Kapitel 4(Sommer)
-Skys Sicht-
Es war Ende Juli und für die nächsten Tage waren die höchsten Temperaturen des Jahres angesagt. Mittlerweile ging es auch Colin wieder besser und meine Laune stieg von Stunde zu Stunde. Sommer war einfach meine Jahreszeit und das konnte jeder spüren. Ich strahlte von einem Ohr zum anderen.
Ich sprang Colin zur Begrüßung in die Arme und er fing an zu lachen. Sein Lachen war schon immer so schön gewesen, es fühlte sich so ehrlich und herzlich an. Es hörte sich so an, als wenn es einfach wäre. Als wenn es einfach wäre, jeden Tag gute Laune zu haben. Als wenn es einfach wäre, jeden Tag aufzustehen. Als wenn es einfach wäre, zu leben. Und jeder Mensch da draußen wusste, dass es nicht so ist, dass das Leben nicht immer einfach war. Jeder hatte schon mal einen Tag im Leben an dem er nicht aufstehen wollte und ich hatte viel zu viele von ihnen. Doch Colin lachte mit so einer Leichtigkeit, dass auch ich das Gefühl hatte, dass das Leben gar nicht so schwierig war, jedenfalls nicht für den Moment.
Wir lösten uns von der Umarmung und er grinste mich an. »Ich liebe dein Lachen«, platzte es glücklich aus mir heraus.
Er schien überrascht zu sein und legte seinen Kopf schief. »Ehrlich?«
Ich nickte und sein Lächeln schien noch größer zu sein, als davor. Ein warmes Gefühl machte sich in meiner Bauchgegend bemerkbar. »Und ich liebe deinen Eigenduft. Es erinnert mich an den Sommer, an den Strand, das Meer und Freiheit. Alles was ich mag«, ergänzte ich und Colins Augen funkelten mich an.
Seine braunen Augen erinnerten mich ebenfalls an den Sand am Strand und seine meist zersausten Haare an die Wellen des Meeres. Wie konnte ein Mensch nur so perfekt sein?
»Wenn du nur wüsstest, wie gut du riechst.« Colin sah mich liebevoll an. »So, wie als wenn man gerade aus der Dusche kommt und man sich so frisch, wie schon lange nicht mehr fühlt, oder wie die Luft nach dem Regen und manchmal auch wie Vanille. Und deine Augen, oh Gott. Sie erinnern mich an den Himmel, blau und strahlend. Ich könnte mich nie an ihnen satt sehen. Lustig, wenn man bedenkt, dass dein Name Sky ist. Es passt einfach perfekt zu dir. Du bist genau so faszinierend, wie der Himmel.«
Ich hätte niemals gedacht, dass Colin so über mich dachte. Ich dachte immer ich hätte keinen Duft und wenn dann keinen schönen. Meine Augen mochte ich ebenfalls noch nie, doch Colin brachte mich dazu, mich so zu sehen, wie ich es noch nie getan hatte.
Ich spürte seinen Blick, spürte die Verbundenheit zwischen uns und das Gefühl von Vertrauen. Colin kam mir näher und hielt seine Hand an meiner Wange. »Gott, du bist wunderschön«, murmelte er mehr zu sich selber, als zu mir.
»Colin, du bist wohl eher der perfekte unter uns.« Ich war nicht perfekt, war es noch nie und würde es auch nie sein. Doch Colin, oh Gott, Colin war anders als jeder andere. Er zog mich immer in seinen Bann und er schien perfekt zu sein für mich.
Colin lachte kurz, was mich innerlich beben ließ. »Nein.«
Ich wollte gerade etwas erwidern, wollte sagen, dass er perfekt ist. Wollte sagen, dass nichts an ihm unperfekt ist, doch ich kam nicht mehr dazu, denn seine weichen Lippen berührten meine und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment fallen würde. Seine Lippen passten sich meinen an und er zog mich an der Taille zu sich, während ich meine Hände um seinen Nacken legte. Seine Lippen schmeckten nach süßen Weintrauben und etwas nach dem Meerwasser. Ich wollte gar nicht mehr aufhören ihn zu küssen, da ich mich in dem Moment so verbunden mit ihm fühlte, wie noch nie zuvor. Ich hatte das Gefühl, dass seine Lippen die Luft zum Atmen waren und ich gerade nicht atmen konnte. Ich brauchte es, unbedingt.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro