, wurden leichter. Meine Atmung ging ruhiger, wodurch meine Hände sich in ihr Shirt krallten, was sie leise kichern ließ.
„Lass uns abwarten, was uns die nächsten Wochen bringen, ja? Lass uns sehen, was die Zukunft für uns bereithält."
So sanft.
So wahr.
So verdammt wahr.
„Okay", kam es von Sui, wie mir, was Sakura nun belustigt lachen ließ.
„Beste Freunde was?", gluckste sie, wobei sie mich nicht losließ. Fest hielt sie mich an sich gedrückt und ließ so zu, dass meine Gedanken verstummten und meine Augenlider schwer wurden.
Müde wurde ich, obwohl ich geschlafen hatte. Keine Ahnung, was plötzlich in mich gefahren war, aber mein Körper fühlte sich schwer an. Schwer wie Blei.
„Schlaf etwas. Wenn du aufwachst, finden wir eine Lösung." Das waren die letzten Worte, bevor ich in eine Schwärze fiel, in der ich nur ein Licht sah.
Ein Licht, welches ich aufs Verrecken nicht erreichte.
Egal wie weit ich meinen Arm ausstreckte.
Egal wie schnell ich rannte.
Ich erreichte das Licht, MEIN Licht nicht.
~*~
Fassungslos hörte ich gerade, wie der Köter Naruto sagte, dass er heute Abend ein Date hätte. Meine Muskeln spannten sich bis zum Zerreißen an und meine Laune, welche sowieso schon scheiße war, bekam einen neuen Tiefpunkt.
Vor wenigen Wochen hatte ich es geschafft, ihm das Handy samt Jacke zu leihen, wodurch Sui sich ins Handy gehackt und ich eine Wanze in seine Jacke eingenäht hatte. Nur dadurch erfuhr ich gerade, was heute Abend passieren würde.
Mir sah man an, dass ich scheiße drauf war, weshalb meine Freunde, die zu meinem Leidwesen nun da waren, Abstand nahmen und mich in Ruhe ließen. Meine Hände donnerte ich auf den Schreibtisch, wodurch man nur zu deutlich sah, wie angespannt meine Muskeln waren.
Wie angespannt ich gerade war, daher ich eine Lösung brauchte. Und dies schnell!!
Die anderen sahen mir dabei zu. Sie hatten es auch gehört, weswegen ich mich wunderte, dass bisher keiner meinte, ich hätte ein Problem.
Sui war still. Sakura, Sasori, Hidan, Jugo und selbst Karin! Sie war auch still, obwohl sie die Erste eigentlich gewesen wäre, die mich ausgelacht hätte, aber nein. In meinem Büro hörte man nur unseren Atem und das ticken einer Uhr. Ansonsten war es still.
„Sasuke?", brach meine beste Freundin die Stille, woraufhin ich ihr erst einen Blick würdigte. Davor hatte ich auf die Tischplatte gesehen und mir überlegt, was ich machen könnte. Ihr Blick war sanft und so, als würde sie was sagen wollen.
„Sag, was du sagen willst", brummte ich leise, bevor ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Sanft drückte sie zu und schenkte mir dabei ein Lächeln.
„Bitte gesteh' dir nun ein, dass du ihn liebst. Du kannst es nicht mehr leugnen, denn du hast uns allen gerade gezeigt, was für eine Wirkung Naruto auf dich hat." Worte, die mich trafen. Nicht weil ich es nicht wusste. Eher, weil es nun wirklich zu spät war, sich herauszureden, denn jeder hatte es gesehen.
Jeder hatte gesehen, wie angespannt ich war und wie ich am liebsten gerade jemanden umbringen würde. In mir kochte es. Kochend heißes Wasser durch flutete meinen Körper, so sauer war ich auf den Köter.
„Sasuke bitte. Hör auf dich zu quälen", flüsterte Sakura sachte in mein Ohr, woraufhin ich meinen Kopf drehte und meine Freund ansah. Keiner von ihnen wusste wohl, was sie sagen sollten, weshalb ich mit meiner rechten Hand, die ich zu einer Faust geballt hatte, auf den Tisch donnerte. Erschrocken wich Sakura zurück.
„Fuck! JA! Okay, ich habe mich in ihn verknallt! Zufrieden?! Seit ihr nun alle zufrieden damit, dass ich eine Person liebe, welche ich das Herz gebrochen habe und ums Verrecken nicht verdient habe?! Wolltet ihr das von mir hören?! Nun habt ihrs!", knurrte ich abfällig, wobei ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ und mir gestresst durch die Haare fuhr.
Von meinen Freunden kam nichts. Eine ganze Weile blieb es still, bis Sui plötzlich anfing zu lachen. Sofort sah ich ihn an, wodurch er aber nicht verstummte. Karin wollte ihm gerade eine gegen den Hinterkopf geben, als er die Hand ergriff und meinen Blick grinsend erwiderte.
„Wie lange mussten wir nun warten?"
„Hm, ich denke fast drei Monate."
„So lange, bis du es uns selbst sagst."
„Wie muss ich das verstehen?", brummte ich nicht wirklich begeistert, denn wie es sich anhörte, wussten sie schon alle vor mir Bescheid.
„Du bist bescheuert. Ganz einfach erklärt", kicherte Sakura, die sich sofort zu Sasori aufmachte und sich hinter diesen versteckte. Grinsend zeigte mir sie kurz ihr Gesicht, weswegen mir ein Schnauben entwich.
„Und? Das bringt mir gerade nichts! Ich kann ihn nicht zu diesem Date lassen!"
„Was willst du bitte ausrichten? Ist ja nicht so, dass du weißt, wo sie sind und arbeitest dort rein zufällig", gluckste Suigetsu, wodurch er mich auf eine Idee brachte.
Augenblicklich beugte ich mich vor und sah meinen besten Freund diabolisch grinsend an. Er verstummte sofort und ging zu Jugo, hinter welchem er sich nun zu Verstecken versuchte.
„Uhhhh!! Schießlos! Was ist deine Idee?"
„Ermutige ihn nicht noch Hidan!"
„Wieso nicht? Du wirst leiden, nicht ich, also darf ich", lachte Hidan teuflisch, da ich diesen schon die letzten Male hatte leiden lassen. Nun würde es mein bester Freund sein.
„Sui." Allein das ich seinen Namen sagte, ließ ihn schwer schlucken.
„J-ja?"
„Du mein lieber wirst in die Kneipe, Restaurant, was auch immer gehen und diesen Typen irgendwas erzählen, was ihm Angst macht und er Naruto in ruhe lässt. Zudem werden wir uns nun aufmachen und schauen, wo es hingeht", erklärte ich ihm meinen tollen Plan. Dabei stand ich auf und ging auch auf ihn zu, jedoch wich er zurück. Sein Blick verriet mir schon, dass er Angst hatte. Dass er gewiss nichts dergleichen tun wollte.
„Wä-wäre es nicht besser, wenn wir ihn einfach in ... in Ruhe lassen?"
„Nö. Niemand außer mir wird den Blonden bekommen", grinste ich, bevor ich meine Hand ausstreckte und ihm am Kragen packte. Sofort verließ ein Hilfeschrei seine Lippen, doch hinderte es mich nicht daran, ihn hinter mir her zu schleifen.
„Haha! Viel Spaß Sui!"
„Freu dich nicht zu früh Hidan, für dich kommt auch noch was dran."
„NEIN!"
„Viel Erfolg ihr zwei!"
Hidan und Sakura waren, die Einzigen die mir hinterher riefen, aber dies störte mich nicht. Sui wehrte sich noch immer, bis wir im Fahrstuhl ankamen und herunter fuhren. Mit Hundeaugen sah er mich an. Flehte richtig, dass ich dies nicht tun würde, doch hatte er gelitten. Ich würde es tun und durchziehen, egal wer mir in die Quere kommen würde. Niemand würde mich daran hindern, ihn zurückzubekommen.
„Sasuke ... bitte lass uns gehen", wisperte Sui, als wir ankamen und zusahen, wie Naruto vorm Fenster stand. Er sah verdammt gut aus, aber auch sehr unentschlossen.
