Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Jalapeños


„Also, ich nehme auf jeden Fall Cheese-Oregano und Cheddar-Käse... und..."

Ich überlege kurz, tippe mir nachdenklich gegen mein Kinn und schaue dann den ,mehr als entnervten, Subway-Verkäufer an, als stände ihm meine Bestellung irgendwo ins Gesicht tätowiert.

„Und auf jeden Fall Zwiebeln!" , fahre ich hastig fort, worauf Pascal neben mir gehässig auflacht.

Ich werfe ihm einen finsteren Blick zu, ehe ich mich erneut an den Verkäufer wende, der mit seiner motivierten Art sich derweilen definitiv für den Posten, des Angestellten des Monats nominiert.

„Knoblauch haben sie nicht, oder?", möchte ich wissen.

Er seufzt leise, verweist mich dann stumm auf die Speisekarte, welche als Aufkleber vorne am Glas der Kühltheke angebracht ist.

„Nein, also...", murre ich, während ich die Zutatenliste überfliege, hebe den Blick dann erneut.

„Dann klatschen Sie Jalapeños drauf, viele Jalapeños.", entscheide ich und nickend dreht sich der Angestellte, auf der eigenen Achse, herum und zum Backofen, um mein bereits getoastetes Brot zu belegen.

„Das wird dir nichts bringen.", schnaubt Nick amüsiert.

Können die sich vielleicht mal um ihren eigenen Scheiß kümmern?

Schwör, wenn man solche Freunde hat, dann braucht man keine Feinde mehr.

„Und wenn schon.", entgegne ich entnervt, beginne schließlich, nach meinem Portemonnaie zu kramen.

„Jamie stinkt einfach gerne, was, Kleiner?", lacht Pascal, klopft mir einmal feste auf den Rücken und beinah hätte ich das ganze Kleingeld auf den Boden prasseln lassen.

Entnervt hebe ich den Blick.

„Bitte?", raune ich ihm empört zu und klatsche die Münzen dann auf die Theke,"Ich glaube du verwechselt da was mit dir selbst."

Schnaubend stemmt Pascal die Hände in die Hüfte und wirft mir einen vernichtenden Blick zu.

Eins zu null für mich, Schätzchen.

Ein zu null für mich.

Du magst größer sein und auch trainierter als ich, doch das mache ich mit meiner grauen Masse wieder wett. 

Dankbar nickend nehme ich schließlich meinen eingepackten Sub entgegen und lasse ihn, an einer etwas geschützteren Stelle, im Inneren meiner Tasche verschwinden.

 Immerhin brauche ich Nervennahrung, für die nächste Vorlesung.

Auf die ich so gar keinen Bock habe und wieder einmal kommt in mir der Gedanke auf, ob ich nicht einfach lieber nach Hause gehen sollte, mich mit meinem Chicken Teriyaki auf's Sofa lümmeln und den ganzen restlichen Tag Netflix schauen sollte.

Klingt auf jeden Fall entspannter, als sich fortzubilden.

Ich meine, ein Promovierter wird aus mir ohnehin nicht werden, dieser Zug ist lange schon abgefahren und so richtig ernst nehmen tue ich das Studium auch nicht.

 Was allerdings auch damit zu tun hat, dass ich immer noch nicht die geringste Ahnung habe, wie es danach weiter gehen soll.

Eigentlich habe ich mich nur an der Uni eingeschrieben, um weiterhin staatliche Unterstützung zu behalten, ohne Arbeitslosengeld beantragen zu müssen, denn dafür bin ich dann doch irgendwo zu stolz.

Und soweit ist es ja jetzt auch noch nicht.

Also, glaube ich, ...

Offiziell bin ich Student und sowas kommt immer gut.

Ihr wisst was ich meine? - Du erzählst ihnen du bist Student und es kommen Sätze wie „Oh, das ist ja toll.", oder aber „Super, dann warst du auch sicher gut in der Schule." und dann antworte ich „Ja, war ich, ich war Jahrgangsbester." und dann, ja dann, dann kommt die allumwogene Frage „Und wie soll es dann nach dem Studium für dich weiter gehen?".

Und da muss ich passen.

Denn ich hab ehrlich gesagt nicht die leiseste Ahnung.

Aber da ich ja dann offiziell ein Akademiker bin, wird sich, so hoffe ich, sich doch irgendwer meiner erbarmen.



„Nehmen wir den Bus zur Uni?", reißt mich Nick, mit einem Mal, aus meinen Gedanken und augenblicklich bleibe ich stehen, schaue mich verwirrt um und mache dann kehrt.

 Offensichtlich haben sowohl Pascal, als auch Nicky-Boy einfach Halt gemacht und ich bin munter weiter gelaufenen.

Bye then. ~

„Tube geht schneller, oder?", überlege ich, worauf Nick nur mit den Schultern zuckt, dann seinen Rucksack schultert und die Hände in den Taschen seines khaki-grünen Armani-Parkas vergräbt.

So sehr es mich auch wurmt, der Schnitt und auch der Farbton stehen ihm ausgesprochen gut, aber ich denke eine etwas günstigere Variante hätte es auch getan.

Ich meine, über 300 Pfund für eine Jacke?

Als er mit dem Teil Anfang diesen Monats ankam, kam ich nicht umhin zu bemerken, dass Kinder in Afrika gar nichts haben.

Zugegeben, nicht mein bestes Argument und Nick hat außerordentlich aufgeschlossen gekontert und mir versprochen, wenn er ihn nicht mehr trüge, er ihn zerteilen, einfrieren und dann in kleinen Päckchen nach Kapstadt schicken ließe, damit die Leute ihn dort essen könnten.

Ich hab drüber gelacht, aber ein bisschen blöd fand ich's trotzdem.

Naja, Pustekuchen.

„Dann Tube.", beschließt besagter Snob schließlich und deutet mit dem Kinn dabei in Richtung des „Underground"-Schildes, auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Ich nicke und folge meinen beiden Kollegen, allerdings mit etwas Abstand, denn während Pascal und Nick in einer hitzigen Diskussion über Fortnite aufgehen, beziehungsweise Pascal geht auf, Nick nickt nur manchmal und gibt relativ einsilbige Kommentare, aber das ist für seine Verhältnisse schon ziemlich viel und wahrscheinlich wird es sich später wieder schämen, so die Fassung verloren zu haben.

Obwohl ich die Zwei nun bereits seit etwas mehr als einanderthalb Jahren kenne, muss ich mich noch immer sehr über unsere kleine Gruppe wundern.

Vor allem Pascal und Nick könnten unterschiedlicher nicht sein und dafür verstehen sie sich echt gut.

Während Nick, genau wie ich, an der lokalen Uni studiert, kein Kunst zwar, dafür Philosophie und aus .... sagen wir "etwas höheren Kreisen kommt", meint: Seine Eltern, vor allem sein Vater hat nicht nur Stadtintern mehr Mitspacherecht, als ich womöglich gerne wahr hätte, sondern vor allem: Den Arsch voll Kohle.

Und sowas wie ein Armani-Mantel, neue Air Pods oder das freshste IPhone ist eben einfach drin. 

Und da Nick generell god's favorite zu sein scheint, wurde er nicht nur in eine reiche Familie hineingeboren, sondern sieht auch noch ziemlich gut aus. #nohomo, aber dafür Respekt an meinen besten Freund.

Groß gewachsen, sportlich-schlank, dichte circa schulterlange, schwarze Haare, die er meist in einem lockeren Pferdeschwanz trägt, da Philosophie-Studenten nunmal alle irgendwie kleine special snowflakes sind. (Gut, ich sollte als Kunststudent nicht reden,...).

Dazu ist er meist und wenn ich meist sage, meine ich immer, entsprechend gut gekleidet und trotz seinem Intellekt, seinem Reichtum und seinem - bei Gott - beinah unverschämt gutem Aussehen, hasse ich ihn nicht.

Am Anfang habe ich ihn etwas gehasst, aber dann hat er mich in der Geschichtsklausur abschreiben lassen und irgendwie musste ich dann feststellen, dass er doch gar nicht so scheiße war, wie ich am Anfang glaubte. 

Und Pascal, ... nun ja, Pascal ist kein Student. Und auch nicht reich.

Eigentlich hat er vor nicht all zu langer Zeit seine Ausbildung abgebrochen und lebt nun auf den Nacken des Staates, also führt genau das Leben vor welchem ich mich - siehe oben - selber so fürchte.

Genau wie bei Nick hatte über Pascal am Anfang keine all zu große Meinung, habe ihn damals in einem Club, in der Raucherecke kennen gelernt und zwar als er versuchte mir ein paar Teile anzudrehen. 

Und der Größe seiner Pupillen nach zu urteilen hatte er davon selbst bereits mindestens zwei gesnackt.

Und nachdem er mir nicht von der Pelle rücken wollte und besoffenes me doch recht gerne während seiner Kippe etwas persönlichen Freiraum genießt, sind wir beide ziemlich aneinander geraten und schließlich von der Party verband worden.

Und Hausverbot haben wir auch noch bekommen.

