Kapitel 3
Kälte umhüllte uns, als wir in die Fabrik traten. „Vielleicht sollten wir einen Lichtschalter suchen...", murmelte Wing mit vor Furcht bebender Stimme. Ich nickte. „Oder?", fragte die Blonde noch einmal. Wieder nickte ich, doch realisierte, dass sie mich ja gar nicht sehen konnte. „Ja.", antwortete ich also schlicht. Dann wurde mein Blut kalt und mein Magen drehte sich. Die Tür war zugefallen! „Fuck...", flüsterte ich. Wing schluckte, ließ meine Hand los und lief zurück zu der Tür. Ich ging ihr schnell nach und tastete die Wand nach der Klinke ab. Nach ein paar Sekunden musste Wing sie anscheinend gefunden haben, denn ich hörte ein ekelhaftes Quietschen und spürte, wie sie verzweifelt am Türgriff rüttelte. Verschlossen... „Scheiße!", schrie das Mädchen aufgebracht.
Ich biss mir auf die Lippen. Unsicher schlug ich vor: „Wir sollten diese Fabrik erkunden..." Ich tastete nach Wing und nahm ihre Hand. Sie drückte sie und zog mich weiter. Erst jetzt nahm ich ein leises Schluchzen war. „Ant?", fragte Wing behutsam. „Wing? Blade?", wimmerte der Kleine. Wir tappten durch die Dunkelheit, auf der Suche nach ihm. In einem kleinen Gang fanden wir ihn, ein Häufchen Elend im Mondschein der durch ein einzelnes kleines Fenster drang. Wing hockte sich ruckartig neben ihn und strich durch seine braunen Locken. „Was ist los?", wollte sie wissen.
Ant hob den Kopf. Schrammen zierten sein junges Kindergesicht. Wing zog erschrocken Luft ein. „Was ist passiert?", fragte ich besorgt. „Ich... Ich hab auch nach Licht gesucht...", weinte er. „So wie ihr... D... Dann bin ich hier her gekommen... Und... U... Und dann war da irgendwas im Schatten... Ich... Ich bin da... dahin gelauf-f-f-fen... Und dabei ge-ge... Gestolpert...", fuhr er fort. Ich kniete mich auch nieder und nahm ihn in den Arm. Wing holte etwas Wasser aus der Bauchtasche und schüttete etwas auf ihre zitternde Hand. Ich wusste, dass sie ihm glaubte... Dass hier irgendetwas war... Und ich tat es auch...
Mein Blick wanderte aufmerksam umher. Wir müssen hier raus! schoss es mir durch den Kopf. Langsam bekam ich Panik... „Lass uns weiter...",raunte ich Wing ins Ohr, so, dass nur sie es hören konnte. Sie nickte leicht und erhob sich langsam. Gemeinsam halfen wir Ant auf die zittrigen Füße. Mit ihm zwischen uns schlichen wir wachsam den Gang entlang. Unsere leicht gesetzten Schritte hallten von den Wänden ab, was der ganzen Situation einen unangenehmen gespenstischen Flair verlieh. Ich schweifte mit zusammengekniffenen Augen die Betonwände ab. Dort! Da war tatsächlich ein Schalter! Hoffnungsvoll betätigte ich ihn. Wing Augen weiteten sich begeistert, als schwaches Licht in einer einzelnen Glühbirne aufflackerte. Es war wenig, aber dennoch genug um die große blaugraue Flügeltür zu beleuchten. Ich drehte den Kopf und blickte Wing in die Augen. Ich merkte, dass in ihr Zweifel aufkeimten, dennoch sagte sie mit fester Stimme: „Lass uns rein gehen."
Nachdem wir die große Tür aufgestemmt hatten traten wir in eine große Halle ein. „Ich hab ein Flashback.", grinste ich, um die Stimmung aufzulockern. Wing blickte mich vorwurfsvoll an. „Ich halt ja schon die Klappe...", murmelte ich beleidigt. Sie gab mir einen belustigten Stoß in die Rippen. „Nur 'n Spaß!", lachte sie. „Aua!", entfuhr es mir und ich rieb mir die Rippen, musste aber ebenfalls lachen. Vor uns befand sich ein großer Block aus Beton, anscheinend eine Art Kontrollzentrale, den durch die kleinen Fenster sah man viele Knöpfe und Hebel. „Können wir da rein?", fragte Ant mit großen Augen. „Wenn wir eine Tür finden...", erwiderte ich abwesend, während ich mich umblickte. Die Decke wölbte sich gute vierzig Meter über uns, und an ihr waren Stangen angebracht, die, so wie es aussah, dazu da waren, um Dinge durch die ganze Fabrik zu befördern. Wir schlichen um den Block herum. An der rechten Seite war eine –Wer hätte es gedacht?- blaugraue Tür. Dieses Mal war es eine kleine, normale Haustür. Sie war schlicht gehalten, nur eben aus Metall.
