Taehyung

Eigentlich hätte ich jetzt lachen müssen, da der Anblick wie Shitkook mit einem Müllsack davon läuft einfach nur lustig aussah, aber mir war nicht nach lachen zumute.
Denn der Fakt, dass er von MIR davon läuft traf mich mehr als ich gedacht hätte.
Was habe ich bloß getan?
Ich hätte nie gedacht, dass ihn auffallen würde, wenn ich mich distanziere.
Und ja... tatsächlich hatte ich mich ein wenig distanziert. Ich hatte einfach Angst, er würde mich erneut so sehr verletzen wie schon einmal.
Aber was much am meisten beschäftigte war, ein bestimmter Satz, der in meinem Kopf immer und immer wieder hallte.

Menschen können sich nicht einfach von einem Tag auf den anderen ändern. Auch wenn man es sich wünschen würde, nur um einer einzigen Person etwas bedeuten zu können.

Diese einzige Person...
war die etwa ich?
Ja, wer sonst.
Nun fühlte ich mich umso schlechter. Wie konnte ich bloß so verdammt blind gewesen sein? Wieso hatte ich nicht erkannt, wie sehr er sich bemühte, damit ich ihn mehr mag?

Ich wurde von einer Gruppe von Jungs
gerempelt.
Erst jetzt fiel mir auf, wie lange ich schon da stand und einfach nur auf die Eingangstüre starrte.
War Jungkook durch die Eingangstüre gekommen, ohne dass ich es bemerkt hatte?
Ohne groß drüber nachzudenken lief ich nach draußen und schaute mich um.
Da saß Jungkook.
Versteckt hinter einem großen Müllcontainer, mit dem Kopf in den Nacken gelegt und seinen Beinen ausgestreckt. Ihm schien es egal zu sein, dass seine Hose dreckig wurde.
Es blitzte etwas auf seiner Wange auf.
Eine... Träne.
Am liebsten würde ich zu ihm rennen und sie ihm aus den Gesicht wischen.
Aber ich kann nicht.
Stattdessen schlich ich rückwärts zurück in die Jugendherberge und achtete darauf, dass er mich nicht bemerkt.
Der Anblick tat echt weh.
Was hast du bloß mit Kookie angestellt, Taehyung?

Drinnen angekommen lief ich zurück zu unserem Zimmer und verschnaufte anschließend ein par Minuten.
Dann riss ich die Türe auf und ging direkt auf Jungkook und mein Zimmer zu.
Gerade wollte ich die Türe schließen, als sich ein Fuß zwischen Türe und Türrahmen stellte.
„Huch? Jimin?"
Ich öffnete die Türe weiter und er lief sofort hinein.
Ohne zu fragen schmiss er sich auf das Doppelbett und betrachtete mich einfach.
„Jiminiee! Das ist unser Bett!" rief ich und ließ mich trotzdem neben ihm fallen.
„Ich sitze ja nur drauf. Ich hab ja nicht vor, wie Jungkook es auf unserem Bett getan hat, gleich darauf zu stri-" er unterbrach sich.
„Stri- was?" fragte ich verwirrt.
„Stri... ähm... ja genau. Stricken. Das war das Wort." sofort wendete er seinen Blick ab und wurde rot.
Da stimmt doch wa- OMG-
Wollte er soeben Strippen sagen?
Ich mein Jungkook ist doch keine alte Oma die Strickt. What the Fuck?
Wie kommt er auf so eine beschissene Idee. Als wenn ich ihn das abkaufen würde.
„Jimin verarsch mich nicht. Du wolltest strippen sagen." sagte ich in einem ernsten Ton und packte ihn an seinem Kinn, damit er mir wieder in die Augen sehen kann.
„Vergiss es einfach klar? Jungkook wollte nicht, dass ich es dir erzähle." er hatte seinen flehenden Blick aufgelegt.
Jungkook wollte also nicht, dass ich mich daran erinnere, soso.
„Ich hätte das gerne gesehen.." nuschelte ich eher zu mir selber.
„Ach ja? Glück gehabt. Namjoon hat es nämlich gefilmt." sofort riss ich meine Augen auf.
Ich. Muss. Zu. Namjoon.

Bei der Tanzstunde heute Nachmittag war Jungkook nicht erschienen.
Ich hatte tatsächlich gehofft er würde kommen, um mich vielleicht bei ihm entschuldigen zu können.
„Hey! Tae!" als ich alleine zurück zu unserer Wohnung gehen wollte wurde ich an der Schulter gepackt und erkannte Namjoon.
Namjoon!
Da war ja was.
„Heyy Joon." begrüßte ich ihn und wollte gerade weiter sprechen, als er mir zuvorkam.
„Hast du eine Ahnung wo Kookie ist?"
Jungkook hier, Jungkook da, tralalala
Egal wo ich hin höre. Höre ich Jungkook.
Und egal wann und in welchen Zusammenhang zieht sich alles in mir zusammen.
„Nein. Keine Ahnung." seufzte ich und erwischte mich selber dabei, dass ich einwenig gelogen hatte.
Aber ich wollte nicht noch eine Sekunde länger über ihn reden müssen.
„Oh ok. Bis dann." mit diesen Worten verschwand er.
Dann halt kein Video für heute.

Schmollend schlenderte ich zurück zur Wohnungstür und trat ein.
Ich hatte echt nicht erwartet, Jungkook hier zu finden, aber das tat ich.
Er lag im Bett und schläft.
Klar, strippen ist anstrengend.
Ich ließ meine Tasche fallen und legte mich neben ihm ins Bett.

„Bist du wach, Jungkook?"

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Ich bin momentan extrem motiviert. Deshalb bekommt ihr vielleicht noch ein Kapitel heute.

Außerdem muss ich morgen nicht in die Schule und kann später aufstehen. Hihi.

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