Ich war ziemlich pissed und Pascal wohl auch, doch mehr noch wollten wir weiterhin Party machen und so haben wir uns berappelt und uns gemeinsam auf die Suche nach einem anderen Club gemacht, mit dem Vorsatz uns besser zu benehmen.

Pascal ist zwar ein Arsch sometimes und seine nicht vorhandene Arbeitsmoral geht selbst mir als Kunststudent etwas gegen den Strich, aber er ist loyal und ich weiß, dass wenn ich mal mit irgendwem Stress anfangen sollte, Pascal save der Erste ist, der bereit ist für mich aufs Maul zu bekommen.

Die Sprache der Fäuste spricht er von und Drein am besten, während Nick eher so auf hegelsche Dialektik setzt. Und wir alle wissen: Das zieht sich.

Pascal trägt zwar keine Sachen von Armani, sondern rockt eher so den Adidas-Style und so schön in Pose, wie Nicks Haare, ist seine dunkelblonde, zerzauste Mähne auch nicht, aber trotzdem macht er einen guten Kollegen.


Anyways.~

Mit hallenden Schritten stiefeln wir die grau-marmorierten Steintreppen zur Station hinab, hier unten ist es beinah noch kühler, als oben auf den Straßen und ein weiteres Mal fällt mir auf, wie kalt es in den letzten Tagen geworden ist.

Für das Wochenende haben sie sogar Schnee angesagt.

Nun, besser ist das, denn so habe ich keine Ausreden, mich einmal nicht mit meinem Studium zu befassen.

Denn, ob ich es nun ernst nehme, oder nicht, durchrasseln möchte ich nun wirklich ungern und ich habe einige Arbeiten schleifen lassen...

 Außerdem darf ich auch nicht vergessen nach der Vorlesung noch eben in die Stadt zu huschen und neuen Lehm, für eines meiner jüngeren Projekte, zu besorgen.

Denn auf lange Sicht wird es auffallen, wenn ich immer die Materialien der Anderen aus dem Atelier der Uni abziehe und ich glaube, das könnte noch ziemlich ungemütlich werden, also besser nicht.

Und während Pascal versucht Nick zu erklären, wie man am besten baut, lasse ich schmunzelnd die Hand an meine Hosentasche gleiten, ziehe dann mein Handy aus eben jener.

Mit meinem Daumen streiche ich behutsam über das Display, entsperre somit den Screen und sofort springt mir eine Nachricht von Sheila entgegen.

Meiner besten Freundin.

„Kommst du zur Vorlesung?", möchte sie wissen und leise seufzend rolle ich mit den Augen.

Die Kleine ist nicht nachlässig, was so etwas angeht und wenn es nicht meine Mutter ist, die mir die Ohren lang zieht, weil ich geschwänzt habe, dann kann ich mir sicher sein, dass spätestens Sheila diesen Part übernimmt.

Was man ihr gar nicht zutraut, wenn man sie im ersten Moment kennen lernt, denn sie ist vieles, aber sicher in keiner Form bestimmend.

Aber wie sagen die Deutschen noch gleich? - Stille Wasser sind tief und da hätte mich vielleicht mal jemand vorwarnen können, bevor ich mich damals mit ihr an freundete.

Leise brummend tippe ich eine Antwort ein, beschleunige meinen Schritt ein wenig, um zu Nick sowie Pascal auf zu schließen, welche bereits ab und an ungeduldig über die Schulter zurück, in meine Richtung schauen.

„Ja, hab ich doch gesagt."

Leise schnauben schicke ich die Nachricht ab, dann noch einen genervten Emoji, als Nachdruck, hinterher.

Der hat gesessen.

In ur face!

Dann beeile ich mich, lasse das Handy zurück in die Tasche meiner Jogginghose gleiten und trabe gemächlich zu meinen beiden Freunden.

Ein leichter Windzug streift mir durch die Haare und das leise Quietschen, aus dem dunklen Tunnel, zu unserer Linken, verrät die herannahende Bahn.

Zuerst steigt Nick ein, dicht gefolgt von Pascal und mir.

Setzten tun wir uns nicht, denn bis zum Campus sind es nur drei Stationen mit einer Fahrzeit von insgesamt circa fünf Minuten.

Auch Pascal beginnt an seinem Handy rum zu daddeln und in mir steigt die Vermutung auf, dass es was mit der kleinen Süßen von Samstagnacht zu tun hat.

Zumindest seinem schamlosen Grinsen und der leichten Röte, auf den Wangen, nach zu urteilen.

Ich spüre, wie Nick mich mustert, hebe den Blick und ziehe dann fragend eine geschwungene Braue nach oben, schnelle im nächsten Moment mit der Hand neben mich, um mich an einer der Stangen fest zu halten, da es mich sonst wahrscheinlich vor lauter Zentrifugalkräften umgehauen hätte.

Das müsste Nick doch gefallen, ... da mobbt mich selbst Descartes noch für meinen nicht vorhandenen Gleichgewichtssinn.

Und mein Innenohr nur so: Fick dich, Jamie.

Die Bahn fährt an und wird von Sekunde zu Sekunde schneller.

„Und denkst du, die Jalapeños reichen?", möchte er wissen und um seine Mundwinkel zuckte es einmal belustigt.

Ich hingegen zucke nur mit den Schultern und mein Blick wandert automatisch zu meiner Tasche, in welcher mein Chicken Teriyaki derweilen höchstwahrscheinlich von meinen Büchern zermatscht wird und um sein Überleben bangt.

„Vermutlich nicht.", muss ich mir eingestehen und schaue wieder auf.

Nick schnaubt amüsiert und ich ziehe verärgert die Brauen zusammen.

„Ich bin halt nicht so nh Rampensau.", murre ich und das war gelogen, denn ehrlich gesagt, stehe ich doch meistens gern im Mittelpunkt, kommt natürlich immer ganz drauf an, worum es gerade geht.

Ihr wisst, was ich meine, es gibt dieses „gute im Mittelpunkt stehen" und dieses „schlechte im Mittelpunkt stehen" und dazwischen gibt es irgendwie nicht so viel, denn wenn du nicht gerade einen Oskar gewonnen, oder aber versehentlich statt Tofu echtes Fleisch für deine vegane Party verwendet hast, dann schaut dich auch kein Schwein an.

In dieser Welt gibt es zwei Pole, entweder du verschaffst dir Aufmerksamkeit durch Anerkennung, wenn du zum Beispiel auf einer Party der heißeste Hecht unter den ganzen Fischis bist und zudem noch ein ziemlich guter Tänzer, dann gehören die Mädels dir.

Die und alle geneigten männlichen Vertreter der Gattung Mensch, wahrscheinlich.

Oder aber und um bei der Party-Methapher zu bleiben, du bekommst deine Aufmerksamkeit eben durch, ... weniger schöne Dinge, keine Ahnung schießt dich ab und kotzt den Eltern des Gastgebers ins Bett, oder sowas.

Oder in den Vorgarten.

Oder aber auf die einzig grüne Stelle, auf der ohnehin schon recht mickrigen Terrasse, wie Pascal an meinem letzten Geburtstag.

Allerdings muss ich gestehen, hatte das Ganze auch sein Gutes, denn die Radieschen wachsen dort nun am besten.

Nur essen will sie halt niemand mehr.

Und ich muss gestehen, ich kann ich nicht genau zuordnen, worunter mein Aufmerksamkeits-Erwerb fällt, aber ich denke, oder eher gesagt ich hoffe, bete, keine Ahnung flehe, es ist diese erste Variante.

Allerdings mache ich ja nicht aktiv etwas um diese ganzen Blicke zu bekommen, ich, ... existiere einfach und das scheint offenbar auszureichen.

Das ganze Desaster nahm seinen Lauf, als ich vor, schätzungsweise zwei Jahren, mit dem Training angefangen habe, ihr wisst schon, irgendwann kam der Zeitpunkt, da war es so nh Modeerscheinung sich nachmittags mit seinen Freunden im Fitnessstudio zu treffen, sich in seine Marken-Aktivewear zu schmeißen und süße Gruppenbildchen vorm Spiegel, in der Umkleide zu machen, natürlich alle so aufgestellt, dass man bei jedem auch das „Nike", „Addidas" und „Puma"- Zeichen sehen kann.

Und das wurde dann auf Snapchat und Instagram gepostet und dann ging man ungefähr eine halbe Stunde tatsächlich Sport machen, beziehungsweise die Jungs gingen ein paar Gewichte stemmen und die Mädchen setzten sich in eine Ecke, am häufigsten in die, mit den Gymnastikbällen und schnatterten.

Und wenn man dann am nächsten Tag gefragt wurde, was man am vergangenen Abend gemacht hatte, dann berichtete man stolz, von seinem straffen Trainingsplan und von den Boostern, die man jedes mal, statt eine Mahlzeit zu sich nahm (nur um sich Mitternachts zwei Tiefkühlpizzen rein zupfeifen) und die Leute antworteten dir mit Sachen wir: „Wow, ja, du ziehst richtig durch, ich seh' auf Snapchat – Du bist jeden Tag im Gym." oder „Krass, du machst viel Sport, oder? Woher ist by the way die süße Hose, auf deinem letzten Instabild?"

