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Neues Leben 4

"Wie geht es jetzt weiter?", fragte Lukas und setzte seine Kaffeetasse an seine Lippen. "Wollt ihr es nochmal versuchen?"

Es war natürlich klar, dass das Gespräch früher oder später auf mich und Timo fallen würde, sobald ich meinen Bruder wieder besuchte, aber dennoch hätte ich mir gewünscht, dass es noch länger dauern würde.

Ella lag auf meinem Arm und saugte genüsslich an ihrem Fläschchen. Eine ihrer kleinen Hände lag auf meiner Hand, die andere hatte sie zu einer süßen Faust geballt. Sie war einfach unglaublich süß und es fiel mir wirklich schwer den Blick von ihr zu nehmen. Am liebsten würde ich sie meinen gesamten Besuch über nur anschauen und im Arm halten.
Meinem Bruder ging es mit seiner Tochter ähnlich. Er musste wirklich mit sich kämpfen, dass er beim sprechen mich und nicht sie ansah.

"Nein.", antwortete ich nach einigen Augenblicken. "Ich denke schon, dass er die Hoffnung hatte, aber ich genieße mein Leben gerade.", offenbarte ich meinem Bruder und riss meinen Blick von Ella.
"Ich vermisse ihn unglaublich und es fällt mir schwer ihn nicht über jede Kleinigkeit in meinem Leben zu informieren, aber es geht mir gut damit. Seit wir uns ausgesprochen haben, fühle ich mich befreit und als könnte ich wieder aufatmen."

Lukas nickte verstehend. Nach unserer Begrüßung heute hatte er sich zu aller erst bei mir entschuldigt, dass er Timo meine Adresse gegeben und mir dann nicht einmal Bescheid gesagt hatte, aber ich nahm es ihm nicht übel.
Eher das Gegenteil. Ich war wirklich froh, dass Timo und ich dieses Gespräch geführt hatten, denn nur so konnten wir das, was da noch zwischen uns war, endlich aus der Welt schaffen.

Ich fühlte mich beinahe erleichtert und, wie ich es Lukas gegenüber schon erwähnt hatte, befreit.
Nicht, weil ich Timo jetzt 'los' war, sondern, weil wir alles was unausgesprochen zwischen uns war angesprochen hatten.

Obwohl ich fast jede Nacht von Timo träumte, ging es mir gut und ich konnte mit frischer, neuer Energie mein Leben wieder etwas in die richtigen Bahnen lenken.
Seit unserem Gespräch waren zwei Wochen vergangen, die mit Abstand die produktivsten Wochen seit langem waren. Ich hatte restliche Baustellen in meiner Wohnung vollendet, weitere Bilder aufgehängt, die letzten Umzugskartons zum Recyclinghof gefahren und mein Schlafzimmer noch einmal neu arrangiert, da es mir so von Anfang an besser gefallen hätte.
Ich war viel mit Ponca unterwegs und hatte wieder zahlreiche Telefonate mit meiner Mutter, der meine positive Gemütsänderung ebenfalls nicht entgangen war. Mittlerweile hatte sie mehrmals erwähnt, wie froh sie war, mich wieder richtig lachen zu hören und dass sie sich freute, dass Timo und ich alles zwischen uns klären und nun unser Leben weiterleben konnten.

Mit Timo hatte ich seit dem keinen Kontakt mehr, aber das war wie bei einer langen Autofahrt mit der richtigen Person. Obwohl niemand etwas sagte, war es nicht unangenehm und so war es mit der Funkstille zwischen uns auch. Ich wusste, dass er ohne zu zögern ans Telefon gehen würde, wenn ich ihn anrufen würde, oder sofort auf eine Nachricht antworten würde, aber noch hatte ich keinen Grund mich bei ihm zu melden.

Ich vermisste ihn, ja, aber ich genoss mein schwereloses Singleleben viel zu sehr.

"Habt ihr noch Kontakt?", fragte er und rutschte auf dem Küchenstuhl etwas hin und her. Das Sitzen wurde langsam unangenehm und ich fände es angebracht, sobald Ella mit ihrem Fläschchen fertig war, aufs Sofa umzuziehen. Immerhin saßen wir schon recht lange hier.

"Nein, nicht direkt.", antwortete ich ehrlich.

"Irgendwie schon krass...", murmelte Lukas plötzlich. "Ihr ward zehn Jahre zusammen, habt zusammen gewohnt, kennt euch gegenseitig wahrscheinlich besser als jeder andere und jetzt habt ihr von heute auf morgen einfach Funkstille. Das stelle ich mir wirklich grausam vor.", setzte er fort und sah mir grübelnd entgegen.

Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Es ist auch irgendwie grausam.", bestätigte ich und seufzte leise.
"Manchmal würde ich schon gerne mit ihm sprechen."

"Warum machst du es dann nicht?", fragte mein Bruder überrascht und richtete sich wieder etwas auf. Wir mussten dringend auf die Couch. Wenn ich meinem Bruder so beim zappeln zu sah, schmerzte mein Rücken auf den harten Holz nur noch mehr.

Seine Frage überraschte mich etwas, sodass ich leicht zusammenzuckte und daraufhin sofort alarmiert zu Ella schaute, die sich davon jedoch nicht hatte stören lassen.
"Ich... uh... naja, ich war derjenige, der schlussendlich den Schlussstrich gezogen hat. Ich weiß nicht, ob ich ihn einfach anrufen kann...", druckste ich leise, ohne meinen Blick von meiner Nichte zu nehmen.

"Ach was, natürlich und wenn nicht, dann sagt dir das Timo schon. Aber ich bin mir sicher, dass er auch gerne mit dir reden würde. Ihm geht es sicher nicht anders wie dir."

Kurz sah ich zu meinem Bruder, ehe ich meinen Blick wieder senkte.
Ich wusste ja nicht so recht.
Wäre es wirklich eine gute Idee ihn anzurufen? Sollte ich vielleicht nicht erst mit einer Textnachricht anfangen? Ihn vorwarnen, dass ich ihn anrufen wollte?

Ich schüttelte über meine eigenen Gedankengänge den Kopf.
Ich vermisste Timo und hatte oft Dinge, die ich ihm erzählen wollte, warum also sollte ich mich selbst so einschränken und mich davon abhalten ihn anzurufen? Ich wollte doch ein freies Leben führen, warum machte ich mir dann selbst Vorschriften?

"Ich denke darüber nach.", murmelte ich in der Hoffnung, dass mein Bruder das Thema damit fallen ließ. Zum Glück war Ella kurz darauf mit ihrem Fläschchen fertig, sodass ihr Papa sie von meinem Arm nahm, sie etwas schunkelte bis sie ihr Bäuerchen machte und sie dann in ihr Kinderzimmer zum schlafen legte.
Während er weg war, machte ich es mir bereits auf dem Sofa bequem, bis er einige Augenblicke später mit dem Babyphone wieder herunter kam.

"Die Prinzessin ist sofort eingeschlafen.", erzählte er stolz und plumpste neben mir auf die Polster.

"Wenn sie wieder wach ist, können wir mit ihr und Ponca einen Spaziergang machen.", schlug ich vor und beobachtete aus dem Augenwinkel lächelnd, wie Poncanna bei ihrem Namen und dem Wort Spaziergang sofort den Kopf hob und leicht schief legte. Sie wusste genau, worüber ich gerade gesprochen hatte.

Lukas nickte und stimmte mir damit zu.

Zwei Stunden später spazierten wir gut eingepackt mit Ella im Kinderwagen durch Lukas Siedlung. Ponca schnüffelte eifrig, wedelte mir immer mal wieder freudig zu, wenn sie eine interessante Duftnote entdeckt hatte und hatte damit den größten Spaß bei unserem kleinen Ausflug.

Gemeinsamen mit seiner Ehefrau aßen wir noch etwas verfrüht zu Abend, ehe ich mich wieder auf den Heimweg machte. Dort leerte ich meinen Postkasten aus und stolperte dabei über ein paar Angebote der umliegenden Supermärkte. Neugierig blätterte ich im Aufzug grob durch die Seiten, als mein Blick am Sonderangebot der Woche hängen blieb.

Timos Lieblingsgummibärchen. Die, die ich nicht mochte.

Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich kurzerhand ein Foto davon machte es und Timo schickte.

Simon (Sa. 19:29 Uhr)
Soll ich wieder welche einkaufen?

Innerhalb weniger Minuten erfolgte die Antwort.

Timo (Sa. 19:32 Uhr)
Oh ja, bitte
Zwei Packungen sind schon leer

Ich musste grinsen. Timo war die größte Naschkatze, die ich kannte, deswegen wunderte mich das kein bisschen.

Ein zufriedenes Lächeln trieb sich auf meine Lippen als ich sie mit auf meine Einkaufsliste schrieb. Diesmal würde ich sie absichtlich kaufen und seltsamerweise kribbelten meine Fingerspitzen dabei freudig.
Wenn ich die Gummibärchen für ihn kaufte, hatte ich einen Grund ihn bald wiederzusehen.
Und das allein entlockte mir ein zufriedenes Seufzen.

Am Sonntag schlief ich gemütlich aus und wurde gegen neun von Poncanna im Bett besucht. Die alte Dame hatte sich klammheimlich unter meiner Bettdecke verkrochen und sich langsam immer weitet angekuschelt, bis ich grinsend begonnen hatte sie zu kraulen.
Eigentlich war ich kein Fan von Hunden im Bett, aber eine Runde Kuscheln würde mir gut tun.

"Na Ponci.", schmunzelte ich und schmiegte mich an ihr warmes Fell. Die Hündin wedelte begeistert und blieb ruhig liegen, genoss meine Streicheleinheiten sichtbar.

Irgendwann griff ich mein Handy vom Nachttisch und konnte mir ein glückliches Lächeln nicht verkneifen als ich eine ungelesene Nachricht von Timo sah.

Timo (So. 07:23 Uhr)
Guten Morgen Mon,
ich habe am Mittwoch einen Termin in deiner Nähe. Wollen wir vielleicht zusammen Mittagessen gehen? Oder einen Spaziergang mit Poncanna machen?

Ein breites Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und wie ein verliebter Teenager quietschte ich begeistert. Ponca sah überrascht auf und als sie merkte, dass ich voller Freude war, begann auch sie freudig zu wedeln.

Meine Hände zitterten als ich meine Nachricht tippte und noch einmal drüber las, bevor ich sie wegschickte.

Simon (So. 09:39 Uhr)
Guten Morgen Timo. Dass du schon so früh wach bist ;D
Mittwoch hört sich gut an. Wie wärs einfach mit beidem?

Die Antwort ließ etwas auf sich warten. Erst als ich beinahe mit meinem Frühstück fertig war und eine Runde mit Ponca drehen wollte, blinkte mein Handy auf.

Timo (So. 10:23 Uhr)
Ich schlafe nicht sonderlich gut, deswegen bin ich in letzter Zeit immer recht früh wach. Eigentlich ganz praktisch. Da schafft man viel mehr.
Ich habe die Pflasterfugen unserer Einfahrt heute Morgen entmoost. Jetzt sieht das wieder ordentlich aus. :)
Beides hört sich super an! Ich freue mich!

Er hatte was? Auf die Idee war nicht einmal ich gekommen und ich war der penible, ordentliche in unserer Beziehung. Es stimmte, die Fugen hatten es wirklich nötig mal gereinigt zu werden, aber ich hätte eher darüber spekuliert eine Firma zu beauftragen. Woher hatte Timo überhaupt die nötigen Geräte?

Und warum schlief er nicht gut? Er hatte nie Schlafstörungen. Er schlief immer wie ein Stein und das auch lange Zeit am Stück. Dass er plötzlich von selbst so früh wach wurde, irritierte mich.

Es irritierte mich so sehr, dass ich augenblicklich auf 'Anrufen' tippte.

"Hallo Simon.", hörte ich Timo vom anderen Ende lachen. "Schön, dass du anrufst."

"Hallo.", lächelte ich und lehnte mich etwas zurück. Es war schön seine Stimme zu hören. "Du schläfst immer wie ein Stein.", platzte es dann ungehalten aus mir heraus.

Kurz wurde es einen Moment still, ehe Timo sich leise räusperte.
"Zurzeit nicht, nein."

"Ist etwas passiert?", fragte ich alarmiert und setzte mich aus meiner entspannten Position wieder auf.

"Nein, nein. Nichts ist passiert. Ich-" Er stoppte sich selbst. "Ich vermisse dich nur.", murmelte er und seufzte leise. "Es fällt mir einfach schwer allein in diesem Haus zu sein."

Ich hielt die Luft an.
Ich wusste wie schwer es war alleine in diesem Haus zu sein, das wir eigentlich für uns gekauft hatten. Ich war so oft alleine, musste so oft allein in unserem Bett liegen und obwohl es wohl eine Genugtuung für mich sein sollte, dass Timo es nun am eigenen Leibe spürte, empfand ich nur Mitleid.
Er sollte sich nicht so fühlen, wie ich damals. Er sollte nicht das selbe durchmachen.

"Wann ist dein Termin Mittwoch?"

Timo reagierte überrascht auf meine Frage und entließ ein leises "Äh.". Es raschelte im Hintergrund und man hörte ihn altmodisch in seinem Notizbuch blättern.

"08:15 Uhr.", antwortete er schlussendlich.

"Möchtest du hier übernachten?" Die Frage kam schneller über meine Lippen als dass mein Gehirn sie überhaupt formulieren konnte. "Dann musst du nicht so früh aufstehen und hast weniger Stress. Der Berufsverkehr morgens ist Katastrophe, da kommst du nur gestresst an. Ich habe ein großes Sofa und genügend Platz. Ich habe morgens keine Eile, also hast du das Bad für dich.", haspelte ich plötzlich verängstigt vor seiner Antwort.

"Gerne." Ich hörte Timos Lächeln deutlich heraus und konnte nicht anders als ebenfalls breit zu strahlen.

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