Was aber nicht annährend so normal war, waren die Gestalten, die in Reih und Glied hinter dem Block standen. Mindestens hundert... Dummies?! Ant keuchte auf. „Das sind sie...", wisperte er verängstigt. „So einen habe ich vorhin im Sch... Schatten gesehen! Was sind das für Dinger? Ich will hier raus!" „Schsch, ja, wir kommen hier raus...", flüsterte Wing sanft. Ant nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
Dann entdeckte ich etwas. „Dahinten ist eine Tür!", teilte ich den anderen beiden aufgeregt mit, und deutete auf das Ende der Halle. Wings Gesicht hellte sich auf und sie wollte losrennen, doch ich hielt sie am Oberarm fest. „Nicht, dass der Boden instabil ist!", warnte ich und lächelte. Wing lächelte zurück und sagte: „Danke..." Ich nickte und trat vorsichtig einen Schritt nach vorne. Der Boden unter meinem Fuß knarzte, brach jedoch nicht ein. Mit großen Schritten bewegte ich mich voran, auf die Dummie-Armee zu. Ich hörte, dass Wing mir gemeinsam mit Ant folgte. Langsam gingen wir auf die Tür zu. Wir kamen auf die Höhe der versammelten Dummies. Ich machte mir keine Sorgen, da nichts auffällig war, doch plötzlich blitzten zwei kleine rote Lichter neben mir auf. Ich fuhr zusammen und wirbelte den Kopf herum.
Die Augen einer Crashpuppe leuchteten in Scharlachrot. Sie stand an der Ecke einer Quadratformation und starrte mich emotionslos an. Ich stand einfach da und starrte zurück in dieses glatzköpfige Plastikgesicht und begann unkontrolliert zu zittern. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Vermutlich passierte das alles in zwei Sekunden, jedoch fühlte es sich an wie zehn Minuten. Dann stürzten sich die Dummies auf uns. „Reeeeeeent!", schrie ich panisch und gab nun keine Acht mehr auf den glatten, glänzenden Boden. Ich hörte das Trampeln von Ant und Wing hinter mir, als wir auf die Tür zu stürmten. Doch zu spät... Ein Teil dieser Puppen blockierte den Ausgang... Wir rannten ihnen fast in die Arme, konnten jedoch im letzten Moment einen Haken schlagen. Aber jetzt griff uns der andere Teil der Dummies an.
Wir waren umzingelt und konnten keine Lücke entdecken, wo wir hindurchschlüpfen konnten. Die Teile bedrängten uns immer weiter und ich zischte Wing zu: „Die Taschenmesser! Gib mir eins!" Sie riss den Reißverschluss der Bauchtasche auf wühlte n ach den Messern und schleuderte mir eins zu. Ich klappte es mit einer geschickten Fingerbewegung aus und hielt es dem nächsten Dummie gegen die Brust. Mit seinem stumpfen Gesicht blickte er mich an. Wenn er könnte würde er jetzt lächeln, und dieser Gedanke widerte mich an. Ich schlug die kleine Klinge in die Brust des künstlichen Körpers und zog sie wieder heraus. Wieder blickte mich das Ding so trostlos an, und mir klappte die Kinnlade herunter. Wenn wir hier raus wollten mussten wir wissen ob und wie man die Crashpuppen besiegen kann...
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Aiiii, ich liebe die Dummies >o< Ich weiß nicht, es kam mir so in den Kopf und ich dachte so "Wuuusch, das muss ich mit einbauen!" xD Jetzt müsst ihr aber wieder bis morgen warten, weil ich nur noch 2 fertige Kapitel habe uns heute vermutlich nicht schreiben, sondern Absätze machen werde xD Deshalb nicht wundern, wenn die bisherigen Kapitel nachher evtl. noch mal neu hochgeladen werde...
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