Jaja.

So und nicht anders.

What a time to be alive und wir sind mitten drin.

Ich gehörte, oder besser gesagt gehöre allerdings zu der Section, die den ganzen Spaß wenigstens etwas ernst genommen hat, ich meine, ich bin jetzt kein Muskelberg, aber das möchte ich auch nicht sein.

Ich würde sagen, gut athletisch, alle mal und auf jeden Fall sieht man, dass ich Sport treibe und irgendwann hat es angefangen mein Selbstbewusstsein ziemlich zu beeinflussen und zwar im positiven Sinne.

Was ich eigentlich damit sagen möchte ist, dass ich mich halt ziemlich verändert habe, in den vergangenen Jahren und ich denke zum Positiven, beziehungsweise, ich weiß zum Positiven und nachdem ich endlich meinem alten Kaff entronnen und in die nächstgrößere Universitätsstadt umgesiedelt war, was für mich erstmal ein unglaublicher Kulturschock war, die U-Bahnen, die Autos und diese tausenden Menschen und keine Wiesen mit Kühen und Schafen und oh Gott – keine schlammigen Wege, wo du mit dem Auto alle drölf Meter im Morast stecken bleibst und, wenn's schlecht läuft, samt Blechbüchse im Schlamm versinkst.

Hach ja, Schottland, schönes Pflaster, ... wo war ich stehen geblieben, ... stimmt, genau:

Nachdem ich umgezogen war, hatte mein Leben eine beachtliche Wendung genommen, wie gesagt, ich, inzwischen dunkelhaariger, trainierter, junger Mann von 19 Jahren, kam also in die Großstadt um an der lokalen Uni „Bildenen Künste" zu studieren.

Auch wenn Clayton größer ist, als Berwick heißt das noch lange nicht, dass es groß ist.

Es ist noch immer ein Kaff, aber halt eines mit einer Uni und dementsprechender Studentenpopulation und dennoch, kennst du binnen eines Semester pretty much jeden deiner Kommilitonen und Kommilitoninen und das auch fachübergreifend.

Und wenn du dann entsprechend aussiehst und ich würde mich jetzt selber nicht als hässlich bezeichnen, denn ich bin auch kinda ein Narzisst, aber hab halt vor allem ein gesundes Selbstbewusstsein und dann mit dem Sohn des einflussreichsten, reichsten Mannes dieser Kaff-Universitätsstadt herumhängst, dem ein ähnlicher Ruf vorauseilt, ... dann...

Dann gehören die Fischis dir.

Ab da eskalierte die ganze Sache ein bisschen und ohne es zu wollen, war ich der Schönling des Campus und wurde dauernd angeschmachtet und, so dämlich es klingen mag, das Ganze beginnt dich irgendwann, nach geraumer Zeit, ziemlich zu nerven.



Ich zucke zusammen, als Nick mir mit einem Mal ziemlich bestimmend gegen die Schulter tippt und zerstreut hebe ich den Blick.

„Erde an Jamie?", fragend zieht er die Brauen zusammen und ich schüttele langsam den Kopf.

Was möchte die Erde?

Wie, wo, was? - Anwesend?!

„Hast du mir eigentlich zugehört?", möchte Nick dann wissen und ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt und mir etwas warm wird.

Nick seufzt gedehnt, geht dann allerdings nicht weiter drauf ein, wofür ich ihm ganz dankbar bin.

„Du glaubst also, die Zwiebeln und Jalapeños werden dir die schmachtenden Weiber vom Hals halten?", stellt er fest und ich zucke mit den Schultern.

„Das war der Plan.", brumme ich und drücke die Nase dabei in meinen Schal.

Mir doch egal, ob ich stinke.

Lieber stinken, als am laufenden Band Leuten meinen Snapchat-Code zu geben.

Irgendwann erstell' ich Visitenkarten, die steck ich dann hinten in ein Laubgebläse und stell mich auf's Unidach... Das gibt meiner Karriere bestimmt einen Kick, oder aber macht ihr den Gar aus, der Grat ist schmal.

Ich mustere Nick, welcher nach wie vor darüber zu schmunzeln scheint, bemühe mich um einen verärgerten Gesichtsausdruck, doch muss unweigerlich Lachen, sowie ich das versucht kontrollierte Zucken um seine Mundwinkel suggeriere.

Auch Nick lacht leise und mit leicht tränenden Augen lasse ich den Blick auf die Dunkelheit, hinter den Scheiben wandern.

„Du bist schon ein Idiot, Nick.", murmle ich.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro