6 Months Naruto
Heyho!
Ich erkläre euch mal kurz, was es mit diesen Two Shot auf sich hat. Es ist ein OS zu meiner beendeten Geschichte Mein Dieb! Da mich manche gefragt hatten, was in den sechs Monaten passiert ist, auf beiden Seiten. Daher ich mich dort ja recht kurzgefasst hatte und mich eine Freundin regelrecht dazu gedrängt hat einen OS dazu zuschreiben, habe ich es getan. Bin ja ein liebes Mystery. xD
Nein Spaß. Ich war selber der Meinung, dass man ruhig erklären könnte, was passiert ist. Dies wird auch der EINZIGE TWO SHOT sein, den ich zu Mein Dieb! Schreibe. Der OS fängt dort an, wo Naruto Sasukes Namen aus dem vorletzten Kapitel schreit.
So, mehr wollte ich eigentlich auch gar nicht sagen. Ich wünsche euch allen sehr viel Spaß beim Lesen! Über Meinungen freue ich mich natürlich noch immer wahnsinnig. ;)
~Mystery
~*~
~Narutos Sicht
„SASUKE!", schrie ich, als mir bewusst wurde, dass er verschwinden wollte. Sasuke jedoch drehte sich nicht herum. Nein, er rannte einfach weiter. „SASUKE!!", schrie ich erneut aus voller Kehle und war auch drauf und dran ihm hinterher zu rennen, jedoch hinderte mich der Arm meines Freundes.
„Naruto, hör auf zu schreien. Er wi-/"
„LASS MICH LOS!!", fauchte ich ihn lautstark an, während ich aus seinem Griff schlüpfte und losrennen wollte, jedoch stellte sich mir meine Tante in den Weg. Mit nur einem Blick zeigte ich ihr, wie ernst es mir sei, doch schüttelte sie nur ihren Kopf, woraufhin etwas in mir brach.
Langsam drehte ich meinen Kopf herum und sah nur noch eine leere Straße.
„Der ... der Sender!", platze es aus mir heraus, bevor ich mich drehte und zu unserem Funkwagen lief. Ohne auf die Worte meiner Kollegen zu hören, suchte ich seinen Peilsender. Ein zufriedenes Gefühl machte sich in mir breit, als ich seinen Standpunkt sah.
„Naru komm runter", hörte ich Sai sagen, welchen ich böse funkelnd ansah, doch das interessierte ihn nicht. Das sah ich sofort in seinen dunklen Augen, die mir gerade so fremd wirkten. „Egal was passiert ist, dir muss nun klar sein, dass ihr euch nie wieder seht. Naruto, euer Auftrag ist erfüllt und er hat seine Freiheit wieder bekommen. Ihn hat nichts anderes interessiert!"
Das stimmt nicht! Er ... er und ich ... wir haben etwas! Ich bedeute ihm etwas!, schrie ich Sai an, aber kein Wort kam über meine Lippen. Nichts kam von meiner Seite her. Sein Mund öffnete sich auch wieder, aber ich hörte ihm nicht zu. Ging einfach die zwei kleinen Stufen herunter, bevor ich wieder auf dem Boden der Tatsachen stand und mich in den Armen meiner Tante wieder fand, welche mir beruhigend durchs Haar fuhr.
„Komm runter. Atme tief durch und beruhige dich. Wir sind bei dir. Nimm gleich Kiba und Shikamaru mit. Ich werde mich um Sai kümmern", flüsterte sie mir ins Ohr, was mir ein leichtes Schmunzeln stahl. Sie wusste einfach, was ich gerade brauchte.
„Danke", hauchte ich gegen ihre Brust, was sie glucksen ließ. Ihre Hand hörte dabei nicht auf, durch mein Haar zu streicheln.
Sicher standen wir so mehrere Minuten da, daher ich den Gesprächen nur halb folgte. Ich hörte, wie Sai herummeckerte und meinte, wir sollten ihn zurückholen und einsperren. Wut kroch bei diesem bescheuerten Vorschlag in mir hoch, doch war Kakashi schneller.
Dieser meinte nämlich, dass wir uns an Abmachungen halten und nicht wie andere sind. Sai schmeckte diese Antwort sichtlich nicht, aber er schwieg. Kiba und Shika diskutierten währenddessen, ab wann sie sich freinehmen sollten ...
Keine schlechte Idee ... ich habe auch die letzten Monate durchgearbeitet. Ein paar Tage frei würden nicht schaden, murmelte ich, wobei ich mich langsam von meiner Tante löste, welche mich lächelnd ansah und mir eine Strähne zurückstrich. Eigentlich war sie in der Öffentlichkeit nicht so ... so zärtlich und lieb zu mir, aber gerade warf sie ihren Vorsatz über Bord, damit ich wieder lächeln konnte.
„So. Sai, dein Team und Kakashi werdet mir und Pain nun erklären, was ihr in den Gängen gefunden habt. Naruto, Kiba und Shikamaru, ihr kümmert euch darum, dass wir unsere Ausrüstung wieder bekommen", gab sie die Befehle, was mich kichern ließ. Obwohl Pain unser aller Vorgesetzter war, so hatte Tsunade auch einen hohen Rang. Sie durfte vieles, aber auch nicht alles.
„Okay!", sagten wir alle, bevor wir uns auch schon aufteilten. Den Blick meines Freundes spürte ich in meinem Rücken, jedoch war er mir gerade egaler als egal! Niemand würde mich nun daran hindern, Sasuke hinterher zu rennen.
Mit einem kurzen Seitenblick zu Shika und Kiba, wusste ich, dass wir können. Wir ließen unsere Schusssicherwesten an und liefen los. In meiner Hand hielt ich ein Handy, welches uns zu dem Punkt brachte, wo wir eigentlich Sasuke vermuteten.
„Sasuke!", meinte ich, als wir die Feuerwehrtreppe nach oben auf das Dach gingen, auf welchem er eigentlich sein sollte.
„Er ist nicht hier?", kam es nicht gerade überrascht von Shikamaru, welcher auf die Kannte des Hauses zu ging und seufzte. „Er hat uns ein Geschenk hinterlassen."
„Sag mir nicht?"
„Doch."
Ich war wir gelähmt. Mein Blick fixierte den kleinen Stapel an Klamotten und seinem Schmuck. Ein abartiges Ziehen machte sich in meiner Brust breit. Es versuchte mich regelrecht zu zerreißen, während ein Gefühl in mir aufkam. Es war Hass ...
Ich fühlte, wie mich genau dieses Gefühl zu erdrücken versuchte, aber war da noch ein anderes. Ein viel Schöneres, was mich einnehmen wollte, jedoch nicht schaffte.
„Naruto? Hey Naru. Ist alles Okay?" Kibas Stimme drang nur langsam in mein Ohr, bevor ich meinen Kopf zu ihm herumdrehte. „Du siehst gar nicht gut aus", fügte er noch hinzu, woraufhin ich was sagen wollte, aber kein Wort kam aus meinem Mund. Er war trocken.
„Wir bringen dich zu Sai un-/"
„Nein!", fuhr ich ihm ins Wort und schüttelte resigniert mit meinem Kopf. Ich wollte wirklich über all hin, nur nicht zu ihm. „Darf ... darf ich nicht einfach bei euch bleiben?"
Beide sahen mich auf meine Frage komisch an, was ich ihnen nicht mal verübeln konnte. Vor nicht mal ganz nem Monat, wäre ich vor Freude in die Luft gesprungen und zu meinem Freund gerannt, damit wir so viel Zeit wir nur möglich miteinander haben könnten, aber nun ... nun wollte ich nicht zu ihm, da sich meine Gefühle einfach überschlugen.
„Ist was zwischen dir und Sasuke passiert, dass du nicht zu Sai willst? Nicht dass ich was dagegen habe, er ist ein Arsch."
„Kiba!", ermahnte Shika meinen besten Freund, welchem ich nicht böse war. Nein, im Gegenteil. Kiba hatte einfach nur recht. Sai war ein Arsch, was ich jedoch die ganze Zeit zu verdrängen versucht hatte.
Sasuke hatte mir nämlich die Augen geöffnet. Er hatte mir gezeigt, wie zärtlich man sein kann. Wie man einfach jemanden berühren kann, ohne direkt Sex zu haben. Wie es ist, in starken Armen zu liegen. Einen heißen Körper an den seinen zu spüren und erst dieses Verlangen. Dieses Verlangen nacheinander, was auf Gegenseitigkeit beruht und sich so herrlich anfühlte.
„Was denn?! Ich kann und werde mich nicht entschuldigen! Sai ist ein Arsch, der anderen Männern hinter herschaut und dann noch denkt, dass wir es nicht merken."
„KIBA!"
Verwundert schaute ich Kiba an, welcher mich aus meinen Gedanken gerissen hatte und zu gleich mein Interesse weckte.
„Er schaut also anderen Männern hinterher, Kiba?" Meine Stimme war dafür, dass ich hier gerade etwas Unerfreuliches erfuhr, sehr ruhig. Shika wie Kiba gingen einen Schritt zurück und sahen mich mehrere Sekunden skeptisch an, bevor sie sich gegenseitig einen Blick schenkten und seufzten.
„Ja. Mir ist es neulich aufgefallen ... ich glaube vor zwei Monaten. Wir hatten doch diesen Kurzzeitassistenten ... nun ja, dem hat er auf den Arsch gesehen und das sehr offensichtlich. Letzte Woche hatte ich dann gesehen, wie er in der Stadt mit einem blonden Mann sprach. Er sah von hinten aus wie du, weshalb ich halt dachte, das seist du, aber Shika meinte zu mir, dass du bei uns im Büro wärst und dich mit Sasuke streiten würdest."
Es ... es war ein komisches Gefühl, das alles gehört zu haben. Es tat zu meiner Verwunderung nicht so weh, wie ich es dachte. Natürlich schmerzte meine Brust nun noch mehr und ich hatte das Gefühl, das der Boden unter meinen Füßen verschwunden wäre.
„Naru!" War das Letzte, was ich hörte, bevor ich nur noch Arme um mich spürte und schwärze vor meinen Augen sah. Mein Körper fühlte sich auf einen Schlag so schwer an, dass ich dachte, dass man mich nach unten ziehen wollte. Immer weiter und weiter, bis ich in der Hölle ankam.
Ich wusste nicht, wie lange ich nur die schwärze um mich spürte. Die Wärme der Arme war verschwunden und ließ mich zittern. Um mich herum war es kalt. Einfach nur kalt und dunkel. Zwei Sachen, die ich verabscheute und niemals wieder spüren wollte. Nie wider diese Einsamkeit.
„Was ist passiert?"
„Wir haben ihm etwas erzählt, woraufhin er zusammengebrochen war. Wir konnten ihn geradeso auffangen, aber ansprechbar war er nicht."
„Seine Atmung ist gut. Flach, aber ausreichend. Bringt ihn nach Hause."
„Nein!"
„Wieso nein? Er ist mein Freund un-/"
„Ein Scheiß! Wenn er nicht will, dann will er nicht!"
„Ihr dürft das nicht entscheiden! Alleine ich!"
Die Stimmen wurden immer lauter und wütender. Sie schrien sich an, dass man über mich nicht bestimmen dürfe. Es drang nur langsam in mein Hirn ein, jedoch verstand ich schnell, als man mich anheben wollte, dass ich aufwachen müsste.
