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Neues Leben 5

Ich war unglaublich nervös. Heute war es schon so weit. Timo würde vor der Tür stehen und dann würden wir den Abend zusammen verbringen sowie seine morgige Mittagspause.
Ich fühlte mich fast wieder wie ein Teenager vor seinem ersten Date, obwohl wir uns schon seit zehn Jahren kannten und schon auf unzähligen Dates waren.

Diesmal fühlte sich einfach so anders an.

Es fühlte sich beinahe wie eine letzte Chance an.

Wenn das nicht funktionierte, dann wäre selbst eine Freundschaft zwischen uns nicht mehr möglich. Dann würde ich Timo komplett verlieren und auch, wenn ich die letzten Monate gänzlich ohne ihm war, konnte ich mir ein Leben ohne ihm einfach nicht vorstellen.

Ich wusste, dass ich noch vor wenigen Tagen, alleine leben und alleine Erfahrungen machen wollte, aber je mehr ich darüber spekulierte, desto weniger wollte ich alleine sein.

Zumindest nicht ohne Timo.

Um meine Nervosität etwas zu zügeln, hatte ich mir extra einen langen Einkaufszettel geschrieben, damit ich meinen freien Tag im Supermarkt verbringen konnte, um meine Nerven etwas zu beruhigen und mich auf andere Gedanken zu bringen. Außerdem konnte ich Timo so eine Lasagne aus frischen Lebensmitteln zubereiten, damit sie auch wirklich lecker wurde.

Trotz meinen Hoffnungen, schlug mir mein Herz auch im Getränkeladen noch bis zum Hals und als ich dann den Supermarkt betrat, wurde es auch nicht besser. Eher im Gegenteil.
Vor dem Süßigkeitenregal hatte ich das Gefühl gleich einen Herzinfarkt zu bekommen, weil mich der heutige Abend und die Vorstellung, dass Timo die Süßigkeiten, die ich jetzt einkaufte, essen würde, völlig aus der Bahn schmissen.

Ich konnte gar nicht verstehen, warum ich so nervös war. Woher kam diese Nervosität? Ich kannte Timo in und auswendig und trotzdem hatte ich urplötzlich das Gefühl vor etwas neuem zu stehen.
Als würden wir uns nicht schon seit zehn Jahren kennen.

Völlig in Gedanken verloren, starrte ich unschlüssig die bunten Verpackungen an und spekulierte, was auch mir schmecken könnte, als plötzlich jemand in mich hinein stolperte, sodass ich beinahe Kopf voran in die Reihen voller Gummibärchen fiel.
Nur mit viel Glück, konnte mich der fremde Mann noch am Arm erwischen und mir zurück zum Gleichgewicht verhelfen.

"Entschuldigen Sie bitte." Er schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln und verzog leicht das Gesicht, als er bemerkte, dass ich vor Schreck etwas aus meiner Hand hab fallen lassen.
Er kniete sich sofort hin und sammelte die verstreuten Süßigkeitenpackungen auf. "Gott, das tut mir so leid. Ich habe Sie ehrlich übersehen. Das wollte ich nicht."

"Das passt schon. Es ist ja nichts passiert", lächelte ich als ich vollends realisiert hatte, was geschehen war, und ging ebenfalls in die Hocke und den Rest noch vom Boden aufzuheben.
Ich legte sie in meinen Einkaufswagen und er legte den Teil, den er aufgesammelt hatte, ebenfalls hinein.
"Ziemlich viele Süßigkeiten", schmunzelte er und auch ich musste zustimmend nicken, als mir das Ausmaß bewusst wurde.

"Ja... Vielleicht etwas zu viele", murmelte ich und griff nach ein paar Packungen und stellte sie zurück ins Regal.
Der Mann beobachtete das nur lachend.

"Ich bin übrigens Erik." Er hielt mir lächelnd die Hand entgegen, die ich gleich ergriff. "Und das eben tut mir wirklich leid."

"Simon", stellte ich mich vor und erwiderte sein Lächeln. "Wie gesagt, kein Problem."

Seine dunklen Augen blitzen vergnügt, sein sympathisches Lächeln wurde von einem dunklen Bartschatten umrandet und seine leicht grau melierten Haaren waren ordentlich zurückgekämmt. Er trug einen schwarzen Anzug und wirkte, wenn ich ihn recht betrachtete, als wäre er in Eile. Wahrscheinlich war das eben seine Mittagspause, bevor er wieder irgendwo hin musste.

"Darf ich Sie als Entschädigung vielleicht auf einen Kaffee einladen?"

Seine Frage traf mit etwas unvorhergesehen und völlig unvorbereitet, spürte ich, wie mein Mund aufklappte. Ich brauchte einen Moment und zu begreifen, was er gesagt hatte.

Mensch Simon. So durch den Wind warst du schon lange nicht mehr.

Erik nahm meine Sprachlosigkeit offenbar anders auf, denn sein freudiges Lächeln, bröckelte leicht, ehe plötzlich Erkenntnis in seinen Augen aufkeimte.

"Oh, das tut mir so leid. Ich wollte Sie nicht in eine unangenehme Situation bringen. Wenn Sie nicht an Männern interessiert sind, dann ist das klein Problem. Wirklich. Gott, das tut mir so leid", begann er sichtlich nervös zu plappern, was mir augenblicklich ein Lächeln auf die Lippen trieb.

"Alles gut. Ich bin durchaus an Männern interessiert", ließ ich ihn wissen. "Ihre Frage hat mich nur etwas unvorbereitet getroffen", gestand ich meinem Gegenüber, der im selben Moment beinahe erleichtert ausatmete, während meine Wagen spürbar heiß wurden.

"Gott sei Dank. Ich würde gerne behaupten, dass ich nur in Sie gelaufen bin, weil Sie mich gleich so in Ihren Bann gezogen haben, aber das wäre gelogen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass es passiert ist." Ein keckes Grinsen trat auf seine Lippen, als er in der Innentasche seines Jacketts zu kramen begann und mir plötzlich einen paar kleine Scheine entgegen hielt.

"Ich habe jetzt noch einen Termin, aber wieso treffen wir uns nicht in einer Stunde wieder hier vor dem Supermarkt und ich zeigen Ihnen ein schönes Café?", fragte er lächelnd hielt mir ohne auf eine Antwort zu warten die Scheine entgegen. "Und kaufen Sie die Süßigkeiten. Jeder hat sich mal etwas Süßes verdient." Er zwinkerte mir lächelnd zu und warf im nächsten Moment einen gehetzten Blick auf seine Armbanduhr.

"In einer Stunde vor dem Supermarkt", bestätigte ich ihm lachend und winkte in Richtung Ausgang. "Jetzt gehen Sie schon, Erik, bevor Sie zu spät kommen." Irgendwie hatte mich seine etwas verpeilte Art innerhalb weniger Augenblicke richtig aufgeheitert und mir meine schier endlose Nervosität genommen.

"Gut, dann bis später, Simon", lächelte er und warf mir, bevor er hinter den Supermarktregalen verschwand, noch ein weiteres Lächeln zu.

So kam es, dass ich eine Stunde später, nachdem ich meine Einkäufe nach Hause gebracht und mich noch etwas frisch gemacht hatte, vor dem Supermarkt stand und auf Erik wartete, der nur wenige Momente später zu mir stieß.

"Ich freue mich so, dass Sie hier sind, Simon", strahlte der scheinbare Geschäftsmann und zog seine Krawatte, die in seiner Eile etwas durcheinander gekommen war, wieder zurecht. Diesmal trug er über seinem Jackett noch einen Mantel, der für die herbstlichen beinahe winterlichen Temperaturen eher angebracht war.

"Ich muss mich ja für die Süßigkeiten erkenntlich zeigen", schmunzelte ich und folgte Erik, der mir eben das mit der Hand andeutete. Gemütlich schlenderten wir die Straße hinunter direkt in Richtung Innenstadt.

"Ach, Sie sind nur gekommen, weil ich Ihnen Süßigkeiten gekauft habe?" Erik fasste sich theatralisch an die Brust und tat verletzt, was mir augenblicklich ein lautes Lachen entlockte.

"Irgendwie muss ich Ihnen das Geld ja zurückzahlen." Ich zuckte mit den Schultern und zwinkerte ihm verspielt zu. Die Geste überraschte den Geschäftsmann derart, dass ihm wohl die Worte im Hals stecken blieben und er zu husten begann, ehe er wild den Kopf schüttelte.

"Simon, Sie dürfen mir doch nicht einfach so zuzwinkern", keuchte er empört und entlockte mir damit nur noch ein Lachen.

Auch den restlichen Weg über kamen wir von einem Lacher zum nächsten, sodass mir bereits die Bauchmuskeln schmerzten, als wir ein kleines Café betraten.
Es war sehr gemütlich gehalten. Bequeme Sessel, Sitzsäcke und urige Sofas zierten den Innenraum und bunt gemischte Beistelltische ließen es beinahe wie einen Secondhandladen wirken. Dafür strahlte dieses kleine, ruhige Café jedoch einen besonderen Charme aus.

Erik ließ sich auf einem roten Sessel nieder, der an einem dreieckigen Holztisch stand, dessen Ecken über die Jahre schon sehr abgeschlagen wurden, und er somit nur noch wage an die ursprüngliche Form erinnerte. Der Sessel gegenüber war mit Samt überzogen, der eine kräftige Petrolfarbe hatte und damit im heimeligen Licht mystisch schimmerte.

"Es ist hier richtig urig", lächelte ich und sah mich begeistert weiterhin um. Auch an den Wänden hingen zahlreiche Bilderrahmen, Wanduhren und Schallplatten, wovon leider einige bereits an manchem Stellen herausgebrochene Ecken hatten, was jedoch den Flair nichts abtat.

"Ja, oder? Mir gefällt es hier auch sehr gut. Und obwohl ich eigentlich ein Kaffeetrinker bin, bevorzuge ich hier die heiße Schokolade. Die kann ich an Tagen wie heute nur empfehlen."
Mit einem kurzen Blick aus den Fenster stellte ich betrübt fest, dass es bereits wieder zu regnen angefangen hatte. Zumindest hatten wir es trocken hierher geschafft.

Die heiße Schokolade stellte sich wirklich als ungemein lecker heraus, sodass ich eine Stunde und einen hausgemachten Kürbiskuchen später schon meine zweite Tasse hatte und meine Hände lachend daran wärmte.
Die Gespräche mit Erik waren sehr unterhaltsam und ungezwungen, es gab keine unangenehme Stille und wir lachten viel miteinander.
Irgendwann hatte ich ihm sogar das Du angeboten, sodass das Gespräch noch zwangloser werden konnte.
Ich genoss die entspannte Atmosphäre zwischen uns und konnte dabei wirklich zur Ruhe kommen. Die Aufregung der letzten Stunden war weit gefehlt und auch mein rappel voller Kopf hatte endlich etwas auf Durchzug gestellt, sodass ich mich gänzlich auch Erik konzentrieren konnte.

Er war tatsächlich Geschäftsmann. Abteilungsleiter in einem mittelständischen Unternehmen nicht weit vom Supermarkt weg, in dem wir uns kennengelernt hatten, um ausführlich zu sein.
Er ging schon auf die Vierzig zu, genauer wollte er es mir nicht beichten, aber die Art, wie sich seine Wangen rot gefärbt hatten, ließ mich auch vom bohren absehen. Er ist bisexuell und war mit einer Frau verheiratet, ehe sie sich vor sieben Jahren haben scheiden lassen. Aus dieser Ehe geht auch sein Sohn Maxim hervor, der nächsten Monat sechzehn Jahre alt wird.

Erik war anfangs etwas verhalten und hatte wohl lange spekuliert, ob er mir von Maxim erzählen sollte, aber meine lockere Reaktion hatte ihm offenbar die Angst genommen, denn danach erzählte er ganz fröhlich von den Flausen, die sein Teenagersohn im Kopf hatte.

Die Zeit mit Erik verging wie im Flug und als wir beide unsere Tassen ausgetrunken hatten und Erik die Bedienung zum abkassieren herwinkte, keimte in mir der Wunsch auf noch etwas länger sitzen bleiben zu können. Ich hatte es mit ihm hier sehr genossen.

"Ich zahle", rief ich perplex aus, als Erik seinen Geldbeutel zückte, kaum hatte die Bedienung den Preis genannt.

"Ich habe dich eingeladen." Erik schüttelte den Kopf und bevor ich noch einmal irgendwie protestieren konnte, hatte er der Bedienung bereits das Geld samt Trinkgeld in die Hand gedrückt.

Ich brummte unbegeistert.
"Sieht wohl so aus, als müssten wir nochmal ausgehen." Ich zuckte entspannt mit den Schultern und wickelte mir gespielt gelassen meinen Schal um den Hals.
Meine Aussage ließ Erik, der sich ebenfalls gerade wieder anzog, jedoch in seiner Bewegung inne halten und überrascht zu mir sehen.

"Wieso schaust du mich so überrascht an?", schmunzelte ich und schüttelte über Eriks Gesichtsausdruck nur den Kopf. Seine Augen, die ihm aus dem Kopf zu fallen drohten, sein Mund, der einen Spalt offen stand, und seine Augenbrauen, die überrascht in die Höhe gezogen waren.

"Ich war mir nicht sicher, ob das für dich wirklich ein Date war", gab er schüchtern zu, als er sich wohl vom ersten Schock erholt hatte, "Aber ein weiteres Treffen... ein weiteres Date würde mich sehr freuen. Ich mag dich, Simon, und ich würde dich sehr gerne besser kennenlernen."

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