Glück
Kapitel 27 - Glück
Shoto POV.
"Ich hab eigentlich keine großen Vorstellungen, wie die Hochzeit gestaltet werden soll...." murmelte ich.
"Echt nicht?" fragte Mitsuki schon fast enttäuscht.
"Ja..... Ich hab mich noch nie damit beschäftigt und der Antrag kam auch ziemlich....überraschend. Ich glaube, solange Katsuki da ist, ist mir alles andere egal."
"Das ist ja süß! Ihr seid wirklich total verliebt ineinander...." quietschte Nejire aufgeregt.
Dann räusperte sie sich und nahm ein Blattpapier zu Hand.
"Normalerweise haben meine Kunden schon immer eine genaue Vorstellung von ihrer Hochzeit, also wird das jetzt vielleicht etwas länger dauern, aber das ist ja nicht so schlimm." lächelte sie.
Ich nickte schüchtern.
Manchmal fühlte es sich komisch an, zwischen vielen Leuten zu sitzen, die eigentlich viel höher gestellt waren als ich. Sie besaßen viel Geld und hatten eine angesagte Position. Ohne Katsuki an meiner Seite fühlte ich mich hier manchmal fehl am Platz.
Aber da ich wusste, dass ich mich die nächsten Jahre daran gewöhnen musste, versuchte ich, diese Gedanken irgendwie zu verdrängen. Immerhin heiratete ich den Prinzen, also war ich doch dann auf der gleichen Höhe wie sie, oder?
"Okay. Wir sprechen natürlich auch nachher nochmal mit Katsuki. Er ist kann ja gerade nur nicht. Uhm..... Fangen wir doch mal damit an, wen du denn einladen möchtest..."
-
Ich wusste, dass Katsuki mit seinem Vater im Trohnsaal war und redete. Doch da ich mich hier immer noch nicht wirklich auskannte, irrte ich etwas in den Gängen entlang, bis ich endlich auf einem Flur herauskam, von dem ich wusste, wo ich mich nun befand. Dieses Schloss war echt riesig. Ob ich mich da jemals dran gewöhnen könnte?
Nervös lächelte ich die Angestellten an, denen ich begenete. Zwischendurch musste ich auch welchen ausweichen, da sie es besonders eilig hatten. Plötzlich stieß ich mit jemandem zusammen, der daraufhin zu Boden fiel.
"Oh nein, tut mir leid-"
Ich stockte, als ich sah, dass es Momo war, die ich angerempelt hatte. Sie sah auf und grinste breit, als sie mich erkannte.
"Shoto, richtig?"
Ich nickte leicht. Ich mochte sie nicht wirklich..... Was sie in der Bibliothek abgezogen hatte, hatte Katsuki zwar ziemlich süß eifersüchtig werden lassen, doch in mir ziemliches Unwohlsein ausgelöst. Was genau wollte sie von mir?
Ich half ihr hoch und sie richtete ihre Kleidung. Nervös versuchte ich, an ihr vorbei zu gehen, doch sie stellte sich mir in den Weg. Sie war ein paar Zentimeter größer als ich, etwas kleiner als Katsuki, und lächelte lasziv.
"Weißt du....." Sie drehte eine Haarsträhne zwischen ihren Fingern. "Wir wissen beide, dass der Prinz sehr heiß ist. Aber wir wissen auch beide, dass du ihn doch aufgrund des Geldes heiratest. Also könnten wir doch auch....-"
"Nein!"
Sie sah mich leicht überrascht an, als ich ihr ins Wort fiel. Ich wusste selbst nicht, woher das Selbstbewusstsein in meiner Stimme kam, den ich war unglaublich nervös, was als nächstes passieren würde.
Doch ich wollte nicht darauf hoffen, dass Katsuki zufälligerweise genau jetzt hier auftaucht und mir half. Ich wollte auch mir selbst helfen können.
"I-ich liebe Katsuki über alles und ich heirate ihn ganz sicher nicht wegen des Geldes, sondern aus Liebe! Also hör auf damit, ich will nichts von dir, schon allein weil du eine Frau bist."
Ich sah ihr fest in die Augen und konnte darin ihren Unglaube über mein plötzliches Selbstbewusst sein sehen. Doch dieser Unglaube verschwand schnell wieder.
"Du brauchst mir nichts vor machen. Ich weiß doch, dass du ganz scharf auf mich bist. Niemand kann mir wiederstehen."
Sie kam einen Schritt auf mich zu und legte eine Hand auf meine Wange.
"So eine Chance bekommst du nicht alle Tage.... Wir können ganz einfach in der Bibliothek verschwinden und keiner wird etwas davon mitbekommen."
Ich schüttelte den Kopf und schlug ihre Hand weg.
"Finger weg! Wenn das einer bei mir machen darf, dann Katsuki! Und jetzt hau ab, ich will verdammt nochmal nichts von dir!"
Sie stampfte wie ein kleines Kind trotzig mit dem Fuß auf und sah mich wütend an.
"Das wirst du noch bereuen, du wist schon sehen!"
Dann drehte sie sich um und ging. Ich atmete erleichtert auf und die Angst vor ihr wich einem gewissen Stolz, dass ich mich selbst hatte verteidigen können.
Ich lief den Flur weiter nach unten und als ich gerade bei der Mamortreppe ankam, die in die Eingangshalle führte, von wo man in den Trohnsaal kam, sah ich Katsuki, der den Saal verließ. Er hob seinen Kopf und als er mich sah, strahlte von einem Ohr über das andere und lief die Treppen zu mir hoch.
"Hey.... Ich hoffe doch, meine Mutter und diese Nejire haben dich nicht zu sehr genervt."
"Nein, gar nicht." antwortete ich lächelnd.
Er legte seine Arme um mich und lächelte mich so überglücklich an, dass ich nur zurück lächeln konnte.
"Du bist so glücklich.... Ist was mit deinem Vater?" fragte ich.
"Er akzeptiert dich und ist mit der Hochzeit einverstanden." erzählte mir der Blonde und ich bekam große Augen.
"Echt?!" rief ich aufgeregt und er nickte.
Ich fiel ihm um den Hals und mein Herz klopfte unglaublich schnell. Nein, niemals würde ich ihn nur wegen Geld heiraten. Dafür liebte ich ihn zu sehr.
-
"Und dann findet der Hochzeitstanz statt." sagte Katsuki.
Wir saßen im Bett und sprachen über den Ablauf der Hochzeit. Draußen war es schon stockdunkel, doch ich war irgendwie noch gar nicht müde....
"Hochzeitstanz? Ich kann gar nicht tanzen..." murmelte ich.
"Tanzen ist gar nicht so schwer. Und es ist auch nicht schlimm, wenn du es nicht perfekt kannst."
"Aber...ich hab noch nie solche Tänze getanzt, wo du eine feste Schrittfolge hat und... ach, das ist mir alles viel zu kompliziert!"
Katsuki schmunzelte und kletterte kurzerhand aus dem Bett.
"Komm mal mit."
"Wohin?"
"Vertrau mir einfach."
Ich sprang auch aus dem Bett und folgte ihm. Auf dem Gang nahm er meine Hand und ließ sie nicht mehr los, was ich beruhigend fand. Tagsüber waren die ganzen Flure und Gänge ja schon riesig, aber nachts waren sie nur noch unheimlich.
Barfuß liefen wir über den Teppich, der überrall auf dem Boden lag, und ich hatte keine Ahnung, wo wir überhaupt hin liefen.
Irgendwann blieb Katsuki vor einer großen Flügeltür stehen und stieß sie auf. Mit offenem Mund starrte ich die Halle an, die einfach nur riesig war. Ich empfand den Trohnsaal ja schon als groß, aber dieser hier war sicher doppelt so groß.
"Das ist der Ballsaal. Hier wird dann die Feier stattfinden. Also auch der Hochzeitstanz." sagte Katsuki und schloss die Tür wieder hinter uns.
"Aber ich kann nicht tanzen-"
Wortlos zog Katsuki mich an sich. Meine eine Hand legte er auf seine Schulter und die zweite nahm er in seine. Eine seiner Hände legte sich an meine Hüften. Unsicher sah ich ihn.
"Du musst mir nur folgen."
Ich trat ihm zwar häufiger auf den Fuß oder stolperte zwischendurch, aber schnell war es viel einfacher, als ich gedacht hätte.
"Und jetzt sieh mich an."
Ich hob meinen Kopf, bisher hatte ich auf unsere Füße gestarrt, damit ich seinen Schritten folgen konnte, und blickte in seine roten Augen. Sofort legte sich eine innere Ruhe auf mich und ich musste lächeln.
"Siehst du? Ist doch gar nicht so schwer."
"Mh..... Vielleicht."
Er legte nun auch seine zweite Hand an meine Hüfte und während unsere Lippen sich zu einem Kuss verbanden, schlang ich meine Arme um seinen Hals.
Obwohl es mitten in der Nacht war, war ich hellwach, durch das ganze Glück in meinen Körper, dessen Grund mich gerade küsste.
"Ich liebe dich so sehr, Katsuki...."
"Ich liebe dich mehr..."
1257 Wörter
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