Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Grund 15

Meine Augen brannten höllisch als ich am nächsten Morgen von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde.
Der Schmerz trieb mir wieder neue Tränen in die Augen, was wiederum zu mehr Schmerzen führte.
Ein Teufelskreis.

Stöhnend drehte ich mich auf den Rücken und fixierte die weiße Decke über mir. Die ganze Nacht hatten sich meine Gedanken um Timo gedreht.
Obwohl ich versucht hatte ihn aus meinem Kopf zu verbannen.

Aber selbst am nächsten Tag nach einer Mütze Schlaf spuckten noch seine Wörter in meinem Kopf und lösten abermals die gleichen Gefühle aus wie gestern Abend.

Ja, er war betrunken und das nicht zu knapp, aber das rechtfertigte rein gar nichts.

Es dauerte eine Ewigkeit bis ich mich endlich aus dem Bett hieven konnte, dann jedoch wieder auf der Bettkante sitzen blieb.
Wollte ich heute wirklich in die Arbeit gehen?
Ich hatte mich noch nicht im Spiegel gesehen, aber gut konnte ich nicht aussehen.

Allein beim durchs Gesicht streichen konnte ich meine geschwollenen Augen spüren. Verdammt.

Vielleicht würde eine kalte Dusche helfen. Mein Blick schweifte kurz zur Digitaluhr auf meinem Nachttisch. 7:17 Uhr. Perfekt, dann hatte ich noch etwas Zeit.

Erst nach der Dusche wagte ich einen Blick in den Spiegel. Meine Augen waren verdammt rot und blinzeln schmerzte unglaublich, aber immerhin hatte die Schwellung etwas abgenommen.

Ich wollte nicht darüber nachdenken was gestern Abend passiert war. Ich würde es am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen. Komplett löschen.
Doch selbst die leere Bettseite erinnerte mich daran.

Hoffentlich war Timo mit seinen Freunden irgendwo hin und hatte nicht zuhause geschlafen. Ich wollte ihm nicht begegnen. Ihm zeigen, dass ich tatsächlich geweint hatte. Ich wollte ihm diese Genugtuung nicht geben.
Aber mein Magen knurrte was mich unweigerlich daran erinnerte, dass ich gestern kein Abendessen hatte.
Ich betete einfach zu Gott, dass Timo nicht da war.

Ich zog mir eine Jeans, ein T-Shirt und einen großen Pullover an, der mich beinahe ganz verschlang. Gerne würde ich tatsächlich darin verschwinden.

Normalerweise trug ich sowas nicht zur Arbeit, aber heute machte ich mal eine Ausnahme.

Langsam öffnete ich die Tür und horchte, ob jemand im Haus war. Kein Geräusch war zu hören, was mich erleichtert aufatmen ließ. Gott sei Dank.
Nun viel entspannter schlenderte ich die Treppe hinunter nur um im Wohnzimmer auf Timo zu treffen.

Seelenruhig schlafend lag er dort. Nur in T-Shirt und Boxershorts. Das Gesicht tief im Sofakissen vergraben und die leichte Sofadecke halb am Boden. Ein zarte Gänsehaut war zu sehen und auch an der Art und Weise wie er sich zusammenkauerte konnte man erkennen, dass er fror.

Tonlos seufzte ich und nahm die Decke vom Boden um ihn zuzudecken. So sehr er mich verletzt hatte, so wenig wollte ich ihn leiden sehen.
Er seufzte wohlig auf als sein ganzer Körper von der Decke bedeckt war und entspannte sich sichtlich.

Ich konnte es mir nicht nehmen durch seine weichen Haare zu fahren. Was machte dieser Mann nur mit mir? Warum hatte er trotz allem noch so eine Wirkung auf mich?

Den Saustall aus leeren Bierflaschen und Pizzakartons ignorierend flüchtete ich in die Küche. Ich wollte nicht riskieren, dass er wach wurde. 

An eine Morgen wie heute drängte mein Körper mich dazu bereits zuhause einen Kaffee zu trinken und nicht wie sonst erst in der Arbeit.
Ohne Koffein würde ich nicht einmal den Hinweg überleben.

Mit dem leisen Brummer der Kaffeemaschine im Ohr beobachtete ich den Kaffee, der tröpfchenweise in meine Tasse floß. Langsam erfüllte der Kaffeegeruch den Raum und wohlig seufzte ich auf. Kaffee war schon eine super Erfindung.