Nur schwer und langsam öffnete ich meine Augen. Drehte meinen Kopf herum und sah direkt in die Augen, in welche ich mich verliebt hatte.
„Ich will Heim", murmelte ich leise, wobei mir auch völlig egal war, dass es Sai und nicht Sasuke war. Ich war einfach nur wütend und zu gleich traurig.
„Ich bring dich heim", hauchte mein Freund, bevor ich mich wieder dazu entschloss, meine Augen zu schließen.
~*~
Ein komisches Gefühl überflutete mich, als ich Sai und meine Wohnung betrat. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass ich gleich etwas Unschönes herausfinden würde.
Mittlerweile waren auch schon drei Wochen vergangen, seit mich dieses Arschloch einfach verlassen hatte! Ohne ein Wort hatte er sich verpisst und mich zurückgelassen. Null Plan, was eigentlich zwischen uns war, aber okay. Sasuke war ich wohl wirklich egal, da er sich nicht meldete.
Seufzend fuhr ich mir bei diesem kurzen Gedanken durch die Haare und zog mir meine Schuhe aus, welche ich einfach an die Wand pfefferte.
„Ich bin zurück!", rief ich, aber bekam keine Antwort, was mein mulmiges Gefühl nur verschlimmerte. „Sai?", fragte ich ihn direkt beim Namen, aber immer noch nichts. „Schatz?", versuchte ich es ein weiteres Mal, jedoch kam erneut nichts. Schwer schluckte ich, bevor ich durch die Wohnung ging und feststellen musste, dass er wirklich nicht da war.
Meine Augenbraue wanderte nach oben, wobei ich ins Schlafzimmer lief. Wie angewurzelt blieb ich im Türrahmen stehen, da mir ein Duft in die Nase stieg, welchen ich noch nie gerochen hatte. Dazu waren die Fenster fürs Lüften geöffnet, doch war ich mir sicher, dass ich sie geschlossen hatte. Mit schweren Schritten ging ich zum Fenster und schloss es, woraufhin ich mich drehte und das Bett ansah.
Irgendwas sagte mir, dass ich nun gehen sollte und gewiss nicht aufs Bett zu ... es sah nicht so aus, wie ich es heute Morgen verlassen hatte. Wenn ich alleine aufwachte, dann machte ich das Bett immer ordentlich fertig, doch nun war es zerwühlt.
„Er wird doch ... er wird", ich ließ den Satz in der Luft, denn meine Beine bewegten mich aufs Bett zu, vor welchem ich stehen blieb und mich ein Schlag traf. Ein heftiger Schlag, der mir zeigte, wie blind ich doch war.
Nur langsam und zögerlich beugte ich mich herunter. Wollte so sehr, dass ich mich irrte, doch als ich nach dem Haar griff, welches weder schwarz noch blond war, stiegen mir die Tränen in die Augen ... es war ein rotes Haar. Ein Haar, welches nicht in UNSER Bett gehörte. Nicht mal in diese Wohnung!!
„Ich ... ich", weiter kam ich nicht, da mir das erste Schluchzen über die Lippen kam, bevor ich zusammensackte und mir meine Hand auf den Mund hielt. So gerne ich nicht weinen wollte, so gelang es mir gerade nicht.
Obwohl unsere Beziehung schon seit Monaten nicht mehr die schönste war, traf mich diese Erkenntnis, dass er mich betrogen hatte, in UNSEREM BETT, hart. Es wohl einer der härtesten Schläge, die ich jemals einstecken musste. So hart und brutal, dass mir nur noch mehr die Tränen über die Wangen liefen, bis sich eine kleine leise Stimme in meinem Kopf meldete und etwas sagte, was mich aufschrecken ließ.
„ICH VERSUCHE DEIN LEBEN ZU SCHÜTZEN UND DU?! DU MACHST MICH HIER RUND!"
Hektisch sah ich mich um. Wollte gerade so sehr denjenigen sehen, zudem die Stimme gehörte, jedoch war ich Mutterseelen alleine in dieser Wohnung.
„Du wolltest mich nicht nur vor Orochimaru schützen. Nein, du wolltest mich auch vor Sai schützen", hauchte ich so leise, dass ich mich selber gar nicht verstand. Aber mein Herz. Mein Herz hatte es gehört, weshalb es direkt anfing zu schmerzen. Die Erinnerung daran, dass man mich schützen wollte, ich jedoch so ein Arsch war und es nicht sah, tat weh.
„Es ... es tut mir so leid." Meine Tränen liefen erneut über meine Wangen, aber nicht wegen Sai. Nein, es war die Tatsache, dass ich wohl den Mann habe gehen lassen, welcher mich wirklich schützen wollte ... er wollte mich schützen, aber ich war blind.
Blind vor Gewohnheit.
Blind vor Einsamkeit.
Blind vor dem Verhalten, welches ich nicht wollte.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich vor dem Bett hockte und es zuließ, das die Tränen über meine Wangen kullerten, doch irgendwann hörte es auf. Meine Augen brannten höllisch und ich hatte dabei das Gefühl, etwas sehr Wertvolles verloren zu haben.
Mehrere Minuten hockte ich noch so da, bevor ich mich erhob und erst mal duschen ging. Mit Klamotten, da sie abartig stanken. Alles an mir stank, weshalb ich auch eine Stunde unter der Dusche verbrachte, ehe ich mich heraustraute und mir Klamotten suchte, die nach mir rochen.
Den halben Schrank durchsuchte ich, bis ich endlich Sachen fand, welche ich seit Ewigkeiten nicht mehr anhatte. Sie rochen nach meinem Waschmittel, was mich erleichtert seufzen ließ und ich mich auf die Couch verkroch.
Mein Hunger war vergangen, weshalb ich einfach nur stumm da lag und wartete. Ich wartete darauf, dass Sai durch die Tür kam und ich mit ihm reden kann, denn noch weitere Minuten der wirklichen Unklarheit, würde ich nicht aushalten.
Jede Minute, die gerade verstrich, kam mir so lange vor.
Jede Sekunde, die ich auf der Couch lag, ließ mich angespannt auf die Uhr sehen.
Es war die Hölle! Ich durch lebte die Hölle, während ich wartete. Meine Fantasie zeigte mir Szenarios, was passieren könnte, wenn er hereinkäme. Alles sträubte sich dagegen in mir, hier zu bleiben, doch war mein Wille es zu wissen stärker. Zu wissen, dass er das größere Arschloch war, als ich! Als Sasuke!
Eine scheiß Stunde verging, bis ich hörte, wie der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde und die Tür sich öffnete.
„Ich bin wieder da, Schatz", rief er, worauf sich all meine Nackenhaare aufstellten und mir schlecht wurde. Unsagbar schlecht wurde mir, da er das Wort einfach so sagte, als wäre nie was passiert. „Naru?" Hörte ich ihn sagen, während er zu Tür unsres Wohnzimmers lief und mich fragend ansah. „Wieso antwortetest du mir nicht? Ist was passiert?"
JA! DU ARSCHLOCH HAST ES IN UNSEREM BETT, MIT EINEM ANDEREN GETRIEBEN!, schrie ich ihn an, jedoch konnte ich mich noch zügeln. Ich zeigte ihm einfach einen genauso fragend Blick, wie er mir zuvor.
„Wo warst du denn? Hast du nicht auch schon seit knapp zwei Stunden Schluss?"
„Ich war noch bei einer Besprechung, da ich einen neuen Fall ab Morgen bearbeiten soll."
„Ah ha." Langsam erhob ich mich und ging auf ihn zu. Ich brauchte nur drei Schritte machen, da stieg mir schon wieder ein Geruch in die Nase, den ich nicht kannte. „Wo warst du?", wiederholte ich meine Frage. Sie war noch immer ruhig und gelassen gestellt, aber meine Haltung sprach für sich.
„Bei einer Besprechung, immer noch. Naruto, wa-/"
„Nichts mit: Naruto was ist los?! Du warst niemals bei einer Besprechung! Du riechst nach einem Parfum, welches ich noch nie gerochen hatte!"
„Was erwartest du? Ich saß in ei-/"
„Lüg mich nicht an!", unterbrach ich ihn ein letztes Mal, bevor ich ihn einfach an seinem Handgelenk packte und hinter mir her, ins Schlafzimmer schliff.
„Naru?! Was ist bloß heute los mir dir?", fragte er mich, woraufhin ich mit ihm schon im Schlafzimmer stand. Sein Handgelenk ließ ich nun los, nur um mich zu drehen und meine Arme vor meiner Brust zu verschränkten.
Sai verstand mein Verhalten nicht, das sah ich ihm an der Nasenspitze an, jedoch wollte ich mich nun nicht klein machen. Nein, ich würde keine Angst davor haben, ihm zu sagen, was ich gerade fühle.
„Erklär' mir das", meinte ich, wobei ich meinen Kopf schief legte und aufs Bett nickte. Er nahm sofort seinen Blick von mir und sah irritiert aus.
„Das ist unser Bett, welches wie immer aussieht. Oder willst du auf was Spezielles heraus?", grinste er mich an, während er auf mich zu kam, aber als ich knurrte, dass er gefälligst stehen bleiben soll, tat er dies.
„Es ist unordentlich! Ich hatte es heute Morgen gemacht, außerdem stinkt es abartig, nach einem Parfum was ich nicht besitze und du auch nicht. Die Krönung ist jedoch, dass ich ein rotes Haar auf meinem Kissen gefunden habe, also ... erklär' mir das!" Während ich sprach, ließ ich ihn nicht aus den Augen.
Schaute dabei zu, wie sich seine Haltung änderte und wie er meinem Blick ausweichen wollte. Genau diese Reaktion wollte ich nicht. Ich wollte nicht zusehen, wie er mir ausweicht und mir eine Bestätigung gibt.
„Ich wei-/"
„LÜG MICH NICHT AN!", schrie ich, da mir der Kragen langsam platzte. Dies merkte auch Sai, der erneut auf mich zukam und mich in den Arm nehmen wollte, jedoch wich ich zurück und sah ihn nur mahnend an. Meine Kehle wurde dabei trocken. Selbst als ich schluckte, bekam ich kein Wort heraus.
Mehrere Minuten sahen wir uns daher einfach nur an, denn es sah wirklich so aus, als hätte mein Gegenüber soeben seine Zunge verschluckt oder dachte sich eine weitere Lüge aus. Ich versuchte währenddessen meine Stimme wieder zu finden, was nicht so einfach war. Schlucken half nicht, genauso wenig wie als ich meine Lippen befeuchtete.
Irgendwann brach ein Seufzen, seinerseits die Stille, dich mich zu erdrücken versuchte. Trauer war es nicht, nur die Wut, die ich auf meinen ''Freund'' in diesem Moment verspürte.
„Ich weiß nicht, was du hören willst. Für mich sieht es so au-/"
„Als hättest du mich betrogen."
Stille. Weder er noch ich konnten gerade glauben, was meinen Mund verlassen hatte, aber zurück würde ich es gewiss nicht nehmen, denn es stimmte.
Nun machte auch alles Sinn ... Kibas Worte, auf dem Dach. Sein und Shikas Verhalten, bevor Sasuke kam. Einfach alles der letzten Monate machte nun Sinn.
So, als ob man bei mir einen Schalter umgelegt hatte, wurde mir bewusst, was wirklich immer wieder passierte, wenn er meinte, dass er länger brauchte. Dass er bei Besprechungen und was weiß ich noch alles war.
„Wie lange?"
„Was?"
„Wie lange betrügst du mich schon?!"
Erneut brach Stille zwischen uns aus, die mich traurig stimmte, sondern aggressiv. So langsam hatte ich keinen Bock mehr, hier zustehen und mich für dumm verkaufen zu lassen. Meine Geduld hing am seidenen Faden, welchen er schneller reißen könnte als früher.
„Ich betrüge dich nicht Naru. Ich lieb dich", meinte er, doch hörte sich jedes Wort falsch an. Jede Silbe, die über seine Lippen kam, war erstunken und erlogen.
Ich wusste nicht, was plötzlich in mich gefahren war, jedoch musste ich lachen. Es war kein ehrliches Lachen, sondern ein höhnisches.
„Denkst du wirklich ich, glaube dir das?! Glaubst du echt, ich sei so naiv und glaube dir deine Lügen?!"
„Du warst schon immer naiv." Ein Stich. Ein erneuter Stich, der mich heimsuchte und mir zeigte, was für ein Idiot ich war.
„DU VERDAMMTES ARSCHLOCH BETRÜGST MICH UND HAST DANN NICHTS BESSERES ZU SAGEN, AUSSER ICH SEI NAIV!"
„Es stimmt doch. Du siehst manchmal die einfachsten Sachen nicht und das ich dich betrüge, daran bist du selber schuld!"
„Ich soll schuld sein?! Wieso ich? Ich habe dich ni-/"
„Jetzt lügst du!", fuhr er mich so kalt an, als sei es nicht mehr der Mann, den ich liebte. Es tat zu meiner Verwunderung nicht so weh, wie ich es dachte. „Du hast mich auch betrogen! Und das auch noch mit diesem ..." Sai knurrte und dieses Knurren, war alles andere als nett. Es war voller Abscheu und Hass.
„Ich weiß. Ich gebe zu, dass ich dich betrogen habe, aber eigentlich darfst du doch gar nicht sauer sein oder? Wir haben uns zwei Tage davor so heftig gestritten, dass du meintest, eine Pause wäre besser. Eigentlich, habe ich dich nicht betrogen, sondern nur du mich", sagte ich die Wahrheit, welche ihm auch so langsam dämmerte.
Man konnte zusehen, wie sich sein Blick verfinsterte und er sich noch mehr anspannte als davor schon.
„Du gibst es auch noch zu! Du hast mit einem Verbrecher geschlafen. Du has-/"
„Ich habe das einzig Richtige getan! Er hat mir meine Augen geöffnet, wie meine Freunde!", fauchte ich ihn an, wobei ich auf ihn zu ging und ausholte. Eine saftige Backpfeife verpasste ich ihn, während ich ihm in die Augen sah.
Seine weiteten sich, ehe seine Hand zu seiner Wange wanderte und mich geschockt ansah, was ich nur wütend erwidern konnte.
„Ich habe wirklich daran festgehalten, dass du noch immer der Sai warst, welcher mich aufgefangen und mir gezeigt hatte, was es heißt zu lieben. Aber ich habe mich getäuscht. Du bist nicht mehr der Sai, in den ich mich VERLEIBTE! DU bist ein Arschloch, welcher mich nur noch zum Ficken brauchte und nun, wo ich dir wohl zu langweilig bin, krallst du dir den nächstbesten und fickst diesen. Dann tu das weiter, aber lass mich zukünftig in Ruhe ... mit jemandem wie dir will ich nie wieder was zu tun haben, da du einfach nur das LETZTE bist! Das aller, Letzt!" Ich wollte schreien, aber es gelang mir nicht.
Meine Stimme war ruhig, zu ruhig. Es erinnerte mich gerade an meine Tante, als sie meinem Onkel und mir eine Standpauke hielt. Ich behielt meine Fassung, bevor ich ihm erneut eine scheuerte, was sich verdammt gut anfühlte.
„Komm mir nie wieder zu nahe, sonst werde ich noch ungemütlicher!", knurrte ich, woraufhin ich zum Schrank ging und mir eine Tasche nahm, in welche ich lauter Anziehsachen steckte.
„Was wird das? Naru, lass uns doch reden ... mir tut es leid, was ich getan habe, wirklich!" Hörte ich ihn sagen, jedoch glaubte ich ihm einfach nicht.
Den Reißverschluss meiner Tasche zog ich zu, bevor ich mich herumdrehte und ihn ansah. Seine Augen spiegelten keine richtige Reue wieder. Sie waren einfach glanzlos und langweilig.
„Bitte. Du kannst nicht einfach so zwei Jahre wegschmeißen, wegen einem Fehltritt."
„Einem? Du hast mich mehrmals betrogen und ich kann und werde, wie du siehst. Du ekelst mich einfach nur noch an und deshalb werde ich auch nicht mehr hier mit dir wohnen, geschweige in diesem Bett schlafen, wo du heute Mittag einen Fick hattest." Mit diesen Worten schulterte ich meine Tasche und lief an ihm vorbei.
Sai rief mir noch hinterher, dass er nicht so einfach aufgeben würde, da er mich ''lieben'' würde. Kein Wort glaubte ich ihm, als ich meine Schuhe anzog und die Tür öffnete. Noch einmal drehte ich mich herum. Sah in die Augen, welche mich mal magisch angezogen hatten, nun mich aber nur noch anekelten.
„Es ist aus und vorbei", sprach ich kalt, bevor ich durch die Wohnungstür ging und diese hinter mir zuknallte. Ich blieb nicht stehen, sondern lief sofort zu meinem Auto, da Sai tatsächlich die Tür öffnete und mir hinterher wollte, jedoch war ich schneller.
Flott saß ich ihm Auto, startete und fuhr los. Mein Handy klingelte daraufhin direkt, doch das ignorierte ich einfach. Jeden Anruf und jede SMS wurde von mir ignoriert, während ich zu meiner besten Freundin fuhr, daher ich sonst nicht wusste wohin.
Es machten sich in mir Gefühle breit, die ich alle einfach nicht zu ordnen konnte. Viel zu viel verspürte ich während dieser Fahrt. Nur eins konnte ich klar herausfiltern ...
Erleichterung.
Für mich fühlte es sich so an, als hätte man mir eine große Last von den Schultern genommen und platz für eine neue genommen, die auch direkt eintrat, in Form eines Mannes, welcher so faszinierende Augen hatte, die ich mein Lebtag nicht mehr vergessen würde.
Nach nicht mal zehn Minuten stand ich vor dem Hochhaus, in welchem meine beste Freundin wohnte. Den Motor meines Wagens stellte ich ab, während ich mir mit selber haderte, ob ich wirklich hochgehen sollte. Ihr wirklich endlich reinen Wein einschenken sollte.
Wenn ... ich kann noch immer umdrehen und zu Kiba fahren ... würde mir das jedoch was bringen? Nein, es wird mir nichts bringen. Er wird mich auch ausfragen und sie ... sie wird mich zwar auch fragen, aber sie wird mir einfach nur zuhören und mich trösten. Tief ein und ausatmen, damit ich nicht durchdrehe, ermutigte ich mich selber, woraufhin ich mich abschnallte und meine Tasche nahm.
Noch einmal atmete ich tief durch, bevor ich mein Auto abschloss und zur Tür ging. Ich drückte auf ihr Namensschild, worauf sich die große Glastür öffnete und ich die Treppen bis zum dritten Stock nach oben stieg.
Mit jeder Stufe, die ich machte, wurde ich nervöser und spürte ich, wie meine Augen anfingen zu brennen. Natürlich wusste ich, weshalb, aber wahrhaben, wollte ich es nicht. Ich wollte nicht wegen den letzten Minuten weinen. Wegen den letzten Stunden, die der Horror für mich waren.
Gerade als ich die letzte Stufe erklungen hatte, ging ihre Wohnungstür auf und eine wirklich bildhübsche Frau kam zum Vorschein. Ihre violett gefärbten Haare waren zu einem süßen Pferdeschwanz zusammengebunden, wo ihr vereinzelte Strähnen ins Gesicht fielen. Ihre blau/grauen Augen sahen mich erschrocken an, da mir die erste Träne über die Wange lief, die ich nicht mehr halten konnte.
„Hina ...", hauchte ich, daher ich zu mehr nicht mehr imstande war, doch reichte es aus, damit meine beste Freundin auf mich zukam und ihre Arme um mich schlang. Sanft drückte sie mich an sich, wodurch ich mein Gesicht in ihren Haaren vergrub, welche angenehm nach Erdbeere dufteten.
„Shhh, nicht weinen Naru. Ich mag es nicht, wenn du weinst", flüsterte Hinata, welche mir sanft über den Rücken streichelte. Eigentlich war diese Geste immer gut, um mich zu beruhigen, aber nun machte es mich nur noch trauriger.
Zu wissen, dass meine beste Freundin mich gerade so sanft streichelte, machte mich einfach traurig. Nicht dass ich was dagegen hatte, es war nur, ... ich wollte eine große warme Hand auf meinem Rücken haben, die mich streichelte und mir das Gefühl gab, geliebt und behütet zu werden.
„Naru", wisperte Hina, als sie merkte, wie ich schluchzte und mein Körper bebte. „Lass uns rein gehen", hauchte sie leise, bevor sie sich langsam von mir löste und mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte. „Lass uns einen Tee kochen und uns in mein Bett kuscheln. Was sagst?"
Meine Mundwinkel zuckten schmunzelnd nach oben, als ich ihre Frage hörte. Sie war genauso wie meine Tante und mein Onkel. Sie wusste auch einfach, was ich brauchte und gegen Kuscheln war ich noch nie.
„Mhm", brummte ich bestätigend, nachdem sie meine Hand nahm und mich herein zog. Mir fiel direkt auf, dass sie schon in ihrem Schlafanzug anhatte. Ein langes dunkelblaues T-Shirt, dazu eine lange weiße Pyjamahose mit hellblauen Wölkchen.
Nun legte sich ein richtiges Lächeln auf meine Lippen, als ich sie dabei beobachtete, wie sie durch ihren schmalen Flur in die Küche ging. Ich selbst schloss die Tür hinter mir, woraufhin ich mir meine Schuhe auszog und direkt mit meiner Tasche in ihr Schlafzimmer lief.
„Fühl' dich wie zu Hause!" Hörte ich sie fröhlich trällern, was mich belustigt lachen ließ.
Hinata war schon immer so gewesen. Ging es mir schlecht, so munterte sie mich, mit ihrer guten Laune auf, auch wenn sie selbst manchmal Tiefs hatte, die es aber wirklich in sich hatten. Dann lag es an mir, sie zum Lachen zu bringen und das machte unheimlich Spaß. Generell machte es mir Spaß, wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin und sie mir einfach zeigen, dass das Leben nicht nur Schattenseiten hat.
„Gemütlich?" Irritiert darüber, was sie mich fragte, wollte ich sie fragen, doch merkte ich da, dass ich schon im Bett lag. Wie das passierte wusste ich nicht, aber ich wollte nun nicht mehr aufstehen, weshalb ich ihr Platz machte, was sie nun kichern ließ.
Unseren Tee stellte sie auf ihren Nachttisch ab, bevor sie zu mir ins Bett stieg und mich lächelnd ansah. Nichts weiter tat sie. Sah mich einfach nur an, bis ich es nicht mehr aushielt und an sie robbte. Mein Gesicht versteckte ich nun zwischen ihren Brüsten, was sie erschrocken quieken ließ, aber schnell zu einem Lachen wurde. Dabei schlug sie mir sachte gegen den Oberarm.
„Warn mich das nächste Mal vor, wenn du so nah kommst." Ich hörte bei diesen Worten direkt heraus, dass sie schmunzelte.
„Mal sehen", brummte ich nur, da ich eine Hand in meinen Haaren spürte. Sanft fuhr man durch mein nicht bändiges Haar.
Hina tat nichts anderes, als mir über den Kopf zu fahren. Sie fragte nicht nach. Bohrte nicht nach. Ließ einfach zu, dass ich mich langsam entspannte. Immer mehr merkte ich, wie sehr ich dies vermisst hatte.
Diese Arme, die mich sanft an sich drückten und mir den Kopf tätschelten.
Die Wärme, die von ihr ausging.
Das Einzige, was mich störte, waren ihre Brüste. Wäre sie ein Mann, so hätte ich sie schon längst an mich gebunden, da sie einfach eine der liebsten Personen ist, die ich je kennengelernt hatte.
„Ich habe mich von Sai getrennt", brach ich wisperten die still, woraufhin ich spürte, wie sich meine beste Freundin anspannte und in ihrer Bewegung innehielt.
„Du hast es wirklich getan?"
„Es war wohl überfällig oder? Ich meine, wir hatten nur noch Streit und wollten eine Pause einlegen, welche schließlich nach hinten losging ..."
„Ja, es war fällig. Du sahst einfach nicht mehr glücklich aus, jedoch jetzt auch nicht. Obwohl du gerade eine große Last verloren hast, wirkst du so ... so als hättest du noch immer etwas auf dem Herzen, was dich zu tiefst bedrückt."
„... willst du nicht vielleicht doch zu einem Mann werden?", lachte ich auf, als ich ihre sanften Worte hörte.
„Du Baka! Ich bin eine Frau", lachte sie ebenfalls, wobei sie endlich wieder anfing, mich zu streicheln.
„Außerdem stehst du auf Frauen."
„Und du auf Männer. Also wird das wohl nichts."
„Schade, dabei bist du so gemütlich und liebenswert"
„Naw!! Hör auf, sonst werde ich zu einer Tomate." Erneut lachten wir beide. Es war ein so schönes Gefühl mit ihr zusammen zu lachen, dass ich doch tatsächlich vergaß, was ich ihr gerade gestehen wollte.
Lenk' nicht ab! Du willst dich endlich leichter fühlen, also rede, hauchte eine leise Stimme in meinem Unterbewusst sein, weswegen ich verstummte und meine Augen öffnete. Nun sah ich, den dunkeln Stoff an, bevor ich mich etwas wegdrückte.
Mein Verhalten ließ Hinata verwirrt blinzeln. Als sie jedoch ihren Mund öffnete, legte ich ihr einen Finger auf die Lippen und lächelte sie traurig an. Sofort änderte sich ihr Ausdruck. Sie nahm mich augenblicklich ernst und nickte. Gab mir damit zu verstehen, dass sie hier bei mir wäre und mir zu hören würde, solange es auch dauern würde.
Tief atmete ich noch mal durch, ehe ich meinen Mund öffnete.
„Ich ... ich weiß noch genau, wann es begonnen hatte. Wann er anfing, sich von mir zu distanzieren, ich mir aber nichts bei dachte. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass er ein Arschloch ist, immerhin liebte ich ihn. Kiba und Shika hatten ihn öfter dabei beobachtet, wie er mit anderen Männern flirtete ... da sie wussten, dass ich es ihnen nicht ohne einen Beweis glauben würde, sagten sie nichts. Sie hatten auch nichts dazu gesagt, als Sai so böse zu mir wurde", fing ich an, wobei es mich schüttelte. Eine alte Erinnerung flackerte vor meinen Augen auf.
„Sai, was machen wir hier?"
„Feiern?"
„Weshalb das denn?"
„Wir sind nun über eineinhalb Jahre zusammen, das muss man einfach feiern."
„Und deshalb gehen wir in einen Club?"
„Genau."
„Du weißt aber schon, dass ... dass ich es nicht mag?"
„Ich weiß. Ich werde auf dich aufpassen", lächelte mich mein Freund lieb an, bevor er mich küsste und wir gemeinsam in den Club gingen. Es war schon richtig voll und man sah richtig, was hier abging.
Aus Reflex klammerte ich mich an Sai fest, welcher zusammen mit mir erst mal zur Baar ging. Dort tranken wir etwas, bevor wir gemeinsam auf die Tanzfläche gingen und tanzten.
Es war wirklich schön, bis ich ihn verloren hatte. Verwundert und verwirrt zu gleich drehte ich mich herum, bis mich plötzlich fremde Hände an der Hüfte packten und ich an eine Brust knallte, die nicht Sai gehörte.
Sofort stieg die Angst in mir empor, da ich es nicht wollte, aber der Alkohol mich zu sehr in meinen Bewegungen einschränkte.
„Na Süßer? Was hältst du, von etwas Spaß?", raunte man mir ins Ohr, was mich erzittern ließ. Es war abartig, weshalb ich mich von ihm lösen wollte, es mir aber nicht gelang.
„Lassen Sie mich los!", fuhr ich ihn an, was ihn lachen ließ und er mich drehte. Nun war meine Gelegenheit, aber mein Gegenüber war stärker.
Für mich kam es so vor, als würde die Zeit stehen bleiben, als er mich mit lüsternen Augen ansah und immer näherkam. Ich wehrte mich, doch war ich schwächer als sonst und damit ausgeliefert.
SAI!, schrie ich in meinen Gedanken, was erhört wurde. Der Typ bekam eine, Saftige linke, woraufhin er ächzend zu Boden ging und man mich knurrend hinter sich herzog. Eigentlich wollte ich mich bedanken, jedoch hielt Sai an und sah mich so kalt und abgeneigt an, dass mir schlecht wurde.
Was daraufhin aber folgte, machte mich traurig ... und zu gleich, jagte er mir eine scheiß Angst ein ...
„Naru?" Überfordert sah ich auf, woraufhin ich merkte, dass ich wohl in Gedanken war. Sofort räusperte ich mich.
„Sorry, ich musste gerade daran denken, wie er mich damals im Club angeschnauzt hat und mir beinahe eine gescheuert hätte."
„Da hätte ich ihm am liebsten schon eine verpasst!", brummte Hina, welche mich nun wieder fest an sich drückte. „Arschloch."
„Ja, das ist er. Ein Großes, denn das war der Tag, an dem er anfing, mit anderen zu ficken ... ich wusste davon nichts, bis heute ... erst heute wurde mir so richtig vor Augen geführt, wie blind ich war. Wie blöd ich war, jemanden zu vertrauen, der mich schon seit endlichen Monaten betrügt."
„Sag mir nicht, dass er?", sie ließ ihren Satz in der Luft baumeln, da sie genauso gut wie ich schon die Antwort wusste. Ein leichtes Nicken brachte ich deshalb auch nur zustande, aber das reichte ihr aus. Ein leises Knurren verließ ihre Kehle.
„Was für ein .... grrr, da fehlen einem die Worte!", fauchte Hinata, die mich nun noch enger an sich presste, weshalb ich nach Luft japste. „Sorry." Sofort ließ sie lockerer, woraufhin ich mich wieder ankuschelte.
„Heute Morgen, als er nicht zur Mittagsschicht erschien, hatten sie es in unserem Bett getrieben. Als mir das bewusst wurde, ging ich duschen. Eine Stunde lang und dann durfte ich noch mal eine Stunde auf ihn warten. Das war die Hölle! Wirklich Hina, ich war noch nie so hibbelig gewesen und wollte, dass er kommt."
„Ich kann es mir denken ... mir erging es nicht anders, als meine Ex derselben Meinung war."
„Ich weiß ... als er dann kam, wollte ich ihn direkt zu rede stellen, doch roch ich wieder einen Duft, der nicht zu mir oder ihm gehörte. In mir brodelte es, weshalb ich hoch ins Schlafzimmer ging. Dort fing er dann an, mir auszuweichen, bis mir der Kragen platze und ich meinte, er solle nicht lügen. Sofort meinte er, dass ich nicht lügen sollte, da ich ihn mit Sasuke betrogen hatte. Aber ei-/"
„Halt stopp!", fuhr sie mir dazwischen, woraufhin ich sie verwundert ansah. Ihre Augen waren geweitete und sahen mich geschockt an.
„Was ist?", fragte ich irritiert, doch dann machte es, bei mir klick und mir wurde klar, was ich geradegestanden hatte. Augenblicklich spürte ich, wie Hitze in mir aufstieg und meine Wangen sicher rot wurden.
„DU HAST MIT SASUKE GESCHLAFEN?!", platzte es ihr lauter heraus, was mich erschrocken zurückweichen ließ. Ich hatte ihr erzählt, was er alles mit mir angestellt hatte, weswegen mich diese Reaktion nicht wirklich überraschte, aber ihr Ton.
„Eh ja?"
„Wieso erfahre ich das erst jetzt? Fast einen Monat später?" Nun schmollte sie, warum verstand ich nicht. Natürlich erzählte ich ihr vieles, aber sicher nichts, was mein Sexleben bezog.
„Weil es nicht wichtig war?"
„Nicht wichtig? Haha, das war ein guter Scherz. Naru, du hast mit dem Mann geschlafen, der dich um seinen Finger wickeln, konnte ohne das du es gemerkt hast! Du hast mit ihm herumgemacht und dich von ihm anfassen lassen und schließlich habt ihr miteinander geschlafen! Das ist wichtig!"
Je mehr sie sagte, desto mehr rückte ich zurück, bis ich die Wand in meinem Rücken spürte und beschämt auf die Decke sah, da ihr Blick durchbohrend war. Dieser Blick erinnerte mich etwas an Sasuke, ... nur hinterließ Sasukes Blick immer Hitze, während es bei Hinata ein mieses Gefühl hinterließ.
„'Tschuldige", murmelte ich leise, während ich wieder aufsah, direkt in ihr Gesicht. Sofort kassierte ich ein Seufzen, mit einem Kopf schütteln.
„Du bist ein Vollidiot ... aber nun erzähl mal! Ich will alles wissen!" Ihre Augen funkelten, als sie mir dies sagte. Ich hingegen konnte nur schlucken. War total aus der Bahn geworfen, daher ich damit nicht gerechnet hatte. Vieles dachte ich mir, aber nicht, dass sie wissen wollte, wie es war.
„Nun komm schon! Bitte!!", flehte sie mich an, wobei sie wieder auf mich zukam. An ihrem Blick erkannte ich, dass ich hier nicht mehr herauskommen würde, also seufzte ich und überlegte, wo ich anfangen könnte, immerhin war alles schön gewesen. Nein, mehr als das.
„Wo fange ich nur an? ... also, wir hatten uns erst richtig angeschrien, da wir nicht einer Meinung waren. Je mehr Wörter fielen, desto mehr spürte ich, wie der Raum heiß wurde. Unter seinem Blick erzitterte ich, weil er so intensiv war und mich einfach in seinen Bann gezogen hatte. Als ihm der Kragen geplatzt war und er mich küsste, wollte ich mich wehren, aber er ... mein Gott! Er kann küssen und wie. Seine Lippen waren so weich und so einladend, dass ich erwiderte und ... heilige Scheiße, es war so heiß. Noch nie hatte ich mich so begehrt gefühlt wie unter seinem Blick. In diesem Moment hatte ich gesehen, dass er nicht nur meinen Körper wollte, nein er wollte mich. Sein Blick hing so oft an meinem Hals, dass ich ihn anschreien wollte, dass er mich gefälligst zu seinem machen sollte, aber er tat es nicht. Er hat einfach mit mir gespielt und ich muss gestehen, ich habe es gehasst und geliebt zu gleich. Es war so heiß, wie er mich um meinen Verstand brachte und mich einfach so willig bekam. Eigentlich lasse ich mich nicht benutzen, aber er konnte tun und lassen, was er wollte. Jeder Berührung hatte ich erwartet. Sehnsüchtigst habe ich darauf Gewartete und er erfüllte mir jeden Wunsch. Ich sprach es nur aus und bekam es. Selbst als ich ihn überrascht hatte, war er bereit es mir zu überlassen. Alles und es war ... es war so erfrischend und atemberaubend, sogar kuscheln ließ er zu! Fuck, er war so warm und heiß. Er ließ es zu, dass ich mich an ihn schmiegte und sogar halb auf ihm lag. Sasuke hatte mich sogar nochmals geküsst, bevor er mich enger zog und ich in seinen Armen einschlief. Sie waren stark und vermittelten mir, das Gefühl des Schutzes. Schutz und liebe verspürte ich, bis ich nachts wach wurde. Als ich ihn so neben mir sah, sah er so friedlich und niedlich aus, dass ich mich sofort enger gekuschelt hatte ... jede Sekunde hatte ich genossen", schwärmte ich, ohne es zu merken, dafür aber meine Gegenüber, welche mich verschmitzt anlächelte.
„Erzähl weiter, es ist spannend."
„Spannend?"
„Ja und nun hob, hob", grinste Hinata, was mich schlucken ließ, aber was ich erzählte, war nur die Wahrheit und sie fühlte sich auch so gut an. Es kribbelte in mir und das nur, weil ich seinen Namen sagte und das erzählte, was mich so sehr anzog, dass ich alles erneut erleben wollte.
Jeden Kuss.
Jede Berührung.
Jedes Knabbern.
Jedes Saugen.
Einfach alles wollte ich nochmals an mir spüren. Seine Leidenschaft, welche so atemberaubend war. Seine Lust zu sehen, wofür ich der Auslöser war.
„Gott es war einfach nur schön! Er war in diesem Moment so lieb zu mir, dass ich mir fest vorgenommen hatte, mit ihm zu sprechen, jedoch ...", ich verstummte, was mich einen fragenden Blick kostete, aber mehr nicht. Sie wartete, bis ich mich wieder fing, da nun die Wut und der Hass auf ihn zurückkam.
Die Erinnerung, wie er einfach ging und mich bei diesem Bastard ließ. Nichts unternahm und das seit einem verfickten Monat!
„Als ich aufwachte, war er weg." Scharf zog Hina die Luft ein und sah gerade so aus, als wollte sie Sasuke den Hals umdrehen. „Ich war Sau wütend auf ihn und habe getobt. Shika und Kiba hatten fast zwei Stunden gebraucht, bis ich wieder auf dem Boden der Tatsachen ankam und verstand, was passiert war. In meinen Augen war es kein Fehler, da ich es genossen hatte und es wieder erleben möchte. Er hingegen ... ich weiß nicht, wie er dazu steht, denn er ist einfach verschwunden! Hat sich verpisst und mich alleine bei diesem Arsch gelassen, der mich einfach weiter betrogen hatte! Dieser ... ahhhh! Ich bin noch immer so unglaublich wütend auf ihn, weil er einfach ging und sich auch nicht mehr meldet ... ich hasse ihn dafür, dass er einfach ohne ein Wort gegangen ist", knurrte ich zum Schluss, was meine beste Freundin zum Lachen brachte. Beleidigt darüber, dass sie lachte, fragte ich sie, was so lustig sei.
„Was so lustig ist? Die Aussage, dass du ihn dafür hassen tust. Sie stimmt nicht", lächelte mich Hinata sanft an, wobei sie mir über meine Wange strich. „Du hasst ihn nicht und du bist auch nur wütend auf ihn, weil er ging, ohne dir zu sagen, was er empfindet. Denn du mein Lieber, hast dich Hals über Kopf in einen Verbrecher verliebt."
„Er ist kein Verbrecher!", brummte ich, was sie wieder lachen ließ und mich schnauben.
„Siehst du? Du nimmst ihn in den Schutz, da du ihn liebst!"
„Nein bin ich nicht!"
„Doch!"
„Nein!"
„Doch!!"
„Nein! Außerdem hat er eine Freundin!"
„Ja und? Verdammt Naruto, mach deine Augen auf! Er hätte nicht mit dir geschlafen, wenn er eine Freundin hätte!", meckerte sie, was mich ins Stocken brachte. Irgendwas an ihren Worten ließ mich mit mir selber hadern, bis es schon wieder klick, in meinem Hirn machte.
„ER HAT MICH BELOGEN!", schrie ich außer mir und war dabei sogar im Begriff aufzustehen, aber Hinata zog mich direkt wieder an ihre Brust und streichelte mir beruhigend über den Rücken, was diesmal sogar perfekt half. Mehrmals atmete ich tief durch, bis ich wieder ruhiger war.
„Gesteh' es dir ein, dann sieht die Welt morgen schon ganz anders aus", hauchte sie, woraufhin ich eigentlich sagen wollte, das es nicht so sei, jedoch ...
Lüge! Ich kann es nicht sagen, aber auch nicht leugnen, brummte ich, während ich mich mehr an sie drückte und meine Augen schloss. Ich wollte gerade nicht daran denken, das es passiert war.
Dass es wirklich passiert war, dass ich mich in jemanden verliebte, welchen ich eigentlich nicht lieben durfte.
Liebe sucht man sich nicht aus. Liebe kommt, denn es gibt kein richtig oder falsch. Leider musste ich mir selbst recht geben. Ein Gedanke, mit Worten, die mich in meinen Träumen heimsuchten.
Zu meiner großen Verwunderung schlief ich die Nacht durch. Ganz ohne, dass ich mich mies gefühlt hatte oder sonst was. An Hinata gekuschelt geschlafen und ihre Wärme gespürt zu haben, war so schön, dass ich sie am Morgen gehasst hatte.
Meine Wärmequelle war weg und ich alleine im Bett, bis ich mich erhob und in die Küche trottete, wo sie fröhlich dabei war, Pfannkuchen zu machen.
Augenblicklich war ich hellwach und eilte zu ihr. Meine Arme schlang ich um ihre schmale Taille, woraufhin sie direkt lachte, da ich meinen Kopf auf ihre Schulter gelegt hatte und ihr dabei zu sah, wie sie die Pfanne schwenkte.
„Guten Morgen Naru. Gut geschlafen?"
„Hmmmm, ja. Es duftet so gut." Beinahe hätte ich sogar gesabbert, als ich den Teller voller Pfannkuchen sah.
„Bedien dich", lächelte mich Hina an, die meinen Blick bemerkte. Sofort schenkte ich ihr einen Kuss auf die Wange, samt ein breites Lächeln, bevor ich mir den Teller schnappte und mich an ihren Tisch setzte. Vor mir stand auch schon eine Tasse Kaffee und daneben Milch wie Zucker.
„Gott! Bitte verwandle Hinata in einen bildhübschen Mann!", stieß ich ein Gebet in den Himmel, nachdem ich mich auf ihr Essen stürzte. Nur am Rande bekam ich mit, wie sie lachte und sich zu mir setzte.
„Tut mir leid, ich bin eine Frau und werde eine bleiben, damit ich auch weiterhin neben dir liegen kann."
„Wieso geht das nicht als Mann?"
„Ehm ..." Verwundert sah ich zu ihr hoch und musste feststellen, dass sie etwas rot um die Nase wurde und wohl nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte. „Nun ja", fing sie an, wobei sie ihren Blick senkte und erneut anfing. Sie stotterte dabei etwas, weshalb mir bewusst wurde, dass ich sie gerade in Verlegenheit gebracht hatte. Und erst dort wurde mir bewusst, was ich sagte.
Prompt spürte ich, wie mir die Hitze in die Wangen schoss. Selbst meine Ohren müssten rot sein.
„Al-so, so me-meinte ich da-das nicht!", stotterte ich nun auch, während ich mit meinen Händen vor mir herumfuchtelte. „Natürlich würde ich daran denken, aber ... wahhh!! Nein, also i-/"
„Halt die Klappe!", unterbrach sie mich, was verdammt gut war, da wir beide wohl Kirschen Konkurrenz machten.
Wir schwiegen daraufhin, weswegen sie sich ihrem Teller zuwandte und ich mich dem meinen. Ruhig ging es nun weiter, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es war keine angespannte Stille, aber eine, die man gerne brechen wollte.
Gemeinsam räumten wir ab und wuschen sogar noch ab, bevor wir im Wohnzimmer auf der Couch saßen und uns ansahen. Ihr brannte diesmal was auf dem Herzen, das sah nun ich sofort.
„Was ist los Hina?"
„Ich ... also." Sie fing an ihre Hände zu kneten, weshalb ich diese in meine nahm und sanft umschloss. Aufmunternd schaute nun ich sie an.
„Alles gut. Erzähl mir, was los ist."
„Ich ... ich habe jemand ganz Interessanten kennengelernt ..."
„Was ehrlich?! Ist sie nett? Hübsch? Talentiert? Oder sogar rei-/"
„Naru!", unterbrach sie mich lachend, was mich glucksen ließ. „Ihr Name ist Ino und sie ist ganz cool. Sie arbeitet in einem Blumenladen und hat ein echt schönes Lächeln. Gefärbte blonde Haare, da sie noch heller als deine sind und schöne blaue Augen", schwärmte nun Hinata, weshalb ich grinste.
„Dann schnapp sie dir."
„Und du dir deinen Traummann!" Sofort zuckte ich zusammen und wusste, was hier abging. Meine Augen verengten sich zu schlitzen, während ich sie grimmig ansah. „Hehe, hast wohl gemerkt, was ich getan habe?"
„Du hast mich ausgetrickst!"
„Aber nicht belogen. Sie existiert wirklich, jedoch wollte ich dich dazu animieren, dass du endlich deinen Arsch erhebst und was unternimmst!"
„Was soll ich denn tun? Ich habe doch keine Ahnung, wo ich suchen soll."
„Stimmt nicht! Du hast doch einen seiner Freunde getroffen und weißt sogar, wo seine ''Freundin'' wohnt."
„Nicht ganz ..."
„Uzumaki Naruto, beweg deinen Allerwertesten von meiner Couch und such deinen Dieb!", meckerte sie mich an, wobei sie mich allen Ernstes von der Couch trat. Beleidigt blies ich meine Wangen auf und sah sie an, was sie mit einem mahnend Blick erwiderte. „Ein Wiederwort und ich schleife dich persönlich zu dem Club."
„Und das nennt sich beste Freundin? Du bist gemein zu mir", schmollte ich, was dazuführte, dass sie mir ein ehrliches Lächeln schenkte und meinen Blick herausfordernd erwiderte.
„Nein bin ich nicht. Ich will nur das Beste für dich", grinste sie mich an, woraufhin ich nichts mehr erwidern konnte. Eigentlich wollte ich ihr sagen, wie dämlich ihre Idee war, aber ... es war wirklich meine einzige Chance, Sasuke zu finden und das wollte ich wirklich. Nichts mehr als das wünschte ich mir hier auf Hinatas Fußboden.
~*~
Am liebsten würde ich umdrehen und Hinata dafür verfluchen, dass sie mich so lange genervt hatte, bis ich schließlich wirklich zum Club ging.
Nun stand ich davor und sah Obito, war glaube sein Name, an. Dieser lächelte mich etwas an, bevor er mich auch schon fragte, weshalb ich hier sei. Wie es den Anschein hatte, sah man, dass ich nicht wegen Saufen hier war. Okay, es war auch erst halb sechs abends, weswegen noch nichts los war.
„Ich wollte ... ich wollte dich fragen, ob du weißt, wo Sasuke ist?"
„Sasuke? Tut mir leid. Seit er das letzte Mal mit dir hier war, habe ich ihn nicht mehr gesehen", entschuldigte er sich bei mir, was mir einen Stich verpasste.
„Weißt du, wo er wohnt?"
„Nein, leider nicht. Er hat nie viel erzählt, zudem zieht er einmal im Monat um, wenn ich mich nicht irre."
„Keine Adresse?"
„Nein. Du könntest Suigetsu fragen."
„Ist er im Haus?!" Hoffnung keimte in mir auf, welche sich wohl in meinen Augen widerspiegelte, denn Obito meinte, ich sollte ihm folgen. Natürlich tat ich dies, bis er mich an einer Treppe stehen ließ.
„Wunder dich nicht. Seine Freundin ist da, weshalb ich nicht weiter gehe."
„So schlimm?"
„Du hörst die beiden noch früh genug." Mit diesen Worten und einem verschmitzten Lächeln ließ er mich alleine und ging. Einen Moment blieb ich stehen, bevor ich die Treppe hinauf ging, aber stoppte, als ich einen Schrei hörte. Durch Mark und Bein durchzuckte es mich.
„DU ARSCHLOCH!! DU HAST MICH UND NICHT DIESE WEIBER!!"
„SCHREI NICHT SO! ICH HABE DOCH NICHTS VERBOTENES GETAN!"
„DU HAST MIT EINEM ANDEREN WEIB GEFLIRTET!"
Sie schrien sich in einem Ton an, der mich sehr an Tsunade und Jiraiya erinnerte, wenn sie sich stritten. Ohne das ich darauf einging, öffnete ich die Tür und sah zu, wie die rothaarige Frau Sui eine rechte Harke verpasste.
Autsch. Ich verzog mein Gesicht, als ich das Blut sah, welches aus der Nase quoll.
„Das ha-/ Blondi?"
„Naruto", korrigierte ich ihn, woraufhin mich die Frau giftig ansah.
„Nun wirst du auch noch schwul?! Komm du mir nach Hause!", fauchte sie böse, bevor sie mich noch einen Blick würdigte und ging. Ich lief währenddessen auf Suigetsu zu, welcher sich ein Tuch nahm und seine Nase abtastete.
Zischende Laute verließen seine Lippen, ehe er sich schnaufend auf seinen Stuhl sinken ließ und ich mich auf den Sessel, auf welchem Sasuke mit mir saß.
„Was willst du hier?"
„Sasuke." Nur der Name sorgte dafür, dass mein Gegenüber zuckte und mich ungläubig ansah.
„Ihr habt doch geschworen, ihn in Ruhe zulassen. Wieso bi-/"
„Ich will nur wissen, wo er ist, denn ...", ich brach ab, da ich mich nicht traute es auszusprechen.
„Er hat dich verführt?" Erschrocken sah ich ihm in die Augen, was ihn lachen ließ. „Ich weiß nicht, wo er ist."
„Was?! Er ist dein bester Freund!!"
„Er sagt mir leider nie, wo und wann er untertaucht."
„Was ist mit seiner Freundin?"
„Freundin?", fragte er verwundert, ehe er lachte, aber verstummte, als ich es ernst meinte. Sofort schluckte er. „Sie weiß es sicher auch nicht."
„Sag mir bitte, wo ich sie finde. Es ist wichtig, dass ich mit ihm reden kann! Bitte!"
„Ich ka-/"
„Ich brauche Sasuke!", unterbrach ich ihn, doch gab er nicht auf.
Eine Stunde bearbeitete ich ihn, bis er mich schnaubend anschrie, dass er keine Lust mehr hätte. Triumphierend grinste ich ihn an und nahm den Zettel mit der Adresse.
„Danke!", meinte ich noch lächelnd, bevor ich mich direkt auf den Weg zu dieser Sakura machte, jedoch ... mit jedem Schritt und jedem Kilometer, den ich fuhr, wurde ich nervöser, denn ich wusste nicht, was oder wer mich nun erwartet. Ob ich eine Antwort auf meine Fragen bekommen würde oder wieder leer ausgehen würde.
Die Ungewissheit zerfraß mich richtig, als ich die Straße entlang ging, bis ich schließlich das Haus erblickte. Mein Herz schlug mir augenblicklich bis zum Hals, während ich mein Blut in den Ohren rauschen hörte. Meine Handflächen wurden dabei auf einmal total klammig und mir wurde bewusst, dass ich schwitze wie sonst was.
Tief atmete ich durch, bevor ich mich wieder in Bewegung setzte und nun mit meiner Hand zur Klingel wanderte. Gerade als ich drauf drücken wollte, kamen Zweifel in mir hoch.
Was ist, wenn sie mir auch nichts sagen kann? Wenn sie ihn auch nicht gesehen hatte? Fragen, die mich kirre machten, aber meinen Finger dazu verleitete zudrücken. Erneut spürte ich, wie mein Herz schneller schlug und mein Blut nur so rauschte. Meine beschissene Nervosität machte mich echt verrückt, genauso wie das Weib, was die Tür nicht aufmachte!
Brummend darüber, dass man mir selbst nach fünf Minuten keiner aufmachte, klingelte ich erneut. Wieder kam nichts, weshalb ich mich schon drehte und knurrend verschwinden wollte, als ich hinter mir hörte, wie man keuchend die Tür öffnete.
Sofort drehte ich mich herum und erblickte eine hübsche junge Frau. Ihre rosa gefärbten Haare fielen ihr locker über die Schultern, während mich ihre grüne Augen, die mich an eine Wiese erinnerten, aufmerksam musterten.
„Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie mich höflich lächelnd, weswegen ich mich ganz zu ihr drehte und verstand, was er an ihr fand ... sie war genau wie Hinata eine ansehende Frau.
„Sasuke."
Ein Wort.
Ein Name.
Aber zu viele Emotionen.
Ich wusste, nicht woran es lag, aber ihr Blick wurde anders. Viele Emotionen spiegelten sich wieder, bevor sie mir aber einen argwöhnischen Blick schenkte.
„Du musst Naruto sein, oder?"
„Ja ... du bist Sakura? Seine Freundin, oder?" Ihre Augen weiteten sich, ehe sie mir ein ehrliches Lachen schenkte, wobei sie sogar ihren Bauch hielt.
„Das hat er nicht wirklich gesagt", lachte sie, während sie nach meinem Handgelenk griff und mich herein zog. „Komm rein. Ich denke, wir müssen uns mal unterhalten." Nur das Wort ''unterhalten'' ließ Hoffnung in mir aufsteigen, warum ich direkt eifrig nickte und ihr folgte, nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte.
Ein großes Wohnzimmer mit Esszimmer zusammen erwartete mich, was mich einen Moment staunen ließ. Meinen Blick ließ ich jedoch schnell etwas wandern, wodurch mir auffiel, dass ein Bild mit ihr und IHM an der Wand hing. Seine Arme um ihre Taille geschlungen, wobei sein Kopf auf ihrem lag, aber sein Blick in eine andere Richtung zeigte. Ein Fehler ... sie müssen zusammen sein, schoss es mir durch den Kopf, jedoch zuckte ich erschrocken zusammen, als ich ein Räuspern hörte.
Langsam drehte ich mich zu ihr herum, woraufhin sie mir zeigte, dass ich mich setzten, sollte. Natürlich tat ich dies, genau Gegenüber von ihr.
Nun schwiegen wir uns mehrere Minuten an, bis Sakura mich fragte, ob ich was trinken wollte. Leise hauchte ich, das Wasser nett wäre. Lächelnd stand sie auf und kam nach nur wenigen Minuten mit einem Glas für mich wieder.
Dankend nahm ich es ihr ab und nippte auch direkt an der kühlen Flüssigkeit, welche meinen Rachen befeuchtete, mir aber noch immer keine Stimme gab. Vorsichtig, da meine Hände etwas zitterten, stellte ich das Glas ab und sah meine Gegenüber an, die wohl genauso wenig wusste wie ich, was man sagen könnte.
„Okay, ich halt das nicht mehr aus. Was bedrückt dich, dass du zu mir kommst?", brach Sakura die Stille, nachdem wir uns nur schweigend angesehen hatten. Ihre Frage war eigentlich genau das, was ich wollte, aber nun wusste ich nicht, was ich genau sagen sollte. „Du hast Sasuke gesagt, also denke ich Mal, dass du Naruto bist und etwas wissen willst oder?"
„Ich ... ehm ... also", fing ich an, aber brachte kein Satz heraus. Sakura schenkte mir ein warmes Lächeln, was mich wohl beruhigen sollte, aber nur leicht klappte. Meine Augen schloss ich kurz, damit ich mich sammeln konnte.
„Ich köpfe dich nicht, egal was du mich gleich fragen wirst." Durch genau diese Worte, öffnete ich langsam meine Augen und sah auch direkt in ihre grünen. Sie sahen mich sanft und aufmunternd an, weshalb ich etwas nickte.
„Ich wollte dich fragen, ob du weißt, wo ich Sasuke finde ... ich muss mit ihm reden ..."
„Es ist dir wohl sehr wichtig, richtig?"
„... ja sehr ... zwischen uns ist so viel passiert, dass ich einfach Klarheit möchte."
„Gewissheit darüber, was er darüber denkt?" Augenblicklich hatte ich das Gefühl, als wüsste sie, was wirklich zwischen uns passiert ist. Diese Erkenntnis ließ mir die Hitze in die Wangen wandern, wodurch ich das Gefühl hatte, zu verglühen.
Sakura fand das alles so amüsant, dass sie anfing zu kichern.
„Er redet mit seiner besten Freundin halt über vieles." Nun fielen mir fast die Augen aus den Augenhöhlen als ich dies hörte. Mehr als baff schaute ich sie an, wobei ich nach meiner Stimme suchte, welche nur langsam wieder kam.
„Beste Freundin?!", platzte es schließlich überrascht aus mir heraus, woraufhin sie lächelnd nickte. „Ach du", murmelte ich, wobei ich mir durch die Haare fuhr und meine Gedanken sammelte. Ich sortierte sie, doch waren sie genauso schnell wieder durcheinander.
„Ich kenne Sasuke nun seit mehr, als zehn Jahre. Früh hatte er gelernt, dass man alleine kämpfen muss, damit die Personen, die man liebt, in Sicherheit sind und genau dies hat er bei dir getan." Nur langsam traute ich mich, ihr in die Augen zusehen, denn mich graute es davor, zu erfahren was sie sagen würde.
„Ähm." Erneut kicherte Sasukra, die nun aber meine Hände nahm, welche sich krampfhaft ums Glas geschlungen hatten. Es fühlte sich ganz anders an, als würde es Hina tun, aber auch nicht wirklich unangenehm, weshalb ich es zu ließ.
„Er hat mir nicht alles erzählt, immerhin ist er nicht der offenste Mensch." Zwinkerte sie mir keck zu, was mich nicht beruhigte, aber zum Schmunzeln brachte. „Sasuke meinte, dass ein blonder Chaot seinen Kopf auf den Kopf stellen würde und er nicht wollte, dass du stirbst. Sasuke zeigt es nicht, aber er besitzt ein Herz, welches größer als deins oder meins ist. Niemals würde er zulassen, dass mir was passiert und nun auch dir. Ich weiß nicht, was er genau für dich übrig hat, aber du bist ihm nicht egal, sonst wäre er nicht zu mir gekommen."
„Zu dir?"
„Ja. Als euer Auftrag erledigt war, kam er zu mir und berichtete mir, was mit ihm sei. Anfangs wollte ich ihm eine klatschen, da er dich hat sitzen lassen. Also wirklich", seufzte sie dramatisch. „Keine Ahnung, was bei ihm da nicht klick gemacht hat, jedoch wollte er dich schützen. Vergiss nie, dass Sasuke nie etwas ohne Grund tut. Nur wenn er einen Grund hat, handelt er nach seinem Gefühl. Da hat er leider die Angewohnheit, auf andere zu scheißen."
„Hab ich mitbekommen", brummte ich beleidigt, woraufhin sie anfing, zulachen.
„Ja das glaube ich dir."
„Also weißt du auch nicht, wo er hin ist? ..."
„Er hatte hier übernachtet, aber als ich aufwachte, lag ein Zettel mit einem: „Ich muss los." auf meinem Tisch. Wo er wohnt, weiß ich auch nicht, da er jeden Monat umzieht." Mein Herz wurde schwer wie Blei. Hören tat ich gerade nichts, denn mir war ganz anders zumute. Obwohl sie ganz sanft zu mir sprach, fühlte ich mich überfahren und heruntergezogen in die Hölle.
„Das ...", mehr kam nicht aus meinem Mund. Eigentlich wollte ich sie fragen, ob sie mich hinhalten sollte, aber ich schluckte es herunter. Ließ einfach zu, dass sie meine Hände hielt und mir erzählte, wie es so vor mir war. Es war ganz amüsant ihr zuzuhören, bis wir uns verabschiedeten.
Gerade als ich aus der Tür gehen wollte, stand ein rothaariger Mann vor mir.
„Oh Sasori! Naruto, das ist mein Freund Sasori. Sasori, das ist Naruto."
Mein jetziger Gegenüber musterte mich eindringlich, bevor er mir die Hand reichte, welche ich kurz schüttelte.
„Darf ich dich was, fragen Sasori?"
„Worum geht es?"
„Weißt du, wo ich Sasuke finde?"
„Nein. Wenn er nichts sagt, dann will er nicht gefunden werden."
Der Nächste, der mir den Boden unter den Füßen stahl und mich in den freien Fall schickte. Ich fiel und fiel, ohne Aussicht auf eine angenehme Landung.
„Sakura? Falls er sich meldet, ruf mich bitte an", hauchte ich leise, da mir einfach gerade alles zu viel war. Nur nebenbei bekam ich mit, wie sie nickte und meinte, die Nummer weiter zugeben. Ich winkte mit der Hand einfach ab und lief zu meinem Auto.
Willst du ... willst du wirklich nicht, dass ich dich finde? Dass wir reden? Zwei Fragen, die mich beschäftigten ... lange beschäftigten.
~*~
„DU HAST WAS?!", schrie ich Kiba außer mir an, als er mir allen Ernstes geradegestanden hatte, dass ich heute Abend ein Date hätte. „WIESO ZUM VERDAMMTEN TEUFEL, HABE ICH EIN SCHEISS DATE?!", fügte ich noch lauter hinzu, wodurch mich schon einige Kollegen ansahen, doch waren mir diese egal.
„Holla, wieso so laut Naruto?", fragte mich Tsunade, die zusammen mit Jiraiya und Shika zu uns stießen. Giftig sah ich zu ihnen, während ich aus dem Augenwinkel erkannte, dass Kiba verschwinden wollte. Sofort schnappte ich mir einen Ordner, welchen ich ihm hinterher warf.
„HYAA!", kreischte er, wobei er sich herumdrehte und ungläubig auf den Ordner sah. „HAST DU MICH GERADE ALLEN ERNSTES ABGEWORFEN?!"
„AM LIEBSTEN HÄTTE ICH DICH SOGAR NOCH GETROFFEN!"
„BIST DU BESCHEUERT?!"
„NEIN! DAS BIST DU!"
„SCHNAUZE!!"
Augenblicklich verstummten Kiba und ich, jedoch funkelte ich ihn noch immer böse an. Sein Blick wich, meinen aus, weswegen ich mich herumdrehte und hörte, wie mein Onkel anfing zu lachen.
„Was ist hier so witzig?", knurrte Tsunade, woraufhin Jiraiya verstummte und verängstigt zu ihr sah, da ihr Knurren sehr ... einschüchternd war.
„Nichts, nichts!"
„Geht doch", grinste meine Tante, die sich mir nun wieder zu wandte. Shika setzte sich währenddessen hin und sah echt genervt aus. Kiba sah ich dabei zu, wie er langsam zu diesem schlich und sich hinter diesem verstecken wollte.
„Ich erwische dich, und wenn es sein muss, nehme ich Shika mit."
„Halt mich daraus!"
„Nö. Gib Kiba die Schuld, wenn ich dich treffe."
„Und wieso? Mach deinen Mund auf, Naruto", schnaufte Tsu, die sich die Schläfe massiert, woraufhin ich meine Arme vor meiner Brust verschränkte.
„Dieser Penner von besten Freund, hat mir einen TYPEN gesucht, mit welchem ich heute Abend ein Date führen soll", meckerte ich, wobei die Blicke zu Kiba wanderten, welcher definitiv einen Kopf kürzer wurde. Hart schluckte er, bevor er seinen Mund öffnete.
„Naru, er ist wirklich toll! Dunkle Haare und dunkle Augen! Wir haben uns sogar unterhalten, er ist wirklich nett und nicht so ein Arsch wie die anderen. Wirklich, ich will dir doch nichts Böses", versuchte er sich herauszureden, nur war ich davon einfach nicht angetan. Als ich meinen Mund öffnete und ihm sagen wollte, wen ich wollte, klatschte mein Onkel in die Hände und kam auf mich zu. Sein Arm lag um meiner Schulter und ein Grinsen erreichte seine Augen.
„Das ist doch eine supergute Idee, Naru! So bekommst du deinen Kopf frei und bist nicht mehr zu traurig", grinste er mich an, wo mir beinahe eine Sicherung raus geflogen wäre, hätte ich mich nicht so Unterkontrolle.
Mehrmals atmete ich durch, bevor ich meine Hand zu seinem Kopf wandern ließ und ihm einen saftigen Schlag auf den Hinterkopf verpasste.
„Aua!", brummte mein Onkel, der sich löste und mich beleidigt ansah. „Du bist genauso gnadenlos wie deine Tante."
„Wie war das?"
„Haha, nichts, nichts", lachte er, doch war es zu spät. Tsunade packte ihm an der Ohrmuschel und zog ihn hinter sich her. „Aua, aua, aua!", jammerte er, während meine Tante ihn anmeckerte, bis man sie nicht mehr hörte.
Nun wandte ich mich wieder Kiba zu, von welchem ich nur seinen Schopf sehen konnte.
„Kiba", säuselte ich ruhig, was dazuführte, dass Shika sich erhob und zur Seite trat.
„Ich will leben", war seine kurze Antwort, bevor er unser Abteil verließ und mir Zeit gab mit meinem besten Freund zu reden. Dieser sah mich mit einer Mischung aus Angst und Verzweiflung an.
„Nur ein Date? Komm schon! Es wird bestimmt super!", versicherte er mir, während er sich wieder hinstellte und auf mich zu kam. Mit einem guten Abstand blieb er vor mir stehen. „Bitte Naru. Ich will nur nicht, dass du versinkst in dieser Trauer."
„Man o man", schnaufte ich, woraufhin ich mir durch die Haare fuhr. „Eins und wehe ich bekomme noch eins."
„NARU!!" Ohne das ich, was sagen konnte, lag ich in seinen Armen. Feste umarmte er mich und war wohl erleichtert, dass ich ihn nicht geköpft hatte, jedoch ... ihm konnte ich leider Gottes nicht lange böse sein, da er einfach mein bester Freund seit der Grundschule ist.
Ich habe ein Date? ... bitte lass es nicht in die Hose gehen, betete ich, aber mein Gefühl sagte mir, dass ich heute wohl noch ein Wunder erleben würde.
~*~
Wieso tue ich das?! Ich könnte einfach zurückgehen und sagen, dass er nicht da war! ... VERDAMMT SOLLST DU SEIN KIBA! WIE KANNST DU MIR DAS ANTUN?! DEINEM BESTEN FREUND?!, schrie ich ihn an, während ich vor dem Lokal stand und durch das Fenster hineinsah. Ihn hatte ich sofort erblickt und leider musste ich Kiba zustimmen.
Ein sicher 1,80 großer Mann, mit dunkelbraunen Haaren und dunkelbraunen Augen saß an einem Tisch und sah etwas nervös aus. Mit seinem Zeigefinger tippte er als auf den Tisch herum, wobei ich selber nervös wurde.
Nein, ich war es schon seit ich Feierabend und mich umgezogen hatte. Ein einfaches weißes Hemd mit einer schwarzen Jacke und einer schlichten Jeans. Eigentlich nichts sonderlich Schönes, aber auch nichts Hässliches.
Seufzend stand ich dort und sah mein Spiegelbild an. Meine verwuschelten Haare, samt meinen azurblauen Augen, welche nicht sehr happy wirkten. Gerade als ich hereintreten wollte, spürte ich eine Aura. Eine Aura, dich mich erschaudern ließ.
Augenblicklich drehte ich mich herum, wünschte mir, dass ich IHN sehen würde, aber er war nicht da. Nur diese Aura, die ich in mich hineinsaugte, damit ich sie definitiv nicht vergesse. Etwas, was ich sowieso nicht konnte.
„Okay ... du hast zugestimmt, also wirst du darein gehen und den Abend durchstehen!", ermutigte ich mich selber, als ich die Beine in die Hand nahm und durch die Tür eintrat. Mein Blick glitt durch den Raum, bis ich an ihm hängen blieb. Schwer schluckte ich, als er meinen Blick einfing und lächelnd aufstand.
Du bist kein Weichei! Du schaffst!, sprach ich noch mal zu mir, bevor ich mir ein Lächeln aufsetzte und zu ihm ging.
„Naruto?"
„Kay?"
„Ja genau. Dein Kumpel hat nicht übertrieben, als er meinte, dass du wie ein Engel aussehen würdest." Innerlich erschrocken über diese Worte, stand ich da regungslos, was er sofort merkte. „Sorry, ich wollte dich nicht überfahren", entschuldigte er sich sofort, woraufhin ich was sagen wollte, aber einen stechenden Blick im Nacken hatte. „Willst du dich setzen?"
„Gerne." Nicht lauter als ein Hauchen, aber ausreichend. Schmunzelnd zog er den Stuhl zurück und ließ mich platz nehmen, was ich dankend annahm, bevor er sich mir gegenüber hinsetzte und eine Kellnerin auf uns zukam.
„Guten Abend die Herren. Was darf es zum Trinken sein?", lächelte sie, während sie uns die Karten gab, die wir beide lächelnd annahmen.
„Einen halbtrockenen Rotwein", meinte Kay, der mich ansah.
„Cola, bitte", erwiderte ich freundlich, woraufhin sie nickte und auch schon verschwand, was meine Chance war in die Karte zuschauen. Mein Herz klopfte vor lauter Aufregung zu schnell gegen meinen Brustkorb, während mein Körper angespannt war. Der stechende Schmerz verschwand aus meinem Nacken nicht und ich wusste nicht wieso. Wenn ich mich drehte, erblickt ich nichts.
„Alles Okay?" Ertappt zuckte ich zusammen und wandte meinen Kopf zu ihm.
„Ja, ich dachte, dass man mich ansehen würde", murmelte ich leise, worauf ich ein Schmunzeln kassierte.
„Würde mich echt nicht wundern."
„Wie mei-/"
„Ohne das du direkt aufstehst und mich sitzen lässt, du bist wirklich hübsch und irgendwie niedlich." Mein Mund klappte auf, um etwas zu sagen, aber kein Ton kam heraus, was ihn lachen ließ. „Sprachlos? Bekommst wohl nicht oft so was zu hören." Ohne das ich, was sagte, nickte ich einfach, denn sagen war nicht drinne'. Gerade als er was dazu zusagen hatte, kam die Kellnerin wieder, welche unser Trinken hinstellte und mir einen Blick zu warf, der mich doch verwunderte. Sagen tat ich nichts, denn mir war mein Gegenüber irgendwie lieber.
„Sagen wir, ich komme mit Kompliment nicht gut klar."
„Was echt? Dabei bist du doch so außergewöhnlich. Nicht böse auffassen! Es is-/"
„Ich weiß", beruhigte ich ihn lächelnd, da nun er anfing, etwas zu erröten. „Ich höre öfter, dass ich außergewöhnlich bin. Immerhin blonde Haare und dazu azurblaue Augen. Wo sieht man das oft?", lachte ich etwas, damit diese Stimmung sich ändert, was mir auch gut gelang.
„Das stimmt. Außergewöhnlich ist gut, denn so wird es nie langweilig." Zwinkerte er, wodurch ich etwas errötete und mich wieder dem Essen zuwandte, welches ich dringend brauchte. Mein Magen war zwar still, aber ich musste was tun, damit ich nicht reden kann ... es war komisch.
Mehrere Minuten schwiegen wir einfach, bis ich die Karte weglegte und er mich ansah. Auch er legte seine Karte zur Seite.
„Weißt du, was du willst?"
„Ja. Ramen und du?"
„Ramen? Ich nehme die gebratenen Nudeln mit Ente."
„Ja Ramen. Ich liebe Ramen~", trällerte ich, bevor ich mein Glas nahm und einen Schluck trank. Dass er mich dabei beobachtete, war mir sonnenklar, da sein Blick genauso brannte, wie der in meinem Nacken. Nur das der im Nacken vertraut und unheimlich zugleich wirkte.
„Hm, solange sie dir schmecken."
„Klar doch! Wie sieht es bei dir aus?"
„Ich bin ein Nudelmensch. Egal in welcher Form, ich mag sie gerne."
„Toll." Damit war unsere erste Unterhaltung beendet und wir mussten selber wohl überlegen, wie es weiter geht. Also öffnete ich meinen Mund und sagte: „Als was arbeitest du eigentlich?"
„Ich bin Bänker. Arbeite direkt um die Ecke und du?"
Langweilig ... da ist mir Dieb doch schon lieber ... FUCK! Was denke ich da? Hier vor mir sitzt ein Mann, welcher wirklich interessiert an mir wirkt ... und ich will nur einen. Klappe und auf ihn konzentrieren!, rügte ich mich in Gedanken, bevor ich antwortete.
„Agent ... ich bin ein FBI-Agent", meinte ich leise, aber meine Worte kamen an, denn seine Augen weiteten sich und musterten mich. Unangenehm beschrieb dies am besten. Als ich ihm sagen wollte, dass er damit aufhören sollte, kam eine Kellnerin vorbei und kippte ihn Ausversehen mit Wasser voll.
„Oh Gott! Es tut mir so wahnsinnig leid!", entschuldigte sie sich sofort, als sie die Serviette nahm und diese Kay reichte. Dieser war genauso erschrocken wie ich, aber fing sich schneller.
„Alles gut. War ja nur Wasser. Passiert", lächelte er sie an, woraufhin sie sich nochmals entschuldigte und ging.
„Ist wirklich alles Okay?"
„Ja. Lass mich nur kurz ins Bad verschwinden."
„Sicher doch." Kaum ausgesprochen ging er und ließ mich alleine zurück.
Eine Last viel von meinen Schultern, da ich einfach nur erleichtert, war durchatmen zu können. Lange hielt es nicht an, da man mit unserem Essen kam.
„Sind Sie nun alleine?", fragte mich die nette Kellnerin, woraufhin sie mir meine Ramen hinstellte, welche köstlich dufteten.
„Nein, der ist nur kurz im Badezimmer", lächelte ich sie an. „Danke."
„Bitte. Wünsche einen guten Appetit." Damit ging sie und ich sah auf mein Essen, was mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Man hatte ich einen Hunger, doch wartete ich, bis man mich anstupste. Sofort drehte ich mich herum, aber erblickte ich niemanden, weswegen ich mich zurückdrehte und auch zusah, wie Kay sich setzte.
„Entschuldige, hat durch einen Deppen länger gedauert."
„Macht doch nichts. Ist alles gut?"
„Ja. Dieser komische Typ hat nur gemeint, dass man Unglück an diesem Tisch bekäme und ich das Weite suchen sollte. Verrückt", meinte er grummelnd, wo ich ihm mit einem Kopf nicken zustimmte. „Aber nun essen. Guten Appetit", lächelte er mich an, was ich genauso erwiderte und im Begriff war mir den ersten Löffel zum Mund zu führen, als ich ein gequältes Ächzen wahrnahm.
„Kay?", fragte ich vorsichtig nach, als dieser nach seinem Glas griff und dieses exte. Dabei lief er rot an, was irgendwie belustigt aussah. Ein Kichern konnte ich mir verkneifen. „Scharf?"
„Scharf?! Kein Aus-/", weiter kam er nicht, da ein anderer Kellner plötzlich gegen ihn stieß und sein Gesicht in die Nudeln wanderte. Nur schwer konnte ich mir das aufkommende Lachen verkneifen.
Kay fand das nicht witzig, als er seinen Kopf hob und der Kellner sich entschuldigte. Dass es diesem nicht leidtat, sah man ihm an der Nasenspitze an, aber sagen tat ich dazu einfach nichts. Unterdrückte mir ein Grinsen, als er mit diesen diskutierte, damit er neues Essen bekam. Natürlich wurde das genehmigt und er sah zu mir. Wischte sich das Gesicht sauber.
„Soll ich auf dich warten?"
„Nein, nein. Du kannst ruhig essen. Ich warte ruhig", lächelte er mich an, während er sich alles aus dem Gesicht wischte und ich wirklich anfing zu essen. „Ich wasch mir das Gesicht. Einen kleinen Moment."
„Alles gut. Ich lauf nicht weg", grinste ich ihn an, bevor er sich erhob und ging, doch noch, bevor er die Tür des Klos erreichte, hörte ich ihn laut fluchen.
„JETZT REICHT ES ABER!" Wütend kam er zu mir und nahm seine Jacke, woraufhin ich fragen wollte, was los war, aber da schnitt er mir das Wort ab. „Du siehst zwar aus wie ein Engel, bist aber keiner. Es liegt nicht wirklich an dir, aber ich denke, es wäre besser, wenn ich gehe." Mit den Worten ließ er mich sitzen und ging einfach.
Baff saß ich da und wollte was sagen, jedoch lachte ich laut auf, dass mich sogar andere aus dem Lokal ansahen, die eben schon lachten und kicherten.
Ich habe einen wahren Engel! Der hat mich gerettet, grinste ich breit, während ich nach meinem Portmonee suchte und bezahlen wollte, da mein Hunger weg war.
„Sie brauchen nicht bezahlen", meinte man plötzlich zu mir, weshalb ich verwundert zur Kellnerin aufsah. „Ein netter Mann hat vorhin für Sie bezahlt. Wollen Sie was mitnehmen?"
„Nein danke. Haben Sie noch einen schönen Abend und Feierabend", lächelte ich sie irritiert an, als ich mich erhob und sie es erwiderte. Noch total überfordert von der Aktion verließ ich das Lokal und rief Kiba an, welcher direkt rann, ging.
„Und? Wi-/"
„Eine Katastrophe! Hast du eine Ahnung, was alles passiert ist?! Wie wir uns gefühlt haben?! Das ist in die Hose gegangen und ich hoffe für dich, dass es mein letztes Date war!", fuhr ich ihn aufgebracht an, ehe ich auch schon auflegte. Brummend wütend donnerte ich mein Handy in die Hosentasche und lief zu meinem Auto.
Dabei verfolgte mich ein Blick. Nicht mehr stechend aber er war da und das war er immer ... ein Blick, welcher mich auf jedes weiteres Date, verfolgte.
Nach dem ich nämlich allen erzählt hatte, was passiert war und ich nur einen liebte, waren sie baff und lachten. Alle bis auf Kiba, denn diesen verpasste ich einen Schlag, der gesessen hatte. Eigentlich dachte ich, dass er damit aufhören würde, aber nein.
Immer wenn er merkte, dass ich tiefer sank, bekam ich ein Date, welches in die Hose ging. Bei jedem passiert was anderes und langsam hatte ich die Schnauze voll. Ich hatte es ihm erklärt, nur konnte ich nicht nein sagen.
Ich konnte meinem besten Freund keinen Wunsch abschlagen, der mich so ehrlich und liebevoll ansah. Dafür hasste ich ihn, denn die Tage zogen sich bei jedem Date heraus und ich hoffte einfach, dass ich bald erlöst werden würde.
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