Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Grund 12

Schwerfällig erhob ich mich aus meinem Schreibtischstuhl und ging mit meiner Kaffeetasse Richtung Kaffeeküche. Es war still im Büro und nur wenige waren momentan noch da, da die meisten schon in der Mittagspause waren.

Da heute Dienstag war und deshalb mein kurzer Arbeitstag, war mir heute keine Mittagspause vergönnt.
Ich hatte nur noch zwanzig Minuten zu arbeiten und hoffte, dass diese schnell vorbeigehen würden.
Ich räumte die Tasse in die Spülmaschine und wischte halbherzig mit einem feuchten Lappen die Arbeitsplatte sauber. Arbeitstechnisch brauchte ich sowieso nichts größeres mehr beginnen. Das lohnte sich heute nicht mehr.

Ich seufzte. Was würde ich zuhause zu Mittagessen? Vielleicht einfach nur einen Salat? Das ging schnell und ist gesund. Außerdem blieb man damit etwas besser in Form als mit Burger.
Und egal, wie schlecht es zwischen Timo und mir aussah, ich wollte weiterhin einen ansehnlichen Körper haben. Auch, wenn es für Timo wohl sowieso nicht mehr ansprechend war.
Kurz schielte ich zu der Kuchenbox, die am Tisch stand. Jemand hatte heute wieder Muffins mitgebracht und jedem per Emailverteiler erlaubt sich etwas davon zu nehmen. Fünf waren noch da und ich hatte mir noch keinen genommen.

Scheiß auf den ansehnlichen Körper.
Der eine Muffin ließ das Kraut auch nicht fett werden.
Ich griff nach einem Schokomuffin und biss genüsslich hinein.
Der Teig war fluffig und er schmeckte herrlich nach Schokolade. Der Koch oder die Köchin hatten einen super Job bei der Zubereitung gemacht.

Auf dem Weg zurück in mein Büro lief mir ein Kollege über den Weg und kurz unterhielten wir uns etwas über belanglose Themen.
Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich gleich Feierabend hatte, weshalb ich mich von meinem Kollegen verabschiedete und schnell meinen Schreibtisch aufräumte, ehe ich das Gebäude verließ.

Ich entschied mich noch dazu einkaufen zu gehen und parkte auf dem Parkplatz vor dem kleinen Lebensmittelladen. Es war kein Laden einer großen Kette, sondern ein kleiner Familienbetrieb, der in Zusammenarbeit der umliegenden Landwirte, regionale Produkte verkaufte.
Ich kaufte hier gerne ein, da ich wusste, dass alles frisch war und vor allem woher es kam.
Die Auswahl war oft etwas beschränkt, aber das störe mich nicht sonderlich.
Solche Läden musste man unterstützen.

Ich nahm mir am Eingang einen Korb und lief gedankenverloren durch die Gänge und packte alles ein was uns zuhause fehlte. Da wir heute ja Burger machen wollten, legte ich auch alles nötige dafür in meinem Korb.
»Hallo Simon.« Joseph, der Besitzer des Ladens, lächelte mich an als er durch eine Tür hereinkam.
»Hallo Joseph.«

Als wir hierher gezogen waren, hatte ich von Anfang an hier eingekauft, was Joseph nicht guthieß.
Er war der Meinung, dass ich als schwuler Mann seine andere Kundschaft vertreiben würde. Und ist mir gegenüber immer sehr unfreundlich aufgetreten. Bis er dann Timo kennengelernt hatte.
Die beiden hatten sich auf Anhieb verstanden und ab da wurde meine Anwesenheit im Laden geduldet. Mit der Zeit haben wir uns sogar so weit entwickelt, dass wir uns grüßten, anlächelten und auch Gespräche führten.

»Wie geht es Timo? Er war schon lange nicht mehr hier.« Ja, Timo könnte sich auch nicht weniger für Haushaltstätigkeiten wie Lebensmittel einkaufen begeistern. Das blieb immer an mir hängen.

»Timo geht es gut. Er war übers Wochenende mit seinen Freunden im Urlaub.«, antwortete ich und legte ein Glas Marmelade in meinen Korb. »Richte ihm aus, dass er mal wieder vorbeikommen soll.« Josephs raues Lachen hallte durch den Verkaufsraum ehe er durch die Tür durch die er vorher gekommen war wieder ging.

Ich konnte nie nachvollziehen, warum Joseph Timo so mochte, obwohl er genauso schwul war wie ich. Aber darauf würde ich wahrscheinlich nie eine Antwort bekommen.

»Hallo Simon!« Joseph Tochter, Claire, trat in den Raum mit einem Korb randvoll mit Gebäck. Claire ist bildhübsch mit ihren langen blonden Haaren und dem Puppengesicht. Sie ging mit ihren 17 Jahren noch zur Schule und half nebenbei im Laden ihrer Eltern aus. Mit ihr hatte ich mich von Anfang an gut verstanden. Als sie erfahren hat, dass ich schwul bin und sogar einen festen Freund habe ist sie vor Freude beinahe geplatzt.
Keine Ahnung was Teenage-Mädchen so auf Schwule abfahren. Claire war auf jeden Fall unser größter Fan.

Mit einem Lächeln begrüßte sie mich an der Kasse während ich meine Einkäufe aufs Band legte.
»Du Simon, darf ich dich mal was fragen?« Mit großen blauen Augen sah sie zu mir auf und ignorierte meine Einkäufe einfach. »Klar.«, antwortete ich einsilbig.

»Was schenkt man einem Jungen? Ich bin auf einen Geburtstag eingeladen und ich mag ihn schon ein bisschen und möchte ihm ein super cooles Geschenk machen, aber ich weiß nicht was.«

Ein freches Grinsen schlich sich auf meine Lippen. »Du magst ihn ein bisschen?«

»Ja... also naja. Wir hatten schon ein Date.« Ein zarter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen und schüchtern strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Und es war echt schön, deswegen will ich ihm ein super tolles Geschenk machen.«

»Ach, junge Liebe.«, lachte ich und stellte den Korb am Boden ab. Das Gespräch würde wohl noch länger dauern. »Kommt ganz darauf an was für ein Typ Mensch er ist. Spielt er gerne Computerspiele? Oder ist er eher der Aktive?«

»Uh, eher aktiv. Er macht viel Sport und ist gerne draußen unterwegs.«

»In der Nähe gibt es eine Downhill Mountainbike Strecke. Du könntest mit ihm dahin. Die verkaufen soweit ich weiß auch Geschenkgutscheine. Man kann sich alles nötige dort ausleihen und es macht wirklich riesig Spaß.« Während ich erzähle wurden ihre Augen vor Begeisterung groß und sie nickte so wild, dass ihre großen Locken hüpften.
»Oh ja! Das ist eine super Idee!« Sie strahlte übers ganze Gesicht.

»Und was kann ich noch dazu schenken? Ich meine nur eine Karte mit dem Gutschein? Bisschen mager oder nicht?« Ich zuckte mit den Schultern. Ich finde eine schöne handgeschriebene Karte in Kombination mit dem Gutschein absolut ausreichend.

»Er wird 18, oder?« Sie nickte. »Schenke ihm noch eine Flasche Wein oder sowas.« Ich zuckte erneut mit den Schultern. In dem Alter hätte ich mich auch über Alkohol gefreut.
Kurz sah sie mich gedankenverloren an, während sie gekonnt die Einkäufe über den Piepser zog.

»Erzähl von deinem Date. War es schön?« Ich hatte das Verlangen ein Gespräch zu führen und die aufkommende Stille zu verjagen.

»Oh Simon, es war so schön. Er ist so aufmerksam. Er hat sich gemerkt, dass ich italienisches Essen liebe und hat mich in ein richtig schickes Italienisches Restaurant eingeladen und danach waren wir noch im Park spazieren und er hat mich vor dem großen See unter Sternenhimmel geküsst. Es war so romantisch!« Ihre Augen funkelten glücklich und man konnte ihr eindeutig ansehen wie sehr sie in den Jungen verliebt ist.

Unterbewusst wanderten meine Gedanken zu meinem letzten Date mit Timo. Wann war das nochmal?
Verwundert, aber nicht überrascht, stellte ich fest, dass wir seit bestimmt drei Jahre nicht mehr auf einem Date waren.
Die Erkenntnis traf mich hart und unvorbereitet.

Früher hatte sich Timo immer die süßesten Date-Ideen aus den Fingern gezogen und mich jedes Mal mehr damit überrascht. Ein abendliches Picknick im Kerzenschein an einem See, eine Gondelfahrt mit einem Sänger, ein Spaziergang mit Alpakas. Seine Ideen waren immer super.

Doch mit der Zeit wurden seine Anstrengungen weniger und bald gingen wir nicht einmal mehr zusammen ins Restaurant essen.

Mittlerweile war es sogar soweit gekommen, dass ich ein gemeinsames Abendessen an unserem Küchentisch beinahe als Date betiteln konnte. Wobei selbst das ja schon Mangelware in unserem Haushalt war.

»Ach, wie süß. Da hat er sich Mühe gegeben.«, antwortete ich halbherzig. Zu tief saß der Schmerz über die fehlenden Dates mit meinem Lebensgefährten.

Sie nickte glücklich und zog den letzten Artikel über den Scanner.

»Das macht bitte 56,90 €. Und wie geht es Timo?«

»Mit Karte. Timo geht es gut.«
Sie hielt mir das Lesegerät entgegen und ich hielt meine Karte dagegen und tippte anschließend meinen Pin ein.

»Und wie geht es dir?« Aufmerksam sah sie zu mir auf und wartete bis der Kassenzettel fertig gedruckt war.

»Mir auch. Danke.« Ich nahm den Kassenzettel entgegen und steckte ihn in meinen Geldbeutel.

»Viel Spaß auf dem Geburtstag. Ich wünsch dir was. Tschüss.« Zum Abschied winkte ich ihr zu und mit einem 'Danke Simon. Ich wünsche dir einen schönen Tag' ihrerseits verließ ich den Laden.

Wie gerne ich mit Timo wieder einmal schick Essen gehen würde. In ein schönes Restaurant.
Ich seufzte.

Die Vorstellung war viel zu schön.
Auf dem Heimweg spielte ich mit dem Gedanken ihn einfach zum Essen einzuladen. Immerhin musste nicht alles von ihm kommen. Ich konnte die Initiative auch ergreifen.
Auch, wenn ich mir meine Erfolgschancen eher mager ausrechnete.

Zuhause stellte ich überrascht fest, dass Timos Auto in der Auffahrt stand. Es war doch gerade Mal kurz nach eins. Wieso war er schon zuhause?

Vollgepackt mit den Einkäufen und meiner Aktentasche betrat ich unser Haus. Ich rief ein 'Hallo' um auf mich aufmerksam zu machen.
Ein 'Hallo' kam vom Obergeschoss zurück. Timo war tatsächlich schon zuhause.
Ein leichtes Lächeln schob sich auf meine Lippen. Dann konnte ich ihn gleich fragen.

Schnell stellte ich die Einkäufe in der Küche ab und stieg die Treppe hinauf um Timo schlussendlich im Schlafzimmer vor dem Kleiderschrank zu finden.

»Hey.« »Hallo Simon.«

»Du, ich wollte dich etwas fragen.« Das 'du' zog ich etwas in die Länge und legte ungeniert meine Arme um sein Genick. Ich stand noch weit genug weg als dass unsere Körper sich berühren würden, aber allein die Berührung meiner nackten Arme mit seiner weichen Haut im Nacken reichten mir für den Moment aus.

Fragend zog er eine Augenbrauen nach oben.

»Ich möchte dich zum Essen einladen. In ein Restaurant. So wie früher.« Ein zartes Lächeln lag auf meinen Lippen und sein typischer Timo-Duft stieg in meine Nase. Gott, er roch so gut.

»Ja. Wir können die anderen fragen, ob sie mitkommen wollen.«

»Oh, ich dachte eher nur an uns zwei.«

»Wir zwei?«

Ich nickte. »Ein Date.«

»Ich weiß nicht so ganz.« Er mied meinen Blick und löste meine Arme von sich.
Plötzlich fühlte ich mich wie ein kleines Kind, das vor einem Erwachsenen stand.

»Warum nicht?«, fragte ich etwas geknickt, »Ich lade dich ein.«
Dass es bei Timo nicht ums Geld ging wusste ich natürlich, da es jedoch mein letztes und auch einziges Überredungsargument war, musste ich das nutzen. »Und du darfst aussuchen welches Restaurant.«
Hoffnungsvoll sah ich ihn an.

Er zuckte mit den Schultern und wand sich wieder seinem Hemd zu das er gerade zuknöpfte. Das Hemd fiel mir erst jetzt auf. Es war sein Ausgehhemd.

»Gehst du aus?«, fragte ich und zupfte etwas an seinem Kragen, der etwas schief war.

Mit dem azurblauen Hemd und der dunkelblauen Jeans, die seine Beine wirklich gut zu Geltung brachten, sah er unglaublich gut aus.
In mir kam der Wunsch auf, dass er sich für mich auch mal so schick machen würde.
Offensichtlich würde er ja mit jemandem anderen ausgehen. Warum wollte er nicht mit seinem Lebensgefährten Zeit verbringen? Warum konnte er sich nicht für mich schick machen?

»Ja. Es wird später werden, also warte nicht auf mich.«

Das zu hören versetzte mir einen Stich.

»Ich–« Ich schluckte. »Ich dachte wir machen heute Burger.« Meine Stimme klang brüchiger als gewollt und das entging auch Timo nicht. »Ich habe extra dafür eingekauft.«

Überrascht sah er von seinem Gürtel wieder auf.

»Ach man, das habe ich vergessen. Tut mir leid. Lass uns das ein ander Mal machen, okay?« Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, doch mir war nicht nach lächeln.

Mir war zum heulen zumute.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro