Kapitel 11
Kurz murmelten die vier unschlüssig untereinander und Wing und ich blickten uns an. Schließlich verkündete E-45: „Okay, wir treten euch bei, unter der Bedingung, dass niemand eine höhere Stellung hat als andere." Dabei blickte er mich skeptisch an. „Selbstverständlich!", antwortete Wing. Der Junge hielt uns die Hand hin. Grinsend schlug ich ein. „Wie heißt ihr eigentlich?", fragte Wing neugierig. Die vier blickten sich wieder an. Die rothaarige kaute auf ihrer Unterlippe.
„Habt ihr euch noch nie über Namen unterhalten?", fragte ich amüsiert. Der braunhaarige Junge schüttelte den Kopf. Ich lachte. „Wie konnte das mit dem Teamen denn dann so gut laufen, so ohne Namen?" Der Junge blickte sofort ernst drein. „Vertrauen.", antwortete er schlicht. Ich muss sagen, für sein anscheinend junges Alter war er wirklich reif. Das andere Mädchen sagte als erstes etwas. „Storm." Wir alle blickten sie an. „Ich bin Fox.", meldete sich nun auch die rothaarige. „Spark?", schlug der kleinere Junge für sich selbst vor. Jetzt schauten wir alle E-45 an. Er hatte einen genervten Blick aufgesetzt und schwieg. Erwartungsvoll durchbohrte Spark ihn mit seinem Blick. E-45 verdrehte die Augen und seufzte dann genervt: „Dann nennt mich einfach Crow..." Storm grinste und fragte dann: „Wie heißt ihr?" „Blade.", stellte ich mich vor. „Und Wing.", grinste sie.
Zeitgleich leuchteten die Bildschirme unserer Uhren auf. Wie erwartete konnten Wing und ich nun unter Team Einträge zu Storm, Fox, Spark und Crow sehen. Tränen begannen sich in meinen Augen zu sammeln, als ich registrierte, dass Ant sich nicht mehr darunter befand. Wings Wangen waren jetzt schon feucht und ich legte meinen Arm tröstend um sie. „Eh, schaut mal unter Kreaturen nach!", rief Spark. Auch unter dieser Kategorie befand sich ein neuer Eintrag. „Höllenhund...", las ich vor. So hieß also das Ding.
Dann packten wir jeder unsere Sachen und standen unschlüssig in der Gasse. Die Ränder waren mit kleinen rund geschnittenen Buchbäumchen dekoriert. An einen Ende der Gasse ging es zurück in die Stadt, am anderen, welches etwas weiter weg war, befand sich ein großes prachtvolles Tor aus weiß lackiertem Metall. „Wollen wir mal schauen, was da hinten ist?", schlug ich vor. „Gute Idee!", sagte Fox begeistert. Wir marschierten in Richtung des Tors. Storm trat es auf. Dahinter war ein... See! „Meinst du, das ist der von dem die Frau gesprochen hat?", fragte Wing mich. „Ich denke schon..." Wir gingen weiter auf den Seestrand zu. Hundert Meter entfernt befand stand eine geschlossene Pommesbude, und am Ufer war ein Spielplatz. Das Wasser glitzerte hell im Mondlicht. Inmitten des Sees war eine kleine, von Bäumen bedeckte Insel. Es gab einen kleinen Bootsanleger, an dem ein kleines Boot im Wasser dümpelte. „Schaut mal da!", bemerkte Crow. Er deutete auf das seichte Wasser. Ich legte die flache Hand auf die Stirn und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Dort schwammen tatsächlich zwei Menschen! „Ach du Kacke, die sind ja nackt!", rief Spark ein bisschen angeekelt. „Das brauch uns glaube ich nicht zu interessieren...", murmelte Fox und ihr Blick wanderte zu der Insel.
Ein Leuchten blitzte im Gebüsch auf. Dann ertönte ein Gesang. Sehr eintönig und es klang wie eine Sirene. „Wir sollten uns das mal genauer anschauen...", sagte Storm. „Sicher?", fragte Wing mit etwas piepsiger Stimme. „Ja klar!", rief Storm. „Wir müssen alles herausfinden, was wir können!" „Wenn das so ist...", seufzte Wing nervös. „Wir könnten das Boot nehmen.", sagte ich. Ohne ein Wort gingen Fox und Spark vor raus zum Anleger. Ich folgte ihnen mit einem Schulterzucken und auch Wing, Crow und Storm kamen nach kurzem Zögern hinterher. Spark machte sich schon an dem Strick der das Boot am Ufer hielt zu schaffen, während ich vorsichtig über den Steg ging. Das Holz knarrte gefährlich, als ich meinen Fuß darauf setzte. Es war rutschig und an den Kanten bemoost. Spark hatte den Strick gelöst und hielt das Boot nun selber fest. Ich schälte mich aus meinen T-Shirt und Schuhen und ließ mich in das eisige Wasser gleiten. Die Kälte empfing mich und ich bekam sofort eine Gänsehaut. Mein Atem ging flach und als ich mich an die Kälte des Wassers gewöhnt hatte schwamm ich um das Boot herum.
Der rote Anstrich blätterte etwas überhalb des Wasserspiegels bereits ab und der Name verbleichte langsam. Lafin. So hieß das Boot. Der Name hatte einen schönen Klang und hörte sich vertraut an. Ich stemmte mich auf den Bootsrand. Fox saß bereits im Boot und ich fragte belustigt: „Kommen die anderen auch endlich?" Das Mädchen lächelte amüsiert und drehte sich um. „Kommt, wir wollen los!" Das Boot ruckelte als die anderen vier einstiegen. „Wing, wollen wir den Rucksack nicht lieber hier lassen?" „Stimmt.", antwortete diese stumpf und schmiss ihn zurück auf den Steg. Crow stieß das Boot weg vom Ufer und ich stemmte mich über die Reling. Als die kalte Nachtluft meine nasse Haut berührte erzitterte ich. Kurz wünschte ich mir einen Hoodie wie Crow zu haben, doch der wäre wohl in anderen Situationen viel zu warm gewesen. Das Schiff schaukelte leicht über den Wellen und kurz genoss ich diesen angenehmen Moment. Gerade gab es keine Sorgen, einfach nur eine kleine Bootsfahrt auf dem See. „Wird hier eigentlich jemand Seekrank?", unterbrach Spark meine Gedanken. Alle schüttelten den Kopf.
Gemächlich schaukelte die Lafin auf die Insel zu und war nach ein paar Minuten auch schon angekommen. Fox band mit Spark das Boot an einem toten Baum an und wir nahmen einen kleinen Trampelpfad, der wahrscheinlich zum Herzen der Insel führte. Blöderweise hatte ich meine Schuhe auf dem Steg liegen gelassen, und jetzt bohrten sich kleine Steine und Ästchen in meine Fußsohle. Immer wieder blitzte das Licht auf, und es blendete immer mehr. Ich deutete daraus, dass wir der Quelle immer näher kamen. Je weiter wir gingen, desto wärmer wurde es auch. Um die Stille, die die ganze Zeit herrschte zu unterbrechen fragte ich: „Wie lange haben wir noch?" Spark war es, der antwortete: „Drei Stunden und fünfzig Minuten..." Ich nickte dankend und steckte die Hände in meine Hosentaschen, die langsam aber sicher wieder trockneten.
Wir waren angekommen... Durch eine Ansammlung von Wurzeln blinkte dauerhaft eine „Lichtkugel" auf. Vorsichtig nährten wir uns. Storm streckte die Hand vor und strich über die Wurzeln. Schließlich berührte sie das Licht. Sie schrie und wich zurück, dann brach der Boden unter unseren Füßen weg.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wo reiten die sich nur immer wieder rein...Die Frage ist nur, was passiert jetzt? :P Und damit ihr mal einen ungefähren Einblick bekommt, wie lange ich für die Kapitel brauche: Ich habe nebenbei Iron Man 3 geguckt :3 Mir fällt gerade auf, dass 2 Stunden ganz schön lang sind ._. Aber ich schreib ja auch nicht die ganze Zeit :P
Bye ╰( ̄ω ̄o)
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