Geh! GEH VERDAMMTE SCHEISSE!, schrie ich ihn an, woraufhin er sich herumdrehte und etwas suchte, aber wohl nicht fand. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich dies gesehen hatte. So schnell es da war, verschwand es aber auch schon, weil ich mich meinem besten Freund zuwandte, welcher noch immer nicht begeistert aussah.
„So. Du hast eine Knopfkamera und ich bitte dich, zeichne den Bastard auf, der Naruto Daten will. Zudem trägst du das Mikro am Kragen, damit ich alles hören kann. Wir gehen nun gemeinsam zum Personaleingang und werden mit den Leuten reden."
„Du glaubst doch nicht, dass sie das tun werden, nur wenn du bitte, sagst!"
„Ich sag nicht bitte. Ich gebe jedem 200 und wer da noch Nein sagt, spinnt. Außerdem werden die Mädels zu meiner Nummer sicher nicht Nein sagen", grinste ich ihn an, wobei ich zusah, wie er mich fassungslos ansah und gerade ansetzten wollte, ich aber meinte, dass er aussteigen sollte.
Knurrend tat er es, genauso wie ich.
„Du schuldest mir etwas!"
„Nein. Das ist deine Schuld, weil du Sakura damals Naruto auf den Hals gehetzt hast."
„WAAAAAAASSSS?! Ich dachte, das hätten wir schon geklärt?!"
„Nein und nun klappte halten und gut mitspielen", fuhr ich ihn an, woraufhin er schwieg und wir zum Eingang gingen, wo auch direkt zwei Kellnerinnen standen. Grinsend gingen wir auf die beiden zu und machte uns mit einem Räuspern bemerkbar.
Allen beiden entwich ein Keuchen, als sie uns sahen, aber schnell lächelten sie mich charmant an, was mich innerlich mit den Augen rollen ließ.
„Guten Abend die Herren. Können wir euch helfen?", lächelte mich die Brünette an, während die Schwarzhaarige mich mit ihrem Blick wohl auffressen wollte.
„Ja könnt ihr. Da drinnen sitzt mein Freund, der mich gerade bedrückt. Würdet ihr ihm den Abend zur Hölle machen?", fragte ich genauso charmant nach, wie sie zuvor. Dabei griff ich jedoch in meine Tasche und holte einen Bündelgeld heraus.
Ihre Augen weiteten sich, jedoch lachten mich beide direkt an, bevor sie auch schon grinsten.
„Für jeden 200 der mit Macht. Was sagt ihr?"
„Setzt deine Nummer noch oben drauf, dann gehören wir den Abend lang ganz Ihnen, Sir."
Sofort sah ich Sui an, welcher es nur brummend erwiderte, da ich recht behielt. Kopfschüttelnd griff ich erneut in meine Tasche und holte einen Zettel mit meiner Nummer heraus.
„Deal?"
„Deal!", schrien die Zwei, ehe sie mir alles abnahmen und reingingen.
„Ach ja! Ihr Freund darf ruhig reinkommen. Wollen Sie auch?"
„Nein. Ich schau mir das von gegenüber an."
„Wie Sie meinen." Mit diesen Worten und einem zwinkern verschwanden die beiden.
„Ich hasse dich", grummelte Sui, der sich ebenfalls rein begab.
„Sui? Mach ihn fertig."
„Alles was Sie wünschen", grinste er mich an, ehe er gänzlich verschwand und ich mich zu meinem Auto aufmachte. Dort setzte ich mich auf den Fahrerplatz, zückte einen kleinen Laptop, worüber ich nun das sah, was Sui sah. Dieser war nun in der Küche, wo er zusammen mit den Weibern noch einen Kellner miteinbezog.
„Ihr helft uns echt aus."
„Nichts zu danken~. Zwar sagte er, dass er schwul sei, doch war das gelogen. Niemals wäre so ein heißer Typ schwul. Na ja, wir kümmern uns ums Desaster."
Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, als ich dies hörte. Zwar waren sie alle dumm, da mitzumachen, aber für Geld taten viele, vieles.
„Gehört?", fragte man, weshalb ich mir das Headset aufsetzte.
„Ja. Alles gehört und die Kamera funktioniert ebenfalls gut. Nun erledige deinen Job", erläuterte ich ihm seine Aufgabe noch mal, was er schnaufend annahm und ich zusah, wie er sich bewegte.
Ich war sehr zufrieden darüber, dass ich alles so gut mitverfolgen konnte. Mein bester Freund begab sich vorsichtig aus der Küche, wo er kurz zum Tisch sah. Ein Knurren verließ meine Lippen, als ich sah, wie die beiden sich unterhielten.
„Setz dich irgendwo hinter ihm hin, bevor du ins Bad gehst."
„Spinnst du?! Er kann mich erkennen!", zischte Sui, welchem ich gerne nun Geschüttelte hätte, es mir aber genauso wie einen bissigen Kommentar verkniff.
„Sui, willst du, dass Sakura deine Strafe übernimmt? Ich habe damit kein Problem, aber sie ist schlimmer als ich. Also Arsch hoch und tu es!", fauchte ich ihn an, woraufhin er schnaubte, es aber tat. Ich sah erneut zu, wie er sich in Bewegung setzte und dies genau an einem Tisch, welcher nah genug war, damit man hören konnte, was die beiden sagten.
„Ohne das du direkt aufstehst und mich sitzen lässt, du bist wirklich hübsch und irgendwie niedlich."
Mir kam die Galle hoch, als ich diese Worte hörte. Meinen Kopf drehte ich deshalb auch etwas um, wodurch ich Narutos Rücken sah. Sui hatte sich eine Karte geschnappt und diese hielt er vor sein Gesicht.
„Schmeichler."
„Zum Kotzen", knurrte ich als Bestätigung, bevor wie beide auch schon schwiegen und den weiteren Gesprächen folgten.
„Sprachlos? Bekommst wohl nicht oft so was zu hören."
„Sagen wir, ich komme mit Kompliment nicht gut klar." Das habe ich bemerkt.
„Was echt? Dabei bist du doch so außergewöhnlich. Nicht böse auffassen! Es is-/"
„Ich weiß." Ich war heilfroh, als Naruto ihn unterbrochen hatte. Mehr hätte ich nicht ausgehalten. „Ich höre öfter, dass ich außergewöhnlich bin. Immerhin blonde Haare und dazu azurblaue Augen. Wo sieht man das oft?" Naruto lachte dabei, aber es war nicht beruhigend.
Du bist, so wie du bist, der Wahnsinn! Du ziehst einen magisch an und das nicht nur wegen deinem Aussehen, knotterte ich, bevor es auch schon weiter ging und ich, wie Sui das Gefühl hatten gleich zu kotzen.
„Das stimmt. Außergewöhnlich ist gut, denn so wird es nie langweilig."
Ich rollte mit meinen Augen, während Sui die Karte beiseitelegte und ich nun genau zusah, was die beiden da trieben. Das weitere Gespräch war mehr als nur Öde und ich hatte das Gefühl jeden Moment einzuschlafen, wenn nicht endlich mal etwas passiert!
Wann geht's endlich los?! Ich habe euch Idioten nicht umsonst bezahlt!, meckerte ich weiter, denn langsam durfte schon mal etwas passieren.
„Ich bin Bänker. Arbeite direkt um die Ecke und du?" Nun wurde ich hellhörig, denn ich war gespannt darauf zu erfahren, wie der Idiot auf Narutos Job reagieren würde.
„Agent ... ich bin ein FBI-Agent." Sui gluckste, während ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Wie seine Augen riesig wurden und er es einfach nicht fassen konnte, wer nun vor ihm saß. Es war amüsant und was dann folgte.
Ein lautes Lachen verließ meine Lippen, als die schwarzhaarige Kellnerin, ihn ''Ausversehen'' mit Wasser voll kippte.
„Nun geht's los", kicherte Sui, welcher noch sitzen blieb und das weitere Treiben beobachtete, genauso wie ich. Zwar war ich etwas angespannt und hatte das Gefühl, dass ich noch immer kotzen könnte, doch als der Typ verschwand, fühlte ich mich besser.
Lässig lehnte ich mich zurück und sah zu, wie Naruto seine Ramen bekam.
„Lenk' ihn ab", hauchte ich ins Mikro, als ich sah, wie die Bedienung zu Sui nickte. Dieser Verstand sofort, weshalb er dem Blonden auf die Schulter tippte, welcher sich direkt herumdrehte, aber nichts vorfand.
Die Kellnerin schüttete währenddessen etwas scharfe Soße ins Essen, was mich gehässig grinsen ließ. Guten Appetit, dachte ich lachend.
„Sui Arsch hoch und ins Bad!"
„Jawohl!" Er stand sofort auf und ging ins Bad, wo der Vollpfosten am Waschbecken stand und sich versuchte zu trocknen. „Was soll ich sagen?", flüsterte er leise.
„Sag ihm irgendwas, damit er denkt, dass der Tisch oder Naruto Unglück bringt", erwiderte ich, während ich diesem Typen eine Musterung unterzog. Er war alles, nur nicht heiß. Wie kannst du so was zustimmen?, eine Frage, die ich mir wahrlich stellte.
„Störe ich?"
Erschrocken sah der Typ auf und schüttelte seinen Kopf, wobei er Sui ein leichtes Lächeln schenkte.
„Ne, alles gut. Wurde nur etwas nass."
„Ah, Sie sind der Mann, der an dem verfluchten Tisch sitzt."
„Verflucht?"
„Ja! Ich hatte da schon Dates und die sind alle in die Hose gegangen! Wirklich. Sobald man dort sitzt, bekommt man ein Missgeschick nacheinander! Du solltest besser dass weite suchen!"
Der Typ lachte meinen besten Freund aus und meinte nur, dass es so was nicht geben würde.
„Reden Sie nicht solch einen Mist! An meinem Tisch passiert nichts", meinte er, bevor er ging und ich gluckste.
„Du hättest gehen sollen, mein lieber", lachte Sui, welcher sich aus dem Bad begab, sich aber nur gegen die Wand lehnte, da er, wie ich zusah, wie der Bastard eine Gabel seines Essens nahm, doch dieses war wohl nicht nach seinem Geschmack.
Lachend stand mein bester da und sah zu, während ich vor mich her grinste. Es war amüsant zusehen, wie das alles nun in Fahrt gebracht wurde.
Es wurde nur noch besser, als der Kellner ihn mit voller Absicht anstupste, wodurch das Gesicht von dem Typen Bekanntschaft mit dem Essen machte. Sui bekam sich vor Lachen schon gar nicht mehr ein, während nun auch ich lachen musste.
Perfektes Kino sah ich mir hier gerade an, wobei man deutlich sehen konnte, dass die Geduld des anderen langsam aber sicher verschwand. Ich verstand nicht, was sie sagten, jedoch sah ich, wie sich der Typ erhob und zu Sui gehen wollte.
Dieser grinste sicher nun, während er eine Hand ausstreckte und die Geste machte, als würde man ihm den Kopf abschlagen. Der Ausdruck war Gold wert, bevor er dann zu Suigetsu ging.
„Du wirst noch untergehen, wenn du da bleibst. Schau ihn dir doch an? Sicher passiert gleich noch was viel Schlimmeres ... Du mein lieber, hast jemanden sehr verärgert und dieser wird dir die Hölle heißmachen", erklärte mein bester Freund, woraufhin seinem Gegenüber die Gesichtszüge entglitten, bevor er sich fing und wütend wirkte.
„Wieso nur?", meinte ich hämisch, als ich zuschaute, wie er fluchte.
„JETZT REICHT ES ABER!" Wurde er lauter, wobei er zu Naruto ging.
„Sui? Bezahl' sein Essen und verschwinde dann. Ich denke, der Typ hat die Schnauze voll", gluckste ich, worauf Sui zustimmte, aber noch einen Moment wartete.
„Du siehst zwar aus wie ein Engel, bist aber keiner. Es liegt nicht wirklich an dir, aber ich denke, es wäre besser, wenn ich gehe."
„Haha! Vor dir sitzt ein Engel, nur hat er einen Beschützer, der dich verabscheut", lachte ich, weshalb Suigetsu ebenfalls lachte, aber zur Kellnerin ging und dieser Geld in die Hand drückte.
„Mein Kumpel bezahlt für den Tisch und nochmals danke für eure Hilfe."
„Nichts zu danken. Unser Chef wird zwar nicht begeistert sein, aber dieser ist ja eh im Urlaub. Es freut uns, dass wir helfen konnten. Habt noch einen schönen Abend", lächelte man ihn an, bevor er wohl nickend ging.
Ich hingegen klappte den Laptop zu und setzte mir das Headset ab.
„Nie wieder. Auch wenn es lustig war. Hast du das Gesicht des Typens gesehen?", lachte Suigetsu, als er einstieg und ich konnte nicht anders, als mit zulachen.
„Sollte es zu einem weiteren Date kommen, werden wir es ebenfalls dazu bringen, in einem Desaster zu enden", grinste ich teuflisch, weshalb mein Kumpel mich schluckend anschaute.
„Aber dann hilft Hidan!"
„Vielleicht. Kommt drauf an, wo es ist." Zuckte ich mit den Schultern, ehe ich den Motor startete und losfuhr.
Seit diesem Date an, überwachte ich den Kleinen noch mehr, denn der Köter war nur noch der Meinung, weitere zu organisieren. Dass er dabei total Naruto vergaß, schnallte er nicht, aber mir war es nur recht.
Beim zweiten Date, waren sie in einem Park picknicken, weshalb ich dort Sakura samt Sasori verkleidet hinschickte und sie es sogar schafften, es zu ruinieren. Beide hatten sichtlich Spaß, genauso wie ich dabei.
Bei dem Nächsten nahm ich mir Hidan mit, da dieser so viel Mist dem Typen erzählte, dass dieser nach nur zehn Minuten zum Gott betete und verschwand.
So lief dann jedes darauffolgende Date ab.
Jedes einzelne ruinierte ich, denn ich hielt es nicht mehr aus. Ich verfolgte ihn schon regelrecht, damit niemand ihm zu nahe kam, denn ... ich konnte es nicht. Ich konnte ihn einfach nicht loslassen, was jeder in meiner Umgebung merkte.
~*~
„Nun reicht es aber!", fauchte mich Sakura an, welche mich an meinem Kragen packte und hinter sich her schliff. Total überfordert sah ich zu Sui und Sasori, die einfach nur unwissend mit den Schultern zuckten.
„Was is-/"
„Was los ist?! Ich belüge Naruto seit fünf Monaten und so langsam habe ich die Schnauze voll! Er ist so ein lieber Mensch, dem du nun gegenübertrittst und ihm verdammt noch mal gestehst, was du empfindest! Wenn du es nämlich heute nicht freiwillig machst, dann werde ich dich zu ihm schleifen und dort fest ketten!", drohte sie mir, nachdem sie mich losgelassen hatte, nur um mir daraufhin ins Gesicht zuschauen.
Nur ein Blick reichte, damit ich verstand, wie ernst es ihr war. Natürlich schmeckte es mir nicht, jedoch ... sie hatte irgendwie recht. Es waren nun sechs Monate vergangen, seit wir uns nicht mehr gesehen hatten, zumindest so, dass wir miteinander geredet hatten.
„Sas, bitte! Ich kann es nicht mehr sehen, wie du jeden dritten Abend dich betrinkst, weil du deine Gedanken nicht mehr aushältst. Du hast schon über 20 Kindern geholfen, da werden wir einen Abend alleine klarkommen. Also geh endlich zu Naruto! Er verdient es und du verdienst die Liebe auch!", fuhr sie fort, während ich aufstand und mich anzog.
„Ohne mich einmischen zu wollen, Saku hat durchweg recht." Augenblicklich sah ich meinen besten Freund mahnend an, woraufhin er sich zu Sasori wandte, welcher mich monoton wie immer ansah.
„Du weißt, dass sie recht hat, also tu es einfach."
„Tch", brummte ich, nachdem ich mich herumgedreht hatte und ihr in die Augen sah.
„Jugo wird dich hinfahren und du wirst bleiben! Vor morgen Mittag will ich dich nicht sehen", lächelte sie mich sanft an, ehe ich einen Kuss auf die Wange bekam. „Er wird dich verstehen und dich lieben. Er hat nie aufgehört, jedes Mal fragte er nach dir. Sehnsüchtig", hauchte Sakura noch hinterher, worauf ich aber nicht mehr antworten konnte, da ich schon vor meiner Apartmenttür stand.
„Glaubst du", seufzte ich, wobei ich aber in den Fahrstuhl stieg und herunter fuhr. Unten sah ich mich nicht um, lief stattdessen stur zu Jugo, welcher in seinem schwarzen BMW saß. Ein erneutes Seufzen verließ meine Lippen, als ich einstieg.
„Sie hat dich überredet?"
„Ja", brummte ich, nachdem ich die Tür geschlossen hatte. Ohne weiter nachzuhaken, fuhr er los und ließ mich nachdenken.
Nachdenken darüber, was ich ihm sagen sollte. Wie ich es ihm überhaupt erklären sollte, denn es war nicht einfach.
„Wir sind da." Verwundert schaute ich auf und tatsächlich waren wir da. Die Fahrt war viel zu schnell vorbei, denn nun würde es ernst werden, da ich keinen Rückzieher machen würde. Zum einen, weil ich von Sakura nicht wieder geschlagen werden wollte, aber auch, weil ich ihn endlich wieder bei mir haben wollte.
Ihn Küssen.
Ihn streicheln.
Ihn einfach anfassen.
Ihn im Arm halten.
Ihm halt und Geborgenheit geben, solange er es brauchte.
Einfach für ihn da sein und das solange, bis ich nicht mehr lebte. So lange wollte ich bei ihm sein, was man wohl auch an meinem Blick sah, welcher sich auf die verschlossene Tür richtete.
„Viel Glück", meinte Jugo, weswegen ich diesen ansah. „Naruto kommt mir nicht so vor, als würde er dich verabscheuen. Er ist noch nicht da, also hast du Zeit." Ich traute meinen Augen, wie Ohren nicht. Jugo lächelte mich etwas an und sagte was, was für ihn eigentlich ungewöhnlich war, jedoch ... es beruhigte mich irgendwie.
„Danke", murmelte ich leise, als ich die Tür öffnete und ausstieg. Kurz sah ich noch mal zurück, wodurch ich erkennen konnte, wie er nickte und schon verschwand.
Tief atmete ich ein und wieder aus, bevor ich aus meiner Hosentasche eine Haarklammer fischte und das Schloss aufknackte. Natürlich sah ich mich mehrmals um, nur war hier nichts los.
Mit einem leisen Knarren ging die Tür auf und ich trat hinein. Mein Blick wanderte direkt umher, nachdem ich das Licht angemacht hatte.
„Er ist wahrlich umgezogen", sprach ich leise zu mir, als ich durch die kleine Zwei-Zimmerwohnung ging. Es war nicht gerade sehr aufgeräumt, aber wirklich fiel stand hier auch nicht. Ich nahm mein Handy in die Hand und schaltete die Taschenlampe ein, da ich das Licht ausgeschaltet hatte.
Ich wollte gewiss nicht, dass er mich entdeckte, weshalb ich auch mich auch leise durch die Zimmer bewegte, bis ich hörte, wie ein Auto fortfuhr. Sofort suchte ich einen Weg um mich zu verstecken und fand ihn auch.
Schnell verschwand ich ins Bad, wo ich mich in die Badewanne stellte und den Badevorhang vorzog.
Mein Herz schlug viel zu schnell gegen meinen Brustkorb, während meine Hände anfingen zu schwitzen und ich das Handy wegpackte.
Die Haustür ging auf ...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro