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Grund 3

Seit dem Gespräch gestern Nacht haben wir kein Wort mehr gewechselt.
Ich war sauer auf ihn und er war sauer auf mich.

Es war Sonntagvormittag und ich hatte vom Bäcker extra Brötchen geholt. Irgendwie hatte ich da Bock drauf und obwohl es in Strömen regnete ging ich selber los, anstatt Timo zu wecken wie es ich es sonst immer getan hatte.

»Morgen.« Timo betrat die Küche. Nur in Boxershorts und T-Shirt.
Wie konnte ihm so warm sein? Ich trug eine lange Jogginghose um einen Pullover, weil mir einfach unglaublich kalt war.

»Morgen.«

Er machte sich einen Kaffee und setzte sich dann zu mir an den gedeckten Tisch.
»Du hast Brötchen geholt?«
Ich bestätigte das Offensichtliche mit einem Nicken und nippte wieder an meinem noch immer sehr heißen Tee.

Timo griff nach einem Vollkornbrötchen und beschmierte es mit Butter.
»Gut geschlafen?«

»Geht schon.«, antwortete ich leise. Eigentlich hatte nicht gut geschlafen.
Gegen halb sechs bin ich wach geworden und konnte dann nicht mehr einschlafen. Bis acht Uhr hab ich es mir dann auf der Couch bequem gemacht und habe Frühstücksfernsehen geschaut. Danach habe ich mich dann dazu entschieden Brötchen zu holen.

Er sah mich abschätzend an und wand sich dann wieder seinem Essen zu.
»Hast du geweint?«

»Nein. Wie kommst du darauf?«, fragend sah ich ihn an, während ich meine Hände an meiner warmen Teetasse wärmte.

»Deine Augen sind rot.«
Ich zuckte nur mit den Schultern.

Das restliche Frühstück verlief still.
Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und ich war froh, dass Timo nicht weiter nachgefragt hatte.
Denn ja, ich hatte geweint.
Heute Morgen beim Frühstücksfernsehen. Ungewollt musste ich dabei wieder an unser Gespräch gestern Nacht denken und fing daraufhin hemmungslos an zu weinen.

Ich vermisste die Zeit mit ihm.
Ich wollte ihm wieder nah sein. Ihn Küssen und Kuscheln. Ihn einfach für mich haben.

Ich beobachtete ihn, während er durch sein Handy scrollte.

»Bist du fertig?« Er nickte, woraufhin ich anfing den Tisch abzuräumen.
Würde ich ihn noch länger ansehen, würde ich wahrscheinlich wieder zu weinen anfangen.
Früher hat es mir nichts ausgemacht vor ihm zu weinen, aber jetzt irgendwie schon. Vor allem, wenn ich wegen ihm weinte.
Ich seufzte leise. Wann ist es so weit gekommen?

Timo stellte das Geschirr in die Spülmaschine und schaltete sie ein.

»Hast du heute irgendwas vor?«
Es war so still zwischen uns und ich hatte den Drang mich zu unterhalten.

»Ne. Jetzt dann geh ich duschen und mal schauen.«

»Du könntest die Wäsche machen.«
Hoffnungsvoll lächelte ich ihn an.

Er nickte. »Kann ich machen.«

Ich drückte die Kühlschranktür zu und ging zu ihm.
»Danke.« Zaghaft legte ich meine Hände seinen Nacken und zog ihn sanft zu mir.
Ich war plötzlich unglaublich aufgeregt, obwohl es eigentlich völlig normal war seinen Lebensgefährten zu küssen.
Aber ich konnte mich nicht einmal mehr an unseren letzten Kuss erinnern, so lange ist es schon wieder her.

Irritiert sah er mich an. »Was machst du?«

Verwirrt hielt ich inne. »Ich wollte dich küssen.«

Ein leises "Oh" kam von ihm. Er drückte seine Lippen kurz auf meine und drückte mich dann wieder weg.

»Was war das denn?« Ich stand grad völlig neben mir. Was war das bitte für eine Aktion?

»Ein Kuss.«, antwortete Timo als wäre es selbstverständlich.

»So küsst man seine Mutter.«, stellte ich klar. Was war nur los mit ihm?

Mit den Worten 'Ich küsse meine Mutter überhaupt nicht' verließ er die Küche und kurze Zeit später hörte man die Dusche angehen.

Was ist nur los mit ihm? War es für ihn wirklich so schlimm mich zu küssen?
Fand er mich eklig? Oder war ich ihm nicht mehr hübsch genug? Küsse ich schlecht?

Gestresst fuhr ich mir durch die Haare und versuchte mir die Tränen zu verdrücken. Ich versuchte das Geschehen zu verdrängen und räumte den Rest weg.
Danach sperrte ich mich in meinem Arbeitszimmer ein. Ich wollte nur noch meine Ruhe.

- - - -
»Simon, bist du da drin?« Timo klopfte an der Tür. Ich sagte nichts, sondern versuchte mich weiterhin auf das Dokument vor mir zu konzentrieren.

»Simon?« Er versuchte die Tür zu öffnen, scheiterte aber, da ich ja abgesperrt hatte.

»Warum hast du abgesperrt?« Er wartete kurz auf eine Antwort, die nicht kam.
Ich hörte ihn Seufzen.

»Ich weiß nicht, was für ein Waschmittel ich hernehmen soll.« Er machte tatsächlich die Wäsche. Ich bin beeindruckt.

»Das Pulver mit der grünen Verpackung für Buntwäsche.«, antwortete ich durch die verschlossene Tür hindurch.

»Da sind aber zwei grüne Verpackungen mit Pulver.«, brummte er verzweifelt gegen die Tür.

Ich seufzte genervt.
Ich sperrte die Tür auf und ging ohne ihn anzusehen an ihm vorbei die Treppe hinunter in den Waschraum.
Stumm stellte ich das richtige Pulver auf die Waschmaschine und wollte wieder nach oben verschwinden.

»Und wie viel?«
Ich drehte mich zu ihm um. Wollte er mich verarschen? Früher hat er die Wäsche auch gemacht, da wusste er es.

Ich öffnete die Packung, holte das kleine Schäufelchen heraus und drückte es ihm in die Hand.
»Eine volle Kappe.«

»Gestrichen oder gehäuft?« Er grinste mich an und da wusste ich das er mich wirklich verarscht hatte.
Meine Laune sank immer mehr gen Tiefpunkt. Das merkte jetzt auch Timo.

»Ach komm schon. Lächle ein bisschen.«
Seine warmen Finger legten sich um mein Kinn, damit ich ihn ansah. Er kam mir etwas näher und sah mir dabei fest in die Augen. Kurz dachte ich, er würde mich küssen, als er jedoch wieder breit zu Grinsen anfing, riss ich mich von ihm los.

»Sei doch nicht so ein Griesgram.«, murmelte er und wirkte beleidigt.

Ich sagte nichts und verschwand wieder in mein Arbeitszimmer. Diesmal sperrte ich nicht ab, hoffte innerlich aber trotzdem, dass er nicht herein kam.

Plötzlich klopfte es wieder.
»Ich bestell was von Asiaten. Willst du auch was?«

»Ja.«

Ich liebte asiatisches Essen. Timo auch und deshalb gab es das auch oft bei uns. Ich musste ihm nicht sagen, was ich essen wollte, weil ich jedes Mal das selbe bestellte.
Und nach knapp 10 Jahren Beziehung hatte selbst er es sich gemerkt.

Ein halbe Stunde später rief Timo mich zum Essen.
Wir aßen zusammen im Wohnzimmer, während der Fernseher lief. Der Tag war ziemlich schnell vergangen. Es war schon kurz vor 16 Uhr.

»Du hast ja meinen Pulli an. Fällt mir jetzt erst auf.« Timo begann zu lachen und stellte seinen leeren Teller auf den Tisch. »Steht dir.«, er zwinkerte mir zu und stand dann auf.

Perplex sah ich an mir herunter.
Tatsächlich das war sein Pullover.
Mit diesem kleinen Kompliment hatte er es tatsächlich geschafft, dass mein Herz schneller zu schlagen begann.

»Ich zieh mich jetzt an und geh dann noch bowlen.« Ich nickte nur.

Es dauerte nicht lange da stand er voll angezogen wieder im Wohnzimmer.
Ich starrte stur den Fernseher an, während Timo mich ansah.

»Willst du mitkommen?«

Überrascht sag ich ihn an. Er hatte mich schon lange nicht mehr gefragt, ob ich mitkommen möchte, wenn er etwas mit seinen Freunden unternahm.
Wenn, dann haben immer seine Freunde gefragt, aber das waren meistens nur Späße. Keiner von ihnen wollte mich wirklich dabei haben.

»Schön, dass du fragst, aber ich muss morgen früh aufstehen.« Entschuldigend lächelte ich ihn an. Er nickte.

»Gut, dann bin ich jetzt weg.«

Ich hörte wie er sich seine Schuhe anzog und eine Jacke nahm.

Kurz wurde es still. »Hast du meinen Geldbeutel gesehen?«

Timo kam wieder ins Wohnzimmer und sah sich suchend um.

»Nö.«, murmelte ich und rutschte in eine bequemere Position.

Er flüsterte ein 'Verdammt' und lief die Treppe nach oben. Ich hörte ihn oben herum laufen, achtete aber bald nicht mehr darauf, da die Nachrichten losgingen.

»Ich finde ihn nicht.« Bestürzt ließ er sich auf die Couch fallen. »Hast du ihn wirklich nicht gesehen?«

Ich verstand ihn kaum, weil er ins Polster nuschelte.

»Ne, wirklich nicht.« Er seufzte genervt und setzte sich wieder auf.

»Kannst du mir bisschen Geld leihen? Du bekommst es zurück sobald ich meinen wieder gefunden hab.« Bittend sah er mich an.

Ich nickte. »Meiner liegt in der Küche. Es müssten 50€ drinnen sein, die kannst du mitnehmen.«

»Geil! Danke!« Er sprang von der Couch und stürmte in die Küche.

Mit einem 'Danke nochmal' lief er wieder zur Haustür.

»Timo warte. Einen Abschiedskuss.«, rief ich noch und ich wusste, dass er es gehört hatte, aber er zog die Haustür dennoch ins Schloss.

Früher hatte er den Abschiedskuss nie vergessen. Auf die Wange oder auf die Lippen. Manchmal auch auf den Handrücken, aber er hatte es nie vergessen.
Mit der Zeit wurden sie aber immer rarer und irgendwann ganz weg.

In meinem kompletten Leben hatte ich eigentlich nur Timo geküsst. Mal abgesehen von den Küssen die man seiner Mutter oder Oma gab. Aber richtige Küsse hatte ich nur mit Timo geteilt.
Ich hatte auch nur Sex mit ihm. Er war mein Erster und Einziger. Bis jetzt zumindest noch.

Ich wusste, dass ich weder sein Erster noch sein Einziger war. Dafür war ich aber der Erste und auch der Einzige mit dem er sich jemals auf eine Beziehung eingelassen hatte.
Mit meinem frischen 17 Jahren damals, war ich ziemlich stolz, weil ich den damals 21-Jährigen Timo um den Finger gewickelt hatte.
Und in einigen Monaten sind wir jetzt 10 Jahre zusammen. Eine enorme Zahl.
Ein ganzes Jahrzehnt habe ich schon mit diesem Kerl verbracht. Mit Höhen und Tiefen, aber bis jetzt haben wir uns immer wieder gefangen.
Aber jetzt mit noch 26 und schon 31 Jahren war das Leben nicht mehr so einfach wie früher.

Ich gähnte. Es war zwar noch nicht spät, aber müde war ich trotzdem.

- - - -
Die Haustür wurde aufgesperrt. Timo war wieder zuhause.

»Du bist ja noch wach?« Er hatte das Wohnzimmer betreten und setzte sich neben mir auf die Couch. Er kramte in seiner Hosentasche und reichte mit 30€ und ein bisschen Kleingeld.
»20 bekommst du dann morgen noch.«

Ich nickte.

Still saßen wir nebeneinander und sahen das Ende des Filmes den ich mir angeschaut hatte. Er war ziemlich interessant, weshalb ich noch nicht ins Bett gegangen war.

Irgendwann gingen wir dann gemeinsam nach oben. Nacheinander putzen wir unsere Zähne und legten uns ins Bett.
Ich stellte meinen Wecker wie gewohnt auf halb sechs und schaltete meine Nachttischlampe aus. Timo tippte noch auf seinem Handy herum, ehe er es beiseitelegte und sein Licht ebenfalls ausschaltete.

»Timo?«, flüsterte ich in die Dunkelheit des Raumes.

»Ja?«

Ich drehte mich in seine Richtung und tastete nach ihm.

»Was machst du?«

»Ich suche dich.«, antwortete ich und traf auf seine Hand. Sanft drückte ich sie und rutschte etwas zu ihm.

Er wiederholte seine Frage. »Was machst du?«

»Ich will einen Gute Nacht Kuss.«

Nachdem ich mit meiner Hand seine Wange gefunden hatte - er hätte mir ruhig etwas helfen können - lehnte ich mich zu ihm hinunter und drückte meine Lippen auf seine.
Zaghaft bewegte ich meine Lippen und kurz darauf erwiderte er sanft.
Gott, hatte ich es vermisst ihn zu küssen.

Seine Hände griffen nach meiner Hüfte und - entgegen meinen Erwartungen - drückte er mich vorsichtig weg.
»Wir sollten schlafen.«

Ich sagte nichts, sondern rutschte wieder von ihm weg, zurück auf meine Seite. Ich drehte ihm den Rücken zu und rutsche noch ein Stück an den Rand. Ich wollte so viel Abstand zwischen uns bringen wie möglich.

Warum war es plötzlich so schwer für ihn mir nah zu sein?
Was hatte sich verändert?

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