Gedankenverloren bemerkte ich nicht, dass jemand die Küche betreten hatte. Erst als sich zwei Arme um meinen Körper legten, sich ein Oberkörper an meinen Rücken drückte und sich ein Gesicht in meine Halsbeuge schmiegte, bemerkte ich Timo.

Sein Griff war fest und sein Atem zitterte. Ich sagte nichts. Er sagte nichts.
Nur das Brummen der Kaffeemaschine hallte durch den Raum.

Ich spürte einen sanften Kuss an meinem Hals und wie er tief einatmete.
»Es tut mir so leid, Simon.« Sein heißer Atmen ließ mich schaudern.

Ohne zu antworten griff ich nach meiner Kaffeetasse und nippte an dem heißen Getränk. Ich würde ihm nicht antworten.
Ich würde ihm nicht nach einer popligen Entschuldigung wieder verzeihen.

»Simon.«, flüsterte Timo als er bemerkte, dass ich nichts dazu sagen würde. Sein Griff wurde fester.
In jeder anderen Situation würde ich mich über die Nähe zu meinem Lebensgefährten freuen, aber momentan fühlte ich mich ihm entfernter als je zuvor.

Timo löste sich wieder von mir und kurz keimte Hoffnung auf, dass er einfach gehen würde.
Ich wollte alleine sein. Alleine im Selbstmitleid versinken.
Und vor allem wollte ich noch immer nicht, dass er wusste, dass ich geweint hatte.

Doch Timo nahm mir meine Kaffeetasse ab, stellte sie auf die Küchenzeile und zog mich in eine feste Umarmung.
Timo war schon immer etwa einen halben Kopf größer als ich, jedoch fiel mir der Größenunterschied im Alltag kaum auf.
Jetzt wo er mich gegen seinen Körper drückte, fiel es mir wieder auf.

Ich hatte es immer geliebt, dass Timo größer war als ich. Ich war kein kleiner Mann und daher seit meiner ersten Begegnung mit Timo absolut begeistert von seiner Körpergröße. Mit seinen stattlichen 1 Meter 92 überragte er jeden Durchschnitts-Mann und sogar mich um beinahe sechs Zentimeter.

Zögerlich legte ich meine Arme um seinen Körper. Trotz der angespannten Situation wollte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Körperkontakt war in unserer Beziehung immerhin rar.

Aber täuschte ich mich oder suchte Timo in letzter Zeit vermehrt nach meiner Nähe?

Timos unverwechselbarer Duft stieg mir in die Nase, seine Körperwärme ging angenehm auf mich über und sein fester Griff ließ mich geborgen fühlen.
Absolut begeistert von der Nähe drückte ich mein Gesicht in seine Halsbeuge um ihm noch näher sein zu können.

»Es tut mir so leid. Ich weiß, dass ich dich gestern verletzt habe. Das war nicht okay von mir. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was in mich gefahren ist.« Seine Stimme war leise und nach den ganzen Jahren, die ich schon mit ihm zusammen bin, konnte ich mit Sicherheit sagen, dass er seine Entschuldigung ernst meint.
Ich würde ihm trotzdem nicht ohne Weiteres verzeihen.

Ein letztes Mal atmete ich tief seinen Geruch ein, löste mich aus der Umarmung und drehte mich schnell von ihm weg damit er ja nicht mein verheultes Gesicht sieht.

Vielleicht etwas zu schnell.
Timo packte mich gleich wieder an den Schultern und drehte mich wieder zu sich sodass ich ihm direkt gegenüber stand.
Peinlich berührt ließ ich meinen Kopf hängen und betrachtete meine Socken.
Oh, da ist ein Fussel.

»Hey, schau mich an.«, sagte er sanft und streichelte mit seinem Daumen über meine Schultern an denen er mich noch immer festhielt. Gerne würde ich mich einfach wieder wegdrehen, aber gegen ihn hatte ich Kräftetechnisch schon immer den Kürzeren gezogen.
Als er merkte, dass von mir keine Reaktion kommen würde, legte er seine Hände an meine Wangen und drückte mein Gesicht nach oben.

Ich wollte ihn nicht ansehen. Ich wollte nicht, dass er mich so sah.
Unweigerlich traten mir wieder neue Tränen in die Augen, die ich fest geschlossen hatte um Timo nicht ansehen zu müssen.
Jetzt hatte er wieder einen Grund mehr sich über mich lustig zu machen.

Timo zog hörbar die Luft ein und strich federleicht mit den Daumen über meine geschlossenen Augenlider.
Wenige Sekunden später spürte ich seinen Atem an meiner Stirn und einen vorsichtigen Kuss, den er mir auf die Stirn drückte nur um dann dort zu verweilen.
Sein Atem strich beruhigend über mein Gesicht und zaghaft lehnte ich mich gegen ihn.
Diese kleinen Gesten seinerseits ließen mein Herz schneller schlagen und sofort fühlte ich mich geliebt.
Ein Gefühl, das ich schon lange nicht mehr hatte.

Plötzlich kam in mir der Drang auf ihn zu küssen. Zögerlich lehnte ich mich ihm noch weiter entgegen, nur um mich wieder etwas zurückzuziehen. Ich wollte eine Abfuhr wie letztes Mal vermeiden.
Ich wollte das Gefühl aufrechterhalten und es nicht kaputt machen.
Timo ließ mich seine Gefühle spüren und allein das ließ mich schon auf Wolke sieben schweben.
Sonst verschloss er sich immer vor mir.

»Lass uns essen gehen. Ein Date. Du kannst aussuchen wo wir hingehen.« Seine Stimme hatte von jetzt auf hier so viel Elan gewonnen, dass mich der schnelle Stimmungswechsel fast angst machte.
Ohne die Augen zu öffnen schüttelte ich den Kopf.

»Bitte. Ich möchte es wieder gut machen und du wolltest doch essen gehen.« Jetzt verlor er doch etwas die Euphorie. Anscheinend hatte er fest mit einer Zusage gerechnet.

»Nein.«, krächzte ich. Meine Stimme hörte sich genauso fertig an wie ich aussah und mich fühlte. Es wunderte mich nicht, aber ich erschrak trotzdem.
Auch Timo löste sich nun von mir, weshalb ich enttäuscht die Augen öffnete.

Seine weichen Haare standen ihm kreuz und quer vom Kopf ab, seine Augen waren rot und man sah ihm an, dass er gestern viel getrunken hatte und offensichtlich nur wenig Schlaf bekommen hatte.
Der intensive Blickkontakt ließ meine Knie weich werden.

»Nein.«, setzte ich wieder an und drehte mich meiner Kaffeetasse zu, »Ich wollte, dass du mit mir essen gehst, weil du mit mir weggehen möchtest und nicht, weil dich dein schlechtes Gewissen plagt.« Mit jedem Wort wurde meine Stimme fester und weniger erbärmlich. Gott sei Dank, denn das Kratzen tat wirklich weh.

Timo zog seine Augenbrauen zusammen. »Komm, lass uns essen gehen.«, wiederholte er und griff nach meiner Hand, die er sanft drückte.

Ich schüttelte nur den Kopf. »Doch, komm.«

»Nein Timo. Respektiere doch mein Nein.«, brach es wütend aus mir heraus.

Perplex zog er die Augenbrauen nach oben und musterte mich. Der plötzliche Wutausbruch überraschte mich selber auch.

»Ich respektiere deine Antwort–« Ich unterbrach ihn.
»Nein tust du nicht. Du versuchst trotzdem mich zu überreden. Nein heißt nein. Lerne etwas Respekt.«

»Willst du sagen ich habe keinen Respekt?« Nun klang auch Timo etwas angesäuert.

»Nein.«, ich seufzte und drückte seine Hand, »Ich will sagen, dass du mich respektieren sollst. Ich bin immerhin dein Lebensgefährte.« Ich konnte ihm nicht ins Gesicht schauen, weiterhin beäugte ich meine Kaffeetasse als wäre sie das interessante in diesem Raum und nicht Timo.

»Ich respektiere–« »Jetzt sagt nicht, du respektierst mich! Das gestern, das war kein respektvoller Umgang. Dass du Jonis Hund bei mir abgesetzt hast ohne mich vorher zu fragen war auch respektlos. Du triffst Entscheidungen über meinen Kopf hinweg. Du respektierst mich nicht. Zumindest nicht mehr.« Traurig schüttelte ich den Kopf.

Lange war es still zwischen uns. Timo wusste offenbar nicht was er antworten sollte.

»Das gestern, das tut mir wirklich leid.«, flüsterte er.
Nur das gestern? Und alles andere? Das nicht?

»Bitte geh mit mir essen.« Zaghaft legte er seine Arme wieder um mich.
Zufrieden mit der Nähe lehnte ich mich gegen seine breite Brust.

Ich wusste, dass ich ihm früher oder später nachgeben würde. Und er wusste es auch.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro